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Laufschuhe für schwere Läufer – Tipps & Empfehlungen vor dem Kaufen

schwere laeufer

Fotos: flickr/gpaulson

Viele Menschen laufen – Pronierer, Supinierer, Neutralläufer und jeder Läufer hat seinen eigenen Laufstil. Schwere und leichte Läufer unterscheiden sich nicht nur durch ihr Gewicht, sondern auch durch die Körperhaltung und den Laufstil. Beides lässt sich stets noch verbessern, damit die Bewegungen des Körpers ökonomisch eingesetzt werden – die Lauftechnik trägt stark zu einem effizienten Ergebnis bei. Durch die Unterschiede im Laufstil und die deutlich unterschiedlichen Belastungen auf den Körper, sind auch die Anforderungen an die Richtigen Laufschuhe für jeden Läufer unterschiedlich. Besonders wichtig ist die der richtige Laufschuh für schwere Läufer, da durch das hohe Körpergewicht die Belastung auf den Laufappararat und damit die Verletzungsgefahr noch weitaus höher ist. Da ich relativ Normalgewichtig bin und in der Regel eher wenig gedämpfte Natural Running Schuhe auf meiner Testliste für Laufschuhe habe, möchte ich in diesem Beitrag ein paar Tipps für schwere Läufer geben, die beim Kauf von Laufschuhen unterstützen sollen.

Laufschuhe mit ausreichender Dämpfung für schwere Sportler (m/w) mit Überpronation

Ein Laufschuh für schwere Läufer besitzt drei typische Merkmale. Deshalb sind folgende Eigenschaften für Laufschuhe besonders wichtig:
• Stabile Zwischensohle
• Fester Schaft
• Verstärkte Außensohle
• Hohe Dämpfung

Die Dämpfung fängt einerseits das Gewicht ab und die geschäumte Zwischensohle mit höherer Shore-Härte sorgt andererseits für die Haltbarkeit des Schuhs. So verhindern die stabile Fersenkappe, der Mittelfußgurt und ein Großzehenriegel die Verletzungsgefahr, weil sie dem Fuß Halt und Stabilität geben.
Zusätzlich unterbinden die abriebfeste Außensohle, die breite Auflagefläche, der gerade Leisten und die Mittelfußbrücke eine vor vorzeitige Abnutzung. Je schwerer ein Läufer ist, desto mehr werden die Schuhe beansprucht, besonders die Sohle und das Dämpfungsmaterial. Aber auch das Obermaterial kann ausleiern und damit weniger Stabilität bieten. Als Faustregel sollte man Laufschuhe übrigens alle 500 Kilometer auswechseln.

Die Laufschuhe sind in Gruppen eingeteilt, sodass schwere Läufer mit Überpronation ihre Schuhe unter der Einteilung der Stabilschuhe kaufen können. Alle anderen Läufer erhalten ihre Laufschuhe unter der Kategorie der Neutrallaufschuhe. Wenn sich die Läufer Schuhe aus einer für sie nicht geeigneten Kategorie kaufen, dann riskieren sie aufgrund dessen sogar Verletzungen, wenn man das Training nicht angepasst wird. Ich würde daher immer dazu raten, zunächst mit einem stark gedämpften Schuh in das Training zu starten und damit die Laufumfänge immer weiter zu erhöhen. Schafft man ohne Probleme einen Halbmarathon, kann man sich auch an einen Schuh mit mittlerer Dämpfung wagen oder einen Minimalschuh für kurze Strecken mit in das Training einbauen. Grundsätzlich würde ich aber eher die Distanzen mit einem stark gedämpften Schuh erhöhen, als den Trainingseffekt durch einen weniger gedämpften Schuh zu erreichen. Erstens ist das Verletzungsrisiko viel höher und man braucht die zusätzliche Kondition aus den längeren Läufen ja ohnehin und will sich sein Mittagessen auch verdienen.

Es gibt verschiedene Firmen, die speziell gestützte und ungestützte Laufschuhe für schwere Läufer anbieten. Solche Dämpfungslaufschuhe haben beispielsweise Hoka One One, Saucony, New Balance, asics und Mizuno im Programm, aber auch die großen Player wie Nike und adidas können weiterhelfen. Einen ganz guten Überblick über die Preise und Modelle bekommt man bei Amazon. Wer sich einen Laufschuh kaufen möchte, aber bei der Auswahl des Modells unsicher ist, der sollte sich fachmännischen Rat einholen, denn der Schuh muss zum Läufer passen. Wer grundsätzlich mit dem aktuellen Laufschuh zufrieden ist, kann auch probieren mit verformbaren Einlegesohlen zu arbeiten. Diese werden Zuhause kurz erhitzt und nehmen dann die optimale Form des Läufers für das Fußbett an.

Lauftechnik: Das Laufen beobachten und den Laufstil verbessern
Zusätzlich vielleicht ein paar Worte zur Lauftechnik, da viele körperliche Probleme und Beschwerden nicht vom falschen Laufschuh, sondern von einer suboptimalen Lauftechnik herrühren können. Grundsätzlich gehen die Bewegungen gehen immer nach vorne, der Oberkörper ist aufrecht und gerade. Der Körperschwerpunkt befindet sich im Bereich der Hüfte. Das korrekte Aufsetzen des Fußes unter dem Körperschwerpunkt ist ein entscheidender Vorgang beim ökonomischen Laufen. Wenn der Fuß richtig zum Körper aufgesetzt wird, verringert sich nämlich die vertikale Bewegung. Die Arme werden nach im Wechselschwung mit nach vorne genommen, also gleichzeitig das rechte Bein vorn und den linken Arm vorn. Die Hände sind locker zu Fäusten geformt – locker! Gerade aus einer gebückten Laufhaltung mit krummem Rücken und fest geballten Fäusten, entstehen Rückenschmerzen und der Nacken beginnt sich zu verspannen. Selbiges gilt übrigens auch für den Kiefer – locker lassen, die Zähne nicht aufeinanderpressen und gerne Lächeln.

Die Knie werden angehoben, anfangs wird mit einer mittleren Schrittlänge gelaufen. Laufen kann die Gelenke belasten, dabei ist besonders das Knie betroffen und kann wehtun, aber eine gute Vorbereitung auf das Laufen beugt Knieschmerzen vor. Die Fußspitzen zeigen in die Laufrichtung und möglicht nicht zur Seite. Der Fuß berührt den Boden, wenn der Unterschenkel senkrecht ist, so entsteht der richtige Abdruck. Der schwere Läufer muss mehr Energie für ein Lauftempo aufbringen. Das bedeutet beispielsweise, das kurze und langsame Laufen erst allmählich zu steigern, weil plötzliche Belastungen zu orthopädischen Problemen führen können. Es ist möglich, dass der Fuß beim Laufen im Sprunggelenk stärker nach innen eindreht, sodass ein Verletzungsrisiko besteht. Der Fuß sollte eventuell durch eine Pronationsstütze gestärkt werden – das hängt aber von dem Läufer und seinen Bewegungen ab. Wichtig ist auch das saubere Abrollen des Fußes über die gesamte Sohlenlänge – häufig stampfen oder platschen Anfänger mit großer Energie auf den Boden, daß bei jedem Schritt eine extra Belastung für die Gelenke bedeutet. Sauberes Abrollen reduziert diese Belastung auch bei schweren Läufern.

Es empfiehlt sich, die einseitige Belastung des Körpers zu vermeiden und auch die Muskeln an Brust, Bauch und Rücken zu trainieren. Wenn das Laufen die einzige Sportart ist, lässt sie sich mit einem leichten Krafttraining unterstützen, was in Läuferkreisen als Stabitraining bekannt ist, da man hauptsächlich die Körpermitte und generelle Stabilität über die Stützmuskulatur trainiert.

Laufanfängern kann die Teilnahme an einem Laufkurs helfen, um sich erst gar keine negativen Eigenarten anzugewöhnen oder noch besser in einer Laufgruppe, denn dort kann man nicht nur viele Tipps von anderen Läufern und eine bessere Lauftechnik bekommen, sondern wird über die Gruppe auch zusätzlich motiviert. Ferner hilft sowohl die Laufanalyse als auch die Beobachtung von außen durch einen Lauftrainer, um Fehler zu korrigieren. Zudem eignet sich ein Laufplan ideal, um das eigene Laufen stets zu optimieren. Hier habe ich meine besten Tipps für Laufanfänger aufgeschrieben – doch jetzt erst einmal viel Erfolg beim Laufschuhkauf.

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