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Allen Widrigkeiten zum Trotz – 4 erfolgreiche Spieler, die ihre Süchte überwunden haben

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In den vergangenen Monaten haben mehrere hochkarätige Profifußballer drakonische Strafen bis hin zu langfristigen Sperren wegen Verstößen gegen die geltenden Wettbestimmungen erhalten. Die Liste ist lang und beinhaltet Spieler wie Ivan Toney oder die vielversprechende Neuverpflichtung von Newcastle, Sandro Tonali.

Nicht nur für den Sport waren diese Handlungen der Spieler ein Schock und von vielen Seiten hagelte es Unverständnis, denn müssen so viele Spieler tatsächlich wetten ‘und gegen die Regeln verstoßen, obwohl sie doch unglaubliche Gehälter Monat für Monat einstreifen? Doch man sollte nicht vergessen, dass das Suchtverhalten und dessen Auswirkungen in der Welt der Superstars weit verbreitet ist, mehr als wir vielleicht annehmen. Viele verlieren sich jedoch nicht nur an die Wettbüros, sondern haben mit Alkohol- oder Drogenproblemen zu kämpfen, die die vielversprechendsten Karrieren ins Wanken bringen können.

Viele Fußballer haben der Vergangenheit bereits den Kampf gegen diese finsteren Mächte aufgenommen und einige haben erfolgreich diese Dämonen besiegt. Und einigen war es sogar möglich, ihre Karriere fortzusetzen und auch weiterhin höchst erfolgreich Titel und Triumpfe zu feiern.

In diesem Artikel stellen wir einige dieser positiven Erfolgsgeschichten vor, denn wir zeigen Ihnen vier bekannte und zeitweise gefallene Stars, die es geschafft haben, ihre Sucht zu besiegen und endgültig hinter sich zu lassen.

4 erfolgreiche Spieler, die ihre Süchte überwunden haben

Paul Merson

Wenn Sie einen schon etwas älteren Arsenal-Fan fragen, was er von Paul Merson hält, so wird die Antwort normalerweise „ein ewiges Talent“ lauten.

Der gebürtige Londoner belebte unter Manager George Graham das Mittelfeld der Gunners und verhalf dem Verein Ende der Achtziger bis Anfang der Neunziger zu zwei Meistertiteln in der Premier-League und zu zwei FA-Cupsiegen.

Allerdings zierte er 1994 aus keinen sportlichen Gründen die Schlagzeilen der Yellow-Press, denn er verlautbarte in einer emotionalen Pressekonferenz seine bereits länger andauernde Drogen-, Alkohol- und Spielsucht. Die Nachricht schlug wie eine Bombe unter den Arsenal-Supporters ein, die mit ansehen mussten, wie der Spieler mehrere Monate pausieren musste, da er sich klinisch gegen die Suchtprobleme behandeln ließ.

Merson war aber bei Weitem nicht der einzige traurige Fall, aber er hat vielen verdeutlicht, wie leicht ein erfolgreicher und gut bezahlter Spieler unbemerkt von vielen, in eine Sucht verfallen kann.

Aber auch die britische Wettbranche blieb von diesem Vorfall nicht unberührt, denn diese sah sich dazu veranlasst, auch auf Grund des öffentlichen Drucks, umfassende Maßnahmen zur Suchtprävention zu ergreifen. Ab diesem Zeitpunkt haben die einzelnen Spieler jetzt einen Höchsteinsatz bei Spielautomaten und können nicht mehr ihrer Kreditkarte für Einzahlungen verwenden. Auch Buchmacher und Casinos müssen ihre Bonus- und Werbeaktionen, beispielsweise die beliebten kostenlosen Willkommensboni, bei denen keine Einzahlung erforderlich ist, ausführlich erläutern und auch auf die möglichen Gefahren hinweisen.

Merson verließ Arsenal kurz nach seinem Outing, konnte aber bei anderen Vereinen ebenfalls erfolgreich seine Karriere fortsetzen. So wurde er zum Beispiel der teuerste Spieler, der jemals von einem Nicht-PL-Klub verpflichtet wurde, als er 1997 zu Middlesbrough FC wechselte.

Tony Adams

Tony Adams, der ehemalige Kapitän von Arsenal, ist einer der bekanntesten Fälle aus der Welt des Sports, der ebenfalls viele Jahre lang mit seiner Sucht zu kämpfen hatte. Aber auch er hat diese schlussendlich besiegt und anschließend wieder etwas Großartiges aus seinem Leben gemacht.

So hat der ehemalige Weltklassefußballer die Wohltätigkeitsorganisation „Sporting Chance Clinic“ vor mehr als zwei Jahrzehnten mitgebründet, um Sportprofis zu unterstützen, die mit psychischen Gesundheits- aber auch mit Suchtproblemen zu kämpfen haben.

Adams, der für seinen Auftreten gegen den Alkoholmissbrauch bekannt ist, stellte in mehreren Interview fest, dass er erst den Tiefpunkt erreichen musste, bevor er den Bedarf an Hilfe erkannte.

Er gründete die Klinik, nachdem er den Mangel an tatkräftiger Unterstützung innerhalb des Sports feststellen musste, und diese hat sich schon für viele Sportler bewährt, die mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen hatten, darunter auch viele unterschiedliche Fälle der Spielsucht.

Trotz seiner überwundenen persönlichen Schwierigkeiten betrachtet Tony Adams die „Sporting Chance Clinic“ als das Beste, was er je gemacht hat. Und in zwei Jahren wird diese Hilfsorganisation bereits Ihr 25-jähriges Bestehen feiern.

Paul McGrath

Paul McGraths unbändiger Kampf gegen seine Alkoholsucht entwickelte sich zu einer bewegenden, aber auch erschütternden Saga, die auch in seiner Autobiografie „Back from The Brink“ nachzulesen ist.

Die ehemalige irische Fußballikone, die vor allem im Dress von Aston Villa und der irischen Nationalmannschaft geglänzt hat, kämpft mit einer zerstörenden Sucht, die jeden Bereich seines Lebens betrifft. Von Selbstmordversuchen bis hin zum Angebot von Chef Sir Alex Ferguson, der ihm 100.000 Pfund für den Ausstieg aus dem Sport anbot, hatte McGraths einen mühevollen Weg zu gehen.

Heutzutage kann McGrath jedoch auch abseits des Spielfelds Erfolge erzielen, da er vor allem zahlreiche Wohltätigkeitsveranstaltungen leitet und jede Menge Gelder für gute Zwecke sammelt. In seiner Autobiographie erläutert er die heimtückische Natur seiner Sucht, die stets mit seiner einst schillernden Fußballkarriere verknüpft war. Seine Offenheit gegenüber seiner Krankheit, deren Verzweiflung auch im Konsum schädlicher Substanzen endete, hat auch anderen Betroffenen in seiner Position geholfen, und seine Geschichte gilt als Beweis der Widerstandsfähigkeit so manchen Stars.

Steven Caulker

Die Karriere des Wigan-Verteidigers Steven Caulker, die gespickt ist mit vielen Premier-League-Einsätzen und internationalen Einberufungen, beinhaltet auch eine gewaltige Auseinandersetzung gegen seine Spiel- und Alkoholsucht.

Trotz eines Werdegangs, der ihn zu Topvereinen wie Tottenham und Liverpool führte und auch zum Kapitän von Sierra Leone machte, führten Caulkers Probleme schon in frühen Jugendtagen zu oftmaligen Reha-Aufenthalten. Gegenwärtig befindet er sich in der Trainerausbildung und möchte seine Erfahrungen nutzen, um Spieler mit psychischen Problemen zu helfen.

Caulkers Offenheit über den Einfluss seiner Glücksspielsucht, die ihn bereits mit 15 Jahren abhängig machte, und sich im Laufe seiner Karriere steigerte, offenbart die Komplexität seines Kampfes abseits des Spielfelds. Sein von verpassten Chancen geprägter Weg unterstreicht die lang anhaltenden Auswirkungen der Sucht auf eine vielversprechende Fußballkarriere.

Alles ist möglich

Die zum Teil verrückten, oben genannten Geschichten zeigen, dass es den Betroffenen möglich ist, die lauernden Herausforderungen zu überstehen und ein erfolgreiches Leben weiter führen zu können. Eine Sucht ist eine gefährliche, nicht zu unterschätzende und auch grausame Krankheit ist, die außerordentlich schwer zu heilen und zu überwinden ist. Es sind nicht nur jene Personen betroffen, die im Rampenlicht stehen, aber bei diesen nimmt der soziale Druck eine ganz eigene Form und Dimension an, aber mit der richtigen Unterstützung ist, wie wir gesehen haben, alles möglich.

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