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Polar Vantage V3 im Test: Kann die Vantage jetzt Garmin & Apple übertrumpfen?

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Wenn Du Dich für Fitnesstracker interessierst, bislang aber kein passendes Modell gefunden hast, wirst Du sicherlich die Markteinführung der Vantage V3 im Januar 2024 verfolgt haben. Die vom finnischen Hersteller Polar entwickelte Sportuhr ist offiziell für 599,90 Euro im Handel erhältlich und wurde für die dritte Modellgeneration noch einmal gründlich überarbeitet und ist nun die beste Vantage aller Zeiten. Doch was kann der Sport-Chronograph überhaupt – und ist er diesen stolzen Preis wert? Wir geben Dir darauf die Antwort.

Polar Vantage V3 Test: Keine Kompromisse bei den Materialien

Die Vantage V3 macht optisch Einiges her: Das runde Display fügt sich ansatzlos in das aus poliertem Aluminium gefertigte Gehäuse ein. Seine Rückseite ist mit einer feinen Gummierung versehen, sodass der aus der Haut tretende Schweiß das Metall nicht beschädigt. Zudem erhältst Du ein Armband, das in der Grundversion aus Kunststoff gefertigt wurde – das bei Polar sowie diversen anderen Herstellern aber durch ein Exemplar aus Leder oder Metall ersetzt werden kann. Der eigentliche Star in diesem Ensemble ist das leicht gewölbte Gorillaglas, das perfekt in der Lünette sitzt und das dank seiner chemischen Behandlung einen besonderen Schutz vor Kratzern und Brüchen bietet. Hier findest Du also eine gelungene Kombination aus hochwertigen Materialien, die sich natürlich auch auf den Preis auswirken.

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Ein Blick auf das Display der Polar Vantage

Trotz des bruchsicheren Glases lässt sich der Touchscreen übrigens leicht bedienen. Selbst dann, wenn die Finger nach sportlichen Aktivitäten einmal schwitzen. Das auf einer Größe von 1,39 Zoll mit 454 x 454 Pixeln auflösende AMOLED-Display wirkt bei der ersten Betrachtung ungewöhnlich präsent. Zumal alle hier aufgeführten Informationen auch in besonders prägnanter Schrift angezeigt werden. Egal, ob Du Dich in einer dunklen oder hellen Umgebung befindest: Du wirst alle Angaben stets mühelos ablesen können – selbst bei stärkstem Sonnenschein. Solltest Du Dich am Wasser befinden, so musst Du keine Spiegelungen auf dem Glas befürchten. Dass Du die Helligkeit, die Farben und das Design des Displays nach eigenen Wünschen verändern kannst, bist Du von Polar wahrscheinlich ohnehin bereits gewohnt.

Die Bedienung funktioniert bei der Vantage V3 fast tadellos

Die V3 bietet Dir neben dem Touchscreen fünf Tasten, die sich an den Seiten des Gehäuses befinden und die Dir eine schnelle Navigation durch das Menü der Uhr ermöglichen. Sicherlich wirst Du zunächst einige Tage benötigen, um Dich mit diesem Konzept vertraut zu machen und es routiniert zu beherrschen – denn viele andere Uhren setzen auf lediglich zwei bis drei Tasten. Hat sich der Bildschirm der Polar ausgeschaltet, so kannst Du ihn mit einer simplen Bewegung des Handgelenks wieder in Bereitschaft versetzen. Doch Vorsicht, meist ergibt sich dabei eine geringe Verzögerung, die etwa eine Sekunde beträgt. Warum es zu dieser leicht verspäteten Reaktion kommt, ist bislang ungewiss – Polar hat jedoch angekündigt, dem Fehler auf die Spur zu gehen.

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Der Akku liegt im guten Durchschnitt bei der Laufzeit

Ebenfalls im Lieferumfang befindet sich natürlich das Kabel, mit dem Du den in der Uhr befindlichen Akku mit Strom versorgen kannst. Ein Ladedurchgang nimmt rund zwei Stunden in Anspruch. Verwendest Du die V3 anschließend nur als normale Smartwatch, so kannst Du das Kabel für die nächsten sieben bis acht Tage zur Seite legen – denn derart lange hält die Energie. Etwas anders sieht die Lage aus, wenn Du die Vantage auch zur Messung Deiner Körperwerte benutzt oder wenn sie beim Sport zum Einsatz kommen soll. In dem Falle wird der gespeicherte Strom nur für 40 bis 50 Stunden durchhalten. Mit dieser Leistung liegt der Akku der Polar Vantage V3 im soliden Durchschnitt vergleichbarer Uhren – ist insbesondere den Topmodellen aber recht deutlich unterlegen.

Polar Vantage V3 Test: Auf die inneren Werte kommt es an

Wenn Du Dich für einen solch hochwertigen Chronografen entscheidest, dann liegt der Fokus für Dich aber vermutlich nicht auf dem Akku – sondern auf der Messung der Körperfunktionen. Mit dem GPS, Schrittzähler, einer Schlafanalyse oder der Pulsfrequenz bietet Dir die Vantage V3 zunächst genau das, was ein guter Fitnesstracker heutzutage beherrschen sollte. Allerdings geht diese Uhr noch etwas weiter. Mit ihr kannst Du die Aktivitäten Deines Herzens kontrollieren – das EKG, das Du von den Besuchen beim Arzt kennst, lässt sich hier mühelos und schnell durchführen. Gleiches gilt für die Ermittlung der Blut-Sauerstoff-Konzentration oder der Hauttemperatur. Werte, die Dich vor einer Überlastung beim Training schützen sollen und die Dir helfen, relevante Körperdaten auszulesen, um sie von einem Mediziner begutachten zu lassen.

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Polar App: Das passende Training zu jeder Jahreszeit

Zur Vantage V3 benötigst Du übrigens einen Zugriff auf die Polar-App. Ebenso solltest Du Dich auf der Webseite des finnischen Sportuhrenherstellers registrieren. Denn nur so kommst Du in den Genuss aller Funktionen – ihre Stärken liegen darin, Dir ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm zu liefern, das Du ganz nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen natürlich jederzeit beeinflussen darfst. Plane Deine Übungseinheiten für die kommenden Tage, Wochen und Monate im Voraus. Nutze dabei je nach Saison die Tipps der V3, um Deine individuellen Ziele sowohl bei Hitze als auch bei Frost realistisch zu setzen. Profitiere von der Community: Polar greift auf die Daten vieler Gleichgesinnter weltweit zurück und hilft Dir somit, Deine persönlichen Bestleistungen auf ein neues Niveau zu heben.

Die ideale Strecke finden mit der Vantage V3

Wie wertvoll die Hilfe anderer Sportler ist, zeigt sich nicht zuletzt bei der Verwendung von Landkarten. Zwar stellt Dir Polar unterschiedliche Pläne zur Verfügung, die Du über den Computer oder das Smartphone in die Vantage V3 einbinden kannst. Eine Funktion, die besonders dann sinnvoll ist, wenn Du im Urlaub oder auf Geschäftsreisen neue Touren wandernd, joggend oder radfahrend absolvieren möchtest. Daneben haben sich in den letzten Monaten wahre Favoriten unter den Käufern der Polar-Uhr ergeben: Über das Internet findest Du spielend leicht die angepassten Streckenverläufe, die Du je nach Umgebung, Sportart, eigenen Trainingszielen und persönlichen Stärken kostenlos verwenden darfst. Solltest also auch Du Dir einmal ein neues Areal erschließen, so teile es ebenfalls mit der Community, indem Du die Karte speicherst.

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Das integrierte GPS arbeitet erstklassig

Daneben hat Polar in der Vantage V3 ein Global Positioning System verbaut. Damit erfährst Du jederzeit exakt, wo Du Dich gerade befindest. Ebenso kannst Du auf diese Weise Deine Touren planen und Dich durch unwegsames Gelände navigieren. Hier trennt sich übrigens die Spreu vom Weizen: Selbst im hochpreisigen Segment verfügen nicht alle Sportuhren über ein GPS. Und jene, die es haben, arbeiten nicht immer genau. Polar gilt dagegen als einer der Vorreiter der Branche. Die Vantage V3 findet innerhalb einer Sekunde den im Weltall fliegenden Satelliten, hält stets den Kontakt zu ihm aufrecht, verbindet sich gegebenenfalls automatisch erneut mit ihm – und lässt Dich somit niemals orientierungslos in der Wildnis stehen. Doch Vorsicht, das GPS senkt die Akkulaufzeit deutlich herab.

Probleme beim Streckenprofil

Trotz aller aufgeführten Vorteile arbeitet die Vantage V3 nicht ganz optimal. Ihre Schwächen zeigt sie beim Laden der Karten. Zwar zeigt sie Distanzen mit verblüffender Genauigkeit an – im Test haben die Abweichungen der gemessenen von der realen Streckenlänge kaum zwei Prozent betragen. Höhenunterschiede werden durch die Uhr aber nur unzureichend erkannt. Ein hügeliges Gelände wird dem Sportler da schon mal als Flachetappe präsentiert, eine lange Ebene soll der Vantage V3 zufolge einen erheblichen Steigungswinkel aufgewiesen haben. Ob Polar diese Fehler mit den kommenden Updates beheben wird, ist noch unklar. Sportler sollten sich in jedem Falle darauf einstellen, dass sich die dargestellte Karte zumindest im Profil von der eigentlichen Strecken unterscheiden kann. Vor allem bei der Planung eines individuellen Trainings ein nicht eben geringes Ärgernis.

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Auf weitere Updates warten

Ohnehin arbeitet die Vantage V3 zwar im Rahmen dessen, was der Käufer beim Erwerb einer Sportuhr in der Preisklasse von 550 bis 600 Euro erwarten darf. Dennoch neigt sie aktuell zu kleineren Kinderkrankheiten, um die sich Polar schnell bemühen sollte – und auf die der Konzern bereits durch seine Community hingewiesen wurde. Immer wieder haben sich der Schrittzähler und die Messung der Streckenlänge automatisch deaktiviert. Das mag bei Probeläufen verschmerzbar sein – passiert Dir das aber im sportlichen Wettkampf, hat die Uhr schlichtweg ihren Zweck nicht erfüllt. Auch bei der Ermittlung der Körperwerte solltest Du zumindest am Anfang keine exakten Daten erwarten. Kommt es dabei zu Zweifeln, so lass die Analyse der Polar Vantage V3 am besten durch einen Arzt begutachten.

Zusätzliche Funktionen der Vantage V3 erfordern das Smartphone

Musik hören beim Joggen? Auf der Radtour mal eben Getränke an der Tankstelle einkaufen und mit dem Bezahlsystem der Uhr bezahlen? Annehmlichkeiten, die ein Träger moderner Fitnesstracker zu schätzen weiß – die bei der Polar Vantage V3 aber leider vergeblich gesucht werden. Wenn Du derlei Funktionen nutzen möchtest, musst Du immer das Smartphone mitnehmen. Mit ihm verbindet sich die Uhr übrigens per Bluetooth. Eine gegenseitige Kontaktaufnahme über WLAN gelingt nicht. Zwar ist die Verwendung von Bluetooth an sich kein Problem. Beim Verbindungsaufbau kann es aber immer wieder zu Verzögerungen und Abbrüchen kommen. Auch hier besteht die Gefahr, dass wichtige Daten Deines Trainings nicht erkannt oder falsch übermittelt werden. Abermals bleibt nur zu hoffen, dass Polar diese Mängel behebt.

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Fazit zur Polar Vantage V3: Ein gutes Modell – jedoch kein ganz großer Wurf

Mit der Polar Vantage V3 erwirbst Du eine Sportuhr, die im Wesentlichen das kann, was vergleichbare Tracker auch leisten. Ihre Vorteile liegen in der schnellen Analyse Deiner Herzaktivitäten sowie zahlreicher anderer Körperdaten, die Rückschlüsse auf die Gesundheit zulassen. Besonders zu loben ist die Überwachung der Schlafphasen, die mit fast schon medizinischer Präzision vorgenommen wird. Zudem hilft Dir die Uhr, persönliche Trainingsprogramme zu erstellen und individuelle Ziele zu definieren. Etwas ärgerlich fällt dabei ins Gewicht, dass Du ohne die Polar-App kaum die Stärken der Vantage V3 nutzen kannst – und Du idealerweise auch immer das Smartphone mitnehmen solltest. Insgesamt also eine Uhr, die Dich im Alltag sowie im Sport unterstützt, die aber leider noch zu einigen Kinderkrankheiten neigt. Dafür zeigt der Polar Vantage Preisvergleich aber inzwischen schon richtig gute Deals für knapp über 500€ bei den großen Händlern an. Damit kann es sich für Schnäppchenfüchse also lohnen, doch schon bei der V3 zuzugreifen und dann auf das nächste Software-Update zu hoffen.

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