Im Herbst und Winter ist Erkältungszeit. Vor allem Erkrankungen der Atemwege haben uns oft über Wochen fest im Griff. Deswegen fiebern viele Menschen sehnsüchtig auf das Frühjahr hin und strömen ins Freie, sobald die Temperaturen steigen. Doch nicht für alle ist der Frühling die schönste Jahreszeit; im Frühjahr beginnt nämlich auch die Heuschnupfensaison. Und wieder läuft bei vielen Menschen die Nase. Wer nicht sofort zu Medikamenten greifen möchte oder seinem Körper zusätzlich etwas Gutes tun will, kann mit Kräutern inhalieren. Wie das funktioniert, welche Pflanzen besondere Heilkräfte haben und bei welchen Beschwerden das Inhalieren mit Kräutern hilft, erfahrt ihr hier.
Deshalb ist die Inhalation mit Kräutern so wirkungsvoll
Beim Inhalieren werden Wirkstoffe aus Salzen, Kräutern oder Medikamenten in heißem Wasser gelöst. Sie befinden sich anschließend in Aerosolen, also den kleinen Tröpfchen des Wasserdampfs. Durch die richtige Atmung – wichtig ist vor allem, bei jedem Atemzug bewusst tief einzuatmen – gelangen die Wirkstoffe in die Atemwege. Wenn ihr reinen Wasserdampf einatmet, erzielt ihr damit eine Befeuchtung der Schleimhäute. Kochsalzlösungen wird eine abschwellende Wirkung nachgesagt, und Kräuter haben ganz verschiedene Effekte auf unseren Körper.
So funktioniert das Inhalieren mit Kräutern
Die einfachste Methode, die jeder sofort zuhause umsetzen kann, ist die Inhalation mithilfe einer Schüssel oder einem Topf. Dabei wird heißes Wasser in ein Gefäß gegeben, anschließend beugt sich der Inhalierende über die Schüssel und atmet dadurch den Dampf ein. Eine ähnliche Funktionsweise haben einfache Inhaliergeräte aus der Apotheke. Sie bestehen aus einem Gefäß, in das die Inhalationslösung gegeben wird, und einem trichterförmigen Aufsatz, in den der Inhalierende sein Gesicht legt. Der Wasserdampf wird mit diesen Geräten noch gezielter zur Nase geleitet.
Eine weitere Alternative sind elektrische Inhalationsgeräte. Diese erzeugen mithilfe von Druckluft oder Ultraschall besonders feine Aerosole. Die feinen Tröpfchen gelangen im Gegensatz zu reinem Wasserdampf noch tiefer und erreichen auch die unteren Atemwege. Sie werden vom Inhalierenden über eine Mund-Nasen-Maske eingeatmet. Tipp: Wenn ihr zuerst ausprobieren möchtet, ob ein elektrisches Inhalationsgerät für euch infrage kommt, könnt ihr zuerst in eurer Apotheke nachfragen. Viele verleihen die Geräte gegen eine geringe Gebühr.
Bei diesen Beschwerden verschafft eine Inhalation mit Kräutern Linderung
Es gibt verschiedene Erkrankungen, bei denen die Betroffenen von einer Inhalation profitieren. Zuerst ist hier die klassische Erkältung mit Husten und Schnupfen zu nennen. Wegen einer verstopften Nase atmen viele Erkältete gezwungenermaßen durch den Mund. Das trocknet die Schleimhäute allerdings noch weiter aus, was wiederum den Hustenreiz verstärkt. Um den Teufelskreis zu durchbrechen, könnt ihr es mit dem Inhalieren von Kräutern versuchen. Der Wasserdampf befeuchtet die Schleimhäute und wirkt sich so positiv auf das Befinden aus.
Auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung eignet sich das Inhalieren mit Kräutern, um eine Linderung zu erzielen. Bei der Sinusitis werden die Beschwerden durch festsitzenden, zähen Schleim in den Nebenhöhlen verursacht. Das Inhalieren mit geeigneten Wirkstoffen trägt dazu bei, dass die Sekrete wieder dünnflüssiger werden und besser abfließen können.
Diese Kräuter eignen sich besonders gut zum Inhalieren
Je nachdem, welche Wirkung erzielt werden soll, sind verschiedene Kräuter besonders gut geeignet. Thymian wird zum Beispiel eine hustenreizlindernde Wirkung nachgesagt. Außerdem hilft das Kraut dabei, die Bronchien von zähflüssigem Schleim zu befreien. Ferner kann Thymian entzündungshemmend wirken und den Körper im Kampf gegen Bakterien und Pilze unterstützen.
Pfefferminze hingegen befreit die Atemwege und lässt euch dadurch bei einer Erkältung – oder auch in der Heuschnupfenzeit – wieder aufatmen. Sie soll dazu in der Lage sein, die Bronchien beim Abtransport von Schleim zu unterstützen. Außerdem eignet sich Pfefferminze gut, um eine verstopfte Nase wieder freizubekommen.
Die Kamille ist ein wahres Multitalent im Kampf gegen Erkältungssymptome. Man sagt ihr eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung nach, weshalb sie gut geeignet ist, um den Körper im Kampf gegen Husten und Schnupfen zu unterstützen.
Das sagen Fachärzte zum Inhalieren mit Kräutern
Die Meinungen von Fachärzten zum Inhalieren gehen auseinander. Skeptiker verweisen vor allem auf die durchblutungsfördernde Wirkung der Inhalation, die dazu führen kann, dass bereits angeschwollene Schleimhäute noch weiter anschwellen. Außerdem warnen sie vor Gefahren beim Inhalieren mit ätherischen Ölen. Diese sind stark konzentriert und können allergische Reaktionen bis hin zur Atemnot auslösen. Auch das Inhalieren mit Kräutern ist nicht ungefährlich, wenn eine Allergie gegen das jeweilige Kraut besteht, weil das Allergen in diesem Fall tief in die Atemwege hineintransportiert wird.
Vor allem das Inhalieren mit einem elektrischen Inhalationsgerät bewerten die Fachärzte allerdings als positiv, weil hiervon die unteren Atemwege profitieren. Das Inhalieren mit größeren Aerosolen, also per heißem Wasserdampf, eignet sich hingegen besonders gut zur Vorbeugung von Erkältungen, ähnlich wie regelmäßige Saunagänge.
Achtung! Diese Menschen sollten vom Inhalieren mit Kräutern eher absehen
Bei manchen Personengruppen stellt das Inhalieren mit Kräutern ein größeres Risiko dar, als dass es einen Nutzen bringt. Dazu gehören Menschen, die gegen den jeweiligen Wirkstoff allergisch sind. Auch Kinder sollten nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Kinderarzt inhalieren. Vor allem scharfe ätherische Öle wie Eukalyptus können bei ihnen zu einer lebensgefährlichen Verkrampfung der Bronchien führen.
Unabhängig davon sollten alle Menschen, die mit Kräutern inhalieren möchten und die Topf-Methode nutzen, beim Hantieren mit dem heißen Wasser vorsichtig sein. Die Schüssel muss einen sicheren Stand haben, weil beim Verschütten schwere Verbrühungen drohen. Deshalb ist diese Methode für Kleinkinder gar nicht geeignet.
Alternative Kräuter zur Entspannung verdampfen
Neben dem klassischen Inhalieren aus medizinischen Gründen, kann man natürlich auch den Dampf oder Rauch bestimmter Kräuter zur Entspannung inhalieren. Für diese Form der Anwendung eignen sich dann die Kräuter Vaporizer ideal, da dort mit hoher Temperatur und gleichbleibenden Bedingungen das Material aus der Kräuterkammer verdampft wird und anschließend inhaliert werden kann. Um die Aromen und Wirkstoffe möglichst gut freizusetzen, werden die Kräuter vor dem Einfüllen un die Kräuterkammer des Vaporizers zunächst mit einem Grinder zerkleinert und so für die Weiterverwendung optimal vorbereitet.
Fazit zum Inhalieren mit Kräutern
Viele Menschen schwören auf das Inhalieren mit Kräutern, um während einer akuten Erkältung besser durchatmen zu können. Je nach persönlichem Wohlbefinden werden ein bis drei Inhalationen pro Tag empfohlen, die zwischen fünf und 20 Minuten lang andauern. Bei anhaltenden Beschwerden, wenn sich die Symptome verschlimmern oder wenn sich euer Allgemeinzustand verschlechtert, solltet ihr allerdings immer einen Arzt aufsuchen! Das Inhalieren mit Kräutern kann zwar leichte Beschwerden lindern, ernsthafte Erkrankungen sollten allerdings immer ärztlich abgeklärt werden.
Keine Kommentare