Ernährungsberater Ausbildung: Wie wird man eigentlich Ernährungsberater?
Die Zahlen sind erschreckend: Immer mehr Deutsche sind zu dick. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet an Übergewicht.
Einer der Gründe ist, dass heimische Küchen immer öfter kalt bleiben. Anstatt selbst den Kochlöffel zu schwingen, landen Fertigprodukte oder Fast Food auf dem Teller. Ausgewogene Mahlzeiten aus frischen Zutaten helfen dabei, Gewicht zu reduzieren. Doch nicht nur wer zu viele Kilos auf die Waage bringt, tut gut daran den persönlichen Speiseplan zu überdenken.
Für Sportler ist eine nährstoff- und vitaminreiche Kost die Basis dafür, das volle Leistungsspektrum abrufen zu können. Um sportlergerechte Ernährung ranken sich zahlreiche Mythen. Hilfestellung beim Erstellen eines persönlichen Ernährungsplans bieten Ernährungsberater, die den individuellen Bedarf ermitteln und auf die Bedürfnisse ihrer Klienten ausgerichtete Speisepläne erstellen. Ihr Fachwissen eignen sie sich in einer Ernährungsberater Ausbildung an. Da dieser Beruf in Deutschland nicht geschützt ist, führen allerdings viele verschiedene Wege zum Abschluss.
Voraussetzungen für die Ernährungsberater Ausbildung
Wer sich für eine Ausbildung zum Ernährungsberater interessiert, sollte grundlegendes Interesse an Lebensmitteln und Gesundheitsthemen mitbringen. Die Lehrgänge mit Fokus auf Sporternährung richten sich unter anderem an Hobbyathleten, Profis und Trainer.
Wie läuft die Ausbildung zum Ernährungsberater ab?
Du möchtest dich zum Ernährungsberater für Sportler ausbilden lassen und bist berufstätig?
Kein Problem, denn viele Kurse richten sich an Studenten, die nebenbei arbeiten. Die Vorlesungen finden dann in geblockter Form am Wochenende statt. Als Alternative bieten sich Fernlehrgänge an: Dabei eignest Du Dir Fachwissen in internetbasierten Seminaren an. Wann und wo Du die Webinare besuchst, bleibt Deinem persönlichen Zeitmanagement überlassen. Allerdings ist für ein Fernstudium einiges an Selbstdisziplin erforderlich. Bewährt haben sich außerdem verschränkte Formen, die zum Teil aus Online Kursen und zum Teil aus Präsenzphasen bestehen. Besonders längere Kurse sind zumeist in mehreren Modulen aufgebaut.
Die Grundlagen als Basis für die Beratertätigkeit
Ernährung ist ein komplexes Thema, das den ganzen Körper betrifft. Aus diesem Grund starten viele Ernährungsberater Ausbildungen mit einer Einführung in die Anatomie. Immerhin solltest Du den Weg der Nahrung vom Mund über den Magen bis hin in den Darm genau kennen, um die Aufnahme von Nährstoffen im Organismus von Grund auf zu verstehen.
Gerade für Sportler ist es außerdem relevant, sich Kenntnisse über den Energiestoffwechsel anzueignen. Um das volle Potential entfalten zu können, benötigen Sportler Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. In welchen Lebensmitteln sie vorkommen und wie sie am besten vom Körper aufgenommen werden. In der ersten Phase deiner Ausbildung lernst du außerdem die Bedeutung von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweiß kennen.
Sportartenspezifische Ernährung kennenlernen
In Deiner späteren Beratertätigkeit wird es einen Unterschied machen, welche Sportart Deine Klienten ausüben. Kraftsportler haben zum Beispiel einen erhöhten Proteinbedarf, während es für Langstreckenathleten im Triathlon oder Laufen um das Auffüllen der Glykogenspeicher mit Kohlenhydraten geht. Ebenfalls andere Bedürfnisse haben Mannschaftssportler wie Basket-, Hand- oder Fußballer, die ständig zu schnellen Sprints ansetzen.
Bei Deiner spezifischen Ausbildung lernst Du außerdem die richtigen Ernährungspläne in unterschiedlichen Trainingsphasen kennen. Für Deine ambitionierten Kunden wird es außerdem wichtig sein, dass Du Dich mit Wettkampfernährung auskennst.
In Deinem späteren Beruf hast Du es vermutlich auch mit Sportlern zu tun, die bewusst auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Daher lernst Du in Deiner Ausbildung, auf die Bedürfnisse vegetarischer oder veganer Klienten einzugehen. Unter anderem erfährst Du wie es selbst bei völligem Verzicht auf tierische Produkte gelingt, den Nährstoffbedarf zu decken. In umfangreichen Lehrgängen ist außerdem ein Modul über Nahrungsergänzungsmittel integriert. Auch mit der Problemstellung essgestörter Sportler setzt Du Dich meistens auseinander.
Weitere Inhalte der Ausbildung zum Ernährungsberater
Eine umfassende Ausbildung zum Ernährungsberater für Sportler vermittelt Dir jedoch nicht nur das Fachwissen rund um das Thema Lebensmittel und Speiseplanerstellung. Immerhin ist es auch wichtig, dass Du gelernte Inhalte für Deine Klienten verständlich vermitteln kannst. Dabei helfen Kommunikationsseminare. Bei manchen Lehrgängen sind diese in die Präsenzphase inkludiert. Dabei hast Du Gelegenheit, mit anderen Studenten Erstgespräche zu üben und Beratungssituationen nachzuspielen.
Wichtig: Auf ein Zertifikat achten!
Bevor Du Dich für eine Ausbildung zum Ernährungsberater für Sportler entscheidest, prüfte genau mit welchem Zertifikat der Kurs abschließt. Bei längeren Kursen, die zum Teil über ein Jahr und mehr gehen, ist meistens eine schriftliche Abschlussprüfung oder eine Arbeit vorgesehen. Zum Beispiel erstellst Du dafür ein eigenes Ernährungskonzept für einen beispielhaften Sportler.
Nach dem Abschluss bieten sich viele Jobchancen: Ernährungsberater arbeiten zum Beispiel bei Vereinen, in Fitnessstudios, Wellnesshotels oder freiberuflich als selbständiger Ernährungsberater.
Als festangestellter Ernährungsberater verdient man ein Gehalt von etwa 1.900€ bis 2.100€, abhängig vom Unternehmen und der Region. Gut gebuchte, selbstständige Ernährungsberater verdienen deutlich mehr – besonders wenn man ambitionierte Freizeitsportler oder professionelle Athleten als Klienten hat.
Fernlehrgang als Ernährungberater/in für Sportler
Einer der bekanntesten Anbieter für die Fernausbildung zum Ernährungsberater ist das Bildungswerk für therapeuthische Berufe (BTB). Dort kann man jederzeit in die berufsbegleitende Ausbildung einsteigen und beendet bei einem wöchentlichen Studienpensum von 5-6 Stunden die Ausbildung in der Regelstudienzeit von 14 Monaten. Neben den Studienbriefen für das Studium Zuhause gibt es aber auch kostenlose Sonntagsvorlesungen an vier Standorten in Deutschland (Hannover, Mannheim, München und Wuppertal) sowie ein Praxisseminar zur Ernährungsberatung an fünf Standorten in Deutschland (Isernhagen bei Hannover, Leverkusen, München, Schwetzingen bei Heidelberg, Weimar-Holzdorf). Diese Veranstaltungen kann man als Berufstätiger einfach besuchen, da sie in der Regel am Sonntag bzw. am Wochenende stattfinden. Als Finale steht dann die schriftliche Abschlussprüfung an, nach deren Bestehen man die Studienbescheinigung mit Aufführung aller Ausbildungsinhalte und das BTB-Abschluss-Zertifikat “Ernährungsberater/in für Sportler/innen” vom Ausbildungsinstitut erhält.
Wenn Du Dich also für Ernährung interessierst und Dir eine Karriere im Bereich der Ernährungsberatung vorstellen kannst, dann erkundige Dich doch einfach mal kostenlos nach den Möglichkeiten der Ausbildung. Ich wünsche schon mal viel Erfolg für das Studium.
Keine Kommentare