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Wie wird man eigentlich Personal Trainer?

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…und ist es für mich der richtige Job?

Du bist sportbegeistert, arbeitest gern mit Menschen und möchtest andere dabei unterstützen, mehr für ihren Körper zu tun? Dann hast Du Dir sicher auch schon einmal die Frage gestellt: Warum mache ich mein Hobby nicht zum Beruf?

Doch wie wird man eigentlich Fitnesstrainer, was solltest Du vorab beachten?
Und auch nicht unwichtig: Wie viel kannst Du als Personal Trainer verdienen?

In diesem Blogbeitrag wollen wir Dir alle wichtigen Fragen beantworten und Dich dabei unterstützen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Was macht ein Personal Trainer?

Lass uns zunächst einmal klären, was Dich erwartet, wenn Du Dich für diesen Job entscheidest.Vielleicht hast Du ja bereits Freunde oder Mitglieder Deiner Familie beim Training unterstützt und hast dabei gesehen, dass jede Person eigene Ziele hat und somit auch einen individuellen Plan benötigt.

Genau das wird der Fokus Deiner Arbeit sein. Du solltest zunächst einschätzen können, wie der Trainingsstand ist und ob die geäußerten Ziele realistisch sind.

Auf dieser Basis erstellst Du dann einen individuellen Trainingsplan und steigst in das Coaching ein. Je nachdem, was Du mit Deinem Kunden oder Deiner Kundin vereinbart hast und was sinnvoll ist, begleitest Du ihn oder sie durchschnittlich an zwei bis vier Tagen pro Woche beim Workout.

Und das führt uns bereits zum nächsten wichtigen Schritt. Du wirst erklären, welche Übung in welchem Umfang dazu beiträgt, das gemeinsam gesteckte Ziel zu erreichen. Und während des gesamten Trainings überwachst Du die Ausführung, bietest Unterstützung und korrigierst, wenn es nötig ist.

Ein wichtiger Tipp in diesem Zusammenhang: Du wünschst Dir glückliche Kunden.

Deshalb ist es wichtig, dass Du realistisch einschätzen kannst, wie viel Training nötig ist, um das Ziel zu erreichen oder Deinen Kunden in die Lage zu versetzen, ohne Unterstützung erfolgreich zu trainieren.
Daher solltest Du immer ausreichend Zeit für die Erstellung des Trainingsplans einplanen. Heißt also: Du arbeitest nicht ständig im Gym, sondern auch am Schreibtisch, wenn Du optimale Resultate erzielen möchtest.

Übrigens: Du kannst natürlich Deine Erfahrung weitergeben und auch im Bereich Ernährung Tipps und Rezepte mit in Dein Angebot aufnehmen. Bedenke aber, dass das zusätzliche Planung erfordert. Vielleicht ist für Dich die Kooperation mit einem Profi für Ernährung sinnvoll.

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Wie wird man Personal Trainer?

Du hast jetzt einen groben Überblick über die wichtigsten Aufgabenbereiche, wenn Du Personal Coaching anbieten möchtest. Doch Du fragst Dich sicher noch immer: Wie wird man Personal Coach?

Dazu vorab: Rechtlich ist nicht klar geregelt, wer ein persönliches Training anbieten darf. Doch das sollte Dich nicht dazu verleiten, einfach direkt zu starten. Denn Fitnesstrainer darf sich nur nennen, wer eine Lizenz hat. Aus guten Gründen, denn während der Lehrgänge lernst Du alle Grundlagen, die für Dich als Anbieter, insbesondere jedoch für Deine Kunden, wichtig sind.

Außerdem erwarten mittlerweile die meisten Fitnessstudios eine Fitnesstrainer B-Lizenz, wenn Du in Ihren Räumlichkeiten coachen oder gar dort eingestellt werden möchtest.

Lass uns also einmal schauen, was Du für die Fitnesstrainer B-Lizenz können musst.

Du absolvierst einen Lehrgang mit mindestens 20 Stunden Unterricht. Dieser besteht aus theoretischen und praktischen Teilen. Anders als in der Schule, durchläufst Du hier allerdings keinen klassischen Unterricht.

Vielmehr dient ein solcher Lehrgang Deiner Prüfungsvorbereitung. Es ist deshalb sinnvoll, dass Du Dir einen Lehrgang nicht nur nach Nähe zu Deinem Wohnort aussuchst, sondern einen, der Dich methodisch anspricht und in Deine freie Zeit passt.

Es gibt Schulungen, die an einem Wochenende absolviert werden können und solche, die über mehrere Wochen gestreckt werden.

In der Regel werden folgende Voraussetzungen von Dir erwartet:
Du besitzt bereits die C-Lizenz als Trainer oder kannst nachweisen, dass Du entsprechende Erfahrung mitbringst. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Du schon als Trainer in einem Verein gearbeitet hast.
Du kannst einen aktuellen Nachweis über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs vorlegen, der nicht älter ist als zwei Jahre. Du bist mindestens 18 Jahre alt. 

So, jetzt kannst Du als Personal Trainer arbeiten. Oder doch nicht? Leider ist es noch nicht so weit. Denn es gibt noch eine Fitnesstrainer B-Lizenz.

Um diese zu erhalten, ist die B-Lizenz als Fitnesstrainer Voraussetzung. Doch keine Sorge, wenn Du diese bereits erworben hast, sollte die Lizenz zum Personal Trainer keine große Hürde für Dich sein.

Unser Tipp: Auch hier ist ein Seiteneinstieg möglich.

Bitte frage dazu bei Deinem Kursanbieter nach, ob Dir bereits gesammelte Erfahrungen angerechnet werden können. Unter Umständen kannst Du dann direkt die B-Lizenz als Personal Trainer ablegen beziehungsweise in den entsprechenden Lehrgang einsteigen. Im Unterschied zur Fitnesstrainer-Lizenz wird der Fokus noch stärker auf das individuelle Training einer Person gelegt.

Das spiegelt sich natürlich auch in der Prüfung wider. Denn hier sollst Du eine Hausarbeit erstellen und einen praktischen Teil absolvieren. In der Hausarbeit entwickelst Du auf etwa fünf DIN A 4 Seiten einen Trainingsplan nach den Vorgaben, die Dir eine Prüfungskommission stellt.

Im praktischen Teil spielt ein Lehrgangsteilnehmer Deinen Kunden und Du führst mit ihm ein Training durch, das etwa 20 Minuten dauert. All das klingt nach einem enormen Aufwand, doch wir können Dich beruhigen. Wenn Du Freude am Training und an der detaillierten Trainingsplanung hast, wirst Du keine großen Schwierigkeiten haben, die Lizenz zu erhalten.

Und wenn Du endlich den begehrten Schein in der Tasche hast?

Deine Perspektiven werden wir später besprechen. Denn dann kannst Du selbst entscheiden, ob Du Hobby-Athlet oder professioneller Coach wirst. Lass uns zunächst schauen, wie es finanziell aussieht.

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Was kostet ein Personal Trainer?

Wenn Du Dich schon länger mit der Idee beschäftigst, Personal Trainer zu werden, wirst Du Dir sicher auch angesehen haben, welche Preise andere Coaches aufrufen. Und das ist nicht verkehrt, schließlich möchtest Du wettbewerbsfähig sein und ein attraktives Angebot unterbreiten, um Kunden zu gewinnen.

Lass uns also einmal die Statistik bemühen, um dann zu sehen, wie viel Geld für Dich am Ende des Monats übrig bleibt.

In der Branche ist es üblich, ein bis zwei Euro pro Minute zu veranschlagen. Auf eine volle Stunde gerechnet, zahlen Kunden also 60 bis 120 Euro, damit Du sie trainierst.

Wenn wir die Mitte beider Werte ermitteln, liegst Du also bei einem Angebotspreis von 80 bis 100 Euro für eine Stunde Einzeltraining. Günstiger wird es für Deine Kunden natürlich, wenn Du Gruppen-Coachings anbietest. Für Dich kann das ebenfalls sinnvoll sein, falls Du eine Gruppe Sportler findest, die ähnliche Voraussetzungen und Ziele mitbringen.

Solltest Du dann pro Teilnehmer beispielsweise 40 Euro verlangen, ist das für die Trainierenden günstiger als das Coaching allein und Du kannst Deinen Erlös pro Stunde bereits ab drei Teilnehmern erhöhen.

Was verdient ein Personal Trainer?

Ein Stundensatz von 120 Euro oder sogar mehr ist üblich, wenn Du eine größere Gruppe trainierst. Das klingt zunächst sehr gut. Doch diese 120 Euro landen natürlich nicht netto in Deiner Tasche. Wie jeder Selbstständige, solltest Du realistisch sein und die Abzüge kennen.

Punkt 1: Du kannst nicht acht Stunden pro Tag bezahlt arbeiten.

Als Angestellter ist es normal, dass man acht oder neun Stunden arbeitet und dafür entlohnt wird. Als selbstständiger Personal Trainer musst Du diese Zahl an Stunden zumindest halbieren.

Denn Du musst Zeit für Dein Marketing einplanen, für die Buchhaltung und für die Erstellung von Trainingsplänen.
Somit wärst Du realistisch betrachtet bei Einnahmen von etwa 480 Euro pro Tag, falls Du vollständig ausgebucht bist.

Punkt 2: Du arbeitest nicht 365 Tage im Jahr.

480 Euro pro Tag ist noch immer sehr viel Geld. Aber wirst Du jeden Tag arbeiten? Selbst wenn Du auf Urlaub verzichtest, ziehen wir einmal Feiertage und Wochenenden ab. Und zur Sicherheit planen wir acht Tage ein, an denen Du krank bist oder aus anderen Gründen nicht arbeiten kannst.
Dann bleiben 245 Arbeitstage multipliziert mit 480 Euro Einnahmen. Also 117.600 Euro pro Jahr.

Punkt 3: Steuern, Versicherungen und alles, was uns nervt.

Klingt noch immer gut, oder? Von dem Betrag sind allerdings keine Steuern bezahlt, keine Altersvorsorge, keine Krankenversicherung. Ziehst Du all das noch einmal ab, landest Du bei etwa 6000 Euro pro Monat.

Punkt 4: Unser wichtigster Tipp: Sei realistisch.

Diese 6.000 Euro im Monat sind zu erreichen, allerdings nur unter idealen Bedingungen. Möchtest Du Dich gar nicht selbst um Dinge wie Buchhaltung kümmern? Dann fallen weitere Kosten an.
Wirst Du durchgehend ausgebucht sein? Am Anfang sicher nicht, weil Dich viele potenzielle Kunden noch gar nicht kennen.

Möchtest Du überhaupt so viel arbeiten oder nicht auch einmal drei Wochen Urlaub machen?

Das sind nur wenige Punkte, doch jeder reduziert Dein Einkommen. Und wenn Corona uns eins gezeigt hat, ist es, dass eine Rücklage sinnvoll ist. Kalkuliere also besser mit einem Kunden pro Tag, statt mit vier und prüfe dann, ob Dein Job als Personal Trainer Deine Ausgaben decken kann.

Und denke auch immer daran: Du wirst diesen Beruf nicht ewig ausüben können. Eine größere Krankheit oder einfach das Alter können Dir einen Strich durch Rechnung machen. Das soll Dich nicht davon abhalten, Dir Deinen Traum zu erfüllen, doch es ist sinnvoll darauf vorbereitet zu sein.

Andererseits kannst Du Dein Einkommen natürlich auch erhöhen. Wie bereits angesprochen, kannst Du Gruppen-Trainings anbieten. Oder wie wäre es mit einem Onlinekurs oder Anleitungen, die Du verkaufen kannst? Wenn Du erst einmal als Personal Trainer Erfahrung gesammelt hast, wirst Du Wege finden, um Dein Wissen mit weniger Aufwand als im Einzeltraining zu vermitteln und mehr Umsatz generieren.

Ist es sinnvoll Personal Trainer zu werden?

Wenn Fitness, Gesundheit, Training Dir Spaß machen und Du bereit bist, eine schwierige Anfangszeit zu überstehen, bringst Du alles mit, um ein guter und erfolgreicher Personal Trainer zu werden.

Wir haben Dir die Anforderungen gezeigt und Dich vielleicht auch ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Wir teilen Deine Leidenschaft für den Sport und wir wären begeistert, wenn Du Dich mit all diesem Wissen trotzdem für den Beruf als Personal Trainer entscheidest. Du hast sicher selbst so viel Knowhow angesammelt, um anderen Menschen helfen zu können.

Und genau darum geht es. Gib Deine Leidenschaft für einen fitten Lebensstil weiter, hilf Menschen dabei, die das Beste aus sich herausholen wollen! Und wenn Du Dich clever als Personal Trainer positionierst, stehen Dir alle Türen offen.

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