Fahrräder gebraucht zu kaufen, kann den Geldbeutel schonen. Denn sie unterliegen bereits nach kürzester Zeit einem hohen Wertverlust. Sofern sie noch in einem guten Zustand sind, können sie aber weiterhin gute Dienste leisten. Zugleich entscheiden sich Fahrradfahrer mit einem gebrauchten Modell für eine klimafreundliche Lösung, denn es müssen keine zusätzlichen Ressourcen für die Herstellung des Gefährts aufgebracht werden.
Was ist ein Fahrrad nach zwei Jahren noch wert?
Fahrräder verlieren genauso wie Pkw rasant an Wert. Schon nach dem Kauf sinkt der Wiederverkaufspreis um etwa 20 Prozent. Nach zwei Jahren hat sich der Wert halbiert. Das gilt auch, wenn das Rad nur wenig genutzt wird. Davon können Gebrauchtkäufer enorm profitieren. Vier Jahre alte Fahrräder können sogar nur noch für ein Viertel des Originalpreises verkauft werden. Auf diese Weise lassen sich also selbst hochwertige City-Bikes, Mountainbikes und Rennräder zu erschwinglichen Preisen erwerben. Auch E-Bikes können nach zwei Jahren nur noch zum halben Preis weiterverkauft werden.
Wo können gebrauchte Fahrräder gekauft werden?
Es gibt viele Möglichkeiten, an Second-Hand-Fahrräder zu kommen. Manche davon sind sicherer als andere:
- Wer direkt beim Händler kauft, kann sich meist darauf verlassen, dass die Fahrräder gut in Schuss sind und auf ihre Sicherheit überprüft worden sind. Dieser Service macht sich natürlich im Preis bemerkbar.
- Online gibt es eine riesige Auswahl. Vor allem bei eBay-Kleinanzeigen werden Interessierte fündig. Käufer sollten sich das Fahrrad bei der Übergabe genau anschauen und eine Probefahrt machen.
- Die Polizei versteigert immer mal wieder beschlagnahmte Fahrräder, deren Besitzer sich nicht mehr finden lassen. Allerdings ist eine ausgiebige Probefahrt oft nicht möglich.
- In manchen Städten finden in regelmäßigen Abständen Gebrauchtfahrradmärkte statt, auf denen private Anbieter ihre alten Zweiräder verkaufen.
Was ist ein Testbike?
Käufer, die ein gebrauchtes Fahrrad in einwandfreiem Zustand suchen, können sich auch für ein Testbike entscheiden. Dabei handelt es sich um Zweiräder, die von Händlern als Vorführ-Fahrräder sowie für Probefahrten verwendet werden. Manche Modelle sind sogar nur reine Ausstellungsstücke, die im Laden dazu dienen, dem Kunden verschiedene Fahrräder aus der Nähe zu zeigen oder ihm praktische Einstellungsmöglichkeiten vorzuführen. Die Testbikes sind für eine Weile im Einsatz und werden während dieser Zeit vom Händler gewartet. Wenn sie ausgedient haben, werden sie zu günstigen Preisen verkauft. Da sie meist nur wenig gebraucht und in der Regel in einem tadellosen Zustand sind, handelt es sich dabei um echte Schnäppchen. Mit größeren Schäden als ein paar Kratzer auf dem Lack ist in der Regel nicht zu rechnen.
Wie viel CO₂ spart man mit dem Fahrrad?
Laut Informationen des Umweltbundesamtes sparen Fahrradfahrer pro Kilometer 160 g Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Pkw ein. Die Gesamtersparnis auf das Jahr gerechnet, hängt natürlich davon ab, wie viel das Auto vorher bewegt wurde. Wer täglich nur 10 km mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto fährt, kann pro Jahr rund 300 kg CO₂-Emissionen sparen und seinen ökologischen Fußabdruck so merklich verringern.
Worauf muss man beim Kauf eines gebrauchten Fahrrads achten?
Um nicht die berühmte Katze im Sack zu kaufen, sollten Interessierte beim Kauf stets Vorsicht walten lassen und ein paar grundlegende Punkte beherzigen. Wir erklären, worauf bei der Probefahrt zu achten ist, was in Bezug auf gestohlene Fahrräder zu berücksichtigen ist und in welchem Zustand das Zweirad sein sollte.
Kaufvertrag aufsetzen und Kontaktdaten des Verkäufers notieren
Wer ein gestohlenes Fahrrad kauft, muss es gegebenenfalls an den rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben. Das Geld für den Kaufpreis zurückzubekommen, ist oft schwierig. Käufer sollten deswegen vor allem den Verkäufer genau in Augenschein nehmen und darauf bestehen, dass ein Kaufvertrag aufgesetzt wird. Auch die Kontaktdaten des Verkäufers sowie dessen Ausweisnummer sind wichtig. Ist er nicht bereit, seine Daten herauszugeben, sollte lieber von einem Kauf abgesehen werden. Außerdem ist die Rahmennummer des Fahrrads von großer Bedeutung.
Den Zustand des Fahrrads überprüfen
Wenn Fahrräder stark beschädigt sind oder eine Generalüberholung benötigen, sollten Verkäufer das immer angeben. Schließlich lassen sich viele Dinge reparieren. Nicht immer sind die Verkäufer so ehrlich. Um einen möglichst hohen Preis zu erzielen, verschweigen sie Mängel, die sich oft erst nach dem Kauf bemerkbar machen. Deswegen sollten Käufer unbedingt diese Dinge bei der Ansicht und der Probefahrt überprüfen:
- Ist das Fahrrad verrostet?
- Ist der Lack zerkratzt?
- Lässt sich das Fahrrad problemlos schieben?
- Funktionieren die Bremsen und wie sehen die Bremsbeläge aus?
- Ist der Dynamo intakt?
- Sind die Schweißnähte am Rahmen unbeschädigt?
- Laufen Vorderrad und Hinterrad gleichmäßig und in einer Linie?
- Ist das Fahrrad verkehrssicher?
Tipp: Über manche der genannten Mängel können Käufer oft hinwegsehen. Lichter lassen sich zum Beispiel auch nachträglich anbringen. Jeder Defekt ist aber ein Ansatzpunkt für Verhandlungsgespräche, sodass sich der Preis eventuell noch drücken lässt.
Akku-Kapazität und Motor beim E-Bike
Beim Gebrauchtkauf eines E-Bikes wird es schon schwieriger. Auch bei den elektrisch betriebenen Zweirädern sollten die oben erwähnten Punkte beachtet werden. Wie gut die Akku-Kapazität noch ist und was die Leistung des Motors sagt, ist für den Laien und ohne entsprechendes technisches Equipment schwer herauszufinden. Es besteht aber die Möglichkeit, eine technische Diagnose bei einem Fachhändler durchführen zu lassen. Manchmal machen die privaten Verkäufer diese von selbst. Gegebenenfalls muss der Käufer darum bitten. Die Mehrkosten sind im Hinblick auf den Gesamtpreis des E-Bikes überschaubar.
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