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Velothon in Berlin. So war mein erstes Radrennen!

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Fotos: Sports-Insider

Wahrscheinlich ist meine Neugier der Hauptgrund, warum ich mit diesem Blog angefangen habe und warum ich mir trotz vieler anderer Verpflichtungen weiterhin die Zeit nehme ihr zu pflegen. Wenn ich Themen entdecke, die mir neu sind, versuche ich mir meine eigene Meinung darüber zu bilden und ich frage mich häufig den Klassiker „Wann hast Du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“.

Und so war es dann auch mit dem Velothon. Im Marathontraining habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder eine Rennradeinheit als Ausgleichstraining eingebaut, um meine Kondition mal anderweitig zu trainieren. Bei diesem Ausgleichstraining stand aber meist ein lockeres Tempo an und auch die Distanzen lagen bei etwa 40 Kilometern, also für eingefleischte Radsportler eher eine Erwärmungseinheit. Bei meinem ersten Triathlon im letzten Jahr, habe ich dann aber zum ersten Mal das echte Radsportfeeling kennenlernen dürfen, denn beim Berlin-Triathlon ist das Windschattenfahren erlaubt und konnte ich die Dynamik eines Radrennens mit allen Facetten antesten. Das Windschattenfahren in der Gruppe, Ausreißen und Eingefangen werden, enge, schnelle Kurven und noch schnelleres Herausbeschleunigen – es war einfach wunderbar, aber nach nur 40 Kilometern auch viel zu schnell wieder vorbei. Also habe ich mich noch im letzten Jahr für die 120-Kilometer-Distanz des Velothon in Berlin angemeldet.

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Training für den 120km Velothon
Mein Velothon-Training fiel leider etwas anders aus, als ich mir das vorgestellt hatte. Zu meiner Schande muss ich gestehen, daß ich ein Schönwetter-Radfahrer bin und aus Komfort- und Sicherheitsgründen nicht bei Regen oder Kälte auf das Rennrad steige. Die Vorbereitung auf meinen Frühjahrsmarathon in Mailand und eine handvoll Reisen quer durch Europa und nach Los Angeles brachten mein Zeit- und Trainingskontingent zusätzlich durch einander. Aber…
Da ich beim Laufsport eben kein Rennrad benötige und mich auch an das Schlechtwettertraining gewöhnt habe, stehen für das Jahr 2017 schon mehr als 1.000 Laufkilometer in meinem Trainingstagebuch. Meine Kondition ist also zumindest über den Laufsport recht gut entwickelt.
Meine Rennrad-Trainingseinheiten sind also an einer halben Hand abzuzählen und ich bin mit meinen rund 140-Rennradkilometern, die ich bis dato im Jahr 2017 absolviert hatte, eigentlich ein Beispiel dafür, wie man sich nicht auf einen intensiven Wettkampf vorbereitet. Entsprechend nervös war ich auch vor dem Start des Velothon, auch weil ich nie zuvor weiter als 60 Kilometer gefahren bin und für den schlimmsten Fall damit rechnete das Rennen aufgeben zu müssen oder noch schlimmer – vom Besenwagen eingesammelt zu werden.

Am Freitag ging es dann los, die Startunterlagen abholen und als ich kurz nach 10.00 Uhr im großen Zelt direkt gegenüber vom Brandenburger Tor ankam, war es noch angenehm leer und ich hatte nach maximal 15 Minuten meinen Starterbeutel und meine Startnummer. Den Starterbeutel kann man wie auch bei den Laufevents üblich beim Wettkampf abgeben und somit seine Wechselsachen während des Rennens sicher verstauen. Der Inhalt des Starterbeutels war ziemlich enttäuschend – jede Menge Papierkram und ein zuckriger Müsliriegel – bei knapp 90€ Startgebühr hätte ich da doch etwas mehr erwartet.

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120km Velothon Radrennen in Berlin und um Berlin herum
Schon bei der Anmeldung für das Rennen gibt man eine geschätzte Zielzeit bzw. Durchschnittsgeschwindigkeit an und wird dadurch in einen Startblock einsortiert. Mit meinen 30km/h landete ich in Startblock E mit einem geplanten Start um 10:40 Uhr. Doch zunächst ging es zum Startgelände, daß auf der einen Seite der Straße des 17. Juni mit Messeständen von Partnern und Sponsoren gesäumt ist, wo ich freundlicher Weise kostenlos bei Stadler noch einmal Luft tanken und meine Bremsen nachziehen konnte. Das ist auf jeden Fall schon mal gut für das Gefühl, wenn ein Profi das Rad so kurz vor dem Wettkampf nochmal begutachtet. Unterwegs war ich übrigens mit meinem alten, aber bewährten Cannondale CAAD 9.
Auf der anderen Seite der Straße, die gleichzeitig als Zielgerade genutzt wird, befand sich dann das Fahrerlager, also die Toilettenhäuschen und Abgabestellen für die Starterbeutel. Das man die Rennstrecke überqueren muss und die Ausschilderung ziemlich mangelhaft ist, hat mich vor dem Wettkampf etwas genervt. Dadurch das die ersten Starter schon um 8.30 Uhr losfahren und dann schon wieder entspannt mit dem Finisher-Bier in der Hand über das Gelände schlendern, während die 120km-Fahrer (so wie ich) noch versuchen konzentriert die Startvorbereitungen abzuschliessen, war ich insgesamt doch ziemlich gestresst vor dem Start. Als ich dann aber endlich meine Verpflegung in die Trikottaschen verpackt, das Rennoutfit gerichtet, die Toilettengänge erledigt und den Startbeutel abgegeben hatte, wurde der Stresspegel wieder etwas ausgeglichener.
Der eigentliche Startblock war angenehm locker gefüllt, so daß ich noch ziemlich weit nach vorne aufrutschen konnte und mich bei ein paar Leuten positionierte, die wie Menschenfreunde aussahen. Viel hatte ich im Vorfeld von Psycho-Rambos gehört, die keine Ahnung vom Rennradfahren in der Gruppe und Zeichengebung hätten und alles gnadenlos plattbügeln würden, was auf der Strecke im Weg steht.
Beim netten Plaudern bis zum Start war ich mir eigentlich sicher, daß ich von normalen Leuten umgeben war, die Spaß haben wollten, natürlich einen gewissen Ehrgeiz – aber eben auch wieder gesund nach Hause kommen wollten.

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Der Start verlief dann auch überraschend locker und unkompliziert und ich konnte ohne jegliche Probleme fahrt aufnehmen und es war auch genügend Platz allen Seiten, um sich zu sortieren. Wie mir einige Trainingskollegen aus meiner Laufgruppe schon prophezeit hatten, muss man extrem aufpassen sich nicht zu schnell mitziehen zu lassen. Schnell pendelte ich mich nach einigen versehentlichen Ausflügen auf die 40km/h-Marke bei knapp über 30km/h ein, so das es sich locker, aber nicht langsam anfühlte. Als Marathonläufer ist man mit der Renntaktik gut vertraut und weiß, daß das eigentliche Rennen ab der Hälfte oder eher im letzten Drittel erst richtig beginnt. Also versuchte ich, mich in die Gruppen einzuklinken und locker und konstant weiterzufahren – schließlich war ich quasi nicht trainiert und hatte vor so weit zu fahren, wie niemals zuvor. Ich hatte also keine Ahnung, was mich ab Kilometer 60 im für mich unbekannten Bereich erwarten würde.

Die Strecke war wirklich toll und führte erst einmal über Charlottenburg nach Ruhleben und dann über den einzigen Berg in Richtung Potsam, wo es dann die berühmte Krone zurück Richtung Zehlendorf und dann mit einem schlenker raus nach Brandenburg ging. Auf der zum Glück nur kurzen Bergpassage merkte ich dann auch das fehlende Training, denn auf geraden Strecken und Bergab konnte ich Tempo gutmachen, wurde am Berg aber stets wieder eingeholt. Weiter ging es dann also über die kleinen Dörfer vorbei an Obstplantagen, Feldern und über eine schnelle, einfache Strecke. Besonders die Stimmung in den kleinen Dörfern war toll, wo die Anwohner in den Vorgärten saßen und mit Töpfen und allem was Lärm macht, die Radfahrer anfreuerten oder sich die ganze Dorfgemeinschaft zu einem großen, einzigen Jubelpunkt im Dorfkern versammelt hatte.
Das Fahren war weiterhin komplett entspannt und ich habe auf meiner gesamten Tour keine einzige brenzlige Situation gehabt. Im Gegenteil wurde sehr kameradschaftlich kommuniziert, es wurden klare Zeichen gegeben damit nachfolgende Fahrer über den Streckenverlauf und Fahrmanöver informiert, so daß ich mich ganz entspannt dem Rennen hingeben konnte. Allerdings mied ich die Monstergruppen, in denen 50 oder mehr Fahrer in einem Pulk fuhren und konzentrierte mich eher auf kleinere Teams von 10-15 Fahrern, die agiler auf die Streckensituation reagieren konnten und mehr Platz boten im Notfall selbst noch reagieren zu können. Außerdem wollte ich ja nicht nur Trikots um mich herum sehen, sondern auch etwas von der Strecke mitbekommen.

Als wir dann etwas bei Kilometer 80 angekommen waren und ein leichter Gegenwind auf der Autobahn stand, die wir passieren mussten, war ich sehr froh, daß mich zwei Fahrer einsammelten und mit in Richtung Berliner Innenstadt zogen. Die Hitze war inzwischen schon deutlich zu spüren und der bisherige Rennverlauf machte doch erste Zeichen von Erschöpfung spürbar. Den Versorgungspunkt ließ ich übrigens aus, da ich gut mit meiner Verpflegung zurechtkam und Sorge hatte, daß ich nach dem Anhalten nicht mehr in das Rennen hineinfinden würde. Meine zwei Trinkflaschen musste ich mir auf den letzten 20km zwar etwas einteilen und ich war auch überrascht, was ich alles während der Fahrt gegessen habe und war froh, daß ich alles mitgenommen hatte, obwohl ich zunächst dachte, daß es zuviel wäre. Ich hatte zwei KH-Gels, einmal KH-Blocks (Kohlenhydrate-Gummibärchen) und einen kleinen Energy-Shot (Mini-Energydrink) bei und bei knapp 2.800 verbrauchten Kcal über die Gesamdistanz ist das wohl auch kein Wunder.

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Leider wusste ich nicht, daß der 120km-Velothon in Berlin nicht 120km lang ist, sondern nur 117,5km und so verpasste ich die Möglichkeit rechtzeitig das Tempo anzuziehen, weil ich bis zur letzten Kurve vor der Zielgerade noch dachte, daß wir noch eine Schleife fahren würden, um die fehlenden Kilometer zu absolvieren. Trotzdem bin ich dann noch mit einem kleinen Finalduell mit 43km/h trotz zermatschten Beinen nach 03:35:57min über die Ziellinie gefahren und werde das im kommenden Jahr wiederholen. Da ich nun mit der Gesamtsituation vertraut bin, kann ich vielleicht sogar etwas schneller fahren. Und echtes Radtraining wäre hilfreich und Sonnencreme!

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Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle übrigens an das Team von Skins, die mich bei dieser Aktion mit dem Radoutfit (Shirt / Hose) unterstützt haben, daß mich ganz ohne Probleme durch meinen ersten Velothon getragen hat. Danke!

P.S. Einige Fotos wurden schon im Training gemacht. Natürlich trage ich im Rennen einen Helm.

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