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Diät gesund: einige Diätmythen und ihr Wahrheitsgehalt

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Fotos: flickr/filtercollective

Immer wieder tauchen in der Literatur und in Zeitschriften hartnäckige Diätmythen auf. Etwa der Mythos, dass man nach 20.00 Uhr Abends nicht mehr essen darf, wenn man abnehmen möchte. Eine Diät gesund durchhalten heißt auch, dass man solche Mythen hinterfragt, und sich mit den Tatsachen auseinandersetzt.

Einer der hartnäckigsten Mythen in Sachen Gewichtszunahme ist der, dass Kalorien, die nach 20.00 Uhr zu sich genommen werden sozusagen doppelt zählen, weil der Stoffwechsel dann „langsamer“ läuft. Unsinn, so das Fazit amerikanischer Forscher, die laut einem Artikel in der Weihnachtsausgabe des British Medical Journal (Bd.337, S.a2769) nicht belegen konnten, dass der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme Einfluss auf Gewichtszu- oder Abnahme hat. Vielmehr zählten hier nur die aufgenommenen Kalorien, so Rachel Vreeman und Aaron Carroll von der Universität Indiana in Indianapolis.

Wer zuviele Kalorien zu sich nimmt, nimmt zu. So einfach ist das. Um gesund abzunehmen sollte eine Gewichtsabnahme von einem Pfund pro Woche angestrebt werden. Dies erreicht man, wenn man von der derzeit aufgenommenen Kalorienmenge 500 Kilokalorien abzieht und mindestens vier Mal die Woche Bewegung in den Tagesplan einbaut.

Kohlenhydrate machen dick – auch das ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Auch hier gilt: wer zu viel Kalorien zu sich nimmt, nimmt zu, egal welche Art von Nahrung er zu sich nimmt. Um Gesund zu bleiben ist es jedoch ratsam, zu komplexten Kohlenhydraten zu greifen – also Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder Vollkornreis, statt zu einfachen Kohlenhydraten wie Zucker oder Weißmehl.

Übergewicht ist genetisch vorbestimmt. Stimmt nicht! Zwar ist es tatsächlich so, dass biologisch Verwandte eher den gleichen Körpertyp haben, das bedeutet aber nicht, dass eine gesunde, kalorienarme Ernährung und Bewegung wirkungslos verpuffen. Wichtig ist es, ein realistisches Körperbild zu haben. Untergewichtige Fotomodelle sind kein Vorbild, an dem man sich orientieren sollte. Ziel sollte ein gesundes Normalgewicht sein.

Wer Abnehmen will, muss Mahlzeiten auslassen: das stimmt ganz sicher nicht. FDH ist immer noch eine der beliebtesten Diätmethoden, ist aber ungesund und führt auf Dauer eher zu vermehrtem Essen. Wer eine oder mehrere Mahlzeit(en) auslässt, tendiert dazu, mehr zu essen, wenn er schließlich essen darf.
Außerdem besteht das Risiko, dass der Körper auf den „Hungermodus“ umschaltet, und damit eine Gewichtsabnahme wesentlich schwieriger macht. Dabei fährt der Körper den Kalorienverbrauch herunter, wodurch der Grundumsatz sinkt und man auch mit der reduzierten Kalorienzufuhr der Diätphase nicht weiter abnimmt. Deswegen sollte eine Diät immer mit Sport und zusätzlicher Bewegung kombiniert werden. Eine andere Alternative sind sogenannte Cheat-Days, bei denen der Körper wieder Nahrung im Überfluss bekommt und dadurch den Hungermodus beendet.

Mahlzeiten auszulassen trainiert das natürliche Sättigungsgefühl ab, und kann auch zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn es zu lange betrieben wird: Gallensteine können beispielsweise die Folge von einer chronischen 800 Kalorien Diät sein.

Fett sollte ganz aus dem Speiseplan gestrichen werden: das stimmt nicht! Eine gesunde Diät enthält etwas Fett, möglichst ungesättigte Fettsäuren, wie etwa Olivenöl. Vorsicht ist hingegen bei Kokosöl geboten.
Manche Vitamine, wie etwa Vitamin D, können nur über Fette in den Körper aufgenommen werden. Außerdem enthalten ungesättigte Fettsäuren wichtige Bausteine für das Nervensystem.

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4 Kommentare

  • Benutzerbild von vera
    Antworten vera 27. Februar 2017 um 10:52

    Also es ist entweder blanker Hohn oder falsch platzierte Ironie, wenn man mit Diätlügen aufräumt und dann immernoch den Mythos vom „Hungermodus“ verbreitet. Wer solche Artikel verfasst sollte schon hinreichend recherchieren und nicht dazu beitragen ebenfalls diese Märchen weiterzuverbreiten.
    Der Körper schaltet nicht auf Sparflamme. Pasta! :-)

    • Benutzerbild von Daniel
      Antworten Daniel 28. Februar 2017 um 09:24

      Hallo Vera, wie in unserem Beitrag zu lesen ist, stützen wir unsere Aussagen nicht nur auf eigene Erfahrungen, sondern auch auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse, die dann in Fachmagazinen veröffentlicht wurden. Wenn Du anderweitige Quellen hast, die diese Mythen entkräften oder eben nicht, dann freuen wir uns wenn Du Deine Quellen mit uns teilst. Beste Grüße, Daniel

  • Benutzerbild von Maria
    Antworten Maria 25. August 2018 um 16:05

    Siehe Minnesota-Starvation-Projekt 1944/45 . Dort wurde im Experiment bewiesen, dass es keinen Hungermodus gibt. Sonst wäre das Problem des Verhungerns auf der Welt ja gelöst. Die anderen Quellen auf die sich der Artikel stützt wären aber sicher mal interessant auch wenn mir der Hungermodus im allgemeinen nicht logisch erscheint bin ich doch offen für Belege..

    • Benutzerbild von Daniel
      Antworten Daniel 27. August 2018 um 07:03

      Hallo Maria, mit dem Hungermodus ist gemeint, daß der Körper den Stoffwechsel im Rahmen einer zu drastischen Diät herunterfährt. Durch diesen reduzierten Grundumsatz wird dann auch der Diäteffekt gemildert. Außerdem trägt dieser Energiesparmodus zum Jojo-Effekt bei, wenn dann wieder normal gegessen wird. Diesen Effekt kennt man beispielsweise vom Fasten.

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