Das es sich anfühlt, als wenn die Zeit wie im Flug vergeht, habe ich wieder ganz besonders beim Peloton Jahrestag gemerkt. Niemals hätte ich gedacht, daß es wirklich schon vier Jahre vergangen sind, seitdem Peloton in Deutschland gestartet ist. Ebenso wenig hätte ich gedacht, daß meine Begeisterung für Peloton so lange anhält. Meine Faszination für Peloton begann im Sommer 2019, als ich in Santa Monica einen Testride auf dem Peloton Bike machte.
Ab diesem Moment war mir klar, daß ich sofort dabei sein werde, wenn Peloton in Deutschland startet. Und so war ich dann auch einer der Ersten der aus Deutschland bei den internationalen Rides mitgefahren ist. Daher auch mein Leaderboard-Name „daniel_germany“. Ich habe dann auch recht schnell begonnen, über meine Erlebnisse in meinem Peloton Blog zu schreiben und bin nun mit Peloton Bike+, Peloton Tread und Peloton Guide ziemlich komplett ausgerüstet.
Anlässlich des „Peloton on Tour“ Events in Berlin hatte ich das Vergnügen, Martin Richter, den General Manager Germany & Austria von Peloton und Erik Jäger, den Trainer der ersten Stunde zu einem Interview zu treffen und ein wenig zu plaudern, wie sich Peloton in den ersten vier Jahren in Deutschland entwickelt hat und wohin die Reise gehen wird.
Wie hat sich die Peloton Community in Deutschland seit dem Start verändert?
Zu Beginn waren es vor allem die Innovatoren, die immer auf der Suche nach den neuesten Trends und Gadgets sind, die schnell auf den Deutschlandstart reagiert haben. Meist waren das auch Leute, die in irgendeiner Form auch einen Bezug zu den USA hatten, wo die Peloton Community ja auch 2019 schon sehr stark war. Ursprünglich waren auch die Männer etwas stärker in der Peloton Community vertreten, aber inzwischen hat sich das ausbalanciert und Frauen und Männer sind gleich stark bei Peloton vertreten.
In der Community sind alle Altersklassen vertreten und mit Erika Rischko haben wir sogar eine über 80-Jährige, die mit Peloton trainiert. Erika haben wir im vergangenen Jahr auch einmal in einem Youtube-Video vorgestellt.
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Traineren Frauen und Männer unterschiedlich bei Peloton und wie schneiden die Deutschen international ab?
Die Männer sind insgesamt kompetitiver und werden stärker von den Challenges getriggert und sind auch bei den Power Zone Kursen sehr aktive. Viele Frauen trainieren ja auch außerhalb von Peloton meist mehr im Gruppentraining und bei Kursen. Auffällig ist, daß die Deutschen im Vergleich viel länger trainieren und auch längerfristig auf ein Trainingsziel hinarbeiten.
In den USA gibt es mit Ally Love und Cody Rigsby ja richtige Superstars unter den TrainerInnen. Welche sind die beliebtesten Peloton TrainerInnen bei den Deutschen?
In Deutschland ist die Trainerperformance viel homogener, weil jeder Trainer seine eigene Nische hat. So steht Charlotte Weidenbach für das Thema Rock, Benny Adami steht für Party und Konfetti und Erik für harte Trainings und Kraft.
Wie geht es mit der Hardware-Strategie in Deutschland weiter? Das Peloton Row ist ja nun auch in Kanada verfügbar und auch hier warten alle sehnsüchtig auf den Launch des Peloton Rudergerätes.
Wir glauben, daß wir in Deutschland noch immer stark mit den bisherigen Geräten wachsen können und mit dem Bike, dem Bike+ aber insbesondere auch mit dem Peloton Tread noch mehr Fitnessbegeisterte erreichen können. Bisher gibt es ja auch nur in den Peloton Studios in New York die speziellen Produktionskapazitäten für das Peloton Row. Durch die neue Partnerschaft mit Lululemon wird es bald auch Peloton Kurse auf dem Mirror geben, was einen gewissen Fokus des Teams benötigt.
Anmerkung vom Sports-Insider: Dadurch, daß es bisher weder Trainer noch Produktionskapazitäten für Row-Kurse in Europa gibt und der Fokus auf dem Ausbau der bestehenden Hardware liegt, gehe ich davon aus, dass das Peloton Row frühestens Ende 2024 in Deutschland startet – wahrscheinlich sogar erst 2025.
Wird es ein Peloton Studio in Deutschland geben?
Das ist nicht geplant und die deutschsprachigen Kurse werden weiter aus London produziert. Da Setup für die Produktion der Kurse ist wirklich aufwändig. Wenn man sich anschaut, wie viele Kameras für einen einzigen Kurs im Einsatz sind und welchen Aufwand es auch personell erfordert, die Kurse zu produzieren – das kann man nicht so einfach in Deutschland replizieren. Außerdem wurde das Studio in London auch gerade umgebaut und weiter verbessert. Es wird aber weiter regelmäßig spezielle Events für die Community von Peloton Deutschland in London geben – so wie jetzt auch mit „Peloton on Tour“.
Wie sieht es mit der internationalen Expansion aus. Kommen bald noch neue Länder dazu?
Seit 17. Oktober 2023 ist Peloton offiziell in Österreich erhältlich und darauf fokussieren wir uns nun zunächst. Natürlich kann die Expansion in neue Märkte in Europa genauso interessant sein, wie der Launch neuer Hardware. Doch aktuell konzentrieren wir uns auf die bestehende Hardware und den Ausbau der Peloton Community in Deutschland und Österreich.
Anmerkung vom Sports-Insider: Ich vermute, daß mittelfristig Spanien ein mögliches neues Peloton-Land in Europa werden könnte. Die Spanier haben zwar nicht so ein hohes Haushaltseinkommen, wie andere Märkte, aber dadurch, daß in den USA mit Camila Ramón, Mariana Fernández und Rad Lopez sogar schon drei Trainer:innen gibt, die Kurse auf spanisch produzieren, wäre also der Aufwand auf der Kurs-Seite relativ gering, wenn Peloton in Spanien starten würde.
Wird es noch neue Kurstypen bei Peloton geben? Kommt das Power Zone Training auf das Tread?
Mit der Option von Power Zone Kursen auf dem Tread haben wir uns schon beschäftigt. Da man sich aber komplett frei auf dem Laufband bewegt, gibt es deutlich mehr Variablen zu beachten, als bei Power Zones auf dem Bike, die die Umsetzung leider zu komplex machen. Wir beschäftigen uns aber viel mit dem Thema künstliche Intelligenz und wie die KI dabei helfen kann, den jeweils richtigen Peloton Kurs zur richtigen Zeit zu finden. Mit der neuen Funktion der Aktivitätsziele, die man als Peloton-Mitglied festlegen kann, können wir schon heute besser Kurse vorschlagen, als jemals zuvor. Aber das Potential die Trainingserfahrung mit KI weiter zu personalisieren ist riesig.
Vielen Dank für das Interview und ich wünsche viel Erfolg für die Initiativen in 2024!
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