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Braun Entsafter setzt auf innere Werte

braun entsafter

Fotos: Braun

Wie bewirbt man am besten einen schnöden Entsafter? Kosten lassen wäre die wohl effektivste Variante, um jemanden vom Nutzen eines Entsafters zu überzeugen. Der Geschmack zählt! Und wenn das so einfach nicht möglich ist, weil die Überzeugungsarbeit via Bildschirm geleistet werden muss? Braun setzt auf innere Werte, um seinen Entsafter zu promoten und zwar auf die inneren Werte des Gemüses und Obstes.

Sehr ästhetisch wirkt die gedrückte Tomate des Eingangsbildes. Untermalt mit klassischer Musik wirkt sie in ihrer Drehung geradezu grazil. Die nur formulierte Frage nach „Feel like a loser“ unterbricht diese Schönheit und stimmt nachdenklich, wartend auf die nächste Sequenz. Die sich da drehende Zucchini wirkt schon leicht unappetitlich. Vermutlich ist sie vom Regen gezeichnet, wirkt aber doch schon eher schimmlig. Die Frage, ob etwa nicht alles zu perfekt lief, erübrigt sich da fast. Überraschend ist die nächste Sequenz einer verwachsenen Mohrrübe. Die bei ihr aufgeworfene Frage nach einer anderen Herkunft bzw. Kindheit („Grown up differently“) lässt kurz an einen politisch motivierten Werbespot glauben oder auch an einen Anti-Gentechnik oder Pro-Bio Werbespot glauben.

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Der darauf folgende geschundene Apfel, der laut Begleittext einfach zu viele Tiefschläge des Lebens einstecken musste, scheint dann die Erwartungshaltung eines politisch motivierten Spots für gegen geschlagene Ehefrauen oder Kinder zu bestätigen. Die Zäsur des Spots, der Einwurf „Don´t Worry“, es gibt immer etwas Gutes, tief in einem drin folgt dieser Linie weiter.

In Close Up wird dann der Entsafter von Braun gezeigt, der auf Stufe II das Beste aus dem Inneren der zuvor gezeigten gezeichneten Früchte und Gemüse herausholt. Rot, orange und hellgrün rinnt dann fließend der Saft, melodisch begleitet, aus dem Entsafter. Ein Close Up zielt auf den orangen Saft.

Die erzeugte Erwartungshaltung nach einem Viertel des Spots nach einem politischen Spot mit der Aussage, alle Menschen sind wertvoll zieht sich ab da durch den Rest des Werbevideos. Tröpfelt der Saft nebeneinander in drei Farben aus dem Entsafter blinkt sofort die Assoziation zu den verschiedenen Hautfarben der Menschen. Ob das so passend für die Produktvorstellung eines Entsafters ist, ist fraglich. Auch die, in ihrem Zustand sehr zweifelhafte Gurke macht nicht gerade Lust auf einen Gemüsesaft.

Und irgendwie bleibt die Frage offen, warum vier Obst- und Gemüsesorten eingangs gezeigt werden, sich aber letztlich nur drei Gläser Saft füllen. Dieser Aspekt ist nicht wirklich stimmig. Insgesamt ist dies in der Ästhetik und Inszenierung wohl einer der besseren Spots zur Vermarktung eines eigentlich langweiligen technischen Geräts.

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