Im Januar 2024 hat Withings die ScanWatch Nova präsentiert. Bei ihr handelt es sich um den Nachfolger der drei Jahre zuvor erschienenen ScanWatch 2 und somit eine optisch sehr gelungene Kombination aus einer sportlichen Luxusuhr und einem Fitnesstracker, die sich deutlich von anderen Smartwatches abhebt. Doch worin liegen die Stärken der Withings ScanWatch Nova und an welche Zielgruppe richtet sie sich?
Withings ScanWatch Nova im Überblick
Zugegeben, bei einem Neupreis von 599,95 € will der Kauf einer Sportuhr gut überlegt sein. Immerhin bietet der Markt bei derart hohen Anschaffungskosten schon das eine oder andere Modell im High-End-Bereich. Ob es die Withings ScanWatch Nova schafft, in diese Elite vorzudringen? Zumindest wirkt der Chronograf bei der ersten Ansicht sehr edel: Käufer können aus drei Hintergrundfarben sowie diversen unterschiedlich gestalteten Armbändern aus Leder und Metall ihre eigene Wunschuhr zusammenstellen. Lediglich bei der Größe bleibt wenig Auswahl: Es gibt bislang nur das Standardmodell, das mit einer Breite des Displays von insgesamt 42 Millimetern aufwartet. Bei einem Gewicht von 63 Gramm ohne Armband liegt die ScanWatch spürbar, aber keinesfalls schwerfällig am Handgelenk.
Withings ScanWatch Nova: Hochwertige Materialien für hohe Ansprüche
Der Außenbereich der Nova wurde aus gerade einmal drei Werkstoffen gefertigt, zieht man auch hier das Armband ab. Das Gestell besteht aus Edelstahl und Keramik, das Display dagegen aus gehärtetem Saphirglas. Diese Zusammenstellung soll der Uhr eine lange Haltbarkeit verleihen – sogar dann, wenn es beim Sport und in der Freizeit mal etwas wilder zur Sache geht. Alle drei Materialien erweisen sich als besonders robust gegenüber Kratzern und Brüchen, selbst kräftige Schläge soll die ScanWatch unbeschadet aushalten können. Dass ihre Zeiger das Ablesen der Zeit und sonstiger Informationen auch in der Dunkelheit ermöglichen, sei da nur am Rande erwähnt: Ein solches Feature ist bei Uhren dieser Preisklasse schlichtweg zu erwarten.
Withings ScanWatch Nova: Einfach in der Handhabung
Im Gegensatz zu vergleichbaren Modellen präsentiert sich die ScanWatch Nova bereits bei den ersten Einstellungen als kleines Technikwunder: Die gesamte Bedienung erfolgt über die Lünette sowie die Krone. Wer individuelle Anpassungen vornehmen möchte, kann sich dabei ebenso schnell wie simpel durch das Menü klicken. Hier wird bereits eine Besonderheit erkennbar: Das Display der Uhr besteht wie bei vielen anderen Chronografen aus physischen Zeigen und einem Ziffernblatt. Lediglich an dessen oberen Ende wurde ein kleiner Digitalbildschirm eingefügt, auf dem weitere Daten ablesbar sind. Diesen Dienst erfüllt die Nova sowohl an Land als auch im Wasser – bis zu einer Tiefe von 100 Metern kann sie gefahrlos auf Tauchgänge mitgenommen werden und erweist sich dabei als verlässlicher Partner. Ausgereift ist das neue Modell indes noch nicht: Bis ins Jahr 2025 hinein soll es zu Software-Updates und einer damit verbundenen Ausweitung der Funktionen kommen.
Ohne App geht es nicht bei der Withings ScanWatch Nova
Allerdings erfordert die Uhr zumindest bei längeren Reisen immer auch die Mitnahme eines Smartphones. Denn die grundsätzlichen Einstellungen, zu denen etwa die Helligkeit des Displays, das sensible Reagieren auf Bewegungen oder die Veränderungen bei den Körpermaßen des Trägers zählen, gelingen nur über eine App, die kostenfrei von Withings zur Verfügung gestellt wird. Auch bei ihr erfolgt die Bedienung relativ einfach. Alle über die Uhr aufgezeichneten Daten können anschließend auf dem Handy eingesehen und ausgewertet werden – wozu neben den Tagesaktivitäten auch die Schlafqualität gehört. Hierbei ist sogar ein Kopieren einzelner Informationen möglich, um diese an Freunde zu senden – oder sie im Rahmen einer Community zu teilen.
Withings ScanWatch Nova: Der treue Begleiter bei allen Aktivitäten
Die Stärken der von Withings entwickelten Uhr liegen darin, alle Ruhephasen und Bewegungsabläufe ihres Trägers zu erkennen. Auf diese Weise ergibt sich ein interessantes Profil, das gerade für den Sport nützlich sein kann. Alle Läufer, Radfahrer und sonstigen Athleten müssen jedoch eine Hiobsbotschaft verdauen: Die ScanWatch verfügt über keinen integrierten GPS-Empfänger. Absolvierte Strecken können somit nur grob nachverfolgt werden, eine präzise Analyse ist zunächst aber nicht möglich. Wer auf sie nicht verzichten möchte, muss bei allen Aktivitäten das Handy mitführen, auf dem die App installiert ist. Ein Umstand, der sicherlich keine große Mühe macht – der für einen Chronografen im preislichen Bereich der gehobenen Mittelklasse aber doch etwas schade ist.
ScanWatch Nova: Die Schläge des Herzens werden überwacht
Ein besonderer Vorteil der ScanWatch liegt darin, dass sie bei der Auswertung körperbezogener und medizinisch relevanter Daten einen Fortschritt erlaubt: Die Messung der Herzfrequenz, die über einen Sensor an der Rückseite der Uhr und somit direkt am Handgelenk erfolgt, erweist sich als sehr genau. Ebenso soll nach einem Software-Update, das im Herbst des Jahres 2024 erwartet werden darf, auch die Zeitspanne ermittelt werden können, die zwischen zwei Herzschlägen liegt. Hieraus lassen sich Rückschlüsse über die individuelle Gesundheit sowie die Fitness des Trägers ziehen. Weiterführend wird sogar das sogenannte Vorhofflimmern erkannt, das auf eine Herzrhythmusstörung hindeuten kann und das somit einem Arzt vorgestellt werden sollte. Damit wird der eigenen Sicherheit gedient.
Weitere Messungen der Körperwerte durch die Withings ScanWatch Nova
Darüber hinaus ist die Uhr in der Lage, die Blut-Sauerstoff-Konzentration zu ermitteln. Ein wichtiger Faktor für alle Sportler, die im Bereich der Ausdauer trainieren und die damit wertvolle Informationen erhalten. Ähnliches gilt für die Messung der Körpertemperatur, die am Tage sowie in der Nacht vorgenommen wird – und die eine Analyse ermöglichen soll, wie der Organismus auf bestimmte Einflüsse reagiert. Das mag sich zunächst nach einer interessanten Spielerei anhören, ist aber ein sinnvolles Feature, um im Vorfeld von entstehenden Krankheiten eine Warnung auszusprechen. Frauen profitieren zudem davon, dass die ScanWatch etwaige Unregelmäßigkeiten im weiblichen Zyklus erkennt. Je häufiger die Nova getragen wird, desto präziser ist der von ihr entwickelte Algorithmus für die genannten Körperfunktionen.
Alle Ergebnisse, die durch die ScanWatch Nova erhoben werden, sind für eine Dauer von sieben Tagen in der Uhr gespeichert und können in diesem Zeitraum via Bluetooth mit der App auf dem Smartphone synchronisiert werden. Allerdings bleibt es dabei nicht. Vielmehr sendet der Chronograf die aufgezeichneten Informationen nach einer Woche an eine zu Withings gehörende Cloud. Das Unternehmen sichert zwar zu, dass Unbefugte darauf keinen Zugriff erlangen können. Allzu sicher sein sollten sich die Nutzer aber nicht. Ein wenig Sorgfalt und Weitsicht im Umgang mit den persönlichen Datensätzen ist daher angeraten. Immerhin erlaubt die Uhr eine Analyse zahlreicher Parameter, die eine hohe und fast schon medizinisch präzise Aussagekraft über die Fitness und die Gesundheit ihres Trägers ermöglichen.
Withings ScanWatch Nova: Stärken bei der Akkuleistung
Überdurchschnittlich gut präsentiert sich die ScanWatch dagegen beim integrierten Akku. Für ihn wird eine Laufzeit von 30 Tagen in Aussicht gestellt. Ein Wert, der sich aber nur dann erreichen lässt, wenn diverse Funktionen der Uhr ausgestellt oder in ihrem Leistungsumfang herabgesenkt werden. Eine Maßnahme, die etwa für die Messung der Blut-Sauerstoff-Konzentration durchaus sinnvoll sein kann, weil dabei ein hohes Maß an Energie verbraucht wird. Realistisch gesehen dürfte der Akku beim normalen Gebrauch in Alltag, Freizeit und Sport etwa 20 bis 25 Tage überdauern, ehe er wieder geladen werden muss. Das gelingt über ein mitgeliefertes Kabel ebenso einfach wie schnell: Nach gerade einmal rund zwei Stunden ist der Stromspeicher der Nova gefüllt.
Fazit zur Withings ScanWatch Nova: Eine moderne Sportuhr mit besonderen Vorteilen
Bei der Withings ScanWatch Nova handelt es sich um eine hybride Uhr, die über ein physisches Ziffernblatt mit integriertem LED-Display verfügt. Der Chronograf übernimmt zahlreiche Funktionen, die von einem modernen Fitnesstracker erwartet werden dürfen. Neben der Überwachung und Analyse diverse Parameter, die rund um Fitness und Gesundheit anfallen, erweist sich diese Neuentwicklung gerade im Bereich der Früherkennung einiger Krankheitsbilder als wertvoll. Zudem unterstützt sie ihren Träger mit einer langen Akkulaufzeit, mit für mehr als 40 Sportarten nutzbaren Trainingsprogrammen sowie mit einem nahezu unverwüstlichen Gehäuse. Dass die rund 600 Euro kostende ScanWatch auf einen integrierten GPS-Sensor verzichtet, ist schade – mindert die insgesamt hohe Qualität der Uhr aber nicht. Trotzdem wird es durch diesen Faktor schwer für die ScanWatch Nova, sich bei ambitionierten Sportlern gegenüber populären Modellen, wie der Garmin Fenix 7 oder der Apple Watch 8 als Alternative durchzusetzen.
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