Körpertemperatur – die stille Schlüsselgröße für deine Bestzeit
Kennst du das Gefühl, wenn im Marathon oder Triathlon nicht die Muskeln, sondern die unerbittliche Hitze dich auszubremsen droht? Dieser heimliche Gegner kann deine hart erarbeitete Trainingsform im Wettkampf sabotieren. Neben bekannten Größen wie Herzfrequenz und Laktat rückt zunehmend die Kernkörpertemperatur (CBT – Core Body Temperature) in den Fokus ambitionierter Ausdauersportler. Der Core 2 Thermal Sensor, ein kleines High-Tech-Gadget des Schweizer Herstellers greenTEG, verspricht genau diesen kritischen Wert nicht-invasiv zu messen. Damit sollst du Überhitzung vermeiden und deine Leistungsgrenzen auch bei Wärme sicher ausloten können. Zudem erlaubt dieser kleine Körpertemperatur Sensor nicht nur das Messen Deiner Werte, sondern auch das gezielte Temperaturtraining auf einen Wettkampf unter besonderen Temperaturbedingungen. Doch was steckt wirklich hinter diesem kompakten Temperaturwächter? Wir haben uns die Technologie, die wissenschaftlichen Hintergründe und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten für dich genauer angesehen.

Technische Meisterleistung: Wie der Core 2 Körpertemperatur Sensor unter die Haut blickt
Körperkerntemperatur bei Belastung in Echtzeit messen? Die Wissenschaft hinter dem Gerät
Der Core 2 setzt für seinen Sensor auf eine ausgeklügelte Wärmeübertragungstechnologie, bekannt als Heat Flux. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Wearables, die lediglich die Oberflächentemperatur der Haut erfassen, berechnet dieses spezielle Gerät die tatsächliche Kerntemperatur bei Belastung. Das ist jener entscheidende Wert tief im Körperinneren, dessen Messung bisher oft nur invasiv möglich war, etwa durch verschluckbare Sensorkapseln. Der Core 2 bietet hier eine alltagstaugliche, komfortable Alternative ohne Eingriff in den Körper.
So funktioniert die Messung beim Core 2 Sensor:
- Dual-Sensor-System: Ein präziser Thermopile-Sensor misst den Wärmefluss zwischen deinem Körper und der Umgebung. Gleichzeitig erfasst ein Umgebungstemperatursensor äußere Einflüsse wie Lufttemperatur, um die Messung zu korrigieren.
- Intelligenter Algorithmus: Das Herzstück ist eine Software, die laut Hersteller mit umfangreichen klinischen Daten trainiert wurde. Sie errechnet aus dem gemessenen Wärmefluss und der Hauttemperatur den CBT-Wert. Die Genauigkeit kann sich sehen lassen: Studien, unter anderem publiziert im renommierten Journal of Biomedical Optics, bestätigen eine mittlere Abweichung von lediglich etwa ±0,21°C im Vergleich zu etablierten Referenzmethoden.
- Heat Strain Index (HSI): Die zugehörige App visualisiert deine thermische Belastung mit diesem Index. Er kombiniert CBT, Hauttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Aktivitätsdaten zu einem Risikoscore. Eine intuitive Farbskala (Grün, Gelb, Rot) signalisiert dir auf einen Blick, ob deine körpereigene Thermoregulation noch im sicheren Bereich arbeitet oder ob Handlungsbedarf besteht – ein wertvolles Frühwarnsystem.

Hardware-Updates beim Core Sensor der 2. Generation: Kleiner, schlauer, robuster
Mit der zweiten Generation hat der Core Sensor viele sinnvolle Verbesserungen erfahren:
- Kompakter & Leichter: Mit Maßen von ca. 31x31x7,6 mm und federleichten 11,4 Gramm verschwindet das Gerät unauffällig unter der Kleidung oder sogar dem Neoprenanzug.
- Flexible Befestigung: Standardmäßig wird der Sensor mit einem Clip am Brustgurt befestigt. Ich habe ihn in meinem Test einfach als zusätzlichen Sensor am Garmin HRM-Pro Plus eingesetzt. Alternativ stehen optionale, hypoallergene Klebepads zur Verfügung, um ihn direkt auf der Haut zu fixieren, beispielsweise am Oberarm.
- Robustheit: Das kleine Technikwunder ist nach IP68 gegen Schweiß und Wasser geschützt und widersteht somit den Strapazen intensiver Trainingseinheiten und Wettkämpfe.
- Akku & Laden: Der Akku hält bei kontinuierlicher Messung bis zu 6 Tage durch, im Standby sogar wochenlang. Aufgeladen wird bequem via USB-C in etwa 75 Minuten.

Einsatzgebiete des Core 2 Sensors: Vom Hobbyläufer bis zum Ironman-Profi
Hitzetraining: Der Turbo für deine physiologische Anpassung
Gezieltes Hitzetraining kann deine Widerstandsfähigkeit signifikant verbessern. Besonders spannend stelle ich mir vor, dass der Core 2 dir hierbei ermöglicht, das Training präzise zu steuern und optimale Anpassungsreize zu setzen. Praxisberichte, beispielsweise aus dem Radsport, deuten auf spürbare Leistungssteigerungen (etwa bei der FTP – Functional Threshold Power) hin, wenn Athleten den Core dafür nutzen.
Gerade für meine internationalen Wettkämpfe und Laufreisen, die am Rande unserer Laufsaison stattfinden, kann man mit dem Core sehr gut trainieren. Häufig ist es bei den ersten internationalen Halbmarathons und Marathons im Frühling ja schon richtig warm. Während man also in Berlin noch bei maximal 10 Grad trainiert, läuft man dann in Barcelona bei über 20 Grad.
Wettkampf: Taktische Temperatursteuerung für den entscheidenden Vorteil
Gerade im Wettkampf kann man sich gut vorstellen, wie die Überwachung der Kerntemperatur den Unterschied zwischen Erfolg und Aufgabe ausmacht: Sie hilft dir, dein Pacing anzupassen, Kühlstrategien optimal zu timen und einem Leistungseinbruch durch Überhitzung vorzubeugen. Durch die Echtzeitanalyse kann man die Temperaturdaten auch direkt als Datenfeld auf seiner Garmin anzeigen lassen und somit im Wettkampf jederzeit im Blick behalten.
Regenerationsmonitoring: Warnsignale des Körpers erkennen
Auch abseits von Training und Wettkampf liefert der Core 2 aufschlussreiche Daten, die dir helfen können, deine Regeneration im Auge zu behalten und frühzeitig Warnsignale wie beginnende Infekte oder Überlastung zu erkennen. Allerdings finde ich für die Dauerüberwachung meiner Gesundheitsdaten mein Whoop-Armband für geeigneter, weil es einfacher im Alltag zu tragen ist.

Praxischeck: Erfahrungen mit dem Core 2 aus verschiedenen Ausdauersportarten
Wie bewährt sich der Sensor nun konkret im sportlichen Alltag?
- Triathlon: Athleten schätzen das Gerät besonders beim Schwimmen unter dem Neoprenanzug. Es hilft, nicht schon überhitzt aus dem Wasser zu steigen und auf das Rad zu wechseln.
- Marathon: Ältere Core Testberichte der ersten Generation beschreiben bereits eindrücklich, wie Läufer dank der HSI-Alarmfunktion und darauf folgender gezielter Kühlung Leistungseinbrüche in der Hitze vermeiden konnten. Ich habe den Core 2 bisher nur im Training getragen und plane den ersten Wettkampfeinsatz beim S25 Berlin, zudem ich extrem sonnige und frühsommerliche Bedingungen erwarte.
- Radsport: Professionelle Teams nutzen die gewonnenen Daten teilweise sogar für taktische Entscheidungen im Rennen, um die Belastung im Team optimal zu steuern und Fahrer vor dem Hitzekollaps zu bewahren.

Grenzen & Alternativen: Erfahrungen, Bewertung aus meinem Core 2 Test des Body Temperature Sensor
Technische Aspekte des Core 2 Körpertemperatur Sensor
- Latenz: Wie bei nicht-invasiven Messmethoden üblich, gibt es eine kleine Verzögerung von wenigen Sekunden bei der Anzeige sehr schneller CBT-Änderungen. Für die meisten Anwendungen ist dies jedoch vernachlässigbar.
- Klebepads: Bei sehr starkem Schwitzen kann die Haltbarkeit der optionalen Klebepads zur Herausforderung werden – hier ist eventuell etwas Experimentieren mit der Platzierung oder häufigerer Wechsel nötig. Wie schon kurz angesprochen, funktioniert das einklippen des Sensors in einen Herzfrequenz-Brustgurt einwandfrei und ist meine Empfehlung, wie man den Core 2 verwenden sollte.
- Integration: Die Kompatibilität mit gängigen Sportuhren und Radcomputern via ANT+ und Bluetooth ist sehr gut. Die direkte Integration in Smartwatch-Ökosysteme wie Garmin Connect entwickelt sich stetig weiter. In meinem Test hat sich der Sensor unkompliziert mit meiner Garmin Fenix 8 koppeln lassen und wurde auch beim Trainingsbeginn immer einwandfrei automatisch erkannt.
Praktischer Nutzen für Freizeitsportler
So interessant, wie ich die Daten aus dem Core 2 auch finde – der tatsächliche Nutzen für mich als Freizeitathlet hat sich für mich nach den ersten Wochen im Training mit dem Core 2 noch nicht erschlossen. Es mag daran liegen, daß die wärmeren Tage gerade erst begonnen haben und damit der Hitzestress in meinen Trainingseinheiten noch nicht groß genug war. Oder auch daran, daß ich bis jetzt noch keine gut geplanten Testläufe gemacht habe, um verschiedene Hitzestrategien zu testen. So wäre es ja möglich, verschiedene Getränke, Trinkintervalle, Trinkmengen oder sogar das Training mit Kühlwesten auszutesten, um daraus praktische Rückschlüsse für Wettkämpfe zu ziehen. Aber das werde ich in den nächsten Wochen noch angehen.
Expertenstimmen zum Core 2: Was die Wissenschaft sagt
Die Entwicklung des Core wurde von Beginn an wissenschaftlich begleitet, unter anderem durch Forscher der renommierten ETH Zürich. Das Entwicklerteam und beteiligte Wissenschaftler betonen die hohe Genauigkeit und die besondere Fähigkeit des Sensors, laborähnliche Messmethoden alltagstauglich für Athleten verfügbar zu machen. Sportphysiologen erkennen generell ein großes Potenzial in der Echtzeit-Überwachung der CBT. Sie sehen darin eine wertvolle Möglichkeit, Trainings- und Wettkampfstrategien, insbesondere unter Hitzebedingungen, wissenschaftlich fundiert zu optimieren und die Gesundheit der Sportler zu schützen.
Preisliche Einordnung im Markt
Mit einem Preis von ehemals 299€ und nun wegen der Zölle auf €314,95 angepassten Preis, positioniert sich der Core 2 klar als Premium-Tool. Viele andere Laufuhren oder Fitness-Tracker messen lediglich die Hauttemperatur und die Umgebungstemperatur und damit Werte, die deutlich weniger aussagekräftig sind als die vom Core präzise berechnete Kerntemperatur des Körpers. Direkte Konkurrenzprodukte, die eine vergleichbare nicht-invasive CBT-Messung anbieten, sind auf dem Markt bislang selten zu finden.

Fazit zum Core 2 Test: Für wen lohnt sich die Investition in diesen Temperaturwächter?
Der Core 2 ist zweifellos ein spezialisiertes Werkzeug, das sich besonders für folgende Nutzergruppen eignet:
- Ambitionierte Ausdauersportlerinnen und -sportler, die regelmäßig bei hohen Temperaturen trainieren oder an Wettkämpfen teilnehmen.
- Trainerinnen und Trainer, die Hitzetraining methodisch fundiert und datengestützt steuern möchten.
- Sportmediziner und Leistungsdiagnostiker, die detaillierte Einblicke in die Thermoregulation ihrer Athleten gewinnen wollen.
Stärken des Core 2
- Wissenschaftlich validierte Genauigkeit bei der CBT-Messung
- Sehr kompakte, leichte und robuste Hardware
- Umfassende Konnektivität (ANT+, Bluetooth)
- Echtzeitanzeige der Daten in Garmin Datenfeldern
- Praktischer und leicht verständlicher Heat Strain Index (HSI)
Entwicklungspotenzial für den Core 2
- Weitere Minimierung der systembedingten Latenz
- Fortlaufende Optimierung der Klebepads für Extremsituationen oder alternative Tragemöglichkeiten, z.B. als Armsleeve, wie beim Whoop.
- Noch intuitivere Handlungsempfehlungen direkt in der App
Gesamtbewertung zum Core 2 Körpertemperatur Sensor
Der Core 2 ist ein leistungsstarkes Instrument für alle Athleten, die ihre Performance bei Hitze nicht dem Zufall überlassen wollen. Wer bereit ist, sich mit den Daten auseinanderzusetzen und sie ins Training zu integrieren, erhält tiefe Einblicke in die eigene Physiologie. Er stellt eine wertvolle Unterstützung dar, um Leistung zu optimieren und gesundheitliche Risiken durch Überhitzung zu minimieren.
Diskutier mit!
Wie gehst du persönlich mit Hitze beim Training oder im Wettkampf um? Hast du vielleicht schon Erfahrungen mit dem Core Sensor oder ähnlichen Geräten gesammelt? Teile deine Strategien, Tipps und Gedanken mit uns in den Kommentaren!

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