Draußen unterwegs sein, gemeinsam Neues entdecken und aktiv die Natur erleben. Outdoor-Aktivitäten bieten Familien genau die Mischung aus Bewegung, Abenteuer und Entschleunigung, die im Alltag oft fehlt. Ob mit kleinen Kindern, Schulkindern oder Jugendlichen – die Auswahl geeigneter Unternehmungen lässt sich flexibel an Alter, Interesse und Fitnesslevel anpassen. Wer Touren, Ausflüge und Erlebnisse gut vorbereitet, schafft unvergessliche Erinnerungen. Mit den folgenden Ideen und Hinweise steht dem Familienabenteuer unter freiem Himmel nichts mehr im Weg.
Wandern mit Kindern
Wanderungen bieten eine einfache Möglichkeit, mit der Familie draußen aktiv zu sein. Entscheidend ist die Auswahl der Route: Sie sollte nicht zu lang, gut ausgeschildert und landschaftlich spannend sein. Routen mit Erlebniselementen wie Wasserfällen, Hängebrücken oder barfuß begehbaren Abschnitten eignen sich besonders gut.
Viele Regionen bieten speziell konzipierte Familienwanderwege, etwa im Harz, im Allgäu oder in der Sächsischen Schweiz. Empfehlenswert sind Touren mit Naturspielplätzen, Lehrpfaden oder Aussichtstürmen, die regelmäßig Anreize setzen.
Wichtig ist auch die richtige Ausrüstung: bequeme Wanderschuhe, wetterangepasste Kleidung, ein leichter Tagesrucksack mit Proviant, Sonnen- und Regenschutz. Jeans aus robustem Material eignen sich gut für einfache Wanderwege und bieten ausreichend Bewegungsfreiheit, auch bei längeren Touren. Ergänzt wird das Outfit idealerweise durch ein langärmeliges Oberteil zum Schutz vor Sonne und Gestrüpp sowie eine leichte, windabweisende Jacke. Snacks und kleine Überraschungen wie ein Fernglas oder eine Kinderkamera erhöhen die Motivation zusätzlich.
Praktische Hinweise helfen dabei, den Wandertag stressfrei zu gestalten:
- Startzeit bewusst wählen: Früher Start am Morgen verhindert Hitzestress und sorgt für ausreichend Zeitpuffer bei unerwarteten Pausen.
- Kinder aktiv einbinden: Kleine Aufgaben wie das Tragen des eigenen Rucksacks, das Suchen von Wegmarkierungen oder das Fotografieren interessanter Pflanzen fördern Eigenverantwortung.
- Regelmäßige Pausen einplanen: Kurze Stopps alle 30 bis 45 Minuten – möglichst an spannenden Orten – helfen, die Stimmung stabil zu halten.
- Notfallausrüstung nicht vergessen: Pflaster, Zeckenzange, Taschentücher und eine kleine Mülltüte gehören in jedes Wandergepäck.
- Abbruchmöglichkeiten prüfen: Ein alternativer Rückweg oder ein nahegelegener Bus- oder Bahnanschluss geben Sicherheit bei Erschöpfung oder Wetterumschwung.

Radfahren abseits des Verkehrs
Familientaugliche Fahrradtouren führen idealerweise über autofreie Wege, durch Wälder, entlang von Flüssen oder um Seen. Dabei sollte auf ausreichend Pausenstationen mit Sitzmöglichkeiten, Spielplätzen oder Gasthöfen geachtet werden. Strecken wie der RuhrtalRadweg, der Altmühltal-Radweg oder der Bodenseeradweg sind gut ausgebaut und landschaftlich reizvoll.
Für kleinere Kinder eignen sich auch kürzere Rundtouren mit Start- und Zielpunkt am gleichen Ort. Kinderanhänger, Nachläufer oder E-Bikes mit Kindersitz sind sinnvolle Hilfsmittel, um die Ausdauer der Kinder zu unterstützen.
Zur Grundausstattung gehören neben verkehrssicheren Fahrrädern auch Helme, reflektierende Kleidung, ausreichend Trinkwasser und Flickzeug. Wer länger unterwegs ist, sollte Wechselkleidung, Müsliriegel und eine Powerbank für das Handy einpacken.
Alltagsnahe Routen direkt vor der Haustür
Ein gelungener Fahrradausflug muss nicht aufwendig geplant werden. In fast jeder Region finden sich familienfreundliche Wege, die ohne lange Anreise erreichbar sind. Besonders geeignet sind stillgelegte Bahntrassen, innerstädtische Grünverbindungen oder ausgeschilderte Themenrouten im Umland.
Region | Empfohlene Route | Besondere Merkmale |
Berlin | Berliner Mauerweg | Ruhige Abschnitte, Spielplätze, Badestellen, Grillplätze |
Ruhrgebiet | Erzbahntrasse (Bochum–Gelsenkirchen) | Alte Viadukte, grüne Schneisen, autofreie Verbindung durch urbanes Grün |
Hamburg | Alster-Radwege | Rundtouren, Wasserspielplätze, gut erreichbar aus der Innenstadt |
München | Isarauen südlich der Stadt | Flache Wege, Wiesen, Kletterbäume, schattige Liegeflächen |
Rhein-Main | Mainuferweg | Gut asphaltiert, durchgehend familienfreundlich, viele Pausenmöglichkeiten |
Pfalz | Kraut-und-Rüben-Radweg | Landwirtschaftlich geprägte Strecke, sanfte Hügel, Höfe mit Direktvermarktung, Picknickplätze |
Schwarzwald | Kinzigtal-Radweg | Flusstalradweg, familienfreundliches Gefälle, Spielplätze, Einkehrmöglichkeiten in Fachwerkorten |
Viele dieser Wege lassen sich flexibel abkürzen oder erweitern. Clevere Fahrrad-Apps wie Komoot oder Outdooractive helfen bei der Planung und zeigen an, welche Strecken für Kinder geeignet sind.
Camping mit der Familie
Camping bietet Familien eine unkomplizierte Möglichkeit, Zeit in der Natur zu verbringen. Viele Campingplätze haben sich gezielt auf Familien eingestellt und bieten neben naturnaher Lage auch kindgerechte Infrastruktur. Dazu zählen Spielplätze, sanitäre Anlagen mit Familienbädern, kleine Läden für das Nötigste und sichere Stellplätze mit viel Bewegungsfreiraum.
Einige Anlagen verfügen über Streichelzoos, Bolzplätze oder Animation in der Hochsaison – besonders attraktiv für Familien mit jüngeren Kindern. Wer mehr Ruhe sucht, findet auch kleinere Naturcampingplätze mit einfachem Standard, aber hohem Erholungswert. Auch Jugendzeltplätze oder Bauernhof-Camping sind gute Optionen für naturnahe Übernachtungen mit Kindern.
Zelten als Abenteuer
Eine Übernachtung im Zelt ist für Kinder oft das Highlight des gesamten Ausflugs. Dabei steht nicht der Komfort im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erlebnis. Viele Plätze erlauben Lagerfeuer oder bieten Grillstellen – wichtig ist, Holz oder Grillkohle entweder vor Ort zu kaufen oder selbst mitzubringen.
Wer außerhalb klassischer Plätze zelten möchte, sollte sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut machen. In Deutschland ist Wildcampen im Wald grundsätzlich verboten. Eine legale Alternative sind sogenannte Trekkingplätze – einfache, ausgewiesene Stellflächen im Grünen, meist ohne Infrastruktur, aber mit vorheriger Buchung nutzbar. Beliebte Gebiete für solche Plätze sind die Eifel, der Pfälzerwald oder das Allgäu.
Zur kindgerechten Zeltausstattung gehören:
- ein leichtes, regensicheres Zelt mit ausreichend Platz
- dicke Isomatten für guten Schlafkomfort
- Schlafsäcke mit Komforttemperatur bis 5 °C, je nach Saison
- Stirnlampen für nächtliche Ausflüge oder Vorlesestunden
- kleiner Gaskocher, windgeschützt aufstellbar
- Insektenschutz (z. B. Moskitonetz für den Zelteingang)
- leichte Spiele oder Bücher für die Abendgestaltung
- warme Kleidung im Zwiebellook, auch im Sommer
Kinder sollten in die Vorbereitung einbezogen werden – etwa beim Aufbau des Zelts oder beim Packen des Rucksacks. So entsteht ein Gemeinschaftsgefühl und das Zelten wird zur echten Erinnerung, nicht nur zur Übernachtung.
Klettern, Balancieren, Entdecken
Kletterwälder und Abenteuerparks verbinden Bewegung, Mut und Teamgeist. Je nach Alter gibt es Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Je nach Alter gibt es Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Für eine optimale Vorbereitung kann auch spezifisches Krafttraining im Radsport hilfreich sein, um die benötigte Muskulatur zu stärken.
Kinder ab etwa vier Jahren können erste Balancierübungen an Bodenelementen ausprobieren. Für ältere Kinder und Jugendliche bieten Hochseilparcours mit Netzbrücken, Seilrutschen und Kletterelementen abwechslungsreiche Herausforderungen.
Wichtig ist, dass die Sicherheitsausrüstung professionell gestellt und von geschultem Personal geprüft wird. Eigenes Material wird nur in Ausnahmefällen benötigt. Wer regelmäßig klettern möchte, kann in kindgerechtes Gurtzeug und bequeme Kletterschuhe investieren.
Neben klassischen Klettergärten bieten viele Naturspielplätze oder Erlebnispfade natürliche Balancier- und Klettermöglichkeiten, die in das Gelände eingebunden sind – ideal für einen Ausflug ohne lange Anfahrt.
Keine Kommentare