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Hilft eine Smartwatch bei chronischen Krankheiten?

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Bedauerlicherweise wird das Leben von vielen Menschen auf der Welt tagtäglich von chronischen Krankheiten bestimmt. Diabetiker sind in ihrem Alltag stets auf mehrere Dosen Insulin angewiesen, und Menschen mit Herzproblemen müssen im Alltag um ein Vielfaches vorsichtiger sein, was körperliche Anstrengungen betrifft. Nun kann es vorkommen, dass Personen mit einer chronischen Krankheit irgendwann im Lauf des Tages in eine Notsituation geraten, in der sie schnellstmöglich Hilfe brauchen.

Für solche und ähnliche Fälle wurden bestimmte Programme für Smartwatches entwickelt, die im Alltag von chronisch Kranken eine unterstützende Rolle einnehmen können. Die Programme von solchen Smartwatches können unter anderem für Patienten mit Asthma, Bluthochdruck und multipler Sklerose durch die ständige Lieferung von nützlichen Echtzeit-Daten sehr hilfreich sein. Wie genau derartige „Safety Watches“ einen unterstützenden Beitrag für Menschen mit chronischen Krankheiten leisten können, lässt sich in diesem Artikel in Erfahrung bringen.

Smartwatch mit Notfallknopf

Wer an einer chronischen Krankheit leidet, der kann im Lauf des Tages durchaus mal in Situationen kommen, in denen er oder sie so schnell wie möglich Hilfe braucht. Unter anderem für solche Fälle ist die SOS-Taste auf Safety Watches gedacht. Sobald diese Taste für drei Sekunden betätigt wird, werden direkt automatisch drei zuvor bestimmte Notfallkontakte angerufen. Darüber hinaus bekommen die Notrufkontakte noch eine Nachricht, in welcher der genaue Standort des Safety Watch-Trägers enthalten ist.

Smartwatch: Nutzen bei Diabetes

Diabetes gehört zu den chronischen Krankheiten, die viele Betroffene noch relativ gut im Griff haben. Langjährige Diabetiker wissen ganz genau, wie oft sie sich selbst am Tag Insulin spritzen müssen, damit sie sich nicht mit weiteren spürbaren Einschränkungen im Alltag auseinandersetzen müssen. Demgegenüber stehen wiederum Betroffene, die ihre Diabetes-Diagnose gerade erst bekommen haben. Derartige Patienten fühlen sich in der ersten Zeit oft relativ unsicher – beispielsweise bei sportlichen Aktivitäten, da sie noch keine Erfahrung darüber sammeln konnten, auf wie viel zusätzliches Insulin sie den Tag über angewiesen sind.

Eine Smartwatch mit entsprechenden Sicherheitsfunktionen kann an dieser Stelle den Betroffenen die nötige Sicherheit bieten, da bei Notfällen, wie bei einer Unterzuckerung durch die SOS-Taste schnell notwendige Hilfe herangeholt werden kann. Wie bereits erläutert, werden bei der Betätigung dieser Taste entweder zuvor festgelegte Angehörige angerufen, oder die Mitarbeiter einer entsprechenden Hilfsorganisation, wie die Johanniter-Unfall-Hilfe, über den Vorfall informiert.

Smartwatch: Nutzen bei Asthma

Um diese chronische Erkrankung der Atemwege besser unter Kontrolle halten zu können, müssen Betroffene in regelmäßigen Abständen spezielle Medikamente gegen Asthma einnehmen. Währenddessen ist es für den Patienten wichtig, sich genau an einen zuvor bestimmten Medikamentenplan zu halten. Dabei können Safety Watches den Betroffenen sehr gut unter die Arme greifen. Zum Beispiel, indem eine regelmäßig wiederkehrende Erinnerung in das Smartwatch-Programm eingespeichert wird, die den Patienten immer wieder durch Erinnerungstöne daran erinnert, sobald die Zeit für die Einnahme der Asthma-Medikamente gekommen ist. Des Weiteren ist eine Safety Watch sowohl mit einem Pulsmesser als auch mit einem Schrittzähler ausgestattet. Und diese beiden Funktionen können Betroffenen sehr dabei helfen, ohne eine drohende Überanstrengung in angemessenem Rahmen Sport zu treiben.

Generell sind sportliche Aktivitäten für Asthmatiker kein unmögliches Unterfangen. Obwohl es sich dabei um eine Erkrankung der Atemwege handelt, empfehlen Ärzte sogar den Patienten, sich regelmäßig sportlich zu betätigen, da auf diese Weise die beeinträchtigte Muskulatur der Atemwege trainiert wird.

Smartwatch: Nutzen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hierzulande gibt es wenige chronische Erkrankungen, die so weit verbreitet sind, wie der Bluthochdruck. Nicht selten bleibt diese Krankheit lange Zeit unentdeckt, da Bluthochdruck erst im späteren Krankheitsverlauf zu den typischen Beschwerden führt. Oft ist es sogar der Fall, dass die Krankheit erst dann festgestellt wird, sobald durch den Bluthochdruck diverse Blutgefäße Schaden genommen haben, wie beispielsweise bei einer Arteriosklerose. Je länger ein Patient diese Krankheit mit sich herumschleppt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass durch den Bluthochdruck wichtige Organe im Körper beschädigt werden, wie zum Beispiel das Gehirn, das Herz oder die Nieren. Somit haben Menschen mit Bluthochdruck auch ein deutlich höheres Risiko, irgendwann das Opfer eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts zu werden

Besonders für Betroffene, die durch ihren Bluthochdruck mit einem deutlich höheren Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko leben müssen, kann eine Safety Watch zu einer entscheidenden Hilfe in Notfallsituationen werden. Opfer eines Schlaganfalls können zur Zeit des Anfalls oft nicht einmal mehr sprechen, oder stürzen zu Boden, ohne in absehbarer Zeit gefunden zu werden. Für solche Fälle kann die Sturzerkennung einer solchen Gesundheitsuhr sogar zum Lebensretter werden, da bei einem Sturz direkt (ähnlich wie beim SOS-Knopf) zuvor festgelegte Kontakte über den Sturz (sowie über den Ort des Sturzes durch den mitgeschickten GPS-Standort) in Kenntnis gesetzt werden.

Smartwatch: Nutzen bei Multiple Sklerose (MS)

In der Medizin wird MS auch als die „Krankheit der tausend Gesichter“ bezeichnet. Das bedeutet, dass sich Multiple Sklerose durch zahlreiche unterschiedliche Symptome äußern kann. Meistens ist es so, dass die Krankheit in Schüben auftritt. Tatsächlich kann es lange Phasen geben, in denen Betroffene wenige oder gar keine typischen MS-Krankheitsbeschwerden mitbekommen. Auf der anderen Seite kann es natürlich jederzeit passieren, dass plötzlich ein MS-Schub kommt. Ein solcher Schub zeichnet sich meist durch Taubheitsgefühle in den Armen und Beinen aus. Darüber hinaus können noch Lähmungen, sowie Geh- und Gleichgewichtsstörungen bei einem Schub auftreten.

Derartige Szenarien können dazu führen, dass Betroffene vollkommen hilflos in Notsituationen geraten, in welcher schnellstmöglich Hilfestellung geleistet werden muss. Da ist es dann für MS-Patienten umso beruhigender, wenn sie mit einer Smartwatch ausgerüstet sind, die wiederum über einen SOS-Knopf verfügt, durch den in solchen Fällen schnellstmöglich die benötigte Hilfe gerufen werden kann. Auch die integrierte Sturzerkennung kann für zahlreiche MS-Patienten in Notfällen eine sehr wichtige Rolle einnehmen.

Wer an Multiple Sklerose leidet, der kann sich im Alltag oft aufgrund diverser Einschränkungen nicht mehr gänzlich frei bewegen und aktiv sein. Manche sitzen sogar für längere Zeit oder dauerhaft im Rollstuhl. Doch genau für diese Betroffenen kann das Tragen einer Safety Watch von großem Nutzen sein, da sie für das Abrufen von wichtigen Informationen kein Handy mehr herausholen oder in der Hand halten müssen, sondern einfach nur einen Blick auf den Rücken ihres Handgelenks werfen müssen, an welchem die Smartwatch befestigt ist.

Wie zuvor schon erklärt, ist MS eine Krankheit, die sich bei jedem Betroffenen auf unterschiedliche Art und Weise äußert. Darum müssen Betroffene ihre Krankengeschichte mitsamt Symptomen bei Notfällen oder neuen Ärzten relativ oft von vorne erzählen, damit die zu helfenden Kräfte auch über die Beschwerden des Betroffenen gänzlich im Bilde sind. Deshalb ist es für MS-Patienten ratsam, sich bei der Wahl der Notfallkontakte – welche durch die Smartwatch beim Drücken des SOS-Knopfes, oder durch die automatische Sturzerkennung benachrichtigt werden – für Kontakte zu entscheiden, die bereits über die eigene MS-Krankengeschichte Bescheid wissen.

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Was kostet eine Safety Watch?

Als Smartwatches für chronisch Kranke eignen sich einige der beliebtesten Smartwatches der großen Marken. So etwa die Apple Watch oder auch die Samsung Galaxy Watch. Da diese aber über sehr viele nicht gesundheitsrelevante Features verfügen, sind diese Smartwatches auch besonders teuer und insbesondere für ältere Nutzer schwer zu bedienen. Bei der Telekom findet man mit der TCL Safety Watch aber eine Smartwatch, welche speziell als Gesundheitsuhr bei chronischen Krankheiten entwickelt wurde und zudem mit 149,95€ sehr günstig ist. Allerdings erfordert dieses Gerät einen Mobilfunkvertrag, den es aber schon ab 9,95€ im Monat gibt. Dadurch ist die Safety Watch dann wirklich jederzeit in der Lage, auch ohne WLAN oder ein Handy in der Nähe, zu unterstützen.

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Eine Smartwatch als Krankenkassenleistung?

Da Smartwatches mit entsprechenden Sicherheitsfunktionen für chronisch Kranke eine sehr hilfreiche Rolle einnehmen können, stellen sich viele Interessenten zurecht die Frage, ob die Kosten dieser Safety Watches auch von den Krankenkassen übernommen werden. Am 1. Januar 2020 trat das „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ in Kraft. Es besagt, dass in Zukunft digitale Gesundheitsanwendungen, wie Safety Watches, durchaus zu einer Krankenkassenleistung werden können.

Bis zum März 2021 ist jedoch keine dieser digitalen Gesundheitsanwendungen zur Arrhythmiediagnostik in das entsprechende Verzeichnis eingetragen worden. Das ist auch der Grund, warum diese Smartwatches bislang noch nicht zu den Krankenkassenleistungen bzw. Regelleistungen gehören. Wenn sich Interessenten also eine solche Smartwatch kaufen möchten, dann müssen sie die Kosten dieser Gesundheitsuhr aus eigenen finanziellen Mitteln bezahlen. Und in der Regel beläuft sich der Preis einer solchen Uhr auf mehrere hundert Euro.

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