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Frankfurt Marathon Staffel. Mit dem Zillertal auf der Rekord-Strecke

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Fotos: Zillertal Tourismus

Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich 2015 mit Arne Gabius beim Frankfurt-Marathon mitgefiebert habe. Die Bilder aus der Frankfurter Festhalle, in der er nach der Pulverisierung des siebenundzwanzig Jahre alten deutschen Marathonrekords einlief, sind einfach unvergessen. Seit diesem Moment, als ich gebannt vor meinem Fernseher auf den roten Teppich der Festhalle starrte, war klar, daß ich diese Ziellinie auch einmal überqueren möchte.

Der Frankfurt-Marathon ist mit mehr als 25.000 Teilnehmern, nach Berlin und Hamburg der drittgrößte Marathon Deutschlands, gleichwohl einer der ältesten in Deutschland und damit auch sehr eng mit der deutschen Marathongeschichte verknüpft. Außerdem glänzt der Frankfurt-Marathon mit einer sehr schnellen Strecke und ist nicht zuletzt auch Austragungsort der Deutschen Meisterschaften.

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Als mich vor ein paar Wochen dann die Nachricht vom Team des Zillertals erreichte, ob ich denn nicht Interesse hätte in der Marathonstaffel mitzulaufen, war ich sofort Feuer und Flamme. Denn eigentlich hatte ich den Frankfurt-Marathon erst für ein anderes Jahr im Doppelpack mit dem Berlin-Marathon geplant, aber mit der Staffel könnte ich ein wenig der Frankfurter Marathonatmosphäre schnuppern und gleichzeitig ein kleines Abschlusstraining für den New York Marathon absolvieren. Besser geht es nicht!

Also startete ich am letzten Samstag nach Frankfurt und traf schon überall in der Stadt auf Marathonbegeisterte, die ihre Startunterlagen abholten oder bei den letzten, lockeren Shake-Out Runs zugange waren. Also nichts wie ins Hotel und einchecken! Das 25Hours-Hotel machte seinem Namen alle Ehre und glänzte mit überraschenden und kreativen Zimmerausstattungen auf den Etagen. Mein Zimmer war beispielsweise zum Thema „Kinder an die Macht“ gestaltet worden. Aber zu langen Erkundungen blieb keine Zeit, denn Christian und Markus warteten schon auf der Marathonmesse.

Auf der Messe war es dann wie ein großes Klassentreffen, kaum hatte man den Plausch mit einem Bekannten beendet, rannte man schon in den Nächsten und ich hatte das Gefühl, daß irgendwie jeder gerade in Frankfurt zum Marathon unterwegs war. Aber es war einfach toll, denn wir trafen Viele, die man sonst meist nur bei Instagram sieht, die Leute von den Sportmarken mit denen man sonst eher nur mailt und telefoniert und natürlich die Freunde von den Laufcrews von den adidas Runners, Mile High, Runners Point Runclub, Run Squad CGN.

Besonders gefreut habe ich mich über das Treffen mit Florian Neuschwandner, den ich sehr bewundere, weil er so konsequent seine Ziele nachverfolgt und im Gegensatz zu vielen anderen bekannteren Social Media Menschen, einfach knallhart abliefert und nicht nur so tut als würde er gern laufen. Zuletzt hatte ich mit ihm übrigens kurz auf der Strecke des Berlin-Marathon gequatscht, wo er Max Herre begleitete, den er zuvor Marathonfit gemacht hatte. Mal schauen, ob ich den New York Marathon mit einem #Ballern Cap laufe!

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Am Nachmittag ging es dann zu einem Warm-Up mit Andreas Eder, der jahrelang die österreichische Biasthlon-und Langlauf-Nationalmannschaft trainierte und damit zu den Top-Experten in Sachen Ausdauertraining nicht nur im Zillertal zählt. Gemeinsam liefen wir also eine lockere Runde am Mainufer entlang und waren mit dieser Idee wohl auch nicht allein. Die wunderschöne Strecke mit Blick auf die Frankfurter Skyline hatte auch die Crew von WeRunFrankfurt angezogen und auch die asics Frontrunner waren gerade am Main unterwegs, als wir dann mit unserem kleinen Stabi-Programm begonnen hatten. Auch hier konnte Andreas Eder seine Kompetenz voll ausspielen, so daß auch für die erfahreneren Läufer wieder neue Anregungen für Kräftigungsübungen gab. Beim anschließenden Abendessen nutzte ich dann die Chance um noch weiter mit Andreas über Trainingskonzepte und Ernährung zu fachsimpeln. Ich werde mal schauen, ob ich einiges davon schon beim NY Marathon anwenden kann und ansonsten sehen wir uns vielleicht bei einer Leistungsdiagnostik im Januar. Vielen Dank für das spannende Feedback!

Am nächsten Morgen starteten wir dann alle gemeinsam zum Marathonstartpunkt, wo auch im Elite-Feld wieder viele bekannte Gesichter, nicht nur aus der Berliner Laufcommunity unterwegs waren und so konnte ich unter anderem meinem Trainer, Piet Könnicke, ausnahmsweise auch noch einmal einen letzten netten Gruß mit auf die Strecke geben, so wie er es bei uns auch häufig macht.

Danach starteten die verschiedenen Wellen der Marathonläufer, wobei es hier in Frankfurt kaum Ordner gab, die die Zugänge zu den Startblocks kontrollierten. Und so drängelten sich im ersten Startblock wieder eine ganze Reihe von Läufern, die dort nicht hingehören und die Regeln für Marathonläufe nicht kennen oder ignorieren und damit die schnellen Läufer behindern. Die Läufer waren natürlich bis in die Haarspitzen geladen und auch bei mir machte sich das Rennkribbeln breit, daß ich im Startblock bekomme und ich wäre am liebsten gleich selbst mit losgelaufen. Es war das erste Mal, daß ich einen Marathonstart von der Seitenlinie miterlebt habe und ich konnte komplett mitfühlen.
Das Läuferfeld machte also ordentlich Stimmung, aber ich hatte den Eindruck, daß sich die restlichen Besucher doch etwas schwer taten, beim Start richtig zu applaudieren und anzufeuern.

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Um 10.30 Uhr waren dann die Staffeln am Start und unser Startläufer Sebastian, der normaler Weise im Gebirge als Trailläufer unterwegs ist, nutzte seine Skills, um sich den Weg von hinten durch die langsamen Staffelläufer und Marathonies zu bahnen und während er elegant durch die Lücken hüpfte ballerte er die Kilometer mit beeindruckender Pace hinweg und flog auf der Welle der ungeahnten Begeisterung vom Straßenrand dem ersten Wechselpunkt entgegen. Dort übernahm dann Michael, der sich solide zum nächsten Wechselpunkt vorarbeiteten, wo ich schon mit Linda vom Zillertal-Team wartete, um Mandy vor ihrem Wechsel noch einmal Glück zu wünschen. Dann huschten wir zur dritten Wechselzone, wo ich dann hibbelig darauf wartete den Chip zu bekommen und auf die Strecke zu dürfen.

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Ich lief zunächst recht verhalten los, um mich aufzuwärmen und in das Rennen hineinzukommen. Irgendwie war ich im Kopf aber doch viel bei den anderen Marathonläufern und habe mich nicht gut dabei gefühlt, frisch und gut trainiert bei Kilometer 29 auf eine Marathonstrecke zu gehen, während um mich herum der schwierigste Abschnitt des Marathons beginnt. Das große Leiden, der große Kampf oder der große Triumpf – je nachdem. Ich fühlte mich jedenfalls etwas deplatziert und konzentrierte mich aber mehr auf die anderen Marathonstaffel-Läufer, um vielleicht dort Jemanden zu finden, mit dem ich als Trupp durch die Marathonläufer spurten könnte. Das gelang aber nicht so recht und so war ich doch ein wenig allein unter den langsameren Marathonies und überholte auch eine ganze Reihe der Staffelläufer.
Als dann endlich eine Läuferin mit 4er-Pace vorbeikam, zog ich mit und entschied mich dann aber nach ein paar Kilometern doch lieber etwas zu sparen für New York und nicht mit 100% Leistung zu laufen. Und so lief ich relativ unruhig und ungleichmäßig, denn ich hatte zwar Lust schnell zu laufen und über den Asphalt zu brettern, aber meine Akkus leermachen wollte ich auch nicht.

Die Stimmung am Straßenrand war toll. Fast durchgängig standen applaudierende Besucher am Rand, Bands spielten und halfen, gegen die stärker werdenden Windboen und den einsetzenden Regen anzukämpfen. Das letzte Teilstück war dann doch noch etwas mehr Arbeit, als ich erwartet hatte und ich war besorgt, daß das Rennen wegen des starken Windes abgebrochen werden könnte. Denn um uns herum knallten Absperrungen und Straßenschilder um, als sie vom Wind getroffen wurden.

Zum Glück traf ich auf den letzten drei Kilometern dann doch noch einen Läufer mit meinem Tempo, der sehr gute Führungsarbeit leistete und sich an mich hängte, als ich dann nach vorne ging und das Tempo in Richtung Ziel hochnahm. Kurz vor dem Ziel warteten dann die anderen Staffelläufer der Zillertal-Staffel auf mich, so daß wir als Team gemeinsam, mit gehobenen Armen und angefeuert vom Stadionsprecher über den roten Teppich und die Ziellinie liefen.

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Nach dem Ziel ging es dann gleich mit dem Klassentreffen der Läufergemeinde weiter und ich traf Michael Klotzbier, der mit einer Heldenstaffel unterwegs war. Wir zischten ein schnelles Siegerbier, bevor wir uns auf dem Weg zum Zillertal-Truck machten, der sich in eine urige Almhütte verwandelt hatte und echten Zillertaler Charme versprühte. So ein paar Tage entspannen bei Wellness, Trailrunning und gutem Essen, wäre auch ein toller Abschluß des Laufwochenendes gewesen, aber die Termine und NY riefen. Und so ging es zum Duschen ins Hotel und ab mit dem Flieger zurück nach Berlin. Vielen Dank an dieser Stelle an das so kulante 25Hours-Hotel mit dem Ultra-Late-Checkout für uns Marathonläufer!

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Der größte Dank gebührt aber dem Team vom Zillertal, daß mir so ein tolles, motivierendes Marathonwochende als Einstimmung auf den New York Marathon und eine Schnuppereinheit beim Frankfurt-Marathon ermöglicht hat. Es war toll, so viele neue Leute kennenzulernen und mit so vielen alten Bekannten zu plaudern.

In meinem Entschluss, Frankfurt laufen zu wollen bin ich durch dieses Erlebnis noch mehr bestärkt worden und vielleicht ist ja 2018 das Doppelpack-Jahr mit Berlin und Frankfurt. Und dann hänge ich aber auch das verlängerte Bergwochenende zum Entspannen im Zillertal dran!

Danke an die Zillertal Tourismus GmbH und GoGirlRun für die Fotos.

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