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Sportschuhe mit Einlagen? Worauf zu achten ist

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Wenn es um orthopädische Einlagen geht, dann gibt es bei Sportlern und Läufern zwei Gruppen. Die erklärten Fans hoffen auf schmerzfreie Füße durch die orthopädischen Einlagen. Die Kritiker lehnen die Einlagen ab, weil sie mit oft schlecht oder nur unzureichend angepassten orthopädischen Einlagen negative Erfahrungen gemacht haben. Worauf es ankommt, damit orthopädische Einlagen im Laufschuh für maximalen, schmerzfreien Laufspaß sorgen, im Fußballdschuh Verletzungen vorbeugen und im Wanderschuh selbst steife Wanderschuhe komfortabel machen, verrät dieser Beitrag.

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Abbildung 1: Kräftige Füße, die nicht schmerzen, sondern jegliche Form der sportlichen Aktivität mitmachen, sind das Wichtigste für einen ambitionierten Sportler.

Wann sind orthopädische Einlagen eine gute Idee?

Orthopädische Einlagen sind die Therapieform, um Fußfehlstellungen zu korrigieren, die unbehandelt für Schmerzen sorgen können. Nicht nur die Füße selbst können für Schmerzen sorgen, sondern auch andere Körperteile, die zum Bewegungsapparat gehören, wie etwa Knie und Rücken. Sogar Kopfschmerzen können über viele Umwege zu den Folgen einer Fußfehlstellung werden. Unterschieden wird bei den orthopädischen Einlagen in stützende Einlagen, die einer beginnenden Fehlstellung entgegenwirken sollen, und in korrigierende Einlagen, die den Fuß stützen und eine gesunde Fußstellung unterstützen.

Bei Diagnosen wie einem Knick-Senk-Fuß, einem Hohlfuß, einem Spreizfuß, Schmerzen im Mittelfuß, Instabilität im Gelenk, Fußfehlstellungen bei Rheuma und Fußverletzungen in Folge einer Diabetes verschreiben Orthopäden Einlagen. Spezielle Einlagen, die bei der Laufbewegung federn wirken, kommen nach Nervenkrankheiten zum Einsatz sowie bei den Diagnosen Hohlfuß, Spreizfuß und Plattfuß. Auch bei einem Fersensporn, bei weniger Weichgewebe an der Fußsohle und bei Fehlstellungen von Zehen sind bettende Einlagen meist die erste Wahl.

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Abbildung 2: Biomechanische Zusammenhänge sind zu betrachten, bevor eine orthopädische Einlage oder eine andere Therapieform ausgewählt werden können.

Worauf ist bei orthopädischen Einlagen für Sportler zu achten?

Grundsätzlich gilt: Nur eine individuell angepasste orthopädische Einlage kann die Fußfehlstellung korrigieren oder die daraus resultierenden Schmerzen lindern. Entscheidend sind bei der Wahl und Anpassung der passenden Einlage die sogenannten biomechanischen Zusammenhänge, was bedeutet, dass zunächst klar sein muss, an welcher Stelle die Schmerzen entstehen. Erst dann können sie proaktiv gelindert werden oder vielleicht sogar präventiv fungieren. Und vielleicht stellt sich dann auch heraus, dass eine orthopädische Einlage rein biomechanisch betrachtet nicht die passende Therapieform ist.

So könnte ein Läufer Schmerzen im Knie haben, wenn er einen Knick-Senk-Spreizfuß hat. Dann kann eine individuelle Einlage für Schmerzlinderung sorgen. Sind die Schmerzen im Knie allerdings auf eine sitzende Laufhaltung zurückzuführen, ist ein gezieltes Training von Kraft, Koordination und Technik die bessere Wahl. Fußform und Fußstellung sind mithilfe einer Fußdruckmessung zu erheben. Die Analyse der Bewegungsabläufe berücksichtigt die Beckenstellung und die sogenannte Beinachse, die Analyse der Lauftechnik kann ausschließen, dass eine falsche Lauftechnik die Schmerzen bedingt.

Was ist der Unterschied zu einer sensomotorischen Einlage?

Die konventionelle, orthopädische Einlage soll das Fußgewölbe längs und quer mit einer Formgebung stützen, was – falsch angepasst oder ausgeführt – zu Druckstellen führen kann. Lautet die Diagnose beispielsweise „Außenkantenbelastung“, wäre eine individuelle Anpassung mit Keilen die bessere Wahl als ein Standardprodukt.

Die sensomotorische Einlage hingegen setzt an einer anderen Stelle an und hat Einfluss auf Nerven und Muskeln im Fuß. Vergleichbar ist das Prinzip wie etwa bei einem Muskelkrampf, der durch eine Dehnbewegung wieder aufgelöst werden kann. Die sensomotorische Einlage hat einen ähnlichen Effekt und verkürzt oder dehnt die Fußmuskeln, um die Spannung zu steigern oder zu senken. Für den Sportler bedeutet das: Ein durch einen Hohlfuß bedingter Fersensport findet über neurologische Funktionselemente Schmerzlinderung und Entspannung; bei einem Senkfuß hingegen wird das Therapieziel die stabilisierenden Muskelpartie sein, die mit einer Erhebung Linderung finden kann.

Diese Erhebung, die im orthopädischen Fachjargon als Pelotte bezeichnet wird, bedingt – je nach Position – immer auch eine andere Funktion. Ist die Pelotte medial angebracht, steigert das das Längsgewölbe. Spreizfußbeschwerden lassen sich mit einer retrokapitalen Pelotte lindern. Ein professioneller Zehensteg in der Einlage wirkt sich auf die hintere Beinmuskulatur aus und entspannt die Fußsohle. Die sogenannte Außenranderhöhung wirkt sich entlastend auf das Knie aus.

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Abbildung 3: Damit eine orthopädische Einlage wirken kann, ist die individuelle Anpassung der Einlage entscheidend.

Welche Varianten der orthopädischen Einlagen gibt es?

Auf den ersten Blick unterscheiden sich orthopädische Einlagen nicht nur in ihrer Form, weil sie individuell angepasst wurden, sondern mitunter auch in ihrem Material. Je nach Diagnose und Therapie können weiche Materialien, wie etwa Leder, halbstarre Varianten, wie etwa Kork, oder bettende Materialien, wie etwa Geleinlagen eine gute Wahl sein. Unterschieden werden Einlagen auch mit Blick auf das Therapieziel. So können Einlagen stützen und korrigieren, betten, ruhigstellen, schnelle, harte Bewegungen beim Sport dämpfen oder einen aktiven Einfluss auf die Muskulatur ausüben. Sogar zur Nivellierung von Längenunterschieden von Füßen und Beinen können orthopädische Einlagen eine Hilfe sein.

Wichtig: Damit die Einlage dem Sportler bei seinem Training hilft und nicht etwa für eine Rückbildung der Muskulatur sorgt, wie viele fürchten, muss die Einlage zum Fuß und zum Laufschuh passen. Orthopädietechniker plädieren mit Nachdruck dafür, dass die spezielle Einlage in einem neutralen Laufschuh platziert werden sollte, um Linderung zu verschaffen, ohne den Fuß zu über-therapieren.

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2 Kommentare

  • Benutzerbild von Lucy
    Antworten Lucy 10. Juli 2021 um 11:16

    Personen, die mit Hohl-, Senk- oder Plattfüßen zu kämpfen haben, klagen tatsächlich insbesondere nach sportlichen Aktivitäten über starke Fußschmerzen. Daher haben sich orthopädische Einlegesohlen als eine gute Möglichkeit durchgesetzt, Fehlstellungen an den Füßen zu korrigieren. Doch auch Menschen, die nicht gerade von einer solchen Fehlstellung betroffen sind, können aufgrund unbequemer Schuhe Fußschmerzen bekommen, weshalb grundsätzlich alle Personen auf geeignete Einlegesohlen zurückgreifen können.

    • Benutzerbild von Daniel
      Antworten Daniel 17. Juli 2021 um 12:38

      Danke für die Ergänzungen, Lucy!

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