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Fitbit Surge Erfahrungen aus dem Test der GPS-Uhr mit Activity Tracker

fitbit surge

Fotos: Fitbit

Ehrlich gesagt habe ich mich jahrelang gefragt, warum es diese Geräteklasse einfach nicht gibt und auch auf vielen Fachmessen mit Herstellern und Experten darüber gesprochen und nie eine wirklich überzeugende Antwort bekommen.

Die ersten Activity Tracker kamen schon 2011 auf den Markt und auch GPS Sportuhren gibt es schon seit 2003 und früher. Seitdem existieren beide Produktkategorien nebeneinander und für mich als sportlichen Menschen bedeutete das immer einen Wechsel der Geräte. Wenn ich zum Laufen oder Radfahren ging, wo ich meine Distanzen, Routen, Höhenwechsel, Pulsbereiche und genaue Trainingsdaten erfassen wollte, musste ich die GPS-Sportuhr anlegen (bisher hatte ich den Garmin Forerunner 305, dann TomTom Runner Cardio im Einsatz) und davor und danach wurde wieder der Activity-Tracker angelegt, um die normale Aktivität im Tagesverlauf zu messen, wie Schrittanzahl etc. Und so hatte man dann am Ende des Tages zwei Datensets, die sich schwer zusammenführen liessen – meinen Trainingslauf von der GPS-Uhr und meine Tagesaktivität und Schlafdaten vom Tracker – ein praktisches Gesamtbild über meine komplette Tagesaktivität gab es nicht.

Um so mehr war ich begeistert, als dann im Herbst letzten Jahres die ersten Gerüchte über die Fitbit Surge durchsickerten, das erste Gerät, daß eine vollwertige GPS-Sportuhr mit einem Activity Tracker verbindet. Seit etwa einem Monat habe ich nun endlich die Fitbit Surge im Test und habe erste Erfahrungen gesammelt, die ich nun in diesem Testbericht mit Euch teilen will.

Was beim ersten Anlegen bei der Fitbit Surge auffällt, ist das keilförmige Design der Uhr, an das man sich erst ein wenig gewöhnen muss – das Gehäuse ist also auf der Daumenseite des Handgelenks flacher als auf der Handgelenkseite des kleinen Fingers. Diese Gewöhnungsphase ist aber sehr kurz und mir fiel es nach ein paar Tagen gar nicht mehr auf. Das Armband ist aus Gummi und schon bei der Bestellung kann man verschiedene Größen wählen, die dann auf die Handgelenkgröße passen. Das Armband trägt sich auch sehr angenehm, ist gut einzustellen und schmiegt sich gut an die Haut an. Hier gibt es aber auch schon meinen einzigen Kritikpunkt an der Fitbit Surge. Da das Gerät ja 24 Stunden am Tag getragen wird, um wirklich alle Daten des Tages und die Schlafdaten aus der Nacht aufzuzeichnen, ist es für die Haut nicht gerade vorteilhaft wenn sie dauerhaft von einem luft- und wasserdichten Gummiarmband umschlossen wird. Ich habe daher die Uhr immer für ein paar Tage am linken Handgelenk getragen und dann nach rechts gewechselt und wieder zurück. Wenn es in Zukunft noch andere Armbänder gäbe, die vielleicht aus Stoff, Leder oder zumindest mit Luftlöchern versehen sind, könnte das dem Komfort noch weiter erhöhen.

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Ein von Sports Insider (@sports_insider_magazin) gepostetes Foto am

Das Gerät verfügt über eine glasklaren schwarz-weiß Digitalanzeige, auf der standardmäßig die Zeit angezeigt wird und bei der sich sowohl über Wischbewegungen als auch über drei seitlich angebrachte Druckknöpfe alle Funktionen steuern lassen. Die Bedienung ist eigentlich recht intuitiv, ich musste jedenfalls keine Anleitung lesen, um das Gerät und die Bedienung zu verstehen. Auf der Unterseite ist dann ein optoelektischer Sensor und zwei LEDs angebracht, die konstant den Puls messen. Ähnliche Sensoren sind ja inzwischen in vielen Sportuhren eingebaut, die ohne Brustgurt arbeiten. Auch die Lade- bzw. Datenschnittstelle ist auf der Unterseite angebracht – ein Datenaustausch ist aber jederzeit per Bluetooth über das Smartphone oder den Rechner möglich, daher braucht man die Schnittstelle eigentlich nur zum laden.

Wirklich hilfreich ist auch die Kopplung der Uhr an das Smartphone – zunächst hielt ich das ja für ein Feature, daß niemand braucht und eher aus marketingründen eingebaut ist, aber es ist doch praktisch wenn man auf der Uhr seine SMS lesen kann und über eingehende Anrufe informiert wird. Zumindest bei mir ist es so, daß ich mein Telefon gern mal auf dem Schreibtisch liegen lasse oder zu Hause in der Küche und so bekomme ich dann doch mit, wenn sich etwas tut auch wenn ich das Handy nicht in der Tasche habe. Schnell eine SMS zu lesen geht auch deutlich komfortabler über die Uhr als erst das Smartphone in die Hand zu nehmen – überraschender Weise.

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Doch kommen wir zu den Kernfunktionen der Uhr. Zum einen misst die Uhr also alle Aktivitätsdaten aus unserem Alltag und so bekommen wir am Ende des Tages eine schöne Statistik über Schlafdauer, Schlafqualität, Wachphasen, Herzfrequenz im Tagesverlauf, zurückgelegte Schritte, Etagen, aktive Zeit des Tages und verbrannte Kalorien – also alles was wir von Activity Trackern so kennen – nur das hier auch die Herzfrequenz dauerhaft überprüft wird.

Zusätzlich kann man intensive Sporteinheiten, wie Lauftrainings noch einmal separat tracken und über die Uhr die Sporteinheit starten, pausieren und beenden, um so auch die GPS-Details aufzuzeichnen. Anschliessend bekommt man über die Fitbit-App einen oberflächlichen Überblick über die Trainingseinheit, kann aber online ein detailliertes Trainingsergebnis einsehen, daß die Pace einzeln pro gelaufenem Kilometer ausweist, die gelaufene Strecke auf einer Karte anzeigt und auch den Tempoverlauf, Kalorienverbrauch, Tempozonen und Herzfrequenzverlauf detailliert anzeigt und zwar mindestens so gut, wie ich es von meinen bisherigen GPS-Uhren von Garmin und TomTom, aber auch von Apps wie Strava und Co. kenne.

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Richtig spannend wird es, wenn man zusätzlich zur Fitbit Surge noch die Fitbit Aria einsetzt, eine Körperfettwage, die mit dem heimischen WLAN verbunden wird und dann automatisch alle Daten an das persönliche Fitbit Konto übermittelt. Somit hat man nur durch das auf die Wage stellen und tragen der Surge ein extrem detailliertes Bild der aktuellen Verfassung und kann das Zusammenspiel von Schlaf, Ernährung, Gewicht, Training und Aktivität sehr gut erkennen und optimieren. Wer es ganz genau mag, kann über die Fitbit App auch seine Mahlzeiten und Getränke erfassen, und so seine Diät noch genauer aussteuern. Für Premiumnutzer stehen dann auch Trainingspläne und Ernährungspläne bereit, die den Nutzer beim Erreichen der indivuellen Ziele unterstützen.

Überrascht hat mich auch die Akkulaufzeit der Uhr, die bei mir bei etwa einer Woche lag, abhängig von der Häufigkeit mit der man GPS-Trainings aufzeichnet, aber auch kürzer sein kann. Für mich als iPhone-Nutzer, der gewöhnt ist das Smartphone bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufzuladen aber mindestens jede Nacht, ist das eine absolut praktikable Dauer.

Derzeit wird die Uhr von Windows PCs, Macs und iOS-Geräten wie iPhone oder iPad unterstützt – eine Android-Version ist aber auch angekündigt. Zudem gibt es wirklich häufig Updates sowohl für die Uhr, als auch die Fitbit-App, um weitere coole Features, wie neue Sportarten oder detailliertere Berichte direkt in der App oder für die Uhr freizuschalten.

Als Fazit meines Fitbit Surge Testbericht, kann ich meine Begeisterung nur wiederholen, denn gerade im Preis-Leistungsverhältnis gibt es einfach nichts besseres zur Zeit. GPS-Uhren ohne Brustgurt, die aber keine Activity Tracker Funktionen haben, kosten normaler Weise 250€ und mehr und auch für einen vernünftigen Fitnesstracker ist man mit 100-150€ dabei. Bei Fitbit Surge bekommt man beides in einem für den Preis von 250€, daher ist das zur Zeit meine absolute Kaufempfehlung.

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