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Outdoor Wanderschuhe

Welche Wanderschuhe sind die Besten? Lowa, Meindl, Salomon, adidas oder Hanwag?

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Bevor wir richtig in unseren Wanderschuh-Ratgeber einsteigen, ist es wichtig, daß man sich zunächst überlegt, was mit man mit den Wanderschuhen vorhat und wie man sie richtig aussucht und testet. Denn nicht für jeden Einsatz müssen es die teuren, wasserdichten Wanderschuhe von den bekannten Marken sein. Gerade für leichtere Wanderungen kommen auch leichtere Trailrunningschuhe und andere Alternativen zu Wanderschuhen in Frage. Also auf gehts!

Was muss man beim Kauf von Wanderschuhen beachten?

Wanderschuhe müssen nicht nur dein Körpergewicht samt Ausrüstung tragen, unterschiedliche Temperaturen und klimatische Bedingungen aushalten, der Geländebeschaffenheit trotzen, sondern sollen sich auch deiner Fußstruktur anpassen und dem Abrieb möglichst lange widerstehen. Sie gehören zu den wichtigsten Utensilien eines Wanderers oder Bergsteigers.

Da die richtigen Wanderschuhe eine so bedeutende Rolle spielen, schauen wir uns im Detail an, was bei dem Kauf von Wanderschuhen zu beachten ist.

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Was möchtest du mit den Wanderschuhen machen?

Bei der Wahl deines Wanderschuhs gilt: Er sollte so stabil und strapazierfähig wie nötig, aber auch so leicht und bequem wie möglich sein. Solche genauer festgelegten Anforderungen an einen Schuh führen dann zu einer Ausdifferenzierung der Schuhart – abhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet und Deinem persönlichen Anspruch.

Tageswanderungen, die mit einem eher weniger schweren Rucksack und einer moderaten körperlichen Beanspruchung verbunden sind, können problemlos mit Halbschuhen oder Trailrunning-Schuhen durchgeführt werden. Sie sind leicht, stabil und ermöglichen auch mal längere Wandertouren im leichteren Gelände.

Auf Wanderstiefel solltest du zurückgreifen, wenn dein Rucksack schwer beladen und das Gelände steil und mit einem hohen Schwierigkeitsgrad gepaart ist. Sie sind durch eine höhere Stabilität im Fußgelenkbereich gekennzeichnet, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

7 Verschiedene Arten von Wanderschuhen

  • Hikingschuhe
  • Wanderschuhe
  • Approachschuhe
  • Hikingstiefel
  • Wanderstiefel
  • Trekkingstiefel
  • Bergstiefel

Wozu eignen sich einfache Wanderschuhe?

Einfache Wanderschuhe oder Halbschuhe eignen sich für die oben beschriebenen einfachen bis moderaten Tageswanderungen.

Hikingschuhe
Wenn du gerne einen gemütlichen Wanderausflug oder entspannten Spaziergang machst, sind Hikingschuhe ideal dafür geeignet. Sie sind leicht, gut gedämpft und belüftet. Das zugehörige Gelände sollte weniger steil und der Rucksack eher leicht sein.

Hikingschuhe werden den Kategorien A/B zugeordnet.

Wanderschuhe
Im Gegensatz zu Hikingschuhen sind Wanderschuhe robuster, schwerer und steifer in ihrer Konstruktion. Dementsprechend kannst du deinen Rucksack auch gewichtiger packen und anspruchsvollere Wanderstrecken mit entsprechendem Gelände auswählen. Eine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg wäre beispielsweise mit Wanderschuhen gut machbar.

Wanderschuhe werden den Kategorien A/B oder B zugeordnet.

Approachschuhe
Approachschuhe – auch manchmal Zustiegsschuhe genannt – sind, wie die Bezeichnung vermuten lässt, Wanderschuhe zum Überwinden von Geländepassagen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die etablierten leichten Halbschuhe verfügen darüber hinaus an der Spitze der gut profilierten Sohle eine vollgummierte sogenannte „Climbing Zone“. Dadurch lassen sich Auf- und Abstiege, kleinere Kletterpassagen und felsiges Gelände leichter durchqueren.

Approachschuhe besitzen einen Abriebschutz bestehend aus Zehenschutzkappe, Gummirand und Geröllschutzrand. Sie umschließen deinen Fuß fest, so dass sie insgesamt schmal geschnitten sind. Zustiegsschuhe ergänzen somit die klassischen Wanderschuhe um einen klettersportlichen Aspekt.

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Wozu eignen sich Wanderstiefel?

Wanderstiefel eignen sich für die oben beschriebenen schweren bis besonders anspruchsvollen Wanderungen bzw. Aufstiege ins Hochgebirge.

Hikingstiefel
Hikingstiefel bringen ähnlich wie Hikingschuhe ein geringes Gewicht und eine weiche Sohle mit. Die besondere Mischung aus Kunstfasern und Leder oder synthetische Materialien sind der Grund für die „Leichtigkeit“ des Schuhs.

Wenn du Hüttenwanderungen oder agile Wandertoren mit einem eher leichten Rucksack bevorzugst, sind Hikingstiefel genau das Richtige für dich.

Hikingstiefel werden den Kategorien A/B oder B zugeordnet.

Wanderstiefel
Wanderstiefel sind „eine Nummer“ stabiler und fester als Hikingstiefel. Sie bestechen durch die Materialkombination aus einem höheren Lederanteil und Kunstfasern, einer beständigen Sohle und einer steiferen Stiefelkonstruktion. Trägst du einen mittelschweren Rucksack und legst Wert auf eine Stiefelkonstruktion, die deinem Fußgelenk Sicherheit bietet? Dann solltest du auf Wanderstiefel setzen.

Wanderstiefel werden der Kategorie B zugeordnet.

Trekkingstiefel
Trekkingstiefel sind im Unterschied zu Wanderstiefeln schwerer, robuster und steifer. Sie gehören gemeinsam mit den Bergstiefeln zu den schwersten Wanderstiefeln, wobei zunehmend Trekkingstiefel auf den Markt kommen, die einen höheren Anteil an synthetischen Materialien besitzen. Daher solltest du dir genau überlegen, ob du tatsächlich auf Trekkingstiefel zurückgreifen möchtest. Sie sind sinnvoll, wenn beispielsweise mehrere Wochen via Backpacking durch die Natur streifst.

Die hochwertigen Stiefel bestehen meist aus Leder, wobei das Obermaterial mit einem Geröllschutzrand aus Gummi vor möglichen Schäden schützt. Hervorzuheben ist die Sohlenkonstruktion der Trekkingstiefel, die über einen Dämpfungskeil verfügt. Gerade wenn dein Rucksack besonders schwer ausfällt, federt der Dämpfungskeil das Mehrgewicht deines Körpers ab. Bedenkenswert ist das eingeschränkte Abrollvermögen der Hikingstiefel, was deinen Tragekomfort schmälert.

Wanderstiefel werden der Kategorie B/C zugeordnet.

Bergstiefel
Bergstiefel haben Steigeisenauflagen und eine fast vollständig versteifte Sohle. Die verhärtete Sohle sorgt dafür, dass eine Abrollbewegung des Fußgelenks praktisch kaum möglich ist. Diese Tatsache macht nur in extremen Situationen des Hochgebirgsbergwanderns Sinn, wenn es nahezu durchgängig in die Vertikale geht. Du kannst davon ausgehen, dass Bergstiefel weniger für langandauernde Wanderungen empfehlenswert sind.

Wanderstiefel werden der Kategorie C und D zugeordnet.

Was versteht man unter den verschiedenen Schuhkategorien A, B, C und D?

Wir reden schon seit einiger Zeit davon, dass ein entsprechender Wanderschuh einer bestimmten Schuhkategorie zugeordnet werden kann. Was genau bedeutet das? Nun, die verschiedenen Schuhkategorien haben folgende Bedeutung:

  • Schuhkategorie A: Dazu zählen leichte Hiking- und Freizeitschuhe. Sie sind durch eine weniger verwindungssteife, flexible Sohlenkonstruktion gekennzeichnet.
  • Schuhkategorie A/B: Unter der Kategorie A/B fallen Leicht-Wanderstiefel (Hikingstiefel). Verwindungssteifer als Kategorie A und verfügt bereits über einen hohen Schaft.
  • Schuhkategorie B: In der Schuhkategorie B findest du Wanderstiefel, die charakteristisch eine robuste Sohle und einen umlaufenden Geröllschutzrand haben.
  • Schuhkategorie B/C: Trekkingstiefel fallen in die Kategorie B/C. Das bedeutet, dass bereits ein anspruchsvolles Gelände, längere Touren und schwere Rucksäcke bei der Beanspruchung des Schuhs involviert sind.
  • Schuhkategorie C: Darunter fällt Schuhwerk, das für alpines Gelände, schwere Klettersteige und Bergtouren, sowie Gletscherüberquerungen gemacht ist. Sie haben eine hintere Steigeisenauflage.
  • Schuhkategorie D: Bergstiefel „fühlen“ sich in der Kategorie D „wohl“. Sie sind in der Regel steigeisenfest (im Bereich der Ferse und der Zehen), wetterfest isoliert und nahezu vollversteift.
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Welche Obermaterialien werden bei Wanderschuhen verwendet?

Generell wird das Material des Wanderschuhs den Bedingungen und Anforderungen beim Wandern angepasst. Bewährt haben sich folgende Obermaterialien:

  • Leder (z. B. Nubuleder, Wildleder, Yak-Leder)
  • Cordura
  • Mesh-Gewebe

Leder
Lederschuhe waren und sind auch heute noch von herausragender Qualität; aber recht kostspielig. Dass der hohe Preis für Lederschuhe und Lederstiefel gerechtfertigt ist, zeigt sich an den besonderen Eigenschaften von Leder. Leder passt sich nach einer gewissen „Einlaufzeit“ deiner Fußform an und entwickelt ein angenehmes Fußklima. Zudem ist Leder langlebig, robust und widerstandsfähig.

Die „Schattenseiten“ eines Lederschuhs oder Lederstiefels sind Pflege und Gewicht. Spezielle Lederpflegeprodukte halten das Material geschmeidig und lange haltbar, ansonsten wird Leder schnell rissig und spröde. Leder, insbesondere bei Volllederstiefeln, ist recht schwer und sollte immer im Vergleich zu leichteren und alternativen Materialien betrachtet werden.

Übersicht einiger Lederarten, die bei Wanderschuhen zum Einsatz kommen:

  • Nubuleder: Vollrindleder, hat eine feine und weiche Oberfläche
  • Wildleder: Wildhautleder wird selten eingesetzt
  • Veloursleder: Fleischspaltleder, das in vielen Fällen mit Kunstfasergewebe kombiniert wird
  • Yak-Leder: Aus den Häuten der Yaks hergestellt. Es gilt als besonders widerstandsfähig und geschmeidig.
  • Terracare-Leder: Rindleder, das die Gerberei Heinen produziert. Es gilt als nachhaltig und ressourcenschonend.
  • Kunstleder: Synthetisches Leder, das in der Verarbeitung von Wanderschuhen bzw. Wanderstiefeln selten verwendet wird. Die Begründung liegt in der geringen Atmungsaktivität und schnellen Wasserdurchlässigkeit. Kunstleder ist weder besonders robust noch nennenswert widerstandsfähig.

Cordura
Cordura ist ein Gewebe aus Polyamid (Nylon), das von dem Schweizer Unternehmen Invista entwickelt wurde. Es gilt als auffallend reißfest und überaus robust. Dadurch eignet es sich ganz besonders für Bereiche eines Wanderschuhs bzw. Wanderstiefels, die regelmäßig mehr beansprucht werden, meist im Spann und Knöchelbereich. Cordura ist leichter als Leder.

Mesh-Gewebe
Mesh-Gewebe ist ein leichtes, atmungsaktives und flexibles Material, das aus synthetischen Fasern hergestellt wird. Es wird bei Wanderschuhen und Wanderstiefeln im Bereich des Hiking und Trailrunning eingesetzt, wo leichte Materialien bevorzugt eingesetzt werden.

Der Nachteil von Mesh-Gewebe ist eine weniger hohe Robustheit im Vergleich zu Leder und Cordura. Tatsächlich wird es deshalb kaum in Wanderschuhen bzw. Wanderstiefeln eingesetzt.

Welche Materialien werden im Innenbereich von Wanderschuhen verarbeitet?

Die verwendeten Materialien hängen von deinem Bedarf und den äußeren Bedingungen ab.

  • Gore-Tex Membran: Die von Robert W. Gore im Jahr 1969 entwickelte mikroporöse Membran aus Polyetrafluorethylen (ePTFE) ist insbesondere für niederschlagsreiche Regionen und nicht so hohen Temperaturen konzipiert. Wanderschuhe- und Wanderstiefel, die dieses Material „inne“ haben, werden mit der Abkürzung GTX gekennzeichnet. Produkte mit der GTX-Kennung sind komplett wasserdicht.
  • Leder-, Mesh-Futter: Dieses Futter eignet sich in warmen Gegenden. Leider ist dieses Material nicht besonders wasserdicht. Es gilt als atmungsaktiv und „fußklimaneutral“. Bei höheren Temperaturen ist der Feuchtigkeitstransport im Innenleben von Wanderschuhe bzw. Wanderstiefeln extrem wichtig.
  • Volllederstiefel bzw. Volllederschuhe (gewachst): Bestechen durch ihre wasserabweisenden und guten klimatischen Innenbedingungen.

Tipp: Wanderschuhe und Wanderstiefel müssen zwar nicht wasserdicht sein, sollten aber abhängig von Region und Klima kühlen und feuchten Bedingungen trotzen können. Unter diesem Aspekt wäre der Kauf eines wasserdichten (z. B. GTX oder Eco-Shell Footwear) Wanderschuhs bzw. Wanderstiefels angeraten.

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Welche Passform eines Wanderschuhs bzw. Wanderstiefels wäre optimal?

Wenn du bereits einige Kilometer mit deinem Rucksack und den zugehörigen Wanderschuhen zurückgelegt hast, weißt du, wie wichtig die Passform eines für Wanderungen geeigneten Schuhs ist. Damit beim Wandern der Spass nicht verloren geht und durchgängig Fußschmerzen an der „Wanderordnung“ stehen, ist die persönliche Fußform von großer Bedeutung. Ein schmaler und kleiner Fuß verlangt eine schmale und kleine Schuhform, ein breiter und großer Fuß möchte mit einem breiten und großen Schuh „umsorgt“ werden.

Nachfolgend unterscheiden wir Wanderschuhmarken nach ihrer Passform:

Breite Passform

  • Keen
  • Meindl
  • Hanwag

Schmale Passform

  • Scarpa
  • La Sportiva
  • Salewa

Normale Passform

  • Lowa
  • Jack Wolfskin
  • Hanwag

Tipp: Einige Hersteller haben die Unterschiedlichkeit der Fußform von Menschen erkannt und in ihr Produkt einbezogen. So bietet Hanwag mit Modellen wie Hanwag Wide, Hanwag Narrow und Hanwag Bunion eine Differenzierung der Passform. Hanwag Wide eröffnet im Vorderfußbereich mehr Raum für die Füße, Hanwag Narrow zielt auf eine schmale Passform und Hanwag Bunion berücksichtigt sogar die Fußfehlstellung „Hallux Valgus“.

Was muss ich bei der Schuhsohle beachten?

Die Sohlenkonstruktion richtet sich nach Wandergebiet, Wanderbedingungen und den persönlichen Präferenzen.

Die Beschaffenheit der Lauf- und Zwischensohle gehört zu den wesentlichen Eigenschaften der Schuh- bzw. Stiefelsohle. Sie bestimmt maßgeblich die Laufsicherheit. Je geringer die Profilausprägung der Sohle, desto weniger ist die entsprechende Sohlenkonstruktion für schweres Wandergelände geeignet. Allenfalls ist eine solche Laufsohle für leichte Freizeitaktivitäten brauchbar. Es sei anzumerken, dass eine extrem grobstollige Sohlenprofilierung das Abrollverhalten des Fußgelenks einschränkt und wiederum für den Freizeitgebrauch ungünstig macht.

Die Zwischensohle besteht meist aus PU (Polyurethan) oder EVA (Ethylenvinylacetat). Ihre Aufgabe besteht darin, Erschütterungen abzufedern und den Tragekomfort der Schuhe bzw. Stiefel auch bei längeren Wandertouren zu gewährleisten.

Überblick der Wanderschuhsohle von „unten nach oben“ (Laufsohle zu Tiefzughaken):

  • (1.) Laufsohle: Festigkeit auf dem Untergrund (Gummi-Außensohle)
  • (2.) Zwischensohle: Dämpfung und Stabilisierung
  • (3.) Gelenk: Torsionssteifigkeit des Schuhs sichern (Kunststoff- oder Metalleinlage in der Zwischensohle)
  • (4.) Dämpfkeil: Stoßdämpfung (Elastischer Teilstück der Zwischensohle)
  • (5.) Brandsohle: Stabilisierung und Tragekomfort („Herzstück“ zwischen Schaft und Sohle)
  • (6.) Wetterschutzrand: Schutz vor Abrieb und Nässe (Gummistücke im Bereich der Zehen und Ferse)
  • (7.) Schaft: Fixierung des Fußes im Schuh (Oberbau des Schuhs besteht aus bis zu 200 Teilen)
  • (8.) Tiefzughaken: Halt und Fixierung im Schuh (nach hinten versetzter Schnürungshaken im Knöchelbereich)
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Was muss ich bei der Anprobe von Wanderschuhen beachten?

Bei Wanderschuhen und Wanderstiefeln gilt: Lieber eine Nummer größer kaufen. Die Gründe liegen in der Charakteristik des Wanderns: Bei der Überwindung von Höhenmetern und längeren Wanderstrecken schwellen deine Füße an und benötigen dadurch etwas mehr Platz im Schuh bzw. Stiefel. Eine passgenaue Anprobe würde relativ schnell zu Verletzungen der Zehen führen, wenn diese während des Wanderns ungünstig gegen die Schuhspitze prallen.

Größe
Ein bewährter Trick, um die Größe der Wanderschuhe und Wanderstiefel herauszufinden, ist zunächst Wandersocken anzuziehen. Durch die besondere Polsterung und Dicke der Wandersocken kann ein bessere Einschätzung der Größe erfolgen. Dazu werden die beiden Einlegesohlen entfernt und der Fuß am Ende der Schale mit dem hinteren Sohlenrand abschließend platziert. Nun sollte im Zehenbereich und zum Rand der Sohle ein Abstand von etwa 1,5 cm bis 2 cm gegeben sein.

Schnürung
Passt? – Hervorragend! Jetzt schauen wir uns die Schnürung an.

Klassische Schnürung

Bei der klassischen Überkreuz-Schnürung wird der Schnürsenkel vom Spann bis zum Schaft kreuzartig geführt. Die geringe Spannung ist für leichtes Hiking und Approach gut geeignet.

Zwei-Zonen-Schnürung

Anspruchsvolle Wanderungen erfordern mehr Halt im Schuh. Dazu kannst du die Zwei-Zonen-Schnürung nutzen, die im Schaft- und Spannbereich unterschiedliche Zugkräfte nutzt:

  • Ziehe die Schnürsenkel im Zehen- und Spannbereich angenehm fest
  • Nutze die Zustellöse im mittleren Segment zur Fixierung der Schnürsenkel, um etwas Zugspannung zu erzeugen
  • Vergrößere die Spannung im Schaftbereich, um mehr Festigkeit und sicheren Tritt zu gewährleisten: Schnürsenkel von oben durch die Öse und dann kreuzartig zur Zunge vorarbeiten. Die Ösen festigen die Bindung von Schuh und Fuß.

Parallelschnürung

Die Parallelschnürung bietet sich bei einem hohen Spann an. Um den Druck auf den Fußrücken zu verringern, wird an der entsprechenden Stelle der Schnürsenkel parallel geschnürt. Der Schnürsenkel wird schließlich an der Zustellöse fixiert, damit der Schaft stabilisiert wird. Analog zur Zwei-Zonen-Schnürung werden die Schnürsenkel von oben in die entsprechende Öse eingefädelt. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Stabilisierung im Knöchelbereich.

Wanderschuhe im Test: Wie kann man Wanderschuhe am besten testen?

Wenn du deinen neuen Wanderschuh oder Wanderstiefel testen möchtest, dann solltest du das nicht während einer Wandertour machen, sondern dir vorher ein paar Tage Zeit zum Testen nehmen. Idealerweise sind dafür die Abendstunden geeignet, weil deine Füße ähnlich wie bei einer Wanderung durch den bisherigen Tagesablauf bereits leicht angeschwollen sind. Treppen eignen sich gut, um z. B. den Fersensitz im Wanderstiefel oder in den Wanderschuhen zu testen. Rutscht deine Ferse im Schuh oder Stiefel, dann solltest du zur Nachprobe gehen.

Insgesamt sollte ein Wohlfühl- und Sicherheitsgefühl mit deinem neuen Schuhprodukt entstehen und keinerlei Zweifel aufkommen, dass deine Wandertour von der Schuh- bzw. Stiefelqualität beeinträchtigt wird. Schließlich soll eine Wanderung Spass und Freude bereiten.

Bei bei outdoor-tests.com  findest Du übrigens jede Menge Testberichte, in denen Erfahrungen mit den Wanderschuhen verschiedener Hersteller gesammelt wurden und in übersichtlichen Vergleichstests vorgestellt werden.

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Wie solltest du deine Wanderschuhe pflegen?

Achte beim Wanderschuhkauf darauf, wenn dir die Pflege deiner Schuhe oder Stiefel am Herzen liegt, dass du dir die passenden Pflegeprodukte dazu kaufst. In der Regel kann dich der hiesige Berater über die entsprechenden Produkte informieren, sodass du länger Freude an deinen Schuhen oder Stiefeln bzw. am Wandern hast.

Folgende Pflegemaßnahmen sind empfehlenswert:

  • Wachs: Lederschuhe und -stiefel werden weicher, biegsamer und wasserabweisender
  • Imprägnierspray: Kunstleder- und Synthetikschuhe werden wasserabweisend und schmutzunempfindlicher
  • Pflegeprodukte für Sohlen- und Geröllschutzränder

Fazit: Wanderschuhe bzw. Wanderstiefel gehören zum Fundament einer freudvollen und sinngebenden Wanderung. Je nach Art und Anspruch der Wanderung solltest du auf qualitativ hochwertige Obermaterialien, Innenleben der Wanderschuhe und Besohlung achten. Hierzu ist eine professionelle Beratung empfehlenswert, die du durch Anprobe und regelmäige Pflege deiner Wanderschuhe oder Wanderstiefel unterstützt.

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