11 Tipps für gute Sportfotos
Im Vergleich zu anderen Arten der Fotografie ist es relativ schwierig, sportliche Aktionen in ansprechenden Bildern festzuhalten. Dadurch, dass sich sportliche Aktivitäten nicht selten in hohen Geschwindigkeiten abspielen, und aus vielen Perspektiven beobachtet werden können, ist bei der Sportfotografie ein perfekter Schnappschuss alles andere als leicht. Um eine solches Meisterwerk hinzubekommen, sollten nach Möglichkeit mehrere wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Wer sich beim Thema Sportfotografie an diese Aspekte hält, der steigert deutlich die eigenen Chancen auf ein qualitativ hochwertiges Bild.
Punkt 1 – Kamera & Einstellungen
Um qualitativ hochwertige Sport- und Actionfotos schießen zu können, ist vor allem eine gute Kamera absolut unabdingbar. Wichtig ist dabei jedoch nicht nur das Gerät an sich, sondern auch die Wahl der richtigen Einstellungen für eine solche Kamera. Darüber hinaus sollte ein Gerät zum Einsatz kommen, welches mit vergleichsweise hohen ISO-Werten klarkommt. Gerade an Örtlichkeiten, die in dem Moment nicht gut ausgeleuchtet sind, können derartige Kameras in der Dunkelheit trotzdem gute Aufnahmen liefern. Des Weiteren lässt sich somit auch nerviges Bildrauschen und Unschärfe vermeiden. Sogenannte Actioncams eignen sich ebenfalls sehr gut für Sportfotos, da sich mit so einem Modell schnelle und hektische Bewegungen aus nächster Nähe sehr gut einfangen lassen.
Punkt 2 – das richtige Objektiv
Ein weiterer wichtiger Faktor bei Sportfotos sind Objektive, die über eine relativ große „Brennweite“ verfügen. Je höher die Brennweite eines Kameraobjektivs, desto besser können aus der Nähe Sportbilder gemacht werden. Außerdem sorgt eine hohe Brennweite dafür, dass das gewählte Motiv für das Bild besser isoliert wird. Des Weiteren ist auch der Einsatz von Festbrennweiten oder Weitwinkelobjektiven zu diesem Zweck empfehlenswert. Wenn man beispielsweise mit einem Weitwinkel sportliche Aktionen aus der Nähe fotografiert, können äußerst spannende Bilder entstehen.
Punkt 3 – kein vollautomatischer Modus
Wer gerade mit dem Hobby „Fotografieren“ anfängt, der könnte durch die vielen unterschiedlichen Modi und weiteren Einstellungsmöglichkeiten von Kameras leicht überfordert werden. Aufgrund dieser fehlenden Erfahrung entscheiden sich viele Anfänger beim Thema Sportfotografie dazu, bei ihrer Kamera in den vollautomatischen Modus zu wechseln, oder einen Vormodus mit dem Titel „Action“ oder „Sport“ auszuwählen. Diese Wahl ist allerdings nicht immer die sinnvollste. Wer sich bei der Wahl des richtigen Modus nicht sicher ist, für den empfiehlt es sich, zunächst etwas mit dem halb-manuellen Modus herumzuprobieren.
Punkt 4 – viele Menschen
Um Sportfotos zu machen, begeben sich zahlreiche Fotografen in der Regel oft zu Sportstätten, an denen es große Menschenansammlungen gibt, welche eben ein bestimmtes Sportereignis verfolgen. Innerhalb von so vielen Menschen kann es relativ schwierig werden, einen optimalen Platz zu finden, um den Sport an sich in guten Lichtbildern festzuhalten. Normalerweise ist es ja so, dass es in vielerlei Hinsicht ein großer Vorteil ist, weniger Equipment beim Fotografieren mit sich herumschleppen zu müssen. Doch bei solchen Sportstätten mit vielen anwesenden Menschen kann dies durchaus zu einem Nachteil werden. Bei solchen Veranstaltungen sollte sich der Fotograf in jedem Fall einen Platz suchen, an dem das sportliche Geschehen so gut wie möglich eingefangen werden kann – auch wenn dabei eine Perspektive eingenommen werden muss, in welcher der Fotograf von oben auf das Geschehen blickt, oder in der er sich selbst in Bodennähe aufhält.
Punkt 5 – die Speicherkarte
In der Sportfotografie besteht nicht selten die Notwendigkeit, viele Fotos hintereinander innerhalb weniger Augenblicke schießen zu müssen. Oft werden in der Sportfotografie Serienbildaufnahmen gemacht, bei denen stets die Gefahr besteht, den perfekten Zeitraum für die Aufnahme zu verpassen, da währenddessen noch Bilder auf der verwendeten Speicherkarte der Kamera gespeichert werden. Aus diesem Grund ist ein weiterer wichtiger Faktor beim Thema Sportfotografie darauf zu achten, dass die Geschwindigkeit der verwendeten Speicherkarte ausreichend schnell ist. Wie hoch die optimale Geschwindigkeit im Detail sein sollte, hängt dabei jeweils von der Kamera ab, die mit einer (neuen) Speicherkarte ausgestattet werden soll.
Punkt 6 – Bewegungen zeigen
Bei der Sport- und Actionfotografie hat ein Fotograf häufig die Wahl, ob mit kurzen oder langen Verschlusszeiten gearbeitet wird. Durch kurze Verschlusszeiten ist es beispielsweise möglich, schnelle Bewegungen (wie sie beim Sport oft vorkommen) einzufrieren. Mit längeren Verschlusszeiten hingegen können sowohl die Bewegungen, als auch das Tempo eines Sportlers besser erkenntlich gemacht werden. Sich bei einer längeren Verschlusszeit mit dem Motiv zu bewegen resultiert hinterher oft ebenfalls in bessere Bilder, da mit dieser zusätzlichen Vorgehensweise das Motiv scharf bleibt, während der Hintergrund durch die Bewegungsunschärfe unscharf wird.
Punkt 7 – in Bewegung bleiben
Ein guter Fotograf ist sich in jeder Situation darüber bewusst, aus welchem Blickwinkel sich die besten Bilder schießen lassen. Gerade bei der Sportfotografie lohnt es sich häufig, Bilder aus einem eher niedrigen Winkel aufzunehmen. Dies verleiht Sportbildern oft einen wesentlich dramatischeren Effekt. Zudem verleiht eine solch niedrige Perspektive zahlreichen Bildern eine sehr gute Tiefe. Darüber hinaus haben derartig geschossene Fotos meist einen scharfen Hintergrund. Außerdem wird die Qualität des Bildes nicht durch andere Sportler in der Nähe, oder durch sichtbares Gras auf dem Boden (aufgrund der niedrigen Höhe) merklich gestört. Mit einem Weitwinkelobjektiv lässt sich dieser Effekt bei Aufnahmen aus solch niedrigen Höhen sogar noch verstärken, sodass einzigartige Bilder entstehen können. Was das Stativ angeht, so ist die Verwendung eines Einbein-Stativs sehr zu empfehlen, da es die Kamera auch dann ausgeglichen und stabil hält, wenn mit ihr aus unterschiedlichen Perspektiven Bilder gemacht werden sollen.
Punkt 8 – Emotionen einfangen
Sport ist eine Kultur, und Kultur lebt sehr von Emotionen. In der großen Welt des Sports gibt es praktisch keine Sportart, in der niemals Emotionen zu sehen sind. Man kennt schließlich die Bilder, wie sich ein Fußballer über ein geschossenes Tor freut, oder wie er sich bei einer Entscheidung des Schiedsrichters aufregt. Bei der Sportfotografie ist es daher umso wichtiger, beim Kreieren der Bilder auch diese Emotionen im sportlichen Geschehen einzufangen. Je besser ein Fotograf über eine Sportart Bescheid weiß, desto besser kann dieser Fotograf die Emotionen auf dem Sportplatz vorhersagen, und sich dementsprechend auf diese emotionalen Momente vorbereiten, um im richtigen Augenblick passende Fotos zu schießen, in denen Sportler die gewünschten Emotionen zeigen.
Punkt 9 – Umgebung im Blick behalten
Durch Nahaufnahmen von Sportlern lassen sich natürlich schöne Bilder erzeugen. Allerdings kann es bei der Sportfotografie oft ebenso wertvoll sein, für einen scharfen Hintergrund als Ergänzung zu sorgen. Ein gutes Beispiel dafür wäre das Publikum einer Großveranstaltung. Je besser und schärfer so ein Publikum auf einem entsprechenden Bild zu sehen ist, desto besser wird die dort herrschende Wettkampf-Atmosphäre eingefangen. Ein schöner Hintergrund kann auf Sportbildern auch dann erzeugt werden, wenn man sich als Fotograf gerade an einem Ort aufhält, der eher wenig fotogen ist. In solchen Fällen ist es dann allerdings wichtig, beim Fotografieren eine niedrige Schärfentiefe einzustellen, damit der Hintergrund weniger scharf und damit unauffälliger wird.
Punkt 10 – Gesichter einfangen
Wie bereits erläutert, spielen Emotionen bei der Sportfotografie eine ziemlich große Rolle. Vor allem deswegen, weil Emotionen bei Sportlern auch meistens ehrliche Emotionen sind. Umso wichtiger ist daher bei emotionalen Momenten auf dem Sportplatz, die Gesichter der Athleten für die Bilder gut einzufangen. Sei es die Euphorie bei einem Sieg, oder die Enttäuschung über eine Niederlage – jede dieser Emotionen lässt sich am besten aus den Gesichtsausdrücken der Sportler erkennen. Je mehr Sportfotografen also bei ihrer Arbeit darauf achten, die Gesichter der Athleten gut einzufangen, desto mehr können sie mit solchen Bildern die Gefühle widerspiegeln, welche die Sportler auf den Bildern gerade empfinden.
Punkt 11 – Workshops & Übung
Gute Bilder von sportlichen Ereignissen zu machen ist ein Handwerk, welches sich nicht mal eben über kurze Zeit perfektionieren lässt. Von daher gilt auch beim Thema Sportfotografie der altbekannte Grundsatz „Übung macht den Meister“. Es lohnt sich also immer, hier und da mal mit verschiedenen Einstellungen zu experimentieren, oder neue Perspektiven für zukünftige Bilder auszuprobieren. Zudem besteht für jeden Sportfotografen die Möglichkeit, sich zur Weiterbildung fachmännische Anleitungen zurate zu ziehen. Besonders hilfreich gestalten sich dabei vor allem bestimmte Workshops, in denen es um Sport- und Actionfotografie geht.
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