Was ist Krav Maga und woher stammt es?
Krav Maga bezeichnet unterschiedliche Nahkampf- und Selbstverteidigungssysteme, die im 20. Jahrhundert von Imi Lichtenfeld entwickelt wurden. Der Ausdruck stammt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt „Kontaktkampf“.
Entstehung und Geschichte des Krav Maga
In den frühen 1940er Jahren stellte Imi Lichtenfeld im Zuge des Zweites Weltkrieges eine Gruppe Boxer und Ringer in Bratislava zusammen, um die jüdische Bevölkerung vor antisemitischen Angriffen zu beschützen. Er merkte aber schnell, dass die Techniken der Sportler nicht ausreichten, um sich erfolgreich wehren zu können und so entwickelte er Krav Maga. Kurze Zeit später musste er von der Slowakei nach Palästina flüchten. Nach der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 bildete er die israelische Armee im Nahkampf aus und adaptierte seine Techniken später auch für Zivilisten und Polizisten. Heute zählt Krav Maga zu den bekanntesten und effektivsten Selbstverteidigungssystemen weltweit und wird auch in Europa und den Vereinigten Staaten für Zivilisten unterrichtet. In Israel ist es immer noch ein fixer Bestandteil in der Ausbildung des Militärs, des Geheimdienstes und der Polizei.
Grundlagen und Merkmale des Krav Maga
Das Selbstverteidigungssystem Krav Maga enthält Elemente aus den unterschiedlichsten Sportarten und Techniken, wie beispielsweise Kickboxen, Bodenkampf, Stockkampf, Judo, Jiu-Jitsu und Karate. Diese Mischung wurde dafür konzipiert, dass man Angriffe, die aus kurzer Distanz stattfinden, erfolgreich – ohne oder auch mit Hilfe von Waffen – abwehren kann. Außerdem wurde es auf eine Weise entwickelt, die sicherstellen soll, dass auch untrainierte Personen beider Geschlechter in einer relativ kurzen Zeit ein ausgesprochen hohes Niveau der Selbstverteidigung erreichen und sich gegen gewalttätige und aggressive Übergriffe aller Art effektiv verteidigen können. Darüber hinaus fokussiert Krav Maga auf die Stärkung des Selbstbewusstseins, sowie die körperliche und geistige Fitness.
Krav Maga stützt sich auf das intuitive und instinktive Handeln des Menschen. Die natürlichen Reaktionen des Körpers auf unmittelbaren Stress werden in das System mit eingebunden und im Training wird Bezug auf realitätsnahe, psychisch fordernde Situationen genommen. Krav Maga basiert somit nicht auf geregelten Bewegungsabläufen, es gibt lediglich einige Grundbewegungen, die je nach Situation miteinander kombiniert und erweitert werden können. Krav Maga bietet viel Freiraum zur Improvisation und gilt vor allem auch deshalb als eine der wirkungsvollsten Selbstverteidigungsmethoden der Welt.
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