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ISPO 2017 – Digital, nachhaltig und modisch in die Sportzukunft

atomic red ski collection ispo 2017

Fotos: Sports-Insider

Die ISPO ist weiter unterwegs zu neuen Superlativen und konnte in diesem Jahr sowohl mit einem neuen Ausstellerrekord, als auch mit einem neuen Besucherrekord aufwarten. Unter den mehr als 85.000 Besuchern waren in diesem Jahr auch fast 200 Blogger, um die sich die Messe im Vorfeld schon besonders bemühte. So lockte in diesem Jahr auch eine eigene Bloggerlounge zum Besuch auf die ISPO, in der man kurz verschnaufen, bei Snacks und Getränken auftanken und networken konnte.

Auch ich war wieder auf der ISPO unterwegs und war trotz guter Vorbereitung von der Masse an Ausstellern, Produkten, Standparties und Offsite-Events extrem geflasht. Und so hat man irgendwie immer das Gefühl gerade am falschen Ort zu sein, weil in einer anderen Halle, an einem anderen Stand gerade noch etwas Spannenderes passiert. Wahrscheinlich muss ich die Idee einfach aufgeben, daß ich mit einem „ich habe alles gesehen“ Gefühl nach Hause fahren könne.

Trotzdem habe ich wieder eine ganze Reihe spannender Neuheiten entdeckt, die ich in den nächsten Tagen und Wochen noch genau vorstellen und teilweise auch noch selbst testen werde. Über alle Hallen und Hersteller hinweg lassen sich aber einige große Trends und Bewegungsrichtungen ausmachen, die wir in den nächsten Jahren noch stärker beobachten können.

Everything Digital
Wie in vielen anderen Bereichen, setzt sich der Trend zu Elektrisierung und Digitalisierung weiter fort. Dabei gibt es im Sportbereich mehrere Richtungen, die an Bedeutung gewinnen.

Die Digitalisierung, die mit GPS-Uhren und Sporttrackern begonnen hat, wird zunehmend in Sportgeräte und Sportbekleidung integriert und entwickelt sich vom reinen Datenerfassungsgerät zum Live-Coach, der während des Sports hinweise zur Performance und Performance-Verbesserung gibt. Oakley positioniert sich mit einer smarten Brille, Under Armour, Altra und weitere binden Messsysteme in Laufschuhe ein, smarte Sohlen und Apps helfen beim Lauftraining und coachen beim Skifahren, smarte Stulpen supporten Fußballer, smarte Sportbekleidung erfasst Trainingsdaten über eingewebte Sensoren und auch Ski mit eingebauten Sensoren sind bei Rossignol zu bekommen. Damit lässt sich inzwischen für fast jede Sportart ein smartes System finden, mit dem man Trainings und Wettkämpfe erfassen und analysieren kann.

Intelligente und nachhaltige Fasern
Der zweite große Trend liegt in den Fasern und Fertigungstechniken, vor allem bei der Sportbekleidung. Materialinnovationen, wie die Outdry-Membran und andere Verbundsysteme erlauben eine noch leichtere, dünnere und trotzdem robuste und schützende Konstruktion von Schuhen und Textilien. Damit sind hochfunktionelle Regenjacken mit einem Gewicht um 100g keine Seltenheit mehr und werden auch für Freizeitsportler bezahlbar.

Eigentlich ist es verwunderlich, daß der Trend zur Nachhaltigkeit erst jetzt so richtig in der Outdoor- und Sportbranche durchsetzt, wo doch die Natur in der wir „Draußensportler“ ständig unterwegs sind uns besonders am Herzen liegen sollte. Aber um so schöner ist es, daß sich immer mehr Unternehmen um eine umweltverträgliche und faire Produktion bemühen, sich Allianzen anschliessen, Prüfungen unterwerfen und Verzichtserklärungen für gefährliche Chemikalien abgeben. Columbia präsentierte auf der ISPO beispielsweise eine Jacke, für deren Produktion Plastikflaschen recycelt wurden, Vaude bietet einen Reparaturservice für Outdoorjacken, damit diese länger verwendet werden und adidas hat sich mit dem Parley-Projekt der Beseitigung des Meeresabfalls verschrieben.

Sport ist Mode ist Sport
Mit Athleisure ist der Trend zur Fusion von Performancematerialien mit extrem modischen Looks besonders bei Yoga und Fitnessbekleidung schon etwas länger in Deutschland angekommen. In diesem Jahr fallen auf der ISPO schon eher die Marken auf, die es sich nicht leisten ihren Kollektionen einen eigenen modischen Charakter zu geben und ich habe auch zum ersten Mal eine Entschuldigung dazu gehört „Sorry, aber der Handel will das so“.
Vorbei sind also die Zeiten, in denen Outdoorbekleidung oder Skibekleidung einfach nur funktionieren musste. Heute sind auch hier Outfits an der Tagesordnung, denn man will beim Sport und auch bei der Rast auf der Alm oder beim Apres Ski ja auch nicht aussehen, wie aus Back 2 the Future. Goldbergh, Toni Sailer und EA7 sind hier sehr bemerkenswert und auch Odlo bemüht sich, den Spagat aus traditioneller, konservativer Kundschaft und dem Sprung in die modische Zukunft in Etappen zu nehmen. Neben Goldbergh gehen meine Credits aber an Peak Performance, die es schaffen die taufrischen Front-Row-Trends auf die Piste zu bringen.

Wie schon vom Athleisure-Trend bekannt, sind viele Teile nicht mehr klassisch in urban und performance unterteilt, sondern können sowohl in den Straßen der Großstadt, als auch in den Bergen getragen werden. Einen tollen Job macht hier beispielsweise Superdry.

Bei den Farben macht sich inzwischen auch der Naturtrend visuell bemerkbar. Der „Look at me!“ Schick mit knalligen Colourblocking-Designs und knalligen Musterprints nimmt deutlich ab und zu den Naturmaterialien und Recyclingmaterialien kommen dann auch naturnahe, gedämpftere Farben wie zum Beispiel Erdtöne oder Sandtöne.

Im Winter steht nach wie vor das Thema Tourengehen ganz groß im Fokus der Skihersteller und auch der Lauftrend ist weiter riesengroß und wird einerseits über die Outdoormarken mit Trailrunning weiterbefreuert und andererseits von den großen Sportmarken wie adidas, Nike und Under Armour, die das Urban Running mit ihren Laufgruppen zum Trend gemacht und das verstaubte „Ältere-Leute“ Image von Laufgruppen und dem Marathonsport weggewischt haben.

Es steht uns für 2017 und 2018 also wieder eine spannende Zeit mit neuen großen Strömungen ins Haus und das das Gym die neue Disko ist, ist doch auch ein toller Trend. Meine ganz persönlichen ISPO-Highlights gibt es dann hier in den nächsten Wochen noch einmal im Detail. Holt Euch am besten den
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