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Fett weg? Über Fettgewebe, Körperfettanteil, Fettverbrennung und Diät

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Fotos: Körperfettanteil | px

„Fett weg!“ heißt der Schlachtruf, wenn es ans Diäthalten und Fasten geht. Die Speckrollen sind der Feind, den es hier zu bekämpfen gilt. Fett hat eine denkbar schlechte Presse. Dabei hat das Körperfett für den Menschen auch wichtige Funktionen, die über den reinen Energiespeicher hinausgehen. Wie ist Fettgewebe eigentlich aufgebaut, wie funktioniert die so genannte Fettverbrennung und ab wieviel Anteil Fettgewebe im Körper ist man wirklich übergewichtig?

Körperfettanteil
Eigentlich sagt die Waage ja recht wenig über den Gesundheits- und Übergewichtszustand eines Menschen aus. Trainierte Menschen wissen: Muskeln haben einiges Gewicht. So kann ein trainierter Mensch genau so schwer sein wie ein Untrainierter. Was sie unterscheidet, ist der Körperfettanteil. Mit diesem Wort meint man nichts anderes als den Anteil von Fettgewebe am gesamten Körpergewicht. Dieser schwankt je nach Alter, Trainingszustand und Konstitutionstyp. Es gibt für einen gesunden Körperfettanteil, wie überall, Richtwerte in Tabellenform.

Ein Mann sollte nach diesen etwa 18-20% Körperfettanteil haben, eine Frau etwa 25%. Ein Körperfettanteil unter 5% ist schon gesundheitsgefährdend. Aber auch hier richtet sich der Körper nicht immer nach dem Lehrbuch. So gibt es durchaus Menschen mit 30% Körperfettanteil und darüber, die absolut gesund sind, und Bodybuilder im Trainingszustand, die 5% und darunter haben, ohne auf dem Zahnfleisch zu kriechen. Je älter man wird, desto höher liegt der Fettanteil. Das liegt am Abbau der Muskulatur im Laufe eines Lebens. Trainieren heißt also die Devise. Frauen haben einen leicht höheren Fettanteil, weil Schwangerschaft und Stillen eine erhebliche Menge Reserven fordert.

Fettgewebe
Die größte Menge Fettgewebe liegt direkt unter der Haut, es bilden sich aber auch Fettdepots um bestimmte Organe, wie beispielsweise die Niere, die damit in einer geschützten Kapsel liegt. Das Fett unter der Haut wirkt als eine Art Isolierschicht und natürlich als Energie-Reserve. Das Fettgewebe besteht aus Bindegewebe und darin eingelagerten Fettzellen und Blutgefäßen. Das ganze ist wunderbar gegliedert in kleine Läppchen. Eine Fettzelle sieht unter dem Mikroskop aus wie ein Siegelring, außen befindet sich der Zellkern und die Zellorganellen – die für die Funktion der Zelle zuständig sind, der Hauptraum der Zelle ist mit einem großen Fettröpfchen gefüllt. Das Fett innerhalb der Zelle besteht aus verschiedenen Arten von Fettsäuren, die wichtige Bausteine für Hormone und Zellmembranen sind.

Fettstoffwechsel und Fettverbrennung
Der Stoffwechsel des Fettgewebes wird durch Hormone beeinflusst – hierzu zählen fettmobilisierende Hormone, die die Freisetzung von Fetten aus der Fettzelle fördern, und Insulin, das die Speicherung von Fett auslöst Werden die Fette aus den Zellen freigesetzt, so zirkulieren sie an Eiweiße – Albumin – gebunden in der Blutbahn, bis sie die Leber erreicht haben, in deren Zellen sie entweder zur Energiegewinnung oder zur Herstellung körpereigener Baustoffe umgebaut werden.

Mit „Fettverbrennung“ bezeichnet man die Oxidation der Fettsäuren, was nichts anderes ist als die Aufspaltung der langkettigen Fettsäuren und der Umbau der entstehenden Moleküle. Dabei wird Energie frei.

Vielfach ist zu lesen, dass man beim Sport innerhalb einer bestimmten Pulsfrequenz trainieren muss, um optimal Fett zu „verbrennen“. Diese ist jedoch von Fall zu Fall verschieden. Wahr ist, dass bei jeder Pulsfrequenz, die über dem Ruhezustand liegt, Energie verbraucht. Für eine erfolgreiche Diät, also Fettreduktion, ist weniger die Pulsfrequenz wichtig als die Energiebilanz.

Es muss einfach mehr Energie verbraucht als zugeführt werden. Dass es Lebensmittel, Pillen oder Nahrungsergänzungsmittel gibt, die die Fettverbrennung beschleunigen, ist übrigens Humbug. Für solche Ammenmärchen gibt es keinerlei wissenschaftlichen Beweis.

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4 Kommentare

  • Benutzerbild von Frank
    Antworten Frank 22. Februar 2009 um 08:33

    Toll, ich war auf der Suche nach Informtionen zum Thema Fettstoffwechsel und Fettverbrennung, weiß jemand wo man fachbezogene Literatur finden kann, welche nicht ganz so teuer ist?

  • Benutzerbild von Arveno
    Antworten Arveno 20. September 2009 um 14:32

    Also mir haben die Erläuterungen zum Thema Fettgewebe und -verbrennung weitergeholfen!

  • Benutzerbild von Simona
    Antworten Simona 21. September 2010 um 11:13

    Ich wußte gar nicht, dass auch um die Organe Fett ist! Wenn jetzt Fett abgebaut wird, wird das dann nur aus dem Unterhautfettgewebe oder auch um die inneren Organe abgebaut?

  • Benutzerbild von Daniel
    Antworten Daniel 11. Juli 2017 um 05:15

    Hallo Simona, es werden auch die Fettschichten um die Organe während einer Diät reduziert. Daher dauert es auch ein wenig, bis man bei einer Diät auch wirklich dünner aussieht, weil eben auch innenliegendes Fett abgebaut wird und sich die Haut noch straffen muss, wenn Unterhautfett abgebaut wurde.

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