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Runtastic Moment Elite im Test – Erfahrungen mit dem Runtastic Activity Tracker

runtastic moment elite activity tracker

Fotos: Runtastic

Zugegeben war die News jetzt nicht so spektakulär, daß nun auch Runtastic einen eigenen Activity Tracker in Form einer richtigen Uhr auf den Markt bringt. Schon seit Anfang des Jahres ist die Activité von Withings als Edelversion für 390€ auf dem Markt und auch die günstiger Variante a.k.a. Activité Pop für 149€ folgte kurz darauf. Diese hatte aber das Problem, daß nicht nur bei mir das Glas „pop“ machte und ich ein Austauschgerät brauchte.

Trotzdem fand ich die Runtastic Moment so interessant, daß ich mir ein Testgerät aus der Moment-Serie besorgt, und es bisher nicht bereut habe. Die Runtastic Moment Activity Tracker gibt es als günstiger Versionen Moment Basic und Moment Fun für 129,95€ und als höherwertigere Moment Elite Version und Moment Classic Version für 199,99€. Mich hat allein optisch die Runtastic Moment Elite am meisten überzeugt, und so stelle ich Euch meine Erfahrungen mit diesem Gerät vor.

Zunächst muss ich sagen, daß die Uhr von Design, Verarbeitung und Ausstattung schon als reine, analoge Uhr sehr gut gefällt. Das Gehäuse ist aus Edelstahl und mit kratzfestem Glas ausgestattet und fluoreszierenden Zeigern, was ich bei den anderen bisher getesteten Uhren immer vermisst habe. Das Armband ist laut Runtastic ein Lederarmband, bei meiner Uhr ist das Band in zwei Schichten aufgeteilt. Auf der Unterseite handelt es sich um ein Lederband, auf das aber auf der Oberseite ist es ein geflochtenes Textilband, daß der Uhr einen noch sportlicheren Look verleiht. Allerdings ist das Armand bei der Lieferung im oberen Bereich extrem steif, so daß sich das Armband nicht wirklich um das Handgelenk legte und die Uhr ein wenig über der Haut schwebte. Glücklicher Weise hat sich das nach etwas herumbiegen und einigen Tagen des Tragens gelegt.

Wäre es also eine reine Uhr, wäre ich damit jetzt schon ziemlich happy. Runtastic bietet mit der schönen Uhr aber auch einen vollwertigen Activity Tracker, der meine Schritte, aktiven Minuten und den Schlaf aufzeichnet. Mein aktueller Aktivitätsstatus wird auch immer aktuell auf dem Ziffernblatt der Uhr angezeigt – so sehe ich immer wie viel Prozent meines Tagesziels ich bereits erreicht habe. Wer möchte, kann sich über die Alarmfunktion auch durch sanfte Vibration von der Uhr wecken lassen. Da die Uhr bis 100 Meter wasserdicht ist, kann man sie auch beim Schwimmen oder Duschen anbehalten, wenn man wirklich alle Aktivitäten erfassen will. Allerdings dürfte ein regelmäßiges Bad im Schwimmbad-Chlorwasser nicht besonders optimal für das Lederarmband sein. Ein herkömmliches Kautschukarmband kann man sich ja bei Bedarf beim Uhrmacher anbringen lassen.

 

Für die Auswertung der Aktivitäten sind die klassische Runtastic-App, aber auch die für die Selbstoptimierung entwickelte Runtastic Me App, geeignet. Dort kann man dann seine täglichen Erfolge sehen und auch wöchentliche Statistiken aufrufen. Für längerfristige Analysen, wie monatliche oder jährliche Statistiken ist ein Premiumabo für 6,99€ monatlich erforderlich, was ich ehrlich gesagt recht aggressiv finde. Bei den meisten anderen Herstellern ist der Zugriff auf einfache Daten in der Regel kostenlos und nur wirkliche Mehrwerte und Zusatzdienste, wie Workoutpläne oder Ernährungspläne werden separat berechnet. Natürlich bekommt man beim Upgrade auf Runtastic Premium gleich eine ganze Menge von Diensten, die auch die Premiumgebühr rechtfertigen, allerdings sollte beim Kauf einer Elite-Uhr für 199€ eigentlich kein zusätzliches Abo fällig sein, um die vollen Funktionen der Uhr und der Me-App nutzen zu müssen. Zumindest ein Probeabo für Elite-Käufer wäre sicherlich keine schlechte Idee.

Trotzdem ist die App sehr nutzerfreundlich gestaltet und synchronisiert überraschend schnell die Daten mit der Uhr, und das automatisch beim Öffnen der App. Leider gibt es auch ein paar Kleinigkeiten, die ich nicht so smart finde und bei der andere Activity Tracker einen besseren Job machen. Zum einen ist das die Schlaferfassung. Bei der Runtastic Moment Elite muss man vor dem Einschlafen einen Knopf an der Uhr für ein paar Sekunden gedrückt halten, um der Uhr mitzuteilen, daß jetzt Sense ist und genau so muss man der Uhr mitteilen, daß man tatsächlich wieder erwacht ist und nicht überraschend Nachts verstorben ist.

Das hört sich zunächst nicht wie ein großer Aufwand an, aber in Realität falle ich irgendwann totmüde um und schlafe ein und habe keine Zeit rechtzeitig einen Knopf zu drücken. Und morgens habe ich andere Sorgen, als wieder an den Knopf zu denken, was dazu führt das ich dann zwischen 10 und 11 Uhr im Büro meiner Uhr mitteile, daß ich nicht mehr Schlafe. Eigentlich kann die Uhr selbst merken, daß ich mich Abends plötzlich sehr wenig bewege und also wahrscheinlich schlafe und merken, daß wenn ich mich wieder mehr bewege am Morgen, wahrscheinlich der Schlaf vorbei ist. Eine andere Alternative zur komplett automatischen Erkennung, wäre das mir entweder die App am Morgen vorschlägt, ob ich den Zeitraum von X Uhr bis Y Uhr nachträglich als Schlaf kennzeichnen möchte und ich dann ggf. Anfangs- und Endzeit manuell justieren kann. Derzeit habe ich einfach immer wieder Lücken in meinem Schlaftracking.

Der zweite Punkt sind die intensiven sportlichen Aktivitäten. Wenn ich also eine Runde laufen gehe, werden die zusätzlichen Schritte zwar über die Runtastic Me App erfasst und angezeigt, jedoch nicht als einzelnes Workout isoliert. Auch mit der Runtastic Moment Elite ist zum aufzeichnen der Läufe also weiterhin das Smartphone mit der Runtastic App die erste Wahl. Die Moment Elite ist mit iOS, Android und Windows kompatibel und müsste damit eigentlich mit allen halbwegs aktuellen Smartphones funktionieren. Ich habe mit einem iPhone 6 getestet.

Zusammenfassend hat Runtastic mit der Runtastic Moment Elite eine wirklich tolle Uhr geschaffen, die sich wirklich natürlich wie eine herkömmliche Uhr tragen lässt und im Alltag auch eine gute Figur macht und solide konzipiert und gearbeitet ist. Die Analysen sind hilfreich und reichen für eine grundlegende Selbstoptimierung aus. Besonders im Zusammenspiel mit der Runtastic-App, mit der man seine Sportaktivitäten zusätzlich per GPS erfassen kann oder der digitalen Waaage ergibt sich dann ein sehr detailiertes Bild des persönlichen Gesundheits- und Fitnesszustandes. Weitere Infos auch zu den anderen Versionen findet Ihr bei Runtastic.

Update: Erst durch die Nachfrage von unserem Leser Sebastian bin ich darauf aufmerksam geworden, daß sich unter der Ziffernblattzone, wo sich die 9 befinden würde eine rote Alarmlampe befindet, die mehr kann. Diese kann man bei Verwendung mit dem iPhone für Alarme nutzen, wie zum Beispiel einen Wecker oder wenn das Tagesziel erreicht ist oder bei Inaktivität – auch in Verbindung mit Vibration an der Uhr. Für Android-Nutzer kann diese Signalfunktion auch so eingestellt werden, daß man bei einem Anruf oder einer auf dem Smartphone eingehenden Nachricht über die Uhr alarmiert wird. In Kürze soll dieses Feature dann auch für Windows und iOS verfügbar sein.

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