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Nutri Score in Deutschland. Wie funktioniert die Berechnung?

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Durch die Zustimmung des Bundesrates ist jetzt der Weg für die von Julia Klöckner vorgestellte Darstellung des Nutri Score auf Lebensmitteln ab November 2020 in Deutschland frei. Die Darstellung dieser Lebensmittelampel auf den verschiedenen Produkten ist jedoch freiwillig, da die Bundesregierung die Auffassung vertritt, dass eine verpflichtende Kennzeichnung aufgrund des geltenden Europarechtes zur Zeit nicht zulässig sei.

Der Nutri Score wurde von französischen Wissenschaftlern entwickelt und die Gesundheitsbehörde Frankreichs, die auch die Markenrechte besitzt, gibt die Berechnungsmethode vor. Bislang ist der Nutri Score vor allem in seinem Ursprungsland Frankreich und im Nachbarland Belgien auf vielen Lebensmitteln zu finden. In Deutschland ist auch schon seit einiger Zeit die Kennzeichnung auf etlichen Produkten vorhanden. Experten gehen davon aus, dass sich diese Art der Kennzeichnung in Deutschland schnell und weit verbreitet wird, da es neben den Informationen für die Verbraucher auch ein Werbemittel für die Produzenten sein kann.

Aber was ist der Nutri-Score?

Der Nutriscore ist eine Kennzeichnung auf Lebensmitteln, die Angaben über die Nährwerte und damit zur Nahrhaftigkeit des Lebensmittels macht. Die Darstellung auf der Vorderseite der Verpackungen erfolgt in Form einer Skala, die von den Buchstaben A bis E reicht. Für die leichtere Erkennung werden die entsprechenden Buchstaben durch eine Farbe von grün bis rot hinterlegt.
Das „A“ wird in Grün für die günstigste und das „E“ in Rot für die ungünstigste Nährwertbilanz dargestellt. Durch diese Kennzeichnung soll der Verbraucher schnell und einfach erkennen, ob es sich um gesundes oder ungesünderes Lebensmittel handelt.

Mit welcher Formel erfolgt die Nutri Score Berechnung?

Die Berechnung des Nutri Score geschieht auf der Basis von 100 Gramm oder alternativ 100 Millilitern des jeweiligen Produktes. Die Inhaltsstoffe in den verschiedenen Lebensmitteln bekommen Punkte. Für die ungesünderen und weniger erwünschten Inhaltstoffe erhält das Produkt, beispielsweise eine Fertiglasagne, Punkte. Zu diesen ungesünderen Inhaltsstoffen zählen beispielsweise gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz oder ein auch hoher Anteil von Kohlenhydraten. Diese Punkte werden addiert und erhöhen somit den Nutri-Score in Richtung des „roten E“.

Erwünschte und gesunde Inhaltsstoffe hingegen senken den Nutri-Score, also beispielsweise hochwertige Proteine oder Ballaststoffe. Auch Obst und Gemüse in Fertigprodukten senken den Score.
Hier werden also auch Punkte vergeben und von den Punkten für die ungesünderen Lebensmittel abgezogen.
Auf diese Art und Weise wird ein Punktwert für das gesamte Produkt ermittelt, der zum Schluss zwischen einem Wert von -15 und +40 liegt. Der Wert von -15 ist hierbei der Bestwert. Ein Ergebnis von +40 hingegen ist nach dieser Berechnung der schlechteste zu erreichende Wert für das ungesündeste Lebensmittel.

Je nach Ergebnis erhält das zu beurteilende Produkt mit dem Score von z. B. -15 ein grünes A und das Produkt mit einem Wert von +40 ein rotes E. Ein grünes A wird bei Ergebnissen zwischen -15 und +1 vergeben, ein rotes E ab einem Wert von +19.

Zwischen diesen Werten gibt es noch die Beurteilungen B, C und D. Diese werden in einer Farbskala von Hellgrün für B, über Gelb für C bis zu Orange für die Bewertung D dargestellt. Dieses Ergebnis stellt allerdings lediglich eine Gesamtbewertung des Lebensmittels dar. Genauere Angaben, wie zu Salz, Fetten und Zucker, sowie den Ballaststoff- oder Proteingehalt macht der Nutri-Score nicht. Diese Angaben müssen auch weiterhin auf der Verpackung nachgelesen werden.

Bewertung, Bedeutung und Kritik am Nutri-Score

Kritisiert wird, vor allem von Verbraucherschützern, dass der Käufer im Geschäft nicht direkt nachvollziehen kann, wie die Berechnung und somit das Ergebnis zustande gekommen ist.
Auch einige in der Ernährungswissenschaft als positiv geltende Inhaltsstoffe fliessen nicht in die Gesamtberechnung mit ein. So finden unter anderem Vitamine und Omega-3-Fettsäuren keine Berücksichtigung bei der Punktevergabe.
Ein Dorn im Auge der Kritiker ist weiterhin, dass auch Lebensmittel, die nur aus einer einzigen Zutat bestehen, nicht passend gekennzeichnet werden können. Beispielhaft wird das als gesund geltende Olivenöl, mit einem hohen Anteil an Omega-Fettsäuren, als schlecht bewertet, da es zu 100 % aus Fett besteht und im Nutri-Score keine Differenzierung zwischen gesunden und ungesunden Fetten gemacht wird.
Als positiv an der Darstellung mit Hilfe des Nutri-Scores wird hingegen bewertet, dass dieser den Verbrauchern eine schnelle, erste Orientierung bei der Auswahl seiner Lebensmittel bietet.

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