Nachdem ich mein Home Office nach dem ersten Corona-Winter mit einem vernünftigen Schreibtisch ausgerüstet habe, war nun auch der Rest meines Arbeitszimmers für ein Upgrade fällig. Denn wenn man der Covid-Krise etwas gutes abgewinnen kann, ist es die entgültige Durchsetzung des hybriden Arbeitens im Mix aus Home Office und Büroarbeitsagen in der Firma. Es lohnt sich also, auch langfristig dafür zu sorgen, daß man Zuhause vernünftig arbeiten kann.
Und da USM Haller Büromöbel zwar echte Klassiker sind, aber ein Vermögen kosten, würde so eine Komplettausstattung mein Budget komplett überfordern. Daher habe ich mich mal umgesehen und eine ganze Reihe von günstigeren Büromöbeln ähnlich wie USM Haller entdeckt und mich entschieden den CN3-Möbeln von Tchibo eine Chance zu geben.

Wie gut sind die CN3-Möbel im USM-Haller Stil von Tchibo?
Wer sich für Design und Einrichtung interessiert, kommt aktuell nicht um die kultigen Möbelstücke von USM Haller herum. Das Schweizer Unternehmen stellt modulares Mobiliar im angesagten Interior-Design her – und das schon seit Jahrzehnten. Die hochwertige Qualität hat allerdings ihren Preis. Viele Stücke kosten 2.000 Euro und mehr und für eine komplette Büroaustattung können pro Raum gerne mal 10.000€ investiert werden.
Bei Tchibo finden sich ganz aktuell zahlreiche Möbel im USM Haller Stil. Vom CN3 Sideboard über Rollcontainer bis hin zum Regal und Schrank gibt es vielzählige Möglichkeiten im klassischen Interior-Design, die den exklusiven Stücken von USM Haller zum Verwechseln ähnlich sehen. Doch können diese UMS Haller Replika auch qualitativ mit den Originalen mithalten? Wo liegen die Unterschiede und Besonderheiten? Um das zu verstehen, schauen wir uns zuerst einmal an, warum die Schweizer Luxusmarke zu den Favoriten von Unternehmern, Anwälten, Influencern und Promis gehört und auch in zahlreichen Serien und Filmen zu sehen ist.
Original Modularsysteme von USM Haller
Die Geschichte des Unternehmens reicht zurück bis ins Jahr 1885. Damals gründete Ulrich Schärer den Metall- und Schlosserbetrieb. Erst in den 1960’er Jahren wurde aus dem Betrieb ein Möbelunternehmen und Hersteller der Klassiker. Um dieses zu modernisieren, stieg der Designer Fritz Haller mit ins Unternehmen ein und entwickelte 1963 das inzwischen weltweit bekannte Möbelbausystem. Genau wie das damals entstandene neue Werksgebäude sollte die Konstruktion vielfältige Möglichkeiten bieten. Die immer wieder neu und anders arrangierbaren Stahlrohrsysteme wurden vom sogenannten „Konnektor“ miteinander verbunden. Dieses Verbindungselement wird von kleinen Metallkugeln mit eingelassenen Gewinden zusammengehalten.
Der Clou an jedem System ist die Möglichkeit zur Erweiterung. Wer sich für ein Sideboard mit vier oder sechs Fächern entscheidet, kann dieses später problemlos um zusätzliche Fächer erweitern. So wird aus einer kleinen Kommode schnell ein ästhetischer Raumteiler. USM Haller setzt bei seinen Entwürfen nicht nur auf smarte Designs, sondern zusätzlich auf besonders langlebige Materialien und nachhaltige Produktion. Die Verbindungsrohre bestehen aus verchromtem Stahlrohr, die kleinen Gewinde-Kugeln aus verchromtem Messing. Der Korpus der Möbel ist aus sogenannten Tablaren aufgebaut, die entweder aus pulverbeschichtetem Stahl oder anderen Materialien hergestellt werden.
Zusätzlich haben Kunden die Wahl zwischen stationären Füßen oder flexiblen Rollen. Im firmeneigenen Konfigurator können die Kommoden und Beistellschränke nach Belieben und vor allem in gewünschter Größe erstellt werden. Auch in Sachen Farbe haben Kunden die Wahl. Das Unternehmen bietet eine Auswahl von 14 RAL Farbtönen an. Damit entstehen individuelle Möbel nach den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen.
Wegen der hohen Qualität und Langlebigkeit sind auch die Preise für USM Haller gebraucht noch sehr hoch. Man kann also solch eine hochwertige Büroausstattung auch ein wenig als Geldanlage verstehen. Denn gerade als Unternehmer kann man die Kosten für solche Investitionen auch abschreiben. Bei günstigen Möbeln von IKEA oder einem preiswerten Möbelhaus, muss man häufiger neue Möbel anschaffen, als wenn man gleich in langlebige Klassiker investiert.

CN3 Möbel im USM Haller Design von Tchibo – die Unterschiede
Sieht man sich die verschiedenen Sideboards und Co. von Tchibo genauer an, fällt einem vor allem die extreme Ähnlichkeit auf. Diese bezieht sich dabei nicht nur auf die Optik. Als Basis dient ein Stahlrohrträgersystem, welches ebenfalls verchromt wurde. Genau wie beim Original bestehen auch die Seitenteile, Türen und Klappen aus pulverbeschichtetem Stahl. Die Griffe aus verchromtem Aluminium sind den Originalteilen ebenfalls nachempfunden.
Ein kleiner Unterschied sind die verwendeten Verbindungsteile, die bei Tchibo aus Kunststoff und nicht aus Messing bestehen. Ein weiterer sind die einfachen Kunststofffüße. Im Gegensatz zu denen der Designer-Möbel kann hier nicht zwischen stationären sowie Lenkrollen für harten oder weichen Untergrund gewählt werden. Dafür sind die Füße höhenverstellbar, sodass Böden mit unterschiedlichen Höhen und Unebenheiten ausgeglichen werden können.
Grundsätzlich sind auch die CN3 Möbel von Tchibo sehr robust und stabil, aber die Möbel von USM Haller wiegen noch einmal deutlich mehr und sind damit quasi unzerstörbar. Dewegen geht man ja davon aus, daß man sich USM Haller nur einmal im Leben kauft, weil es einfach unglaublich langlebig und robust ist. Wie gesagt sind aber auch die CN3 Möbel keineswegs minderwertig und werden sicherlich auch locker zehn Jahre oder mehr überstehen.
Der markanteste Unterschied neben dem Gewicht ist, dass die Möbel von CN3 im USM Haller Style sich kaum konfigurieren lassen. Höhe, Breite und Länge sind vorgegeben, genau wie die Anzahl der Verschlussoptionen oder offenen Fächer. Dafür punkten Varianten mit Türen oder Klappen zumindest zum Teil durch Flexibilität. Bei einigen Modellen kann die Lage dieser frei gewählt werden. So entscheidet man selbst, ob die Klappen an den oberen oder unteren Fächern angebracht werden.
Ein zusätzlicher Vorteil ist die Erweiterbarkeit. Auch die Tchibo Möbel können je nach Modell mit mehreren Elementen der gleichen Serie erweitert werden. Damit bietet Tchibo für kleines Geld viele Auswahlmöglichkeiten. Ein geringes Manko sind die vorgegebenen Farben. Bei Tchibo gibt es die Wahl zwischen weißen, schwarzen oder grauen Möbeln. Doch auch wenn nur wenige bunte Ausführungen existieren, können sich die Schränke und Kommoden durchaus sehen lassen. Die unbunten Farben fügen sich wunderbar in zahlreiche Einrichtungsstile und sind vor allem für Freunde des Interior-Designs erste Wahl. Darüber hinaus bilden sie einen stimmigen Kontrast zu den kühlen, silbernen Stahlelementen.

CN3 Designer-Möbel von Tchibo – Qualität und Preis
Im Gegensatz zu den Originalen aus dem Hause USM Haller werden die dekorativen Schränke, Konsolen und Sideboards nicht vom Fachmann aufgebaut. Die CN3 Serie von Tchibo wird größtenteils vormontiert in Einzelteilen geliefert. So bestehen die Stahlrahmen aus einem Stück, sodass sie nicht weiter auseinandergebaut werden können. Der Aufbau ist einfach und der benötigte Inbus-Schlüssel ist im Lieferumfang enthalten. Doch wer die Montage mit Bedacht durchführt, sich jedes Bauteil genau ansieht und sich an die Montageanleitung hält, kann sich im Handumdrehen den Traum vom Designer-Möbel selbst erfüllen.
Während des Aufbaus sollte man die Tablare vorsichtig einklemmen oder festklemmen. Wer zu viel Kraft anwendet oder unvorsichtig ist, könnte ansonsten die Pulverbeschichtung beschädigen. Sobald alle Teile zusammengefügt wurden, komplettieren kleine Zierelemente das Design. Im Vergleich liefert Tchibo sehr ähnliche, aber nicht komplett baugleiche Möbel. Kunden können aus einer vorgefertigten Auswahl ihr liebstes Modell wählen und sich so ein fast echtes Designerstück nach Hause holen, dass qualitativ ebenfalls durch seine Hochwertigkeit überrascht.
Die Stahlrohre und Seitenteile sind nicht ganz so massiv und es gibt auch kein ergänzendes Zubehör wie Dekorationen oder Ablagesysteme. Dafür ist das Mobiliar deutlich günstiger. Die unterschiedlichen Modelle liegen preislich zwischen 230 und 800 Euro. Ersatz- und Ergänzungsteile sind ebenfalls erhältlich und im Vergleich zum Original mit bis zu 150 Euro ein echtes Schnäppchen.
Wir haben für den Aufbau von zwei Regalen und einem Sideboard, jeweils mit zusätzlichen Klappen insgesamt etwa zwei Stunden benötigt. Wenn man im Team arbeitet und sich die unterschiedlichen Arbeitsschritte einteilt, geht das auch noch schneller. Auf jeden Fall ist der Aufbau ziemlich einfach und ohne große Handwerkskünste zu erledigen.







Fazit und Bewertung zum CN3 Test und unseren Erfahrungen: Überraschende Ähnlichkeiten und ein deutlich geringerer Preis
Designermöbel zum Schnäppchenpreis? Was zu schön klingt, um wahr zu sein, wird mit CN3 bei Tchibo wahr. Auch wenn die Preise immer noch nicht gerade günstig sind, so liegen sie deutlich unter dem der Schweizer Designermöbel. Ingesamt haben die 2 Regale und das Sideboard zzgl. Versand und den zusätzlichen Klappenergänzungs-Sets 2.290,95€ gekostet. Bei USM Haller wären wir für die vergleichbaren Möbel bei über 6.000€ gelandet, also bei dem Dreifachen!
Es gibt zudem noch einen Trick, wie man bei Tchibo noch 10% extra sparen kann. Denn wenn man sich für den Newsletter anmeldet bekommt man einen 10% Tchibo Gutscheincode, den man eben auch gleich für eine große Möbelbestellung anwenden kann. Man braucht also gar keinen speziellen Tchibo Influencer Code, um auch auf die Tchibo Angebote zusätzlich zu sparen, sondern kann sich einen Tchibo Rabattcode einfach selbst über die Newsletter-Anmeldung besorgen. Oder man fragt einen Freund oder Freundin, ob sie sich schnell anmelden kann, wenn man einen neuen Code braucht. Denn die 10% machen bei so einer Bestellung nochmal einen deutlichen Unterschied. Ich verlinke Euch hier deshalb gleich nochmal die Newsletter-Anmeldung.
Insgesamt gibt es nur übrigens wenige kleine Unterschiede zwischen CN3 und USM Haller. Einige Bauteile bestehen aus Kunststoff und nicht aus Metall, die Farbvielfalt ist übersichtlich und nicht alle Möbel können nach individuellen Wünschen konfiguriert werden. Natürlich werden die CN3-Möbel auch gebraucht nicht ganz so preisstabil sein, wie USM Haller. Dafür überrascht Tchibo mit einer großen Auswahl an Interior-Möbeln. Sideboards, Schreibtische, Lowboards, Konsolen, Regale, Rollcontainer und Tische sind in dem eleganten Look erhältlich. Wer also schon seit längerem für die angesagten Möbel schwärmt, aber nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, findet mit der CN3 Serie von Tchibo eine bezahlbare Alternative.

6 Kommentare
Hallo, ist zu erkennen wer der eigentliche Hersteller der CN3 Möbel ist, gesetz den Fall man möchte es erweitern? Unsere Farbe gibt es bei Tchibo nicht mehr.
Hi, gerüchteweise kommt das von Simpli Connect, aber bestätigen oder nachprüfen kann ich das nicht.
Hallo Daniel,
danke für den sehr ausführlichen Erfahrungsbericht bezüglich der CN3 Möbel, für die ich mich auch interessiere. Ich habe allerdings auch eine Frage bezüglich der Verbindungsteile die wie von Dir beschrieben aus Kunststoff sind. Wenn ich Kunststoff lese, gehen bei mir alle Alarmglocken an, weil dies irgendwie nach Low Budget anhört und irgendwann bricht oder so. Kannst Du mir mal im Detail zeigen wie die Teile aussehen und wie Deine Erfahrungen bei der Montage waren bzw. wie deine Meinung nach der Nutzung des Möbels jetzt ausfällt?
Grüße Heiko
Hallo Heiko, die CN3-Möbel sind definitiv nicht low Budget und auf keinen Fall vergleichbar mit irgendeiner Baumarktware oder aus dem Billig-Möbelhaus. Sie sind halt deutlich günstiger als USM Haller, aber trotzdem würde ich sagen, daß sie ebenfalls ein ganzes Leben halten können. Meine Regale und Sideboards sind nach einem Jahr immer noch wie neu und absolut unverwüstlich. Ich würde mir da also keine Sorgen machen, daß die nicht locker 10 oder 20 Jahre halten und vielleicht sogar ein Leben lang. LG, Daniel
Sehr guter und ausführlicher Erfahrungsbericht;)
Dian
Danke für das nette Feedback.