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Geld für den Sport – immer mehr Glücksspielanbieter als Sponsoren aktiv

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Ob Fußball, Boxen oder Tennis: Sport ist längst zu einer riesigen Industrie geworden. Es braucht finanzkräftige Sponsoren, um in der leistungsorientierten Branche bestehen zu können. Dies gilt sowohl für einzelne Athleten als auch für die größten Vereine. Einer der wichtigsten Branchen-Partner ist in den vergangenen Jahren die Glücksspielindustrie geworden.

Da immer mehr Sportfans und Spielfreunde ein deutsches Online Casino mit Lizenz spielen, steigt natürlich auch das Werbe- und Sponsoringpotenzial. Auf den ersten Blick eine Win-win-Situation für die Anbieter und den Sport. Dennoch gibt es auch immer wieder Gegenwind.

Glücksspiel und Sport sind eng verflochten

Die Glücksspielindustrie hat in den vergangenen zehn Jahren enorm von der Digitalisierung profitiert. Denn durch das Online-Angebot konnten nicht nur deutlich mehr Kunden gewonnen werden. Auch die Möglichkeiten haben sich enorm weiterentwickelt. Heutzutage kann jederzeit live aus dem Stadion heraus gewettet werden.

Immer mehr Anbieter versuchen auch, einen Rundum-Service für Sportfans anzubieten. Es gibt eigene Statistiken und Analysen direkt auf der Plattform. Eine eigene Recherche für eine gezielt platzierte Sportwette ist also nicht mehr notwendig. Zudem streamen auch immer mehr Glücksspielanbieter verschiedene Sportevents live über ihre Plattformen.

Viele Anbieter sind zudem nicht nur im Bereich der Sportwetten tätig. Auch klassische Casino-Spiele von Roulette bis hin zu Blackjack können häufig ausprobiert werden. Dennoch ergibt sich vor allem durch das Marketing im Sportbereich eine besondere Synergie. Denn kaum anderswo kann die Zielgruppe so exakt angesprochen werden, wie bei diversen Sportevents. Hierbei geht es in erster Linie natürlich um die Reichweite.

Das Interesse an Sportwetten ist vor allem bei bekannten Sportarten groß. Fußball, Eishockey, Tennis, Kampfsport oder auch American Football zählen zu jenen Formaten, bei denen Glücksspielanbieter am häufigsten als Werbepartner auftreten. Auch Darts hat hier mittlerweile einen besonderen Stellenwert eingenommen. Der Sport, seine Spieler und Fans gelten nach wie vor eher als Randgruppen in Deutschland. Dennoch gibt es eine große Sichtbarkeit und ein massives Interesse.

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Es winken hohe Sponsorengelder für Athleten und Vereine

Natürlich profitieren nicht nur die Glücksspielanbieter von der Werbekooperation. Auch Athleten und Vereine stehen in dem Fall auf der Seite der Gewinner. Denn die Werbeplattform für Glücksspielanbieter ist im Alltag doch eher gering. Im Sport hingegen wird diese mittlerweile weitestgehend akzeptiert und ist in Deutschland nach wie vor vollumfänglich möglich. Die Werbepartner verlangen dafür natürlich hohe Beträge. Ob Fußballmannschaft oder Tennisspieler. Wer als Team oder Gesicht der Glücksspielanbieter fungiert, kann sich über überdurchschnittliche Sponsorengelder freuen. Wie hoch die Zahlungen ausfallen, kommt natürlich auch auf den Deal an.

Für einen Hauptsponsor stehen natürlich deutlich höhere Zahlungen im Raum als für eine Bandenwerbung oder eine kleine Trikotwerbung. Ausschlaggebend für die rasante Entwicklung im deutschen Sportbereich war übrigens ein Deal des FC Bayerns. Der bekannte Verein hatte bereits während der Saison 2015/16 einen imposanten Deal mit einer jährlichen Summe von 5,5 Millionen Euro abgeschlossen.

Brisant an der ganzen Sache war, dass es sich um einen nicht lizenzierten Partner handelte und sich das Unternehmen seinerzeit in einem Rechtsstreit mit dem Innenministerium befand. Da der Deal dennoch zustande kam, sank auch die Hemmschwelle für andere Vereine, Sportler und natürlich Glücksspielanbieter.

Werbemöglichkeiten im deutschen Sport sind (noch) nicht eingeschränkt

In immer mehr Ländern gibt es zum Teil radikale, zum Teil aber auch nur abgeschwächte Werbeverbote für Glücksspielanbieter im Sport. So hatten etwa Spanien und Italien ein gänzliches Verbot erwirkt. Für einige Teams und Sportler entstand dadurch eine relativ prekäre Situation. Denn der Sport wird immer häufiger zum wirtschaftlichen Strategiespiel. Wer es an die Spitze schaffen will, braucht liquide Mittel. Einen beträchtlichen Anteil davon liefern die zahlreichen Sponsoren. Mit dem Werbeverbot für Glücksspielanbieter ist in vielen Sportarten eine wichtige Säule eingebrochen.

Zumindest Italien ist vom kompletten Verbot aber bereits wieder zurückgerudert. Auch in England, der Heimat des Fußballs, gab es bereits erste Verschärfungen. So wird beispielsweise in der höchsten Spielklasse auf Brustwerbung am Trikot verzichtet. Ein Hauptsponsor aus dem Glücksspielbereich scheint damit also so gut wie unmöglich.

In Deutschland geht man bislang noch einen anderen Weg. Hier wird argumentiert, dass Sportwetten ein Teil des Fanerlebnisses sind und durch eine gezielte Analyse sogar regelmäßige finanzielle Erfolge verbucht werden können. Hierzulande ist ein bekannter Anbieter sogar einer der offiziellen Partner der Bundesliga.

Darum ist ein generelles Verbot problematisch

Der Sport ist bereits seit langer Zeit global. Fans haben die Möglichkeit, weltweite Sportevents mit nur wenigen Klicks abzurufen. Dies führt dazu, dass ein generelles Werbeverbot für Glücksspielanbieter innerhalb eines Landes kaum Sinn ergibt. Als gutes Beispiel lässt sich hier die spanische La Liga anführen. In Spanien herrscht ein striktes Werbeverbot in der Fußballliga. Der offizielle Partner der Liga in Bulgarien ist aber ein Unternehmen aus der Glücksspielbranche. Es bräuchte also ein europaweites oder gar weltweites Verbot, um die Werbung durch Glücksspiel im Sport effizient verhindern zu können. Fans werden aber dennoch stets auf der Suche sein, ihr Sporterlebnis weiter zu intensivieren.

Wer sich mit einer Mannschaft oder einem Athleten identifiziert, feiert beim Sieg und leidet bei der Niederlage. Verstärkt werden diese Emotionen natürlich dann, wenn eine entsprechende Wette platziert wurde. Durch die schier endlose Anzahl an diversen Online-Anbietern ist es jedoch kaum möglich, das Angebot noch einzudämmen. Mittlerweile haben sich auch viele Vereine und Athleten von den Anbietern aus der Glücksspielbranche abhängig gemacht. Würden diese Sponsoringeinnahmen nun wegfallen, wären letzten Endes die Fans die Leidtragenden. Denn weitere Einnahmen lassen sich nur durch TV-Gelder und Pay-TV oder erhöhte Eintrittspreise generieren.

Dadurch, dass der Sport zudem immer weiter kommerzialisiert wird, sind die liquiden Mittel wichtiger als je zuvor. Selbst die größten Vereine der Welt, wie etwa der FC Barcelona, haben Schwierigkeiten, grüne Zahlen zu schreiben. Mit dem schwindenden finanziellen Erfolg sinkt dann auch automatisch der sportliche Erfolg. Wird hier nicht rechtzeitig entgegengesteuert, kann eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt werden.

Denn natürlich werden auch nach wie vor durch sportliche Erfolge zahlreiche Einnahmen generiert. Alleine durch die Teilnahme in der Champions League etwa erhält jedes Team einen zweistelligen Millionenbetrag. Reicht nun aber nicht das Geld, um qualitative Spieler und Talente ins Team zu holen, ist eine Teilnahme am Wettbewerb unrealistisch. Dieses plakative Beispiel lässt sich natürlich auf nahezu jede Sportart ummünzen.

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