Die Mobilität in den Städten verändert sich. Immer mehr Menschen nutzen E-Scooter, um kurze Strecken zu fahren oder als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Doch wie schneiden die elektrischen Roller im Vergleich zu Autos ab, wenn es um die Geschwindigkeit geht? Wer kommt schneller von A nach B in der Stadt? In diesem Artikel gibt es zunächst einen theoretischen Teil, in dem die jeweiligen Vor- und Nachteile von E-Scootern und Autos beleuchtet werden. Anschließend geht es in den praktischen Teil, der auf gleich fünf Tests unter realen Bedingungen zurückgreift.
Diese Vor- und Nachteile bieten E-Scooter
Das Auto ist seit langem ein Symbol für Fortschritt, Freiheit und Individualität. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts hat es die Mobilität der Menschen revolutioniert und die Entwicklung von Städten geprägt. Doch das Auto hat auch seine Schattenseiten, vor allem in städtischen Gebieten, wo Autofahrer unter Staus, Luftverschmutzung und begrenzten Parkmöglichkeiten leiden.
Der konventionelle Verbrennungsmotor ist zudem ein großer Verursacher von Treibhausgasen, die den Klimawandel beschleunigen. Deshalb wird das Auto zunehmend kritisch hinterfragt und in manchen Städten wird die vorherige Autofreundlichkeit mittlerweile sogar eingeschränkt, indem beispielsweise Parkplätze in der Innenstadt entfernt werden.
Ein relativ neuer Trend sind E-Scooter, die in vielen Städten als flexible und wendige Option angeboten werden. Online findet man viele aktuelle Modelle im Vergleich – darunter auch den E-Scooter Testsieger. Doch welche Vor- und Nachteile haben sie und wie schneiden sie im Vergleich zum Auto ab, wenn es um Geschwindigkeit, Komfort und Umweltbilanz geht?
Die Vorteile von E-Scootern
Laut einer Befragung des ADAC fährt mittlerweile jeder sechste Deutsche ab 16 Jahren E-Scooter. 45 Prozent der Fahrer besitzen dabei einen eigenen E-Scooter und der Rest greift auf die in vielen Städten verfügbaren Leihgeräte zurück. Die Zahl der Nutzer erscheint hoch, gerade wenn man bedenkt, dass E-Scooter hierzulande erst seit dem Jahr 2019 zugelassen sind. Allerdings verwundert die Beliebtheit der Gefährte wenig, wenn man ihre Vorteile kennt:
● E-Scooter sind leicht, kompakt und wendig. Sie können problemlos auf Gehwegen, Radwegen oder in Fußgängerzonen gefahren werden, ohne den Verkehrsfluss zu behindern. Sie sind auch einfach zu parken, da sie wenig Platz benötigen und oft an speziellen Stationen ausgeliehen oder abgegeben werden können.
● Sie sind günstig in der Anschaffung und im Betrieb. Die meisten Modelle kosten zwischen 300 und 600 Euro, während ein Auto je nach Marke und Ausstattung mehrere tausend beziehungsweise zehntausende Euro kostet. Die Betriebskosten für E-Scooter sind ebenfalls niedrig, da sie nur Strom benötigen, der deutlich billiger ist als Benzin oder Diesel. Eine vollständige Aufladung kostet etwa 20 Cent und reicht für eine Reichweite von etwa 20 bis 40 Kilometern. Manche Modelle schaffen auch 60 Kilometer oder sogar mehr. Zudem gibt es, wie eben erwähnt, vielfältige Leihmöglichkeiten in Städten.
● E-Scooter sind umweltfreundlich. Sie verursachen keine direkten CO₂-Emissionen, die zu den Hauptursachen für den Klimawandel gehören. Zudem tragen E-Scooter auch zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt bei, da sie keine Stickoxide oder Feinstaub ausstoßen, die gesundheitsschädlich sind.
● E-Scooter fahren ist gesünder. Viele Nutzer empfinden das Fahren mit einem E-Scooter als angenehm und entspannend, da sie die Umgebung besser wahrnehmen können als im Auto. Außerdem fördern E-Scooter die körperliche Aktivität, da sie das Gleichgewicht und die Koordination trainieren. Sie können auch Stress abbauen, indem sie Staus und Parkplatzsuche vermeiden.
Die Nachteile von E-Scootern
So schön sich die eben genannten Punkte auch anhören, gibt es bei E-Scootern jedoch auch einige Nachteile, die hier nicht verschwiegen werden sollen:
● E-Scooter sind nicht für alle Strecken geeignet. Sie haben eine begrenzte Reichweite und Geschwindigkeit, die von der Akkukapazität und dem Gewicht des Fahrers abhängen. Sie sind daher eher für kurze bis mittlere Distanzen innerhalb der Stadt geeignet, während längere Fahrten oder Überlandfahrten mit dem Auto schneller und komfortabler sind.
● Sie sind nicht sehr sicher. E-Scooter haben eine geringe Sichtbarkeit im Straßenverkehr, was das Risiko von Unfällen mit anderen Fahrzeugen erhöht. Sie haben in der Regel auch keine Bremslichter oder Blinker, was die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern erschwert. Zudem sind viele Nutzer unerfahren oder fahren ohne Helm oder Schutzkleidung, was zu schweren Verletzungen führen kann. Die offizielle Unfallstatistik bietet Grund zur Sorge: Im Jahr 2022 kam es nämlich zu 8.260 registrierten Unfällen mit E-Scootern, bei denen 8.800 Menschen verletzt wurden und elf sogar verstorben sind. Das ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahr: Im Jahr 2021 gab es nur 5.535 Unfälle und fünf Tote. Verglichen mit den Unfallstatistiken von PKW sind E-Scooter-Unfälle zwar recht selten, allerdings sind natürlich auch deutlich weniger E-Scooter als Autos auf deutschen Straßen unterwegs.
● E-Scooter sind nicht nachhaltig. Sie haben eine kurze Lebensdauer, weil sie oft beschädigt werden oder Defekte bekommen, nach denen sie entsorgt werden müssen. Die Herstellung und Entsorgung der Batterien verbraucht zudem viele Ressourcen und erzeugt giftigen Abfall.
Außerdem ersetzen E-Scooter nicht immer das Auto, sondern oft andere umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Fahrrad oder Bus. Die lobenswerte Idee, dass vor allem Autofahrer in der Stadt auf E-Scooter umsteigen und den eigenen PKW dafür stehen lassen, wurde nämlich nachweislich nicht zur Realität. Im Klartext: Viele E-Scooter-Nutzer sind vorher beispielsweise zu Fuß gegangen oder mit dem Bus oder der Bahn gefahren.
Der Großteil der Autofahrer fährt auch weiterhin jede Strecke mit dem PKW und nutzt den E-Scooter nicht “für die letzte Meile”, wie es sich Befürworter von E-Scootern eigentlich erhofft hatten.
Geschwindigkeit als entscheidender Faktor
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Fortbewegungsmittels ist die Geschwindigkeit. Dabei geht es nicht nur um die Höchstgeschwindigkeit, sondern auch um die Beschleunigung und die Wendigkeit. Die Höchstgeschwindigkeit gibt an, wie schnell ein Fahrzeug maximal fahren kann, die Beschleunigung zeigt, wie schnell es seine Geschwindigkeit ändern kann, und die Wendigkeit beschreibt, wie gut es sich an verschiedene Situationen anpassen kann.
Die Geschwindigkeit wird aber auch von der städtischen Infrastruktur beeinflusst, wie zum Beispiel dem Straßennetz, dem Verkehrsaufkommen oder den Ampelschaltungen. Um einen fairen Vergleich zwischen Auto und E-Scooter zu ziehen, muss man also alle diese Aspekte berücksichtigen.
Das Auto: Schnell, aber nicht immer effizient
Das Auto hat in der Regel eine hohe Höchstgeschwindigkeit und eine gute Beschleunigung, was es zu einem schnellen Fortbewegungsmittel macht. Allerdings ist das Auto in der Stadt oft nicht so effizient wie auf der Autobahn oder auf dem Land, da es häufig von Staus, Ampeln oder anderen Hindernissen ausgebremst wird. Zudem ist das Parken in der Stadt teils schwierig oder teuer, was zusätzlich Zeit frisst und Kosten verursacht. Das Auto ist also vor allem für längere Strecken oder für Fahrten außerhalb der Stadt geeignet, wo es seine Vorteile ausspielen kann.
E-Scooter: Agil und umweltfreundlich, aber begrenzt in der Reichweite
Der E-Scooter hat im Vergleich zum Auto eine geringere Höchstgeschwindigkeit und eine schwächere Beschleunigung, was ihn langsamer macht. Allerdings hat er eine hohe Wendigkeit, die ihm erlaubt, sich flexibel durch den Verkehr zu schlängeln oder Abkürzungen zu nehmen. Er ist zudem umweltfreundlicher als das Auto, da er keinen Treibstoff verbraucht und keine Emissionen erzeugt. Der E-Scooter ist also vor allem für kurze Strecken oder für Fahrten innerhalb der Stadt geeignet, wo er seine Vorzüge zeigen kann
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