Sodbrennen beim Sport ist gar kein seltenes Phänomen, es betrifft sowohl Freizeit- als auch Leistungssportler. Das unangenehme Gefühl des sauren Aufstoßens kann während aber auch nach der sportlichen Betätigung auftreten. Der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre kann zu erheblichen Symptomen führen, sodass der sportliche Erlebniswert erheblich eingeschränkt sein kann. Tritt das Symptom Sodbrennen öfter auf, könnte das sogar ein Anlass sein, den Sport ganz einzustellen, was sich natürlich niemand wünschen kann. Denn Sport jeder Art gehört zu einem gesunden Lebensstil einfach dazu. Es sollte also alles dafür getan werden, trotz Sodbrennen sportlich aktiv zu werden und zu bleiben.
Um eine kausale, also ursachenbezogene Therapie gegen das Sodbrennen beim Sport einleiten zu können, sollte am Anfang immer die genaue Klärung der Ursache stehen. Auch der Sport selbst kann dafür verantwortlich sein, dass unangenehmes Sodbrennen auftritt. Da der Organismus bei jeder sportlichen Betätigung die Energie anderweitig benötigt, wird der Magen-Darm-Trakt nur noch spärlich mit Blut versorgt. Dadurch wird auch die Nahrung langsamer verdaut und dadurch kann das Risiko steigen, dass durch Anspannungen der Bauchmuskulatur, wie sie bei Sport häufig vorkommt, Nahrung unwillkürlich in die Speiseröhre gepresst wird. Dieser sogenannte Reflux von saurem Mageninhalt tritt besonders bei Sportlern auf, die an einer anlagebedingten Bindegewebeschwäche leiden, wodurch der Schließmuskel des Magens noch schneller erschlafft. Denn im Idealfall soll der Schließmuskel stets verhindern, dass Magensäure in die Speiseröhre übertritt.
Auch die Haltung beim Sport kann Sodbrennen erzeugen. Ein Oberkörper, welcher zu stark nach vorne gebeugt ist, übt unmittelbar Druck auf den Magen aus. Der Muskelring zwischen Mageneingang und Speiseröhre erschlafft irgendwann und es kommt zu Sodbrennen. Sollte dies die Ursache sein, können also nur schon geringe Korrekturen von Fehlhaltungen beim Sport Sodbrennen verhindern. Außerdem wird bei unterschiedlichen sportlichen Betätigungen häufig versehentlich Luft geschluckt. Dies geschieht beispielsweise bei heftigem Atmen oder auch in Sportpausen bei der Aufnahme von Flüssigkeit. Wenn der Sportler die verschluckte Luft wieder aufstößt, kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen, dieses Phänomen wird auch als saures Aufstoßen bezeichnet. Auch hier kann mit einer entsprechenden und bewussten Verhaltensänderung dem Sodbrennen beim Sport vorgebeugt werden.
Untersuchungen konnten darüber hinaus zeigen, dass die natürliche Selbstreinigung der Schleimhaut in der menschliche Speiseröhre bei sportlicher Betätigung nicht mehr einwandfrei funktioniert. Außerdem wird beim Sport weniger Speichel geschluckt, welcher zur permanenten Reinigung der Speiseröhre benötigt wird. Nur wegen Sodbrennen auf Sport zu verzichten, ist selbstverständlich keine gute Lösung. Vielmehr sollte der Trainingsplan bei einer Veranlagung zu Sodbrennen individuell angepasst werden. Da Sodbrennen, insbesondere in Vergesellschaftung mit anderen Symptomen, auch Anzeichen ernsterer Erkrankungen sein kann, sollte bei anhaltendem Sodbrennen beim Sport der Arzt konsultiert werden.
Zur Vermeidung von Sodbrennen sollte bei entsprechender Veranlagung Sport nur in Maßen ausgeübt werden. Das muss aber nicht bedeuten, weniger zu trainieren, sondern vor allem die Intensität zu reduzieren, auch vor dem Hintergrund, dass dann die Trainingsziele erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung erreicht werden können. Bestehendes Übergewicht sollte abgebaut werden, denn dies stellt einen eigenen Risikofaktor für die sogenannte Refluxkrankheit dar. Wandern, Radfahren mit aufrechtem Oberkörper und Nordic Walking sind besonders empfehlenswerte Sportarten für Menschen, die zu Sodbrennen neigen.
Leistungssport, Gewichtheben oder Marathon laufen können jedoch sogar auch bei Sportlern Sodbrennen auslösen, die sonst nie etwas damit zu tun haben. Sämtliche Sportarten, bei denen der Magen durchgeschüttelt wird, der Oberkörper vornüber geneigt ist oder Druck auf den Bauch entsteht, können vermehrt das Symptom Sodbrennen erzeugen. Wer trotzdem nicht auf diese Sportarten verzichten möchte, sollte einmal ausprobieren, 2-4 Stunden vor der sportlichen Betätigung nichts oder nur sehr wenig zu essen. Jeder Mensch reagiert individuell, auch beim Sport. Die sportlichen Anstrengungen könnten also Stück für Stück wieder erhöht werden, so lange, bis die ganz persönliche Sodbrennen Grenze herausgefunden werden konnte.
Um Sodbrennen vorzubeugen, sollte nach dem Essen mindestens 2 Stunden kein Sport ausgeübt werden. Auf fettreiche Speisen verzichten, nur kleine Portionen verzehren und stets ausreichend trinken hat sich als hilfreich zur Vermeidung von Sodbrennen beim Sport erwiesen. Es soll beim Sport in regelmäßigen zeitlichen Intervallen getrunken werden, gar keine Frage, die Getränke sollten allerdings nur wenig Zucker und am besten gar keine Kohlensäure enthalten. Für schnelle Abhilfe bei Sodbrennen beim Sport eignet sich auch Natron als nebenwirkungsfreies Hausmittel. Genau wie die chemischen Antazida aus der Apotheke sollte jedoch auch Natron wegen der Gefahr einer Überdosierung nicht zu häufig beim Sport eingenommen werden.
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