Adin Ličina – 17 Jahre jung, technisch brillant, ein echter Münchner Hoffnungsträger. Seit Monaten sorgt der Offensivspieler in der zweiten Mannschaft des FC Bayern für Gesprächsstoff. Und jetzt? Steht der Verein vor einer Entscheidung, die über die Zukunft eines der spannendsten Talente Deutschlands bestimmen könnte: Verlängern oder verkaufen?
Die Scouts reiben sich die Hände, die Fans schwärmen – und die Konkurrenz wittert ihre Chance. Ličina ist längst kein Geheimtipp mehr. In der Regionalliga zeigt der gebürtige Bosnier, was ihn besonders macht: Spielwitz, Übersicht, Tempo. Juventus Turin, Ajax Amsterdam, sogar Klubs aus England sollen ihn auf dem Zettel haben. Kein Wunder, dass die Experten bei ihren Fussball Vorhersagen optimistisch klingen: Wer diesen Jungen spielen sieht, spürt, dass hier etwas Großes heranwächst – vielleicht das nächste Juwel aus Bayerns Talentschmiede.
Der schmale Grat zwischen Mut und Risiko
Bayern steckt fest zwischen Bauchgefühl und Bilanzrechnung. Ličinas Vertrag läuft bis Sommer 2026 – und das ist gefährlich kurz, wenn man bedenkt, wie schnell Europas Topklubs bei solchen Talenten zuschlagen. Die Bosse müssen entscheiden: Jetzt verkaufen, um wenigstens eine Ablöse zu kassieren, oder halten und auf den Durchbruch hoffen – mit dem Risiko, dass er am Ende ablösefrei geht.
Der Name Ličina geistert längst durch die Säbener Straße. Trainer Vincent Kompany hat den Jungen auf dem Zettel, will ihn aber behutsam aufbauen. „Wir dürfen keine falschen Erwartungen schüren“, heißt es intern. Trotzdem: Wenn ein 17-Jähriger mit dieser Technik Woche für Woche überzeugt, fällt es schwer, ihn nur in der Regionalliga parken zu lassen.
Warum ein Verkauf Sinn machen könnte
1. Das Geschäft darf nicht schlafen.
Bayern hat in den letzten Jahren gelernt, dass Stillstand im Nachwuchsbereich teuer werden kann. Wer zu lange zögert, verliert nicht nur Spieler, sondern auch Geld. Ličina wäre jetzt ein Spieler, den man noch für fünf bis acht Millionen Euro verkaufen könnte – bevor sein Vertrag ausläuft.
2. Die Konkurrenz schläft nicht.
Juventus Turin soll bereits Kontakt aufgenommen haben. Auch Ajax ist interessiert. Das zeigt: Der Marktwert steigt, aber die Verhandlungsposition der Bayern wird mit jedem Monat schwächer. Und mal ehrlich: Ein Spieler, der sich zu sehr nach anderen Klubs umsieht, könnte in München schnell zum Unsicherheitsfaktor werden.
3. Der Kader ist voll.
Mit Musiala, Coman, Gnabry, Sané und Tel sind die offensiven Positionen bei den Profis dicht besetzt. Selbst ein Supertalent wie Ličina müsste sich hinten anstellen. Und jeder, der die Bayern kennt, weiß: Spielzeit ist die härteste Währung in München.
Warum Geduld die bessere Wette sein könnte
1. Er ist ein echter Münchner Junge.
Ličina kam mit 10 Jahren zum FC Bayern. Er durchlief alle Jugendteams, kennt die Abläufe, die Philosophie, das Umfeld. Spieler mit solcher Vereinsbindung sind selten geworden – und genau deshalb so wertvoll.
2. Seine Entwicklung zeigt steil nach oben.
Wer ihn in den letzten Monaten gesehen hat, merkt: Er ist nicht nur talentiert, er lernt extrem schnell. In engen Räumen behält er die Ruhe, in Eins-gegen-Eins-Situationen hat er Selbstvertrauen. Wenn dieser Trend anhält, ist er bald reif für den Profikader.
3. Bayern braucht Identifikationsfiguren.
Nach dem Abgang von Thomas Müller in ein paar Jahren werden neue Gesichter gebraucht, die für Kontinuität stehen. Ličina könnte einer davon sein – ein Spieler aus der eigenen Jugend, der den Verein auf dem Platz repräsentiert.
Die Trainerfrage – Kompanys Plan mit den Jungen
Vincent Kompany hat in München einen Neustart eingeläutet. Mehr Pressing, mehr Mut, mehr Laufarbeit. Und: mehr Vertrauen in junge Spieler. Unter ihm hat schon Jamal Musiala einen Schritt nach vorne gemacht. Kompany liebt kreative Typen – und genau das ist Ličina.
Doch Bayern ist kein Entwicklungsverein, sondern ein Titelgarant. Für Nachwuchsspieler bedeutet das: Jeder Fehler wiegt doppelt. Kompany muss entscheiden, ob er Ličina das zutraut – oder ob er ihn lieber über eine Leihe an die Bundesliga heranführt.
Zahlen, Fakten, Gefühle
- Alter: 17
- Position: Offensives Mittelfeld / Flügel
- Vertrag: bis 30. Juni 2026
- Marktwert: rund 3 Millionen Euro (Stand Oktober 2025)
- Interesse von: Juventus, Ajax, Salzburg
Seine Statistiken sind ordentlich, aber es sind die Szenen zwischen den Zahlen, die ihn besonders machen. Kein anderer Spieler in Bayern II spielt so viele vertikale Pässe nach vorne. Kein anderer sucht so konsequent das Risiko. Ličina ist kein Querpassexperte – er will Tore kreieren.
Die Bayern-DNA: Jugend fördern oder Titel sichern?
Das ist die große Grundsatzfrage. In den letzten Jahren hat Bayern viele junge Spieler kommen und gehen sehen. Manche wie Musiala explodierten – andere wie Michael Cuisance, Lars Lukas Mai oder Angelo Stiller verließen den Klub früh, weil sie keine Perspektive sahen.
Gerade deshalb ist das Ličina-Dilemma so brisant. Wenn Bayern ihn jetzt verliert, könnte das wieder als Zeichen gelesen werden: Talente haben in München kaum eine Chance. Doch wenn man ihn hält, ohne ihn einzusetzen, ist der Effekt derselbe.
Es ist ein Balanceakt zwischen Anspruch und Realität – zwischen der Sehnsucht nach Eigengewächsen und der Gier nach Titeln.
Ein Blick über den Tellerrand
Andere Topklubs machen es vor. Barcelona integriert regelmäßig Spieler aus „La Masia“. Benfica und Porto verkaufen ihre Talente mit Gewinn, aber immer zum richtigen Zeitpunkt. Und Bayer Leverkusen zeigt, dass man mit einem klaren Plan junge Spieler auch im Titelrennen entwickeln kann.
Warum also nicht auch Bayern? Ličina wäre die perfekte Gelegenheit, diese Strategie zu beweisen: ein Spieler mit Münchner Wurzeln, internationalem Flair und dem nötigen Ehrgeiz.
Szenarien für 2026
1. Der Transfer – Juventus schlägt zu.
Ličina geht nach Italien, spielt regelmäßig, entwickelt sich weiter. Bayern schaut hinterher – und ärgert sich über die verpasste Chance.
2. Die Verlängerung – Vertrauen zahlt sich aus.
Bayern verlängert frühzeitig, gibt ihm Einsätze im DFB-Pokal oder bei schwächeren Gegnern. Der Junge bedankt sich mit Leistung, bleibt loyal, wächst in die Rolle.
3. Das Desaster – Ablösefrei 2026.
Ličina lässt den Vertrag auslaufen, geht kostenlos, Bayern verliert nicht nur einen Spieler, sondern auch ein Stück Glaubwürdigkeit in Sachen Talentförderung.
Das sagt die Kabine
Laut internen Quellen gilt Ličina als ruhig, diszipliniert und lernwillig. Keine Starallüren, kein Theater. Trainer und Mitspieler loben seine Arbeitseinstellung. Ein Insider sagt: „Der Junge ist fokussiert, will jeden Tag besser werden.“
Das passt zur Bayern-Philosophie. Aber es braucht Mut von oben, um ihm die Chance zu geben, die er verdient.
Fazit: Zwischen Millionen und Moral
Das Ličina-Dilemma ist mehr als eine Personalie – es ist ein Spiegel der modernen Fußballwelt. Der FC Bayern steht vor der Wahl: kurzfristige Sicherheit oder langfristige Vision.
Verkauft man ihn jetzt, gewinnt man Geld, verliert aber vielleicht den nächsten großen Star. Hält man ihn und gibt ihm Vertrauen, könnte sich das doppelt auszahlen – sportlich und emotional.
Wenn Bayern eines gelernt hat, dann das: Große Karrieren beginnen mit einer mutigen Entscheidung. Bei Thomas Müller war es so. Bei David Alaba auch. Warum nicht wieder?
Vielleicht steht Vincent Kompany bald vor dem wichtigsten Bekenntnis seiner Amtszeit: Vertrauen in den eigenen Nachwuchs. Und wenn er das tut, könnte Adin Ličina der nächste Name sein, der in der Allianz Arena laut gefeiert wird – nicht als Verkauf, sondern als Erfolgsgeschichte made in Munich.














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