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Laufen

8 Dinge, die mich komplett überrascht haben, als ich zu Laufen begann!

sports insider dezember 2016

Fotos: Sports-Insider

Wenn man mit dem Lauftraining beginnt und dann regelmäßig zum Joggen unterwegs ist, hat man ja so seine Vorstellungen, was wohl passieren wird. Und dann gibt es die Dinge, die man als frischgebackener Laufanfänger erlebt und auf die man absolut nicht vorbereitet ist.
Heute nach meinem zwölften Marathon und tausenden zurückgelegten Laufkilometern, blicke ich mal zurück auf die acht Dinge, auf die ich komplett nicht vorbereitet war, also ich mit dem Laufen angefangen habe!

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1. Toilettengespräche werden zum Alltag und die Hemmungen fallen
Wenn Du mit anderen Läufern unterwegs bist, kannst Du Dich schon mal daran gewöhnen, daß es ganz normal ist, sich darüber zu unterhalten, wann und wo man am besten seine Geschäfte erledigt. Auch ob es klein oder groß ist, denn dann kann die Gruppe schon mal abschätzen, wie lange sie auf Dich warten muss oder wann sie umdreht, um Dich wieder einzusammeln.
Auch die Hemmungen fallen, denn wenn Du mitten im Wald bist, der Druck steigt oder die Dixie-Schlange vor dem Wettkampf zu lang ist, und Du Deinen Start verpassen wirst – dann wird man als Läufer kreativ und oft auch hemmungslos. Es ist schlimm!
Bei Herrentoiletten gibt es auch standardmäßig die Einteilung der Schlange in Kabine – meist mit Anstehen verbunden – und Pissoir – gleich an der Schlange vorbeiziehen und ran ans Becken.

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2. Überall stapeln sich Sportkleidung, Sportschuhe und Sportgedöns
Als Läufer verbraucht man einfach Unmengen an Laufklamotten. Gewöhne Dich also schon mal dran, daß Du zusätzlich zur normalen Wäsche nun auch jede Menge müffelnder Sportkleidung herumliegen hast, die Du besser gleich in die Waschmaschine steckst.
Am besten bestellst Du Dir schon mal einen zweiten Wäscheständer zum Trocknen der Sachen und gewöhnst Dich dran, daß immer irdentwo Wäsche herumliegt – oder hängt.
Auch Dein Lagerplatz wird schnell an seine Grenzen stoßen, denn irgendwo müssen ja die ganzen Laufsachen für Sommer, Winter, Herbst und Frühling hin – und dann kommen noch unendlich viele Paar an Laufschuhen dazu, die sich mit der Zeit ansammeln.
Dekorativ abgerundet wird Dein neuer Einrichtungsstil durch allerlei herumliegende Sportgeräte, wie der Blackroll, Yogamatte, Therabändern und natürlich einem eigenen Fach in der Küche für Trinkflaschen, Gels und Sportriegel.
Daß Du bald mehr Laufschuhe als normale Schuhe hast, ist übrigens normal und bitte stolpere nicht über Deine Sporttasche, die immer fertig gepackt irgendwo im Weg steht.
Davon hast Du doch geträumt, als Du ein sportliches Leben haben wolltest, oder?

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3. Du findest es normal, Deinen Körper zu absolut anstrengenden Dingen zu zwingen
Was ist eigentlich aus der normalen Skepsis geworden, die uns früher davon abgehalten hat, an einem Sonntag morgen um 6.00 Uhr zu einem 30 Kilometer-Longrun zu starten?
Wahrscheinlich liegt es daran, daß Dein Freundeskreis bald auch überwiegend aus Läufern und Laufverrückten besteht. Daher fällt Dir nicht mehr auf, daß es eigentlich nicht normal ist, sich selbst ständig zu noch krasseren Herausforderungen anzustacheln. Marathon? Kindergarten! Ultra? Klar, werd ich ja wohl auch noch schaffen!

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4. Laufen als Therapieform
Irgendwann hast Du gelernt, daß Laufen einfach immer hilft.

  • Müde? Laufen hilft!
  • Schwierige Entscheidungen stehen an? Laufen hilft!
  • Schlechte Laune? Laufen hilft!
  • Stress im Büro? Laufen hilft!

Mir geht es inzwischen so, daß ich komplexeste Themen beim Laufen, wortwörtlich Schritt für Schritt durchdenken kann und dann mit einem fertigen Lösungsplan nach Hause komme. Manchmal entgleiten mir aber auch einfach meine Gedanken und ich entspanne mich komplett und die Beine laufen wie von selbst.
So oder so, komme ich viel entspannter und besser gerüstet vom Laufen.
Nach dem Laufen ist einfach immer besser als vor dem Laufen!

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5. Samstag morgen schlägt Samstag Nacht
Früher konnten die Nächte am Wochenende gar nicht lang genug sein. Am Samstag Abend bis in die Morgenstunden des Sonntags durch die Clubs Berlins zu tingeln – das war einmal. Heute ist der Samstag morgen der neue Star, wenn es gleich früh raus in den Wald zu meiner Laufgruppe geht und eine schöne Trainingseinheit an der frischen Luft das Wochenende einläutet.
Und selbst, wenn man doch mal auf der Piste war, hilft das Laufen am nächsten Morgen, wieder ein Mensch zu werden!

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6. Schmerz ist relativ
Während man beim Schulsport noch jedes kleine Wehwechen für eine Sportbefreiung genutzt hat, wird man als Läufer mit der Zeit härter im nehmen. Gestürzt? Nur alles voll Blut und Aufgeschürft, nichts gebrochen. Kann man noch locker weiterlaufen!
Als Läufer lernt man zu erkennen, was nur ein oberflächlicher Schmerz ist, ein kleines Zipperlein oder einfach nur eine Kopfsache und was echter Schmerz ist, bei dem man wirklich nicht mehr weiterlaufen sollte.
Allerdings geht es bei manchen Läufern auch zu weit! Es ist nicht cool auf allen vieren ins Ziel zu humpeln und sich seinen Körper komplett zu zerschinden. Aber man darf sich auch nicht von jedem kleinen Körpersignal in die Knie zwingen lassen.

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7. Läuferspezifische Bräunungsstreifen
Echte Läufer erkennt man im Sommer an den Bräunungsstreifen. Entweder der klassische Look mit Armstreifen und Beinstreifen, dort wo die Laufhose und das Laufshirt enden oder bei Männern gern auch die Variante Tanktop bzw. Singlet mit rundem Ausschnitt im Nacken und auf der Brust. Für Damen gibt es dort die Spezialvariante mit dem Muster vom Sport-BH.
Für Experten gibt es dann noch den Waschbärlook um die Augen, wenn man wieder ausschließlich mit der Sonnenbrille auf der Nase laufen war.
Außerdem haben Läufer in den Sommermonaten generell eine sehr ausgeprägte Bräune, so daß sie sich öfters fragen lassen müssen, ob sie gerade aus dem Urlaub kommen. Nein, das liegt nur an den vielen Longruns in der Sonne!
Der Unterschied zwischen dem knackig braunen Bademeister und dem Läufer sind übrigens die Füße. Denn die sind beim Läufer kreideweiß, weil sie ja die ganze Zeit in den Laufschuhen stecken und nicht in Badelatschen.

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8. Laufen wird die Belohnung
Früher ging man Laufen um zu Essen. Jeder Kilometer mehr, bedeutete mehr zu essen. Denn weil ich so toll 10km gelaufen bin, kann ich mir heute Abend auch eine Pizza gönnen – und Eis. Und kein Wunder, warum so viele Läufer zunehmen, obwohl sie soviel trainieren.
Heute esse ich bewusst wegen des Laufens. Besonders mein Versuch mit dem zuckerfreien Leben hat mir gezeigt, welchen Unterschied es bei einem Lauf machen kann, wenn man ein paar Kilos weniger mit auf die Strecke nimmt und sich gesund ernährt. Und so ist inzwischen der Lauf die Belohnung und die läuferischen Erfolge, die als Ansporn zählen und nicht mehr die Extra-Kalorien, die man sich mit dem Laufen verdient.

Habt Ihr noch Sachen, die Euch komplett überrascht haben, als Laufanfänger?

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