Laufschuhe gehören zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen für Läuferinnen und Läufer. Doch was tun, wenn sich trotz guter Laufschuhpflege nach vielen Kilometern erste Schäden zeigen? Muss direkt ein neues Paar her oder lassen sich Laufschuhe reparieren? Heute gehen wir dieser Frage auf den Grund und schauen uns die häufigsten Problemzonen an: Sohle, Obermaterial (Mesh) und Ferse bei Laufschuhen.
Reparatur der Sohle: Möglich, aber mit Einschränkungen
Die Sohle ist das Herzstück eines Laufschuhs. Gerade die Außensohle aus Gummi nutzt sich bei Vielläufern oft stark ab, während die Dämpfung der Zwischensohle mit der Zeit an Spannkraft verliert.
Was ist reparierbar?
Abgelaufene Stellen an der Außensohle können in manchen Fällen mit speziellem Schuhkleber oder Flüssiggummi ausgebessert werden. Das kann die Lebensdauer des Schuhs kurzfristig verlängern – vor allem bei kleinen, punktuellen Abriebstellen. Es gibt auch komplette Sohlengummis zu kaufen, mit der man die komplette Außensohle neu bekleben kann – das habe ich selbst aber noch nicht ausprobiert. Die Kosten für solche Sohlengummis liegen hier bei ca. 10-20€ je nach Größe. Die Sohlenelemente lassen sich einfach mit einer Schere auf die benötigten Sohlenformate des jeweiligen Laufschuhs anpassen.
Wo sind die Grenzen?
Die Zwischensohle (meist EVA- oder PU-Schaum) lässt sich nicht sinnvoll reparieren. Ist die Dämpfungsleistung erschöpft, hilft auch die beste Reparatur nicht mehr. In diesem Fall leidet nicht nur der Laufkomfort, sondern auch die Verletzungsprophylaxe zugunsten eines neuen Paares. Von vielen Herstellern wird etwa 500km als übliche Laufleistung für Laufschuhe angegeben. Ich bin aber auch schon bis zu 2.000km mit einem Paar gelaufen. Wichtig ist, daß man darauf achtet, ob der Schuh noch angemessen abfedert oder sich langsam wie ein Brett verhält und die Stöße bei der Landung einfach an den Körper durchreicht.
Mesh und Obermaterial: Gut reparierbar bei kleinen Schäden
Risse im Mesh oder aufgeplatzte Nähte gehören zu den häufigsten Schäden, besonders im Vorfußbereich. Hier stehen die Chancen auf eine Reparatur deutlich besser.
Kleine Löcher und Risse
Diese lassen sich mit Textilkleber, selbstklebenden Flicken oder speziellen Reparatursets für Sportschuhe beheben. Wichtig ist, dass die Stelle vorher gründlich gereinigt und getrocknet wird. Und wer grundsätzlich mit Problemen, wie dem Durchreiben des Obermaterials über dem großen Zeh zu tun hat, sollte schon vor dem ersten Laufen präventiv einen Materialschutz am Schuh anbringen. Marken wie Trainer Armour bieten dafür spezielle Klebe-Patches als Zehenlochschutz an.
Größere Schäden
Bei größeren Rissen oder wenn das Material großflächig ausleiert, ist eine Reparatur zwar möglich, aber oft nur eine Übergangslösung. Die Stabilität und der Halt im Schuh können darunter leiden.
Ferse und Innenfutter: Häufiges Problem, oft lösbar
Durch Reibung entsteht besonders im Fersenbereich schnell Verschleiß. Das Innenfutter scheuert sich auf, was nicht nur unangenehm ist, sondern auch Blasen begünstigt.
Reparaturmöglichkeiten
Fersen-Patches, selbstklebende Polster oder eingenähte Stoffverstärkungen können hier sehr effektiv sein. Diese Lösungen sind günstig und verlängern die Nutzungsdauer des Schuhs oft um viele weitere Trainingskilometer. Auch hier ist Trainer Armour als Marke zu nennen, die mit dem Fersenloch-Schutz komplette Sets anbietet, die man sowohl präventiv einsetzen kann oder als Reparaturset, wenn die Ferse aufgerieben wurde.
Wann es kritisch wird
Ist die Fersenkappe selbst beschädigt oder stark verformt, lohnt sich eine Reparatur meist nicht mehr. Die Passform leidet und der Halt im Schuh ist nicht mehr gegeben.
Fazit: Laufschuhe reparieren ja – aber mit Augenmaß
Laufschuhe lassen sich in vielen Fällen reparieren, vor allem bei Schäden am Obermaterial oder im Fersenbereich. Und wer sowieso häufiger Probleme in bestimmten Bereichen am Obermaterial oder der Ferse hat, kann mit Klebepatches schon beim neuen Schuh vorsorgen. Bei der Sohle, insbesondere der Dämpfung, sind die Möglichkeiten jedoch stark begrenzt. Kleine Reparaturen können sinnvoll sein, um die Lebensdauer zu verlängern oder einen Schuh für lockere Einheiten weiter zu nutzen. Ist die Dämpfung jedoch durchgelaufen oder die Stabilität stark beeinträchtigt, sollte die Gesundheit Vorrang haben – und ein neues Paar Laufschuhe ist die bessere Wahl.
Mein Tipp: Laufschuhe immer in Rotation laufen. So kann man ein neues Paar mit noch hervorragenden Dämpfungseigenschaften erstmal nur in intensiven, körperlich stark belastenden Einheiten laufen oder in Wettkämpfen. Ein weiteres, älteres Paar kann dann bei entspannten Shake-Out-Runs und Regenerationsläufen durchaus noch verwendet werden, selbst wenn die Dämpfung schon nachgelassen hat. Das schont nicht nur die neuen Laufschuhe und ist nachhaltig, sondern bietet auch einen zusätzlichen Trainingseffekt, da sich der Laufapparat an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen muss.
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