Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft kämpfen auf irgendeine Weise mit ihrem Gewicht. Hat dies bei vielen einfach nur mit dem eigenen Selbstbild, dem Schönheitsideal oder einer falschen Einstellung zum Thema Sport und Ernährung zu tun, so gibt es auch Menschen, die unter krankhaftem Übergewicht leiden. Wissenschaftler sind nun einer Ursache für starkes Übergewicht auf die Spur gekommen.
Bei einigen krankhaft Übergewichtigen liegen die Probleme nicht bei Dingen wie mangelnder Willensstärke, was so manch einem ja häufig vorgeworfen wird, sondern an einem Gendefekt. Davon sind US-amerikanische Physiologen der Georgetown Universität überzeugt. In Versuchen an Mäusen konnten sie genau zeigen, zu was ein solcher Gendefekt im Körper führt.
Bestimmte Hormone regulieren in unserem Körper das Gefühl, ob wir hungrig oder satt sind. Nach dem Essen werden die Stoffe Insulin und Leptin ausgeschüttet, die die Nervenzellfortsätze im Gehirn anregen, ein bestimmtes Eiweiß zu bilden. Dieses trägt den Namen BDNF und sorgt dafür, dass die Nachricht, dass man satt ist, an den entsprechenden Stellen ankommt.
Bei dem genannten Defekt ist das BDNF-Gen fehlerhaft und bei den Betroffenen kommt die Botschaft satt zu sein also nicht an. Von dieser Erkenntnis erhoffen sich die Forscher nun, mögliche Therapieformen und Medikamente entwickeln zu können, da man nun die genauen Abläufe und Ursachen kennt.
2 Kommentare
Übergewicht hat sicher viele Probleme. Doch bei den meisten wird es an der Kombination aus zu wenig Bewegung und schlechte Ernährung liegen.
Ich hoffe, dass sich nun nicht jeder mit einem Gendefekt raus redet. :-)
Aber für die vom Gendefekt Betroffenen besteht ja nun Hoffnung, dass ihnen geholfen werden kann.
Hi Peer, das ist wahrscheinlich richtig. Trotzdem ist es gerade bei starkem Übergewicht ratsam, sich erstmal gründlich untersuchen zu lassen, um einen medizinischen Hintergrund für das Übergewicht ausschließen zu können.