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Gymshark – mit Influencer Marketing zum ganz großen Erfolg

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Fotos: Gymshark

Er ist jung, er ist clever, er studiert und betreibt ambitioniert Kraftsport. Außerdem hat er Ideen, und wenn ihm etwas nicht gefällt, nölt er nicht herum, wie es manche tun, sondern geht an die Arbeit, um das, was ihm nicht passt, zu ändern. Nebenbei ist er auch noch geschäftstüchtig.
Fitness-Fan Ben Francis ist gerade einmal 19 Jahre alt, als er antritt, um die Modebranche umzukrempeln. Er kommt nicht klar mit den Klamotten, die es für Bodybuilder gibt. Also, was tut er? Er entwirft selbst welche und bietet sie zum Verkauf an. Ben legt eine Bilderbuch-Blitzkarriere hin. Bald ist seine Marke die am schnellsten wachsende in ganz England. Ihr Name: Gymshark („Gymnastik-Hai“).

Aber „first things first“, wie die Engländer sagen: immer schön eines nach dem anderen, denn so einfach liegen die Dinge nicht. Auch Ben fliegen die Brathähnchen nicht wie im Schlaraffenland von selbst in den Mund. Seine Karriere beginnt er, Bill Gates nicht unähnlich, neben der Schule her, zwar nicht in einer Garage, statt dessen im heimischen Kinderzimmer.
Zusammen mit seinem Kumpel Lewis Morgan bastelt er an einer Internet-Plattform, über die sie irgendwann einmal ihre eigenen Bodybuilder-Klamotten verkaufen wollen. Denn: den Laden gibt es zwar bald danach, aber Kleidung haben sie noch keine. Kein einziges Hemd, keine einzige Hose. Es dauert auch ein ganzes Weilchen, bis nach Monaten wenigstens eine allerste, vorerst aber auch noch einzige Bestellung eintrudelt. Die leiten die beiden Firmengründer nach China weiter, von wo aus die Bestellung verschifft wird. So geht das eine ganze Weile, und Ben und Lewis sind ganz und gar nicht zufrieden. Nicht, weil sich nur so wenig tut, sondern weil die Qualität der aus China gelieferten Kleidungsstücke nicht ihren Erwartungen entspricht.

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Was tun dynamische und ehrgeizige Jungs wie Ben und Lewis? Sie besorgen sich – klar, oder? – eine Nähmaschine, und dann legen sie los. Auf eingekaufte Rohware nähen sie ihre eigenen Logos auf, die sie vorher mit einem ebenfalls eigens zu diesem Zweck angeschafften Schneideplotter gedruckt haben. Jede freie Minute investieren sie in ihr Geschäft, und das, obwohl beide noch studieren, Business und Management an der Aston University in Birmingham in West-Mittelengland.
Weil das Geld nicht ausreicht, arbeiten beide nebenher als Pizzalieferanten. Es sind extrem ausgefüllte Tage, die sie damals herunterreißen. Es ist wie bei vielen erfolgreichen Unternehmern: der Erfolg kommt nicht von allein. Der stellt sich nur ein durch Arbeit, mehr Arbeit, noch mehr Arbeit – gepaart mit den richtigen Ideen. Du weißt, was gemeint ist, wenn du’s mal selbst versucht hast…

Es sind im wesentlichen zwei Schritte, die in Richtung Erfolg führen: die beiden Jungunternehmer besuchen Fachmessen wie die „Bodypower“ in Birmingham und sehen sich dort an, was ihre „Konkurrenz“ so treibt, die von ihrem eigenen Treiben noch keinen blassen Schimmer hat; und sie schicken Ihresgleichen, also ambitionierten jungen Bodybuildern, ihre Klamotten zu. Von denen fahren auch bald etliche auf Gymshark ab, tragen diese Bekleidung und machen sie so weiter bekannt. Influencer Marketing nennt sich diese Methode, und sie funktioniert in Bens und Lewis‘ Fall hervorragend. Bald haben sie eine ganze Reihe von Influencern im Rennen, Leute wie Lex Griffin, Matt Ogus und Jeff Seid, alles bekannte Namen in der Branche. Griffin ist noch heute als Markenbotschafter für Gymshark unterwegs. Zusammen erreichen die Jungs Millionen von Menschen, Griffin allein auf Youtube 430.000 und auf Instagram 400.000. Als besonderer Glücksfall erweist sich später, dass sie Alon Gabbay engagieren können. Der Deutsch-Israeli hat einige Zeit die größte Reichweite in den Social Media – und er ist deutschsprachig. So besonders vorteilhaft für Ben und Lewis ist das deshalb, weil sie längst über den Tellerrand hinaussehen und ausländische Märkte anpeilen, unter anderem auch Deutschland.

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Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo die Zeit für alle ihre Aktivitäten nicht mehr ausreicht, und Ben trifft eine folgenschwere Entscheidung: Er bricht sein Studium ab, um sich ganz der Firma widmen zu können. Pizza ausliefern kommt unter den jetzt gegebenen Umständen natürlich auch nicht mehr in Frage. Ein Jahr später sind die beiden Kumpels selbst bei der „Bodypower“ vertreten, und ihre Influencer treten dort gemeinsam für sie vor das Publikum. Das Ergebnis ist gigantisch: Als sie anschließend neue Ware auf ihrer Internet-Plattform einstellen, ist alles ohne Ausnahme innerhalb einer einzigen Stunde ausverkauft. Der Gesamtumsatz klettert noch im selben Jahr auf sagenhafte 500.000 US-Dollar. Natürlich können Ben und Lewis die ganze Arbeit längst nicht mehr allein bewältigen. Schon haben sie die ersten acht Angestellten. Natürlich gibt es auch Probleme, beispielsweise wegen des enormen Andrangs den Vorwurf, sie würden ihre Ware absichtlich zurückhalten, um so den Preis hochtreiben zu können.

Beide lassen sich aber nicht irritieren oder gar entmutigen, sondern gehen ihren Weg konsequent weiter. 2017 machen sie 52 Millionen Dollar Umsatz und beschäftigen 150 Leute. Medien wie die Sunday Times werden auf sie aufmerksam, und schon findet sich Gymshark auf dem ersten Platz des „Wachstumsranking“ der Times. Von da an verläuft der Aufschwung nicht mehr ganz so rasant, aber für einen der führenden Plätze reicht es immer. 120 Millionen US-Dollar Umsatz sind inzwischen für 2018 prognostiziert. Mal sehen, ob’s klappt. Das Jahr ist ja nicht mehr lang.

Das Ziel, ausländische Märkte, neben Deutschland vor allem die USA, zu erobern, ist auch längst erreicht. So gewaltige Umsätze machst du nicht nur auf der Insel mit ihrer – bald wieder – splendid isolation. Auch hier helfen wieder einflussreiche Influencer, zum einen Leute aus der Bodybuilder-Szene wie Inscope21 mit seinem Partner Tim Gabel, aber jetzt auch Außenstehende, etwa die beiden Schauspielerinnen Shay Mitchell und Emma Roberts. Klingelt da was? Richtig: Emma ist in den Staaten seit einigen Jahren ziemlich bekannt, wenn auch nicht aus Hauptrollen in großen Kino-Blockbustern, aber immerhin aus einer viel gesehenen Fernsehserie. Sie spielte ihre Rolle so gut und sang und spielte Gitarre wie Miley Cyrus, dass sie rasch eine Auszeichnung nach der anderen erhielt. Die Schauspielerei war ihr wohl in die Wiege gelegt. Emma ist die Nichte von Julia Roberts.

Bis vor kurzem war Ben Francis unumstrittener Boss seines Ladens, aber schließlich kam der Augenblick, wo ihm klar wurde, dass er nicht mehr alles selbst bei Gym Shark machen kann. Mitte 2017 hat Ben auf seinen Posten als CEO verzichtet und widmet sich seitdem ganz der Entwicklung der Marke Gymshark- seine Leidenschaft von Anfang an. Gymshark wurde auch vor kurzem ausführlich bei OMR vorgestellt.

Gymshark unterscheidet sich mit seiner Gründungsgeschichte damit stark von anderen „Gym Leggings“ Firmen, die den Athleisure-Trend geprägt haben. Allen voran Lululemon und Kate Hudson mit Fabletics. Relativ neu im Rennen sind neben Gymshark aber auch Ivy Park von Beyonce und Outdoor Voices.

Was aber bis heute immer noch fehlt, ist die topmodische Sportmarke für Männer. Falls Ihr hier Tipps für mich habt, lasst gern einen Kommentar hier!

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