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MBT Schuhe im Test – Meine MBT Erfahrungen

MBT Shuguli GTX

Fotos: MBT

MBT steht nicht nur für einen Schuhhersteller, sondern vereint innovatives Design mit gesundheitlichen Innovationen. Dafür entwickelte MBT zusammen mit Wissenschaftlern aus dem Gesundheitswesen neue Kriterien für den funktional perfekten Schuh. Denn was könnte einen funktional perfekten Schuh eher ausmachen, als dass er die Gesundheit befördert?

MBT hat es zum eigenen Ziel auserkoren, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Das Konzept des Herstellers nennt sich „Physiological Footwear“ und ist sogar als Patent festgeschrieben. Die im Schuh manifestierte Technologie erzeugt absichtlich eine Instabilität, die der Träger unbewusst und automatisch ausgleicht. Dadurch würde allerdings die Bewegung gefördert und die Muskelaktivität gesteigert. Wissenschaftliche Studien sollen bewiesen haben, dass sich dieses Konzept der „Physiological Footwear“ tatsächlich auf die Gesundheit des Menschen auswirkt.

Vorteil der MBT-Schuhe soll also vor allem die durch Instabilität erzeugte Muskelaktivität sein, die zur Formung der Muskeln beitrage. Die Schuhe seien daher nicht nur gut für die Füße, sondern auch für den ganzen Körper, was wiederum das psychische Wohlbefinden steigere. Die MBTs würden durch die dauerhafte automatische Balancebewegung des Körpers zusätzlich Kalorien verbrennen und das sowohl beim Gehen als auch beim Stehen.

Als die MBTs vor einigen Jahren aufkamen, habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt, doch nachdem ich nun einen ehemaligen Mitarbeiter von MBT auf einem Event getroffen und mich länger mit ihm über MBTs unterhalten habe, gebe ich den Schuhen und der Massai Barefoot Technology eine Chance und habe mir für den Test ein paar MBTs besorgt – und zwar den MBT Schuh Shuguli GTX.

Der Schuh wird bei Amazon unter der Kategorie „Fitness-Schuh“ gehandelt und kostete in meiner Größe 135 Euro. Je nach Anbieter und Größe können die Preise allerdings stark variieren und auf bis zu 240 Euro ansteigen. MBT ist von seinem Konzept definitiv überzeugt und warnt auf seiner Homepage sogar vor gefälschten und billigen MBT Onlineverkäufen. Um gesundheitsschädigenden Plagiaten zu entgehen, kann der Kunde natürlich auf MBT-Fachhändler und MBT-Stores vertrauen – Ich hoffe ich habe bei Amazon ein Original erwischt.

Das Obermaterial des Schuhs besteht aus Glattleder, während für das Innere Synthetik verwendet wurde. Durch die Gore-Tex Technologie ist der Schuh auch bei Nässe gut tragbar und durch die Business-Optik, ist der Schuh nicht ganz so auffällig im Alltag, wie andere MBT Modelle. Weitere Informationen zum Modell MBT Shuguli GTX gibt es im Video:

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Doch nun zu meinen Erfahrungen mit den MBT Schuhen. Zunächst muss man sagen, daß die Optik des MBT Schuhes zwar deutlich besser ist, als die der ersten Modelle, doch weiterhin sind sie sehr klobig und man sieht eben aus, wie jemand, der ortophädische Schuhe trägt bzw. tragen muss. Allerdings war ich damit auch mal einen ganzen Tag in einem ziemlich vollen Museum unterwegs und wurde da eigentlich nicht besonders schräg angeschaut. Hat man sich mit dem Aussehen also erst einmal angefreundet gehts ab in den Test.

Bei meinem ersten Einsatz bin ich rund 2km am Stück recht zügig spaziert. Was auffällt ist, daß sich der Laufstil wirklich verändert. Ich bin normaler Weise ein Unterpronierer, also jemand der sehr weit aussen auf dem Fußballen auftritt. Durch den MBT trete ich nun viel waagerechter auf und rolle auf mehr Fläche über den Fuß nach vorne, was sehr angenehm ist, obwohl es sich etwas ungewohnt anfühlt. Ausserdem macht man kleinere Schritte und läuft etwas aufrechter, d.h. man lehnt sich beim schnelleren gehen nicht so weit nach vorn. Von der Instabilität, die der Schuh erzeugt, ist aktiv nicht viel zu merken, d.h. man steht nicht wirklich wackelig, wie man sich das vielleicht aus der Erfahrung mit Schlittschuhen vorstellen würde. Ich muss allerdings dazu sagen, daß ich recht gut trainiert bin und deswegen wohl für Instabilitäten nicht so anfällig bin bzw. die entsprechende Muskulatur habe, um das unbemerkt auszugleichen.

Beim Laufen rollt man nun also wie beschrieben komplett über die Fußmitte und die spezielle MBT-Sohle ab und es macht Spaß auch noch ein wenig nachzudrücken, also richtig aktiv zu laufen, so daß man vorn auch wirklich bis zu den Zehen abrollt.
Ein bisschen verwunderlich ist, daß sich genau in der Mitte des Hackens auf der Innenseite des Schuhs eine recht grob verarbeitete Naht befindet, die leicht reibt. Davon hatte ich auch anderswo schon gelesen und sorry MBT, aber das verstehe ich auch nicht, was ihr Euch dabei gedacht habt.

Nach dem ich ziemlich unbeeindruckt den ersten Testgang beendet hatte, kam die große Überraschung am nächsten Tag! Ich hatte nämlich einen leichten Muskelkater in den Waden. Als ziemlich aktiver Läufer, dachte ich eigentlich gerade dort ausreichend trainiert zu sein, aber dem ist wohl nicht so. Ok, ich hatte es in den Wochen aber auch ruhiger angehen lassen.

Also Muskelkater abklingen lassen und raus zu einem neuen Test. Diesmal ein echter Alltagstest, d.h. ich bin ca. 7h damit unterwegs gewesen und durch ein Museum gelaufen, Auto gefahren und habe Abends noch 4km in einem recht dynamischen Spaziergang draufgelegt, damit ich auf jeden Fall etwas merke. Das hat dann auch funkioniert. Auch wenn ich die Belastung der Waden nun am Tag danach spüre, so ist es kein ausgewachsener Muskelkater mehr, so wie beim ersten Mal. Der Trainingseffekt scheint also recht schnell einzusetzen. Besonders interessant ist aber, daß ich dieses Mal auch leichten Muskelkater im Core-Bereich habe, d.h. der untere Rücken und die seitliche Bauchmuskulatur melden sich. Was mich ein wenig stört ist, daß der Fuß selbst wieder relativ fest gebettet ist, d.h. die zusätzliche Bewegung findet hauptsächlich zwischen Wade und Körpermitte statt. Aber das lässt sich wegen der MBT Technologie eben nicht gewährleisten.

Als Fazit bin ich froh, daß ich mir die MBTs einmal genauer angesehen habe, denn die Trainingseffekte, die man einfach so im normalen Tagesablauf bekommt, sind für mich unverkennbar und werden gerade bein untrainierten noch viel deutlicher sein. Oft werden die Schuhe ja auch empfohlen für Leute mit Rückenproblemen. Da ich solche nicht habe, kann ich nicht mehr sagen, als daß ich bestätigen kann, daß bei mir die Bauch- und Rückenmuskulatur deutlich durch den Schuh angeprochen wird.
Die Optik bleibt nach wie vor gewöhnungsbedürftig und ins Büro oder zum Business-Termin werde ich mich damit wohl nicht wagen. Aber gerade für Spaziergänge oder in der Freizeit werde ich die MBTs wohl öfter tragen und dann auch in der Kombination mit Barfußschuhen, so daß man die Muskulatur im Fuß mit Merrell oder Vibram trainiert und den restlichen Laufapparat und die Haltung mit den MBTs.

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6 Kommentare

  • Benutzerbild von Karin
    Antworten Karin 19. Oktober 2017 um 18:48

    Hallo, ich habe Jahrelang als Kellnerin gearbeitet, und hatte diese Schuhe fast täglich bis zu 12 h durchgehend an. Ich finde Deine Infos rund um die MBT´s sehr gut, und wünsche Dir noch ganz viel Spaß mit ihnen. Auch ich möchte sie nicht mehr missen! Vielleicht schaust Du ja mal bei mir vorbei.

    Liebe Grüße

    Karin

    • Benutzerbild von Daniel
      Antworten Daniel 23. Oktober 2017 um 18:00

      Danke für das Feedback. 12 Stunden sind ja ein beachtliches Training! Da hast Du bestimmt eine straffe Muskulatur bekommen! Respekt.

  • Benutzerbild von sabine Neuefeind
    Antworten sabine Neuefeind 28. August 2018 um 08:13

    Hallo, ich habe in der letzten Zeit enorme Rückenschmerzen gehabt und letztens von einer Bekannten ein Paar MBT’s geliehen und zum eventuellen Kauf angeboten bekommen. Ich muß vorausschicken, dass ich 57 Jahre alt bin, vergleichsweise gut trainiert, auf Kunsthandwerkermärkten verkaufe (also viel schleppen, stehen usw) muß. Ich habe eine starke Skoliose, noch ausgeprägter durch gut zwei Zentimeter Längenunterschied der Beine und die Gewohnheit habe, in afrikanischen Flip-Flops aus Hartgummi zu laufen und das gerne, schnell und viel.
    Natürlich weiß ich, dass diese dünnen Kautschuksohlen nicht besonders gut auf harten Straßen sind, aber ich liebe offene Schuhe, in die man einfach hineinschlüpft und deprimiere, sobald ich festes Schuhwerk trage. Aber die Schmerzen haben mich ermuntert, es doch zu probieren. An einem Markttag trug ich die MBT’s ein paar Stunden lang und fand es recht angenehm. Als ich danach wieder meine Pet-Pet anzog, schmerzte die Außenseite des linken (größeren) Fußes bei jedem Schritt. Gestern bin ich dann schwimmen gegangen und seither schmerzen meine Knie, ,erst das rechte (schon während des Schwimmens) und heute beide. Was hat das zu bedeuten? Sind MBT’s nichts für meine besondere Problematik oder muß ich meinem Körper Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen? Über Tipps bin ich sehr dankbar.
    Beste Grüße
    Sabine

    • Benutzerbild von Daniel
      Antworten Daniel 29. August 2018 um 07:13

      Hallo Sabine, aufgrund Deiner besonderen Situation solltest Du auf jeden Fall einen Orthopäden konsultieren. Grundsätzlich muss man auch mit MTBs erst langsam trainieren, da durch die Instabilität, die der Körper konstant ausgleichen auch die Tiefenmuskulatur deutlich angesprochen wird, die meist weniger trainiert ist. Ich war ja in meinem Test selbst überrascht, daß ich als Marathonläufer Muskelkater bekommen habe. Deine Symptome in den Knien und Fußkanten klingen mir aber eher nach anderen Ursachen. Aber wie gesagt, wäre es am besten einen Orthopäden zu fragen. Ansonsten einfach mit kleineren MTB-Einheiten anfagen von etwa 90 Minuten und dann weiter steigern, wenn Du keine neuen Probleme bekommst. Alles Gute für Dich, Daniel

  • Benutzerbild von C.Kilbert
    Antworten C.Kilbert 28. Juli 2019 um 09:42

    Hallo,

    nie mehr MBT, nach einem Jahr ist die Sohle gerissen. Umtausch: Laut MBT: Nicht möglich ohne Kassenzettel, eine Unverschämtheit, wir werden unseren Anwalt konsultieren, ist ja ein Makel!!!!!

    • Benutzerbild von Daniel
      Antworten Daniel 28. Juli 2019 um 21:23

      Hallo, das ist natürlich ärgerlich. Aber das ein Hersteller einen ein Jahr alten Schuh, ohne jeglichen Kaufbeleg nun nicht unbedingt begeistert zurücknimmt, überrascht mich nicht. Da kommt man meist mit Charme und Diplomatie weiter, als mit einem Anwalt. Viel Erfolg jedenfalls!

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