Früher galt das Golfen als Elitesport. Clubmitgliedschaften für den Golfclub kosteten ein Vermögen. Heutzutage kann jeder das Golfspiel erlernen. Zunächst sollten Interessenten sich begriffliches Grundwissen erarbeiten. Golf-Neulinge sollten wissen, was der Unterschied zwischen Bunkerschlägen, Putten und Chippen ist, wie die unterschiedlichen Golfschläger genannt werden, wie sie aussehen und für welche Schläge sie sich eignen.
Zudem sollte niemand unterschätzen, wie anstrengend eine Runde Golf sein kann. Sie dauert mitunter vier Stunden. Golfspieler legen zu Fuß oder im Golf-Cart bis zu zehn Kilometer Wegesstrecke zurück. Anfänger üben sich zunächst in der richtigen Körperhaltung beim Abschlag. Das kann viele Übungsstunden verschlingen. Bei YouTube sind Videos als Anschauungsmaterial zu finden. Neulinge sollten sich außerdem mit den Regeln beschäftigen, die auf dem Golfplatz zu beachten sind.
Darum geht es beim Golfen
Die Schönheit von Golfplätzen rund um den Erdball ist beeindruckend. Die Begeisterung für das Golfspiel wird häufig durch Zuschauen bei einem Golfturnier erworben. Doch so leicht, wie es scheint, ist Golfen nicht. Unter Kennern gilt Golf als komplexe Ballsportart mit vielen Regeln. Beherrscht man diesen Ballsport einmal, kann man sich dabei erholen. Gehen Golfbälle verloren, wird der Schlag mit einem neuen Golfball wiederholt – und zwar vom letzten Abschlagspunkt aus.
Das Prinzip des Golfspiels klingt simpel: Es geht darum, einen Golfball mit so wenigen Schlägen wie möglich in ein kleines Loch im Green zu schlagen. Die meisten Golfplätze sind 18-Loch-Plätze. Es gibt aber auch kleinere Golfplätze, die nur neun Löcher haben. Der Begriff „Loch“ bezieht sich auch auf die Bahn, die zum eigentlichen Loch führt. Am Ende gewinnt der Golfspieler die Runde, der die wenigsten Punkte je Loch angesammelt hat. Mehr als 14 Schläger nimmt kein Golfer mit auf den Platz.
Der Golfplatz: Fairway, Green, Rough und Bunker
Goldene Regel Nummer eins: Grundsätzlich muss ein Golfball da abgeschlagen werden, wo er hingefallen ist. Goldene Regel Nummer zwei: Der Golfplatz darf nicht verändert werden. Herumliegende Äste, Steine oder Blätter werden nicht entfernt. Ehrliches Spiel gehört zur Etikette. Gemogelt wird nicht. Rücksichtsvolles Spielen ist beim Golfen Standard. Manche Golfvereine haben eine eigene Platz-Etikette, die das Verhalten der Golfspieler regelt.
Golfanlagen unterteilen sich in die Abschlagsfläche, das Fairway und das Green. Jede Golfbahn hat eine Länge zwischen 200-450 Metern und 30 Metern Breite. Der erste Schlag auf der Abschlagsfläche eröffnet die Golfrunde. Die Strecke vom Abschlagspunkt bis zum Green wird als Fairway bezeichnet. Dabei handelt es sich um die kurz gemähte Rasenstrecke, die die ideale Flugbahn eines Golfballs definiert.
Auf dem Fairway finden sich ein oder zwei Hindernisse. Diese werden als „Doglegs“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um Sandflächen oder -mulden – sogenannte Bunker -, um Gräben oder Teiche, um kleine Waldflächen oder Rasenflächen mit höherem Gras – das sogenannte Rough. Das Green ist lediglich der Umkreis um das Loch, in dem der Golfball landen soll. Das Green oder Grün kann einen Umfang zwischen 300 und 1.000 Quadratmetern haben.
Die Platzreife und das Handicap
Alles dreht sich beim Golfen um die Platzreife, dass spielerische Können und das Handicap. Letzteres ergibt sich aus der Zahl der Schläge, die Golfer benötigen, um alle Löcher des Golfplatzes zu bewältigen. Die Zahl der Schläge pro Loch wird zusammenaddiert. Jeder Golfplatz wird mit einem bestimmten Handicap bespielt. Die Zahl der Schläge, mit denen exzellente Golfspieler einen Fairway bespielen, wird Par genannt. Mit zunehmender Erfahrung verbessert jeder Golfer sein Handicap.
Spieltechnik, Grifftechnik und Konzentrationsfähigkeit entscheiden am Ende über einen gelungenen Schlag. Heutzutage werden Trainer-Golfstunden oder zweistündige Schnupperkurse angeboten, um das Golfspielen von der Pike auf zu lernen. Die erste Golfausrüstung kann auf dem Platz ausgeliehen werden. Um die nötige Platzreife zu erlangen, muss ein Golf-Frischling zuerst die Grundausbildung samt theoretischer und praktischer Prüfung absolviert haben. Vorher darf niemand einen Golfplatz bespielen.
Golf-Anfänger üben Schläge auf einem Übungsgelände namens „Driving Range“ oder auf dem „Putting Green“, wo man das Einlochen üben kann. Hier sind keine Regeln zu beachten. Rücksicht auf andere zu nehmen, ist immer oberstes Gebot.
Die Golfausrüstung und Golfbekleidung für Damen und Herren
Die 14 auf dem Golfplatz erlaubten Golfschläger werden in fünf Gruppen eingeteilt: Abschläge werden mit einem der „Driver“ ausgeführt. Ein „Holz“ dient ebenfalls dem Abschlagen. Es kann auch für höhere Schläge verwendet werden, die vom Fairway ausgeführt werden. Präzisere Schläge erfordern ein „Eisen“. Als Golfneuling bedient man sich der Eisen sechs bis neun, kann sich zum Üben aber auch mit der sieben begnügen. Wenn es komplizierter wird, wird zum „Wedge“ gegriffen. Eingelocht wird der Golfball mit dem „Putter“.
Für Golfeinsteiger kann es sinnvoll sein, Schläge mit einem Hybrid- oder Rescue-Schläger zu tätigen. Dieser erlaubt weniger weite, aber genauere Schläge. Somit muss man nicht gleich alle 14 verschiedenen Golfschläger kaufen. Unbedingt sollte man als Golf-Neuling ein „Pitching Wedge“ dabei haben. Es handelt sich dabei um ein kurzes Eisen, das Annäherungsschläge und kürzere Schläge im Green erlaubt. Das „Pitching Wedge“ ist erfreulich vielseitig und daher unverzichtbar. In einem Bunker (Sandmulde) nutzt man am besten ein „Sand Wedge“. Seine Form begünstigt hoch gespielte und kurze Flugbahnen. Dieser Golfschläger ist perfekt für Abschläge aus weichem Sand geeignet.
Muss man gleich die teuersten Golfbälle kaufen? Anfänger investieren ihr Geld vorzugsweise in preiswerte Golfbälle, deren Verlust nicht schmerzt. Eine preiswerte Alternative für Golf-Anfänger ist der Kauf gebrauchter Golfbälle. Um Golfbälle ohne mitfliegende Grassoden abspielen zu können, werden diese auf ein „Tee“ gelegt. Dabei handelt es sich um ein kleines Teil mit Auflagefläche für den Golfball. Mit dem spitzen Ende wird es am Abschlagort in die Erde gesteckt. Falls der Rasen durch einen Fehlschlag tiefe Kerben erhalten hat, wird er mit der Pitchgabel wieder geglättet und festgetreten.
Die Golftasche sollte ausreichend groß sein und stehend genutzt werden können. Proteinriegel und Getränke dienen dem Wohlbefinden. Ein Handschuh bedeckt die sogenannte Führerhand. Golfhandschuhe sollen den Grip verbessern und gegen Blasenbildung schützen. Außerdem sind spezielle Golfschuhe mit Soft-Spikes üblich. Hier sind Bequemlichkeit und Tragekomfort Trumpf. Die Golfbekleidung sollte zweckdienlich, dem Wetter angepasst und bewegungsfreundlich sein.
Üblich sind Poloshirts plus Pullunder oder Weste aus Baumwolle oder funktionellem Baumwollmix. Die Golfhosen fallen durch große und weite Taschen auf. In diesen werden Golfhandschuhe oder Golfbälle aufbewahrt. Golf-Neulinge sollten beständig an ihrer Schlaghaltung arbeiten. Die korrekte Handhaltung und die korrekte Stellung des Körpers beim Abschlag entscheiden über einen guten oder weniger guten Spieler.
Golf spielen lernen: Anfängertipps für den Einstieg ins Golfen
Unermüdliches üben führt zum erfolgreichen Golfspiel. In der Golftasche eines Golfanfängers, der Schläge auf der „Driving Range“ üben möchte, sollten sich mindestens folgende Schläger befinden: ein Driver und/oder ein Hybrid- bzw. Rescue-Schläger, ein Eisen Nummer sieben, eventuell auch die Eisen fünf und neun, ein Pitching und ein Sand Wedge sowie ein Putter. Üblich ist, dass Schlag- und Fußspuren auf dem Golfrasen oder im Sand-Bunker entfernt werden.
Wichtig ist, dass der Kopf beim Abschlag gerade bleibt. Die Augen haben den Ball stets im Blick. Andernfalls trifft man den Ball nicht mittig und verzieht den Schlag. Beim Abschlag werden lediglich die Schultern und Arme bewegt. Der Kopf hebt sich erst, wenn der Ball in der Luft ist. Bis der erste perfekte Schlag gelingt, sollte man nicht verzweifeln. Je häufiger man übt, desto schneller wird man besser. Irgendwann stellt jeder fest, dass es besser läuft.
Trainer-Anmerkungen sind hilfreich, um keine Fehlhaltungen einzuschleifen. Grundsätzlich wird beim Golf zügig gespielt. Man hält nachfolgende Spieler nicht durch ein Schwätzchen oder unnötig lange Schlägersuche auf. Mit der richtigen Motivation übersteht man die mühevollen Anfangszeiten. Die „Driving Range“ ist dazu da, Schläge zu üben, bis es sitzt. Auch Profis nutzen sie, um sich warm zu spielen. Je öfter ein Neuling Profis auf die Hände schaut, desto besser versteht er seine eigenen Fehler.
Golfsport ist alterslos
Nach dem erfolgreich absolvierten Grundkurs gelingt der Einstieg ins Golfen durch eine kostengünstige Greenfee-Mitgliedschaft. Es empfiehlt sich, in den ersten zwei Jahren weitere Kurse oder Trainerstunden zu buchen. Die ordentliche Mitgliedschaft in einem Golfclub bedingt die Platzreife und ein gewisses Handicap. Familienmitgliedschaften sind preisgünstiger.
Um das komplexe Regelwerk des Golfspiels zu verinnerlichen, sollen die aktuelle Ausgabe der Golfregeln studiert werden. Smartphones sind auf dem Golfplatz tabu. Falls sich Tiere auf den Fairway verirren, werden sie nicht verjagt.
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