Die beiden Weltcup-Führenden Lindsey Jacobellis (USA) und Markus Schairer (AUT) haben dank ihrer Siege im vierten Snowboard Cross des LG Snowboard FIS Weltcup 2009 ihren Vorsprung im Rennen um die Kristallkugel weiter ausgebaut. Die US-Amerikanerin verwies im Finale der Damen in Cypress, Kanada, Olivia Nobs (SUI) und die amtierende Weltmeisterin Helene Olafsen (NOR) auf die Plätze zwei und drei. Maelle Ricker (CAN) verpasste das Podium als Vierte. Bei den Herren unterstrich der amtierende Weltmeister aus Österreich auf dem olympischen Kurs von 2010 „Fork“ eindrucksvoll seine gute Form und sicherte sich den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere vor Mike Robertson (CAN) sowie dem Olympia-Sieger von 2006 Seth Wescott (USA). Francois Boivin (CAN) wurde Vierter.
Bei den Damen fiel die Entscheidung zu Gunsten der Olympia-Zweiten von 2006 in der ersten Kurve des mit 1.100 Metern Länge und zahlreichen Features gespickten anspruchsvollen Kurs. „So eng hatte ich bis dahin diese Kurve noch nicht genommen. Das musste aber sein, denn Olivia (Nobs) hatte mehr Höhe nach dem Sprung und landete vor mir. Deswegen habe ich versucht innen vorbeizugehen“, so Jacobellis. Das gelang der 23- Jährigen Amerikanerin auch bestmöglich, so dass sie danach ihren 17ten Weltcup-Sieg in Ruhe nach Hause fahren konnte. Dabei profitierte Jacobellis zudem vom Kursprofil. „Das ist meinen Anlagen wirklich entgegen gekommen. Ich mag Kurse mit vielen Sprüngen. Es war der Hammer, diesen Kurs zu fahren – und noch besser, da ich gewinnen konnte.“
Trotz der Tatsache, dass sie in Kurve eins ausgebremst worden war, zeigte sich Olivia Nobs ob der verpassten Siegchance dennoch zufrieden: „Ich sehe es immer noch als mein Comeback. Von daher bin ich glücklich, Zweite geworden zu sein. Es fühlt sich nicht so an, als ob ich den ersten Platz verloren hätte.“ Zumal das entscheidende Duell „ein fairer Kampf mit Lindsey (Jacobellis) gewesen ist. Sie hat zwar mein Board berührt, aber das ist eben Snowboard Cross“, so die Qualifikationsschnellste abschließend.
Erster Weltcup-Sieg für den Weltmeister
Bei den Herren konnte Markus Schairer zwar einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren, doch der Weltmeister wusste auch, dass er durchaus Glück auf dem Weg zu Weltcup- Triumph Nummer eins gehabt hatte: „Im Halbfinale sind Lukas (Grüner) und Jonathan (Cheever) am vorletzten Sprung vor mir liegend zusammengestoßen und ausgeschieden. Wäre das nicht passiert, wäre ich nicht aufgestiegen.“ Dennoch tat der Rennverlauf angesichts des ersten Sieges im LG Snowboard FIS Weltcup seiner Stimmung keinen Abbruch: „Es ist ein schönes Gefühl, endlich gewonnen zu haben, aber noch besser ist das Gefühl, die Weltcup-Führung ausgebaut zu haben.“ Das der Erfolg zudem auf dem olympischen Kurs von 2010 zu Stande kam, spielte dabei keine Rolle: „Ich gehe es von Rennen zu Rennen an. Jedes ist anders. Ich hoffe aber, auch in den nächsten Wettbewerben weiterhin so gut drauf zu sein.“
Ebenfalls gut drauf ist derzeit Mike Robertson, der mit dem heutigen zweiten Platz das beste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere einfuhr: „Das war ein verrücktes Rennen. Jeder ist so schnell gefahren. Man musste alles riskieren, um gut abzuschneiden.“ Und das hatte der 23-Jährige auch getan, denn im Halbfinale ging Robertson, ähnlich seinen Konkurrenten, in Führung liegend zu Boden. „Da habe ich aber schnell reagiert, denn ich wollte unbedingt ins Finale.“ Dort reichte es dann am Ende nicht zum erhofften Triumph: „Ich wollte zu Hause gewinnen. Aber ich kann mich über den zweiten Platz nicht beschweren.“
Keine Kommentare