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Nattokinase: Wirkung, Anwendung und Risiken des Enzyms

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Bei Nattokinase handelt es sich um ein Enzym, welches man aus fermentierten Sojabohnen gewinnt. Aufgrund seiner blutverdünnenden Eigenschaft wird es in der Naturheilkunde vorbeugend bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen angewendet. Aktuell diskutiert man auch darüber, ob Nattokinase das Spike-Protein von SARS-CoV-2 möglicherweise bekämpfen kann. In letzter Zeit wird auch in Deutschland die Behandlung mit Nattokinase immer popolärer und viele Menschen versuchen sie Nattokinase zu kaufen. Daher gehen wir heute einmal ausführlich auf due Nattokinase Wirkung ein.

Was ist Nattokinase?

Nattokinase ist eins von zahlreichen Enzymen, welche in der klassischen Sojabohnenspeise aus Japan mit dem Namen Natto enthalten sind. Für die Herstellung von Natto werden Sojabohnen gekocht und anschließend mit einem speziellen Bakterienstamm namens Bacillus subtilis natto einer Fermentation unterzogen. Während dieses Prozesses wird von den Bakterien das Enzym Nattokinase produziert, ein aus 275 Aminosäuren bestehendes Protein.

Ursprünglich war man der Meinung, dass Nattokinase zu den Kinase-Enzymen gehört, deshalb auch der Name. Es hat sich später jedoch herausgestellt, dass es der Proteasen-Gruppe angehört. Proteasen sind Enzyme, welche Proteine spalten und in kleine Bausteine zerlegen.

Nattokinase ist, da es fibrinolytische Eigenschaften besitzt, in der Lage, Blutgerinnsel aufzulösen und wirkt somit blutverdünnend. Aufgrund dessen wird Nattokinase als natürlicher Blutverdünner angesehen, welcher als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird. Besonders zur Vorbeugung von Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System.

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Nattokinase: Wirkung, Anwendung und Risiken des Enzyms 3

Die Herstellung von Nattokinase

Sobald die Fermentierung von Natto abgeschlossen ist, weicht man die Bohnen in Wasser ein, sodass die Nattokinase extrahiert wird. Die Temperatur des Einweichwassers sollte 40 bis 45 Grad betragen. Bei dieser Temperatur wird die Aktivität des Enzyms nicht beeinträchtigt. Der Vorgang dauert im Normalfall mehrere Stunden. Im Anschluss werden die Sojabohnen von dem Wasser durch Filtration getrennt.

Die Flüssigkeit, in der Nattokinase enthalten ist, wird nun weiter gesäubert. So wird das Enzym konzentriert und Verunreinigungen entfernt. Sobald das Enzym konzentriert ist, trocknet man es und zermahlt es zu feinem Pulver oder verarbeitet es zu Tabletten oder Kapseln.

Anwendung: Wie wird Nattokinase angewendet?

In der Regel erfolgt die Anwendung von Nattokinase als Nahrungsergänzungsmittel und wird in Form von Pulver, Tabletten oder Kapseln oral eingenommen. Hochwertige Hersteller wie Solgar haben sich solche erstklassigen Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert, die dann online unter anderem im Naturprodukte Shop zu finden sind. Wie hoch du es dosierst, hängt von dem Verwendungszweck und dem Produkt ab, doch in der Regel nimmst du täglich eine Kapsel mit 2000 Fibrinolytischen Einheiten (FU) ein. Auch eine höhere Dosierung (2-mal täglich zwei Kapseln mit 2000 FU) ist sicher.

Viele Menschen in Japan nehmen Natto täglich pur ein und 100 g können bereits bis zu 7000 Fibrinolytischen Einheiten enthalten, ohne dass Nebenwirkungen entstanden sind.

Eine Studie aus dem Jahre 2022 zeigt, dass Nattokinase auch bei hoher Dosierung nebenwirkungsfrei und sicher sein kann. In dieser Studie wurden 1062 Patienten mit voranschreitender Hyperlipidämie und Arteriosklerose mit täglich 10.800 FU Nattokinase behandelt, ohne dass es problematisch wurde.

Um eine effizientere Wirkung zu erlangen, wird geraten, Nattokinase auf nüchternen Magen einzunehmen, da Nahrung oder auch andere Nahrungsergänzungsmittel den Effekt von Nattokinase möglicherweise beeinträchtigt.

Insbesondere ist es wichtig, dass du Nattokinase nicht mit Blutverdünnern einnimmst. Die Wirkung solcher Medikamente kann durch Nattokinase verstärkt werden, was unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben kann. Das Enzym solltest du als Nahrungsergänzungsmittel betrachten. Es ist optimal für den prophylaktischen Einsatz.

Liegen schon Krankheitsbilder vor, ist es empfehlenswert, vor der Anwendung einen Arzt heranzuziehen. Allerdings solltest du dabei beachten, dass manche Ärzte von Nattokinase noch nie etwas gehört haben. Deshalb ist es besser, gezielt nach einem qualifizierten Berater zu suchen, wenn du Unterstützung und Informationen benötigst.

Die Wirkung von Nattokinase

Wie zu Beginn bereits erwähnt, gehört Nattokinase zur Gruppe der Proteasen, in der sich auch körpereigene Enzyme wie Thrombin und Plasmin befinden. Diese sind beteiligt an der Blutgerinnung. Durch Thrombin wird die Bildung von Thromben (Blutgerinnseln) gefördert, wodurch das Blut also gerinnt. Thrombin wandelt dabei Fibrinogen (eine Vorstufe) in Fibrin um. Dieses fungiert als Klebstoff und kann Wunden verkleben. Leider kann das aber auch dazu führen, dass Blutgefäße verkleben und das wiederum kann zu Schlaganfällen, Herzinfarkten und Thrombosen führen.

Das Enzym Plasmin hingegen löst das Blutgerinnsel und das Fibrin, welches darin enthalten ist, auf. Diesen Prozess nennt man Fibrinolyse. Besteht im Körper eine gesunde Balance, bleiben Blutgerinnsel nicht auf Dauer bestehen, da Plasmin sie auflöst, längst bevor Herzinfarkte oder Thrombosen auftreten. Ähnlich wie Plasmin besitzt Nattokinase fibrinolytische Merkmale. Das bedeutet, dass das Enzym dazu fähig ist, Gerinnsel aufzulösen.


Bei diesen Medikamenten ist Vorsicht geboten

Nimmst du blutverdünnende Medikamente zu dir, ist es wichtig, dass du zuerst mit einem Arzt sprichst, bevor du Nattokinase einnimmst. Das gilt vorrangig für diese Medikamente:

  • Hearine
  • Rivaroxaban
  • Vitamin K Antagonisten (Cumarine wie Warfarin oder Phenprocoumon)
  • Clopidogrel
  • ASS
  • Aspirin
  • Dabigatranetexila

Hat Nattokinase Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen von Nattokinase treten in der Regel hauptsächlich dann auf, wenn du es mit Blutverdünnern kombiniert einnimmst, dann kann es sogar gefährlich werden. Ansonsten gibt es keine bekannten Nebenwirkungen des Nattokinase-Proteins. Allerdings rät man von einer Einnahme des Enzyms vor einer Operation ab. Wie bei der Einnahme von Blutverdünnern muss hierfür ein Arzt zurate gezogen werden.

Es gelten im Allgemeinen zwei Regeln, welche von Belang sind:

1. Nimmst du ein Medikament ein und bist unsicher, besprich mit dem Arzt deines Vertrauens, ob du Nattokinase einnehmen darfst.

2. Kombiniere niemals Blutverdünner mit Nattokinase, außer du hast dies im Vorfeld mit deinem Arzt abgesprochen.


Reguliert Nattokinase die Blutfettwerte?

Gelegentlich gibt es Berichte, welche besagen, dass durch Nattokinase der Cholesterinspiegel reguliert wird. Das wäre zwar wünschenswert, doch diese Vermutung konnte bislang nicht durch Studien belegt werden. Selbst bei einer Einnahme von 7000 FU pro Tag über ein halbes Jahr hinweg wurde keine Beeinflussung des Cholesterinspiegels festgestellt. Deshalb lautet die Antwort Nein.


Für welche Beschwerden ist Nattokinase noch geeignet?

Nattokinase kannst du bei unterschiedlichen Beschwerden einnehmen. Besonders zur Prävention ist das Enzym interessant, wenn bestimmte Risikofaktoren auf Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hindeuten könnten, beispielsweise Hämorrhoiden, Krampfadern, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose (beginnend), Diabetes und Übergewicht. Auch wenn in der Familie Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System vorliegen, kann Nattokinase relevant sein.

Ein Versuch mit Nattokinase kann man darüber hinaus bei Myomen, Endometriose, Muskelkrämpfe und Fibromyalgie (chronisches Müdigkeitssyndrom) unternehmen. Auch in diesem Fall wird eine schlechte Durchblutung als eventuelle Mitursache in Erwägung gezogen. Bei Flugreisen von längerer Dauer kann man Nattokinase ebenso einnehmen.

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