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Wing Foiling für Anfänger: So fängst Du an und so kannst Du das richtige Board kaufen

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Wing Foiling (Wingfoilen) verbindet als neue Wassersportart das Kite- und Windsurfen, Foilen und Surfen miteinander. Viele Kitehersteller dachten schon länger über Wing Foils nach, doch erst nach der Entwicklung des Foilings setzte sich die Idee des Wing Foilings endgültig durch. Etwa ab 2019 waren erste Wingsurfer und Wingfoiler auf dem Wasser unterwegs, doch Wings funktionieren auch an Land mit Inline-Skates, Longboards, Eislaufschuhen, Skiern, Snowboards oder Surfskates. Aus der Summe aller Erfahrungen mit Wings entwickelte sich dann das Wing Foiling als Wassersportart.

Wie funktioniert Wing Foiling?

Beim Wing Foiling steuerst Du den Wing, also den Flügel in Deinen Händen, mit dem Foil unter Deinem Wing-Foil-Brett. Damit bewegt sich diese Fortbewegungsart auf dem Wasser zwischen Kite Foil, Wind Foil, SUP Foil und Surf Foil. Du gleitest mit Deinem Wingfoilboard und Deinem Wing durch die Hilfe des Foils über das Wasser. Der Zustand ähnelt einem Schweben über dem Wasser und ist eine unglaubliche Erfahrung, doch Du musst die Technik erlernen. Es gibt Schulen für das Wingfoilen.

Wie ist der Wing beschaffen?
Er sieht einem Windsurfsegel ähnlich, doch seine Basis ähnelt einem Kite: Der Wing wird aufgepumpt. Mit mehreren Handles an seiner Mittelstrut hältst und steuerst Du ihn. Manche Hersteller verbauen anstelle der Handles einen festen Boom (Gabelbaum oder Stange). An der Fronttube sind ebenfalls Handles angebracht, deren Anzahl sich herstellerabhängig unterscheidet. Mit diesen kannst Du Deinen Wing so halten, dass er hinter Dir beim Abreiten einer Welle drucklos mitschwebt. Die Wings der jüngsten Generation haben im Tuch ein Fenster, durch welches Du andere Wassersportler oder sonstige Hindernisse rechtzeitig siehst.

Wie schnell lernt man Wing Foil? Und wie schwer ist Wing Foiling?

Wie fast jeden Sport kannst Du auch Wingfoilen ohne Vorkenntnisse erlernen. Doch es ist sehr hilfreich, wenn Du wahlweise Wassersporterfahrung oder Erfahrung mit sonstigen Boardsportarten mitbringst – im Idealfall sogar beides. Coaches für Wing Foiling berichten inzwischen, dass Windsurfer den neuen Sport sehr leicht erlernen, sie benötigen nur wenige Sessions. Ihre ersten Manöver funktionieren meistens auf Anhieb und relativ problemlos. Kitefoiler steigen ebenfalls relativ leicht ins Wingfoilen ein. Wenn Dich aber dieser Sport fasziniert, obwohl Du solche Erfahrungen nicht mitbringst, solltest Du ihn auch als Wassersportneuling ausprobieren. Du benötigst nur etwas mehr Engagement und Zeit. Kurse für das Wing Foiling gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz, selbstverständlich auch in anderen Ländern.

Was ist der Unterschied zwischen Wing Foiling und Kitesurfen?
Kitesurfen findet bekanntlich mit einem Drachen statt, den Du beim Wing Foiling nicht auf diese Weise an 25 m langen Leinen führst. Du benötigst auch kein Trapez. Es gibt zwar manche Wingfoiler, die teilweise ein Trapez für die Entlastung der Arme verwenden, doch grundsätzlich funktioniert Wing Foiling auch ohne Trapez.

Was ist der Unterschied zwischen Wing Foiling und SUP Foiling?
Beim Downwind SUP Foil nutzt der Surfer nur die Energie der Wellen, beim Wing Foil hingegen die Energie der Wellen und des Windes zusammen. Dadurch kannst Du Dich mit größerer Freiheit auf dem Wasser bewegen. Der Flügel bringt Dir Wendigkeit, gleichzeitig erleichtert er das Abheben Deines Foils. Du kannst aber mit dem geringen Gewicht des Wings auch während einer Session verschiedene Praktiken anwenden. Zuerst könntest Du mit dem Wind im Wing nach oben ziehen, dann könntest Du nach unten fahren, indem Du den Wind im Rücken ausnutzt. Das ist eine typische Technik des Downwind SUP Foils.

Wie kann man Wing Foilen lernen?

Die Kitesurf- oder Windsurfschulen, die jetzt auch Wing Foiling anbieten, nutzen wahlweise ein Motorboot oder starten vom Ufer aus. Du erhältst in der Regel einen Funkhelm und bist damit während der Session in ständigem Kontakt mit Deinem Wingfoillehrer. Die Schulungen finden auf Seen und Meeren statt. Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das richtige Positionieren des Wingfoils und die Beobachtung der Mastposition, die eine große Rolle spielt. Einsteiger sollten sie zunächst neutral halten. Je weiter vorn der Mast positioniert ist, desto stärker fällt der Foildruck am vorderen Fuß aus. Ein weit hinten positionierter Mast erhöht die Schwierigkeit, aus dem Wasser aufzusteigen, wird aber von erfahrenen Wingfoilern wegen der größeren Flexibilität bevorzugt.

Welches Wetter braucht man zum Wing Foilen? Das sind die besten Bedingungen für Wingfoilen

Idealbedingungen für das Wing Foiling sind:

  • Seitenwind – vor allem auf dem Meer, um das Hinaustreiben ebenso wie das ständige Anlanden zu verhindern
  • Windgeschwindigkeiten von 15 bis 20 Knoten (knapp 28 bis 37 km/h), für Fortgeschrittene 8 bis 40 Knoten (knapp 15 bis knapp 75 km/h)
  • Buchten
  • Spots ohne Treibgut
  • Wasseroberfläche ~80 bis 120 cm über Grund, also eine Wasserhöhe, die noch das Stehen erlaubt, aber auch eine Wassertiefe, bei der das Foil nicht auf Grund aufsetzt
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Ausrüstung für das Wing Foiling kaufen

Für das Wingfoilen ist diese Ausrüstung erforderlich. Wenn Du noch keine Wassersportausrüstung hast, bietet es sich an, gleich ein komplettes Wingfoil Set zu kaufen.

  • Wingfoilboard mit Foil
  • Wings in unterschiedlichen Größen, abhängig von den Windbedingungen
  • Leashes für die Verbindung des Wings mit je einem Hand- und einem Fußgelenk, eventuell noch eine Hüftleash
  • Helm
  • Prallschutzweste
  • Neoprenanzug und -schuhe gegen Kälte und Verletzungsgefahren durch das scharfkantige Foil

Für die Vorbereitung des Wing Foilings baust Du zunächst Dein Foil zusammen und befestigst es auf dem Board. Dann befestigst Du die Leashes am Board. Nun ziehst Du Dich an, befestigst dann den Wing an einem Handgelenk und bläst ihn auf. Das sollte in der Nähe des Wassers geschehen, wo schon Dein Board auf Dich wartet. Dort befestigst Du die restlichen Leashes und begibst Dich auf das Wasser.

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Wing Foilen für Anfänger. So machst Du schnell eigene Wing Foil Erfahrungen


Schritt 1

Du kniest Dich auf Dein Brett und nimmst den Wing über Kopf und in Windrichtung in die Hand. Die Kanten des Wings dürfen nicht das Wasser berühren. Positioniere den Wing leicht vor dem Brett. Kontrolliere nun, welchen Auftrieb Dein Wing erhält und wie er auf den Wind reagiert. Finde dabei auf dem Brett eine stabile Position.

Schritt 2

Stoße Dich mit einem Fuß vom Ufer ab und halte den Wing fortgesetzt in den Wind. Das Foilboard bewegt sich nun vorwärts. Noch kniest Du auf dem Wing. Bei ausreichender Geschwindigkeit hebst Du den vorderen Fuß an und positioniert ihn mittig auf dem Board.

Schritt 3

Wenn Du Dich immer noch sicher fühlst, hebst Du den anderen Fuß an und positionierst ihn ebenfalls mittig (hinten). Idealerweise stehen Deine beiden Füße nun unter Deinen Schultern. Den Wing hältst Du relativ hoch, doch wenn Du stabil stehst und fährst, kannst Du ihn für mehr Auftrieb und Geschwindigkeit etwas absenken.

Schritt 4

Bei ausreichender Geschwindigkeit kannst Du den Auftrieb Deines Foils aktivieren. Dies geschieht mit einem leichten Pumping (ziehen des Wings kurz nach unten, wie beim Drachensteigen). Verlagere dabei Dein Gewicht abwechselnd auf beide Beine, bis das Foil abhebt. In diesem Moment verlagerst Du zunächst Dein Gewicht ganz leicht nach vorn und achtest auf einen geraden Stand. Es ist möglich, dass Du mehrere Versuche benötigst, bis Du wirklich abhebst. Halte dann Deinen Stand stabil und den Wing stets in den Wind. Wenn Du Dein Gewicht jetzt nach hinten verlagerst, steigst Du noch weiter auf. Bei einer deutlichen Verlagerung nach vorn sinkst Du wieder.

Ist Wing Foiling gefährlich? Sicherheitshinweise

Solltest Du auf dem Meer wingfoilen, musst Du strikt auf Seitenwind (Wind parallel zur Küstenlinie) achten und Dich gleichzeitig in Küstennähe aufhalten. Alternativ kannst Du auch bei Seewind wingfoilen, wirst aber dabei immer wieder zum Ufer getrieben (Wind weht vom Meer zur Küste). Das ist jedoch nicht so schlimm wie das Hinaustreiben aufs Meer bei Landwind. Diesen solltest Du unbedingt meiden, denn ansonsten findest Du Dich plötzlich weit draußen auf dem Meer wieder und schaffst es nicht mehr zurück ans Ufer. Informiere zusätzlich immer eine Person, dass Du Dich nun zum Wing Foiling aufmachst und wann Du wieder da sein möchtest. Praktiziere das Wingfoilen auch nur an Spots, die allseits bekannt sind und die Du selbst schon ein wenig ausgekundschaftet hast. Strömungen und Gezeiten sollten Dir bekannt sein. Für Einsteiger in diesen Sport eignet sich immer eine Bucht!

Fazit zum Wing Foiling

Wingfoilen ist ein Free-Ride-Sport mit minimaler Ausrüstung und maximalem Spaß. Es geht nicht um Geschwindigkeit oder Sprunghöhe. Vielmehr wirst Du das unbeschwerte Gleiten über das Wasser und die gelegentlichen Sprünge genießen, sobald Du Letztere erlernt hast. Wing Foiling bringt 100 % Fun und ist im Grunde nicht allzu schwer zu erlernen. Du solltest allerdings als Einsteiger in relativ flachem Wasser mit nicht zu hohen Wellen beginnen. Beginne am besten mit einem großen, stabilen Frontflügel, auch wenn Du damit nicht ganz so schnell bist. Doch damit gewinnst Du ein sehr gutes Gefühl für diese Fortbewegungsart auf dem Wasser.

Melde Dich am besten in einer Schule für das Wing Foiling an! 

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