Vor zehn Jahren erschuf Whoop mit dem ersten Fitnessarmband ohne Display eine neue Gerätekategorie und wurde viel dafür belächtelt. Und auch ich brauchte bis zum Launch des Whoop 4.0, um den Mehrwert gegenüber einer vollwertigen Sportuhr, wie der Garmin Fenix 8 zu verstehen. Inzwischen haben sich displaylose Gesundheitstracker und Fitnesstracker in Form von Ringen oder Armbändern etabliert und Hersteller wie Oura, Samsung oder Garmin haben den Markt für Fitness-Tracker um Modelle ohne Display erweitert. Diesem Trend schließt sich jetzt ebenfalls die Marke Amazfit an. Seit Juni 2025 ist das Helio Strap Sportarmband zum Kauf erhältlich. Der günstige Preis von derzeit knapp unter 100 Euro und der Verzicht auf kostenpflichtige Abos setzen dabei ein klares Zeichen an die Konkurrenz. Fragt Ihr Euch an dieser Stelle, was für diesen Preis geboten wird, geben wir Euch in diesem Testbericht einen Überblick über alle wichtigen Features dieses Activity-Trackers.
Amazfit Helio Strap Armband im Überblick
Der Sensor des Amazfit Helio Strap Armband
Amazfit verwendet für den Helio Strap den BioTracker 6.0. Dieser biometrische Sensor zeichnet die Daten direkt am Handgelenk auf. Die Maße betragen 34 mm L × 24 mm B × 10 mm H und das Gewicht beträgt lediglich 20 g.
Der Sensor besitzt eine Wasserdichtigkeit von 5 ATM. Das entspricht einem Wasserdruck, der in 50 m Tiefe herrscht. Zum Tauchen ist dieses Modell jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen. Den Activity-Tracker während des Händewaschens, Duschens oder Schwimmens im Pool zu tragen, stellt dagegen kein Problem dar. Die Idee dieser Bänder ist ja auch gerade, daß man es möglichst rund um die Uhr trägt.
Das Armband des Amazfit Helio Strap
Amazfit hat sich bei diesem Produkt für ein Armband aus gewebtem Nylonriemen mit einer Breite von 22 mm entschieden. Die Größe lässt sich über die Schnalle mit Klettverschluss stufenlos einstellen. Geeignet ist das Sportarmband für Handgelenke mit einem Umfang von 145 bis 205 mm.
Das Armband ist zudem mit wenigen Handgriffen von dem Sensor zu trennen. Möchtest Du das Nylon-Armband reinigen oder austauschen, besteht kein Risiko, dem Sensor hierbei einen Schaden zuzufügen.
Die Akkulaufzeit beim Amazfit Helio Strap
Amazfit gibt für die Akkulaufzeit des Helio Strap Sportarmbands eine durchschnittliche Akkulaufzeit von 10 Tagen an. Wie bei allen akkubetriebenen Activity-Trackern ist auch bei diesem Produkt davon auszugehen, dass sich die Laufzeit durch die Nutzung zahlreicher Funktionen verkürzt. Dementsprechend solltet Ihr nach dem Kauf den Akku aufmerksam im Auge behalten, um zu sehen, wie sich die Leistung an Euren Fitnessaktivitäten orientiert. Trotzdem ist bei diesem Leistungsrahmen der Batterie das Aufladen kein Thema, mit dem man sich großartig beschäftigen muss, da man letztlich nur einmal pro Woche laden muss.
Datenübermittlung beim Amazfit Helio Strap
Der Helio Strap verwendet Bluetooth 5.2 für die drahtlose Übertragung aller aufgezeichneten Fitnesswerte. Das am Handgelenk getragene Sportarmband verfügt nicht über einen Bildschirm zum Ablesen der Werte. Wie bei vergleichbaren Geräten, werden die Daten an eine App übertragen. Amazfit verwendet dafür die Zepp-App, um die Daten übersichtlich darzustellen. Der Download und die Nutzung der Basisfunktionen sind kostenlos. Jedoch gibt es einige Funktionen in der App, die zusätzliche Kosten mit sich bringen. Mit dem Zepp Aura Zusatzpaket kann man dann den KI-gesteuerten Wellness-Coach freischalten, der personalisierte Empfehlungen zu Training, Erholung und Ernährung bietet. Mit 29,99 Euro pro Jahr oder 3,99 Euro pro Monat ist Zepp Aura aber auch günstig, etwa im Vergleich zu Garmin Connect +, daß 89,99 Euro pro Jahr kostet.
Die Daten des Helio Strap können auch mit den gängigen Lauf-Apps und Sportplattformen, wie Strava, Trainingpeaks, Adidas Running App oder komoot synchronisiert werden.



Technischen Features und Gesundheitsdaten des Amazfit Helio Strap Armband
Die Funktionen dieses Sportarmbands von Amazfit in der Zepp-App unterteilen sich in vier Gruppen, die wir Euch nachfolgend näher vorstellen.
Die Übersicht auf der Startseite der Zepp-App gewährt Euch einen Kurzüberblick über die wichtigsten Daten, die der Fitness-Tracker am vergangenen Tag oder der letzten Aufzeichnung übermittelt hat. Dazu gehört ein Blick auf die Schlafqualität der letzten Nachtruhe ebenso wie andere Kernmetriken. Diese bestehen unter anderem aus:
– Pulsmessung (Ruhephase)
– Tiefschlafphasen
– Hauttemperatur
– Herzfrequenzvariabilität
Zepp ermöglicht Dir, die in der Übersicht angezeigten Kernmetriken individuell festzulegen. Sind Dir die Anzahl der zurückgelegten Schritte oder die verbrauchten Kalorien wichtiger als anderen Informationen, genügen wenige Klicks und schon siehst Du nur, was Dich interessiert.

Biocharge
Die Biocharge zeigt Euch an, wie sich Euer Körper während der Nacht erholt hat. Eine gute Schlafqualität führt zu einem erhöhten Level an Energie. Dieses Feature könnt Ihr Euch somit wie eine körpereigene Batterie vorstellen, die anzeigt, wie belastbar Ihr an diesem Tag seid. Dieses Feature enthält verschiedene Grafiken, um zu demonstrieren, wie sich der Energielevel in der Nacht aufbaut und auf Basis Eurer körperlichen Aktivitäten über den Tag verteilt abnimmt. Zusätzlich sind Tipps enthalten, wie sich die körpereigene Batterie durch die Verbesserung der Schlafqualität steigern lässt.
Schlafdauer und Schlafqualität
Der Amazfit Helio Strap kann den gesamten Tag über am Handgelenk verbleiben. Die Aufzeichnungen in der Nacht bilden die Basis für den täglich neu erstellten Biocharge sowie das Aktivitätsziel für den Tag. Der Activity-Tracker zeichnet unter anderem die einzelnen Schlaf- und Wachphasen der Nachtruhe auf. Das wiederholte Aufwachen während der Nacht dient als Hinweis auf eine schlechtere Schlafqualität. Gemessen werden darüber hinaus:
– Schlafdauer
– REM-Schlafphasen oder
– Schlafapnoe-Risiko

Anstrengung
Das Herzstück für Sportler findet Ihr in der vierten Kategorie. Unter der Überschrift Anstrengung sind die Tagesziele zu entdecken, welche die App auf Basis der Biocharge berechnet. Das Ziel ist es, die Fitness zu fördern, ohne den Körper an Tagen mit niedriger Biocharge einer zu hohen Belastung auszusetzen.
Für das Erreichen des täglichen Anstrengungsziels stehen Euch aktuell 27 Sportmodi zur Auswahl. Diese Zusammenstellung besteht aus den Kategorien:
– Indoor-Sport
– Laufen und Gehen
– Radfahren
– Hyrox
Der Sensor ist in der Lage, Workouts bis zum Training einzelner Muskelgruppen selbstständig zu erkennen. Alternativ besteht die Option, die Art der sportlichen Aktivität über die App einzustellen und auf diese Weise den Helio Strap auf das bevorstehende Workout hinzuweisen.
Ist es Euch wichtig, die Daten der einzelnen Trainingseinheiten exakt zu analysieren, solltet Ihr den Überblick nicht verlieren. Derzeit bewertet die Software eine Verschnaufpause im Training häufig als Ende der Trainingseinheit. Im Abruf der Daten trefft Ihr insofern mitunter auf mehrere Einträge, obwohl es sich um ein zusammenhängendes Workout handelt.
Ein weiterer Punkt, der einen Nachteil dieses Fitness-Trackers darstellt, ist das fehlende GPS. In der Zepp-App vorhandene Funktionen wie die Messung der Distanz eines Laufs oder das Anzeigen der exakten Strecke sind nur in Zusammenarbeit mit dem GPS des Mobiltelefons nutzbar.
Amazfit Helio Strap Sportarmband kaufen
Das Amazfit Helio Strap Sportarmband gibt es zum absoluten Kampfpreis von nur 99,90€ direkt im Amazfit Online Shop. Zum gleichen Preis kann man das Amazfit Helio Strap Armband auch günstig bei Amazon kaufen.

Unser Fazit zum Amazfit Helio Strap Test
Das Amazfit Helio Strap Armband bietet eine überraschend hohe Genauigkeit für einen Fitness-Tracker, der am Handgelenk getragen wird. Speziell in der automatischen Erkennung von Workouts und dem Krafttraining einzelner Muskelgruppen findet Ihr in diesem Sportarmband ein solides technisches Hilfsmittel zur Aufzeichnung Eurer Trainingsdaten. Der Preis ist insofern eine gute Investition für Sportler, die den Wunsch haben, die Effektivität Ihres Trainings auf Basis der aktuellen Fitness zu steigern und das Gesamtsystem aus Training, Erholung und Schlaf optimal in Balance zu halten. Dabei kann das Amazfit Helio Strap Armband als preiswertes Einstiegsgerät für Sporteinsteiger verwendet werden, die ein tägliches Schrittziel erreichen wollen und in die Steuerung von Training und Erholung hineinkommen wollen.
Für Fortgeschrittene bietet das Amazfit Helio Strap Armband große Vorteile, da es ergänzend zu einer Sportuhr getragen werden kann und somit im Schlaf die meist etwas größere, störende Sportuhr abgelegt werden kann. Um auch beim Fitnesstraining mit Hanteln, beim Crossfit oder Hyrox-Training, ist das Armband ohne Display besser geeignet, da das Glas oder das Gehäuse der Sportuhren empfindlicher sind.
Das Helio Strap Armband reicht mit seinen Features schon dicht an das Whoop-Armband in seiner Basisvariante heran, welches allerdings 199€ pro Jahr kostet, dann allerdings das Gerät kostenlos beinhaltet. Selbst mit aktiviertem Zepp Aura Premiumpaket kostet Helio Strap nur einmalig 99,90€ und dann die jährliche Zepp Aura Paket für 29,99€. Amazfit ist zudem dafür bekannt, seine Produkte durch spätere Updates kontinuierlich zu verbessern. Die Chance ist insofern recht groß, auch nach dem Kauf von neuen Funktionen und verbesserten zu Features profitieren.
Deutlich bessere Funktionen als das Helio Strap, wie etwa die Blutdruck-Erkennung und EKG auf medizinischem Niveau, bietet nur das Whoop 5.0 MG, welches mit 399€ pro Jahr deutlich teurer ist.
Der größte Vorteil am Amazfit Helio Strap ist neben dem fairen Preis, aber das Zusammenspiel mit den Amazfit Sportuhren, wo sich dann die Daten der Amazfit Balance 2 und des Helio Band gegenseitig komplettieren und verfeinern, sodass man den wahrscheinlich besten Gesamtüberblick über seinen aktuellen Gesundheits- und Trainingszustand bekommt.
Gerade bei meinem aktuellen Setup, daß ich vor diesem Test hatte, laufen die Daten von Whoop und Garmin quasi parallel und werden mit unterschiedlichen Sensoren und Prognoseformeln ermittelt, sodass die Daten und Werte sich teilweise unterscheiden und auch nicht an einem Ort aufrufbar sind.

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