Schon 2006 war Berlin als Gründungsmitglied bei der abbott World Marathon Majors Serie, den Six Majors, mit dabei. Und doch fehlte Berlin bisher der ganz offizielle Shake Out Run, so wie es in New York mit dem „Dash to the finish line 5k“, dem Friendship Run in Tokio, dem Chicago 5k und dem Boston 5k (B.A.A. 5k) mit der Ausnahme von London und Berlin eigentlich überall üblich ist.
In Berlin gab es in den vergangenen Jahren zwar den Generali Frühstückslauf, jedoch ohne Medaille und mit einer etwas eigenwilligen Streckenführung vom Schloss Charlottenburg ins Olympiastadion hinein. Sicherlich auch ein schöner Lauf und wir alle lieben ja den Stadioneinlauf beim S25 Berlin, aber mich hatte der Frühstückslauf bisher nicht gereizt.
Mit dem Generali 5k zieht man nun die Läufer direkt in die Innenstadt und professionalisiert den Lauf weiter, was allerdings auch zu neuen Startgebühren führt.
Startplatz und Anmeldung für den Generali 5k Berlin
Die Anmeldung für den Generali 5k Berlin erfolgt wie auch für den Marathon direkt über den SCC und natürlich steht der Lauf allen offen – also nicht nur Läufern, die den Marathon am nächsten Tag laufen. Allerdings sollte man sich auch hier beeilen, da die Startplätze nur begrenzt verfügbar sind. In diesem Jahr waren es insgesamt 10.500 Startplätze für den Generali 5k Berlin. Mit 54.280 Finishern beim Berlin-Marathon ist dieser nun zum größten der Welt geworden und man kann sich ausrechnen, daß die Startplätze für den Generali 5k entsprechend schnell ausverkauft sind.
Für den Startplatz wird ein Preis von 34,50 € fällig, was im internationalen Durchschnitt aber immer noch recht günstig ist. Dadurch, daß der Lauf in diesem Jahr zum ersten Mal stattfand, hatten viele Läufer diesen auch noch nicht auf dem Radar und es ist davon auszugehen, daß die Startplätze trotz der Gebühr im kommenden Jahr um so schneller vergriffen sind.
Die Startnummern bekommt man dann auf der Berlin-Marathon Expo im Flughafen Tempelhof. Eigentlich ja auf dem Flughafen Tempelhof, da dort extra ein separates Zelt für den Generali 5k aufgebaut war. Die Abholung dort ist auch sehr schnell und unkompliziert, weil man das Gedränge der wirklichen Marathonmesse meidet.
Strecke und Höhenprofil beim Generali 5k Berlin
Bei der Streckenplanung für den Generali 5k hat man sich wohl auch international inspirieren lassen und ermöglicht es nun, schon am Tag vor dem Marathon die letzten 5km des Berlin-Marathon in leicht abgewandelter Form zu erleben. Man startet am Potsdamer Platz und biegt dann aber, anders als bei der original Marathonstrecke, Unter den Linden zunächst rechts ab und dreht dann an der Neuen Wache in Richtung Brandenburger Tor und wechselt dann auf den verbleibenden Teil des originalen letzten Kilometer vom Berlin-Marathon – inklusive der Duchquerung des Brandenburger Tor und dem Zieleinlauf auf dem 17. Juni.
Da die Strecke über sehr breite, gut asphaltierte Straßen führt, verteilt sich das Feld sehr schnell und man kann sehr entspannt laufen. Und von Höhenprofil braucht man in Berlin ja nicht wirklich sprechen, da diese Strecke wirklich aalglatt ist und ich auf sage und schreibe 8 Höhenmeter gekommen bin, die auf der Strecke laut meiner Garmin zu überwinden waren.
Anreise und Hotel beim Generali 5k Berlin
Sicherlich wird Niemand extra für den Generali 5k nach Berlin anreisen, weshalb ich das Thema Hotels einmal ausklammere. Denn auch eine Zeitmessung erfolgt nicht bei diesem Lauf, sodass auch keine offiziellen 5k Bestleistungen möglich sind.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Potsdamer Platz natürlich perfekt zu erreichen per U-Bahn, S-Bahn, Bus oder eben auch per Taxi.
Wichtig zu beachten ist, daß es keine Gepäckaufbewahrung gibt. Man muss also komplett so laufen, wie man zum Generali 5k ankommt oder sich eine Begleitperson mitbringen, die auf die Sachen aufpasst, während man läuft. Start und Ziel liegen nicht einmal 1.000 Meter auseinander auf dem direkten Weg, sodass es auch kein Problem für die Begleiter ist, vom Start zum Ziel zu kommen.
Meine Erlebnisse und Erfahrungen auf der Strecke des Generali 5k Berlin
Als alter Medaillensammler habe ich mich natürlich gefreut, daß sich nun auch in Berlin die Medaillenausbeute am Marathonwochenende verdoppelt. Vor allem wollte ich natürlich die Medaille vom 1. Generali 5k in meiner Sammlung haben.
Den neuen Generali 5k kann ich auch wirklich empfehlen. Die Anreise und auch die Organisation vor Ort waren sehr entspannt und genau, wie man das am Tag vor dem Marathon braucht, wo man die Dinge gern etwas ruhiger angehen lässt. Vor dem Start gab es ein kleines Aufwärmprogramm und dann wurde auch sehr gesittet auf die Strecke gestartet, wo sich das Feld auf der vierspurigen Straße nebst Radwegen sofort aufdröseln und gut verteilen konnte.
Dadurch konnten sowohl die schnelleren von hinten aufschließenden Läufer entspannt ihr Tempo laufen und auch auch als Gemütlichläufer musste man nicht großartig aufpassen und konnte einfach nur das schöne Wetter genießen. Die Stimmung an der Strecke war gerade auf den ersten Kilometern noch recht verhalten, aber gerade auf der Straße Unter den Linden und dem letzten Abschnitt zum Brandenburger Tor und zum Ziel war schon richtig was los und man musste sich zusammenreißen, um nicht doch volle Kanne loszuspurten.
Gerade die vielen internationalen Läufer machten den Generali 5k zu einer perfekten Einstimmung auf das Rennwochenende und die Strecke verbindet einige der Sehenswürdigkeiten Berlins mit dem legendären Zieleinlauf.
Medaille, Urkunde und Fotos beim Generali 5k Berlin
Der Generali 5k erfolgt ohne Zeitnahme, weshalb es auch keine Ergebnisse online zu finden gibt und auch keine Urkunden oder Zertifikate. Im Ziel bekommt man aber eine schöne Medaille und eine fast schon üppige Verpflegung mit Wasser, Erdinger Bier, Bananen und dem legendären Pfannkuchen (aka Berliner), den es auch schon beim Generali Frühstückslauf gab.
Fazit zum Generali 5k Berlin Shake out Run beim Berlin-Marathon
Als Berliner, der schon zum 12ten Mal beim Berlin-Marathon am Start ist und auch beim Berliner Halbmarathon und anderen Rennen schon dutzendfach kreuz und quer durch das Brandenburger Tor geflitzt ist, fällt es sicherlich etwas schwerer, sich noch für diese Streckenführung zu begeistern, so wie es für Erstlinge oder extra angereiste Läufer ist. Aus meinen eigenen Erfahrungen aus Boston, New York und anderswo, kann ich aber das Kribbeln und die Aufregung nachvollziehen, die man spürt, wenn man das Marathonwochenende gemeinsam mit Läufern aus aller Welt bei diesem Shake Out Run einleitet und das erste mal, ganz offiziell, auf den Straßen dieser Stadt läuft. Gerade die Verlagerung des Laufes auf die letzten 5km der Strecke und mit dem offiziellen Zieleinlauf, steigern die Vorfreude auf den Marathon noch einmal deutlich.
Obwohl es mir zunächst schwer fiel, betont langsam zu laufen, hat der Generali 5k dabei geholfen, sich mental auf den Marathontag vorzubereiten und den Zieleinlauf vom Marathon zu visualisieren. Genau mit diesem entspannten, guten Gefühl wollte ich am nächsten Tag auch ins Ziel kommen.
Am schönsten war es aber, die Begeisterung der anderen Läufer aufzusaugen, und sich anstecken zu lassen. Denn ich hatte das Gefühl, daß viele Berliner eher bei ihren Vereinen oder den unzähligen von Laufcrews und Laufmarken organisierten Shake Out Runs unterwegs waren und hier beim Generali 5k eher die globale Six Majors Community am Start war. Von mir gibt es jedenfalls beide Daumen nach oben für den Generali 5k.
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