Mit dem Projekt „Breaking2“ in dessen Verlauf die magische Grenze von zwei Stunden für den Marathon durchbrochen werden sollte, griff Nike nach den Sternen. Zur Ermöglichung des Ziels rüstete Nike die Läufer mit neuen Schuhen aus, die speziell für diesen Zweck über Jahre entwickelt wurden. Wenn das Ziel auch um 25 Sekunden verfehlt wurde, gibt es doch eine gute Nachricht, denn Nike stellt die von den Läufern getragenen Schuhe nun als NIKE ZOOM VAPORFLY 4% zum Verkauf. Zusätzlich wurde eine abgespeckte Variante entwickelt, der NIKE ZOOM FLY, der auch für schmalere Geldbeutel geeignet ist. Im Folgenden werden die beiden Schuhe getestet um zu überprüfen ob sich der gute Ruf auch im Einsatz bestätigt.
Nike Zoom Vaporfly 4%
Das neue Flaggschiff von Nike hat mit 250 Euro einen stolzen Preis. Dafür, so wirbt Nike, hat er sich seit seiner Einführung im Sommer 2017 jedoch als ständiger Anwärter auf den Siegerpodesten berühmter Marathons wiedergefunden. Ausgelegt auf Geschwindigkeit über Asphalt ist er mit 184 Gramm (Herrengröße 43) sehr leicht. Eine Karbon-Sohlenplatte soll für maximalen Vortrieb sorgen. Der neu entwickelte Nike ZoomX Schaum in der Mittelsohle verspricht geschmeidige Anpassung an den Fuß und perfekte Federung. Obgleich auf Geschwindigkeit ausgelegt, beträgt die Fersenhöhe mit 39 Millimetern und 29 Millimetern am Vorderfuß die gängigen Maße eines auf Langstrecken jenseits der Marathonlänge ausgelegten Schuhes. Der Feldversuch zeigt jedoch, dass der Schein trügt.
Thomas Caughlan auf runningshoesguru.com berichtet beispielsweise davon, dass das Gefühl beim Gehen einem lockeren, entspannten Casual-Sneaker gleicht. Sobald man jedoch zu laufen beginne stabilisiere der Schuh ausgezeichnet und beschleunige den eigenen Lauf merklich. Auch das Obermaterial sei leicht, anpassungsfähig und extrem atmungsaktiv.
Mit seinem stolzen Preis und seiner ausgeklügelten Technik richtet sich der Zoom Vaporfly an ehrgeizige, erfahrene Läufer, deren Ziel eine Verbesserung der bestehenden Marathonzeit ist. Hier, so zeigte sich, erfüllt der Schuh jedoch seinen Zweck. Bei einem Abgleich der Laufzeiten und inwiefern die Läufer an Leistung nachließen bei der zweiten Hälfte des Rennens während des New Yorker Marathons 2017, fand Nicholas Thompson von wired.com heraus, dass jene Läufer, die den Vaporfly trugen eine um vier Minuten geringere Einbuße im Vergleich zur ersten Hälfte des Laufs zeigten. Somit zeigte sich eine signifikante Leistungsverbesserung.
Nike Zoom Fly
Die abgespeckte Variante des 4-Prozenters, der Nike Zoom Fly, bewegt sich mit 150 Euro Anschaffungspreis im gewöhnlichen Rahmen für Laufschuhe. Mit 248,1 Gramm (Herrengröße 43) ist er knapp 70 Gramm schwerer als das Flaggschiff. Zudem wurde mit der Lunarlon-Dämpfung eine andere Polsterung verbaut und die Karbonplatte ist einer karbonverstärkten Platte aus Nylon gewichen.
Lassen sich trotz all dieser Abstriche noch Höchstleistungen vom Zoom Fly erwarten? Ja, sagen die Tester. Trotz des spürbar höheren Gewichts, loben die Tester von laufen.de den Zoom Fly als hervorragenden Schuh, der insbesondere bei schnellen Dauerläufen glänzt. Bei einigen Händlern verband man den Test direkt mit einem Kurzbericht des ersten Laufs und kam aus der Begeisterung nicht heraus. Der lockere Trainingslauf, so Manuel Zierer, verwandelte sich rasch in eine Tempojagd.
Die Sohle federte angenehm, auch die Sohlenplatte erfüllte ihren Zweck und verlagerte das Gewicht nach vorne, sodass der Läufer merklich an Tempo gewinnt. Da der Lauf im Sommer stattfand, bewies sich der Schuh auch bezüglich seiner Hitzetauglichkeit. Leicht und atmungsaktiv war der Schuh, wird berichtet, ohne dass es deswegen an Halt mangelte.
Das Fazit war damit klar: Auch der Nike Zoom Fly ist ein idealer Begleiter für Dauerläufe jeder Art und richtet sich insbesondere für jene, die bereits den nächsten Wettkampf anvisieren.
Fazit zum Nike Zoom Vaporfly 4% und dem Zoom Fly
Mit dem Zoom Vaporfly 4% und dem Zoom Fly schuf Nike nicht allein den Hype des letzten Läufersommers sondern zugleich zwei der besten Nike Laufschuhe auf dem Markt. Tester hierzulande und Übersees sind sich einig. Die spürbare Steigerung der Laufgeschwindigkeit wie auch die optimale Polsterung zeichnen sowohl den großen, als auch den kleinen Bruder als großartige Wahl für ernsthafte Läufer aus, aber auch für jene, die ihrem Hobby einen Kickstart verpassen wollen. Während der Zoom Vaporfly mit 250 Euro einen derart stolzen Preis besitzt, dass wohl nur ernsthafte Läufer die Anschaffung in Erwägung ziehen, findet sich im Zoom Fly für 150 Euro ein Schuh, der die meisten Vorzüge mit einem normalen Preis für Laufschuhe verbindet. Wer sich ein wenig im Store umsieht, findet dort aber auch das ein oder andere Schnäppchen und bekommt seine neuen Nike Laufschuhe ein gutes Stückchen günstiger.
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