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Geocaching: Mit App oder GPS Ausrüstung? Wir haben es getestet.

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Geocaching ist weltweit eine beliebte Sportart und verbindet Wandern mit einer Art aufregenden Schnitzeljagd. Im Folgenden erfährst Du alles über Geocaching, welche Ausrüstung man braucht und welche Apps sich eignen und wie unser Selbstversuch bei unserem Outdoor-Urlaub in Imst in Tirol verlief.

Was ist Geocaching und wie funktioniert es?

Geocaching stammt aus den USA und wurde mit der Zeit auf der ganzen Welt beliebt. Viele Outdoorliebhaber betreiben Geocaching als ihr Hobby. Im Grunde genommen handelt es sich bei dieser Sportart um eine Art moderne Schnitzeljagd oder auch Schatzsuche. Es werden dabei Caches (Schätze) gesucht, die in einem wasserdichten Behälter verstaut sind. In diesem Behälter findest Du in der Regel ein Logbuch, in das Du Dich eintragen kannst. So kann man dann sehen, wer alles diesen „Schatz“ schon gefunden hat.
In manchen Fällen erhalten Finder sogar einen kleinen Gegenstand als Belohnung. Wenn Du einen Gegenstand findest, solltest Du für den nächsten Finder etwas Gleichwertiges hinein legen. Du solltest also immer ein paar kleine Goodies dabei haben, um die Caches wieder aufzufüllen, falls Du die hinterlegten Schätze mitnehmen willst.
Alle Caches haben individuelle Koordinaten, die nur mit Hilfe von GPS gefunden werden können, also entweder über ein Smartphone mit einer Geocaching App oder mit einem GPS Handgerät.
Wenn Du einen Cache findest, kannst Du auch online einen Vermerk machen. So kann die Community die Caches verfolgen. Das Besondere am Geocachen ist, dass es eine Art Schnitzeljagd ist. Die Caches sind daher immer sehr gut versteckt, damit Außenstehende sie nicht zufällig finden können. Außerdem ist es eine Herausforderung für die Geocacher, die versteckten Caches zu finden. Da helfen Dir auch die Koordinaten nichts. Du musst an Ort und Stelle aufmerksam suchen, da Du über die Koordinaten meist nur in die Nähe geführt wirst und dann je nach Signalstärke im Umkreis von 5 Metern bis zu 50 Metern noch den eigentlichen Cache finden musst.

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Verschiedene Arten des Geocaching

Beim Geocaching gibt es verschiedene Möglichkeiten

  • Die beliebteste Variante ist das traditionelle Geocaching, bei der Du einen Cache mithilfe der GPS-Daten findest.
  • Beim Multi-Geocaching gibt es mehrere Stationen. Im Internet oder in einer Geocaching-App findest Du die Koordinaten und weitere Informationen über Station 1. Hier findest Du jedoch keinen Schatz, sondern weitere Koordinaten für Station 2 oder 3. Der eigentliche Cache befindet sich erst bei der letzten Station.
  • Eine weitere Variante ist Mystery-Geocaching. Hierbei erhalten die Finder bei den einzelnen Stationen nicht die Koordinaten, sondern Informationen oder Rätsel. Durch Lösen dieser Rätsel erhältst du dann die Koordinaten.
  • Sehr beliebt sind auch Night-Geocaches. Das Besondere an diesen Caches ist, dass diese nur im Dunkeln zu finden sind. Hier gibt es auch Multi-Geocaches oder traditionelle Varianten.

Verstecke und Koordinaten für das Geocaching

Verstecke für Geocaches findest Du auf der ganzen Welt. Auf Geocaching-Portalen oder in den einzelnen Geocaching-Apps, kannst Du Informationen über die verschiedenen Verstecke einsehen. Hier findest Du die Koordinaten oder Informationen für Rätsel bei Multi- oder Mystery-Geocaches. In der Regel befinden sich die meisten Caches in der Natur, an Brücken oder anderen Bauwerken. Du wirst beim Geocaching nie direkt zum Geocache geführt. Meistens befindet sich der Cache in einem bestimmten Bereich, der abgesucht werden muss.

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Geocaching Ausrüstung

Neben einem GPS-fähigen Gerät benötigst Du außerdem die passende Kleidung für das Terrain. Wenn sich der Geocache im Gebirge befindet, solltest Du passendes Schuhwerk sowie wetterfeste Kleidung mitnehmen, falls es regnen sollte. In manchen Apps kannst Du Bilder der Strecke hochladen. Wenn Du noch Platz im Rucksack neben Verpflegung hast, dann nimm eine Kamera mit. Für den Eintrag in das Logbuch brauchst Du einen Stift.
Es gibt verschiedene Geocache-Apps, die man nutzen kann. Informiere Dich im voraus und lade dann eine passende App herunter. In der App findest Du dann die wichtigsten Informationen über die einzelnen Caches, die Koordinaten, den Schwierigkeitsgrad und auch die Art des Caches. Die Routen sind alle nach Schwierigkeit aufgeteilt. Strecken mit einem Stern können auch von Personen mit Gehbehinderung bewältigt werden. Natürlich sollte in diesem Fall die Strecke nicht zu lang sein. So kannst Du Deinen persönlichen Favoriten auswählen und Dein Abenteuer beginnen.
Denke daran, ein paar kleine Überraschungen einzupacken, um die Caches wieder aufzufüllen.
Als GPS-Gerät eignet sich das Smartphone aber denke daran, eine Powerbank für längere Touren mitzunehmen, damit dir unterwegs nicht der Strom ausgeht. Mit Batterielaufzeiten von 25 Stunden und mehr, sind GPS-Handgeräte gerade für lange Touren besser geeignet. Zu den beliebtesten Geräten gehört die eTrex Serie von Garmin.

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Die 3 besten Geocaching Apps

  • Geocaching App
    Geocaching ist eine kostenlose App, mit der Du verschiedene Cache-Arten suchen und dokumentieren können. Du hast auch die Möglichkeit, andere Informationen über einen Cache, die Strecke oder das Versteck zu verfassen. Diese Informationen sind dann von anderen Suchenden einsehbar. Verrate aber bitte nicht zuviel, um den anderen nicht den Spaß zu verderben.
    Die Geocaching-App gibt es auch in einer Premium-Version. Hier hast du dann Zugriff auf weitere Funktionen und Features. Du kannst mit der kostenlosen Variante GeoTours, Tracking-Codes, Geocache-Typen oder den Standort einsehen und suchen. Weiterhin wird der Schwierigkeitsgrad und das Gelände bewertet und der Geocache beschrieben. Als Suchender hast Du dann auch die Möglichkeit, dem Verstecker eine Nachricht zu schicken, oder Informationen mit anderen aus der Community zu teilen.
  • c:geo Geoaching App
    Eine weitere App für Geocaching ist c:geo. Diese App ist ebenfalls kostenlos, im Vergleich zur Geocaching-App jedoch vom Design her nicht ganz so ansprechend. Allerdings findest Du in dieser App verschiedene nützliche und sinnvolle Funktionen und Features, die beim Geocaching sehr hilfreich sein können. Die c:geo App hat auch mehr Funktionen als die kostenlose Geocaching-App zu bieten.
    Es gibt eine lokale Liste, aus der Du einzelne Caches wählen kannst. Auf der Karte werden dann nur diese ausgewählten Caches angezeigt, sogar im Offline-Modus.
    Das Besondere ist, dass Du die Caches nach Status, Attributen, Schwierigkeitsgrad, Gelände, Größe, Typ und Entfernung filtern kannst. Die App verfügt über Offline-Karten und eine Offline-Protokollierung. Die Informationen werden gespeichert. Sobald Dein Smartphone wieder Internet hat, werden die Daten sofort in die App hochgeladen, die dann von anderen aus der Community eingesehen werden können. Als Suchender hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Navigationsmethoden, z. B. Google Maps für Auto, Transit, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, andere externe Karten-App oder Kompass. Der einzige Nachteil von c:geo ist, dass die App nur auf Smartphones mit Android-Betriebssystem funktioniert.
  • GeoCaches App
    Eine dritte App für Geocaching ist GeoCaches. Das Besondere an dieser App ist, dass sie ganz leicht zu bedienen und handhaben ist. Es gibt zwar nicht so viele Funktionen, Einstellungsmöglichkeiten und Features wie bei c:geo, aber die App ist dadurch übersichtlicher. In der App kannst Du auf die einzelnen Caches klicken. Es werden Dir dann die Informationen über Geländestufe, Schwierigkeitsgrad und Größe angezeigt. Bei niedriger Zahl ist der Cache verhältnismäßig einfach und klein. Weitere Informationen sind das Logbuch, die Beschreibung und Hinweise. In der App kannst Du Änderungen am Kartentyp zwischen Gelände und Satellit vornehmen. Caches, die Du bereits gefunden hast, kannst Du ausblenden oder anzeigen. Du hast auch die Möglichkeit, inaktive Geocaches zu verbergen. Mit der Filterfunktion kannst Du die Suchergebnisse nach Geländestufe, Schwierigkeitsgrad und Größe sortieren. Die App ist für die Betriebssystem iOS und Android kompatibel.

Geocaching-Regeln

Neben den offiziellen Geocaching-Regeln gibt es auch eine Reihe von ungeschriebenen Geocaching-Gesetzen, die Du beachten solltest. Vor allem geht es dabei darum, sich möglichst respektvoll in der Umgebung zu bewegen und auf die Natur, Anwohner und andere Spieler Rücksicht zu nehmen.
Dazu gehört, keine Spuren zu hinterlassen. Versuche also keine Trampelpfade entstehen zu lassen, keine Äste abzuknicken und auch keinen Müll zu hinterlassen – das alles macht die Suche für den nächsten Geocacher weniger aufregend. Verhalte Dich außerdem möglichst ruhig und unauffällig. Vielleicht sind ja gerade auch noch andere Geocacher in der Nähe. Wenn Du Fotos über die Geocaching-Apps teilst, denke bitte darüber nach, ob Du damit vielleicht schon zuviel verrätst und die Suche oder die Überraschungsmoment beim Finden eines ungewöhnlichen Geocaches ruinierst.

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Erfahrungen mit dem Geocaching in Imst in Tirol

Neben einigen urbanen Geocaching-Erlebnissen, fand unser erstes klassisches Geocaching während eines Familienurlaubs in Imst in Tirol statt. Dafür hatten wir uns bei Lemming Tours für das „Alpine Geocaching in der Ötztal Region“ eingebucht, die jede Menge Outdoor-Aktivitäten in der Region anbieten.

Zunächst startete unser Geocaching-Adventure mit einem Briefing. Wir bekamen für unsere 4 Personen-Gruppe zwei Garmin eTrex GPS-Navigationssysteme, an denen uns zunächst erklärt wurde, wie man die entprechenden Koordinaten eingibt und die Navigationsfunktion startet. Grundsätzlich relativ leicht, aber was man immer im Hinterkopf haben muss ist, daß die Geräte nur die direkte Richtung zum Zielpunkt anzeigen und damit die Luftlinie. Man muss also selbst ein wenig abschätzen, wie der eigentliche Weg zu den Zielkoordinaten führt. Nach dieser Einweisung bekamen wir noch zwei Spielhefte, in denen die Informationen und Rätsel zu den zehn Koordinaten verzeichnet sind, die wir finden sollten, aber auch Notfalltelefonnummern etc. – falls man sich doch komplett vom Kurs hinwegnavigiert.

Nach dieser Einweisung starteten wir gemeinsam mit unserem Coach von Lemming Tours zu den ersten Koordinaten. So hatten wir die Chance noch einmal zu fragen, falls etwas nicht funktionierte, bevor wir dann komplett allein ins Gelände weiterzogen. Schnell hatten wir dann auch den ersten Punkt erreicht und versuchten nun die Lösung des Rätsels aus unserem Spielheft zu finden. Denn nur mit der richtigen Antwort konnte man auch die korrekten Koordinaten für den nächsten Punkt errechnen. Und auch das bekamen wir zügig auf die Reihe und starteten nun allein mit unseren neuen Koordinaten zum zweiten Punkt.

Ziemlich schnell hatten wir uns in das Spielprinzip eingefuchst, allerdings war ich doch etwas von der Zuverlässigkeit der GPS-Technologie enttäuscht. Denn nach der Eingabe von Koordinaten dauerte es immer erst ein wenig, bis die Richtung angezeigt wurde und teilweise zeigten die beiden Geräte auch in unterschiedliche Richtungen. Mit etwas Umherlaufen liess sich das wieder synchronisieren, aber man ist von modernen Smartpones und deren Navigationsfunktion wirklich verwöhnt.
Beim Geocaching gehört also nicht nur das Suchen des Cache mit zum Spiel, sondern auch das Finden des korrekten oder bestgeeigneten Weges oder Pfades dorthin. Wenn man also glaubt, daß Geocaching sowas wie Wandern mit Navigationsgerät ist, der täuscht sich. Es ist auch ein bisschen Pfadfindertum.

Allerdings stellt man sich relativ schnell darauf ein, daß man ggf. mal ein kleines Stückchen in eine Richtung laufen muss, zum antesten, ob das der richtige Weg sein könnte. Die GPS-Genauigkeit ist aber auch abhängig von der jeweiligen Wetterlage und der GPS-Signalstärke, die an unserem leicht regnerischen Gewittertag nicht so optimal war.

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Es machte aber richtig Spaß die Rätsel zu lösen und die Hinweise zu finden. Manchmal waren es Gegenstände, die man finden musste oder Fragen zu Dingen, die in der Nähe waren – mehr will ich nicht verraten. Nur, daß auch gute Kopfrechenkünste gefragt sind. Denn wenn man sich verrechnet, läuft man halt zu den falschen Koordinaten und dann dauert die gesamte Geocaching-Runde etwas länger.

Wir waren statt der offiziellen rund 4 Kilometer fast 6 Kilometer unterwegs, aber auch weil wir uns an einer Stelle für einen etwas kreativeren Weg durch das Unterholz entschieden hatten und die einfachere Variante übersehen hatten. Dazu kam dann noch unser kleiner Rechenfehler. Aber das Wichtigste war ja, daß wir uns letztlich zum großen Cache durchgeschlagen haben und diesen auch gefunden und als Trophäe zurück zum Lemming Tours HQ gebracht haben. Denn dort gab es dann also Belohnung erstmal einen (oder mehrere) Griffe in die echte Schatzkiste.

Fazit zu unseren Geoaching Erfahrungen

Überraschender Weise gehört doch deutlich mehr Suche und vor allem Orientierung im Gelände zum Geocaching, als wir erwartet haben. Aber gerade wem das einfache Wandern zu langweilig ist, kann mit dem Geocaching ganz einfach seine eigenen Outdoor-Abenteuer kreieren und die Zeit und die Kilometer unbemerkt verfliegen lassen. Für uns war es ein spannendes Erlebnis!

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