Laufen begeistert Jung und Alt. Und das Schöne an diesem Sport ist: Er kann ortsunabhängig ausgeführt werden. Einfach hinein in die Laufschuhe und los geht’s! Wer Verletzungen vorbeugen will, der dehnt sich vor dem Haus noch ein bisschen und wärmt seine Muskeln mit ein paar lockeren Übungen auf. Aber spätestens dann kann es wirklich schon losgehen – mehr braucht es gar nicht. Bei schlechtem Wetter kann zu Hause oder in einem Fitnesscenter auf einem Laufband trainiert werden. Für leidenschaftliche Läufer ist aber auch ein Wolkenbruch kein Grund, um auf der Couch zu bleiben. Im Gegenteil: Manchmal ist ein Lauf bei leichtem Regen besonders schön und erfrischend.
Doch obwohl dieser Sport überall ausgeführt werden kann, zieht es die meisten Läufer dennoch in Parks oder – wenn möglich – in gänzlich unberührte Natur. Dort verflüchtigt sich der Alltagsstress am Schnellsten und gerade weicher Waldboden schont die Beine. Vor allem schattige Wälder oder alpine Gegenden laden im Sommer zum Laufen ein, denn dort herrschen meist angenehme Temperaturen, sodass der Körper nicht überhitzt.
Eine Möglichkeit, den Laufsport mit Urlaub zu verbinden ist das Zillertal in Österreich. Zahlreiche klassische Laufstrecken, aber auch Trailrunning-Touren inmitten hoher Berge warten auf Aktive. Darüber hinaus finden im Zillertal und in der Umgebung jeden Sommer mehrere Trailrunning-Wettbewerbe statt – sowohl solche für Hobbyläufer als auch für die Elite. Im Rahmen eines Sommerurlaubs eignet sich Mayrhofen als Ausgangspunkt für sportliche Aktivitäten – neben spektakulären Laufstrecken gibt es dort auch die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren: Paragleiten, Rafting oder Klettern an steilen Felswänden. Auspowern kann man sich in dieser Gegend also definitiv. Doch nun zurück zum Laufen: Nachfolgend findest du ein paar Tipps für Strecken und Laufveranstaltungen im Zillertal.
Die 5 besten Laufstrecken im Zillertal
Ramsau-Mayrhofen-Runde
Eine gute Startmöglichkeit ist die knapp zehn Kilometer lange Runde von Ramsau nach Mayrhofen und wieder zurück. Du startest hierfür zum Beispiel in Ramsau, läufst rechts über die Brücke und weiter nach Hippach, Schwendau, Kohlstatt und Burgstall. Dort geht es erneut über die Brücke und in einer Schleife entlang des Ufers der Ziller bis Kreuzlau. Von nun an läufst du wieder zurück – ebenso entlang des Ufers. Nach gut einer Stunde solltest du wieder in Ramsau eintreffen. Übrigens: In der Gegend verläuft auch der Easy Trail. Insgesamt 24 Kilometer kannst du entweder als gemütliche Wanderung oder knackige Laufrunde absolvieren. Entlang der Strecke kommst du an einigen Highlights vorbei, wie etwa an verschiedenen Wasserfällen.
Glockenblick-Runde
Knapp zehn Kilometer lang, allerdings äußerst anspruchsvoll, ist die Glockenblick-Runde vom Europahaus Mayrhofen aus. Entlang des Zemmbaches geht es zunächst in Richtung Hochsteg. Über Wiesen und vorbei an Bächen gelangst du hinauf nach Finkenberg zum geschützten Landschaftsteil „Glocke“. Der höchste Punkt der Tour befindet sich beim Waldfriedhof Finkenberg. Von nun an läufst du auf der anderen Seite der Schlucht bergab und schließlich zurück nach Mayrhofen.
Inntal-Runde von Uderns
All jene, die gerne entlang von plätschernden Flüssen laufen, kommen auch bei dieser 10 Kilometer langen Laufrunde voll auf ihre Kosten. Gestartet wird in Uderns, wo du zunächst ebenso hinunter ans Ziller-Ufer läufst. Schwenke hier weiter nach rechts bis zur Brücke bei der Zillertalstraße. Diese querst du und kannst zum Beispiel noch bis Kaltenbach-Stumm weiterlaufen. Dort angekommen, geht es auf derselben Strecke zurück bis zur Zillertalstraße. Dort hältst du dich nun allerdings rechts und kannst entlang des rechten Ziller-Ufers zum Beispiel bis nach Haselbach laufen, dort erneut die Brücke queren und schließlich zurück nach Uderns joggen.
Nasse Furt- & Tuxer-Mühle-Runde
Eine 13 Kilometer lange Runde mit einigen Highlights kann zudem in Madseit gestartet werden. Hier geht es zunächst rechts hinunter zum Tuxbach. Diesem folgst du einige Kilometer entlang des Ufers bis Juns. Jetzt wechseln die Abschnitte – es geht einmal tief in den Wald hinein oder vorbei an Wiesen, bis du schließlich wieder auf den Bach triffst. Bei Vorderlanersbach schwenkst du nach links und läufst nun bis Lanersbach retour. Auf der anderen Seite des Tuxbaches gelangst du zurück nach Madseit. Der Zwergenwald, die Tuxer Mühle, die Nasse Furt oder ein kleiner Bewegungsplatz sind Highlights entlang der Strecke.
Harakiri-Hill
Bei dieser 10 Kilometer langen Tour ist der Name Programm: Diese anspruchsvolle Strecke startet beim Europahaus Mayrhofen. Du läufst zunächst talaufwärts entlang des Waldweges in Richtung Burgstall. Dort biegst du nach links und gelangst nach Astegg. Dabei sind einige Höhenmeter zu meistern, ehe es mitten im Wald wieder steil bergab geht. Schließlich erreichst du Kohlstatt und Kreuzlau und landest erneut in Mayrhofen.
Faszination Trailrunning
„Laufen“ ist schon länger in unserem Sprachgebrauch, aber was ist eigentlich „Trailrunning“? Dabei handelt es sich wortwörtlich übersetzt um Pfadläufer. Aber was unterscheidet nun einen „Pfadläufer“ vom „normalen“ Läufer? Übersetzt man das Ganze mit „Geländelauf“, bekommt man als Laie schon einen weitaus besseren Eindruck davon, was sich hinter „Trailrunning“ verbirgt. Verlässt ein Straßenläufer zum Beispiel die Asphaltstrecke und läuft auf einem Schotterpfad, der zu einem See führt, so könnte man das prinzipiell schon einmal als „Trailrunning“ bezeichnen. Geht es um alpine Gegenden wie das Zillertal, so sprechen Experten in diesem Zusammenhang auch gerne vom „Cross-Adventure-Trailrunning“. Erst im Jahre 2015 wurde dies vom Leichtathletik-Weltverband als offizielle Disziplin anerkannt.
Die besten Trailrunning-Events im Zillertal
Obwohl es die Disziplin erst seit ein paar Jahren offiziell gibt, hat sich das Zillertal schon zu einer beliebten Gegend für Trailrunner gemausert. Hier findet beispielsweise im Juli der „Schlegeis 3000 SKYRACE & TRAILRUN“ statt. 33 Kilometer und 2.380 Höhenmeter machen dieses Event zu einem ganz besonderen Abenteuer zwischen Gipfeln, atemberaubenden Ausblicken und dem Spüren der eigenen Kraft.
Im August findet zudem der „Zillertaler Steinbockmarsch & Steinbocklauf“ statt. Dabei legen Interessierte eine herausfordernde 30 Kilometer lange Strecke zwischen Ginzling Dorf und dem Alpengasthaus Breitlahner zurück. Und wer dann noch immer nicht genug hat, der kann sich noch zum „Mayrhofen Ultraks“ im September anmelden. Hierbei begleiten die vier Hausberge – der Kolm, die Ahornspitze, der Grünberg und der Tristner – die Läufer kontinuierlich. Zur Auswahl stehen verschiedene Strecken – für die Elite gibt es ein Abenteuer mit über 100 Kilometern! Ich durfte bei der Erstausgabe meine ganz persönlichen Mayrhofen-Ultraks-Erfahrungen sammeln.
Das toppt nur noch ein weiteres Highlight Tirols: der „Großglockner Ultra-Trail„ mit 6500 Höhenmetern und 110 Kilometern. Ganz an der Spitze der Trailrunning-Events rangiert allerdings der „Ultra-Trail Kat100“. 100 steht hierbei für 100 Meilen – in Kilometern beträgt die Distanz somit umgerechnet sage und schreibe 173 Kilometer. Und natürlich ist das noch nicht alles: Auch 9996 Höhenmeter wollen noch gemeistert werden.
Tour de Tirol
Zu einem jährlichen Highlight wurde für viele Läufer auch die Tour de Tirol, worüber sogar ein Dokumentarfilm gedreht wurde. Tour de Tirol bedeutet: drei Etappen an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit insgesamt 75 Kilometern Distanz und 3500 Höhenmetern. Dieses Jahr findet bereits die 16. Auflage der beliebten Veranstaltung statt. Am ersten Tag ist eine Strecke von 10 Kilometern zurückzulegen, die sich in drei Runden à 3,33 Kilometer unterteilt. Am nächsten Tag steht der sogenannte Kaisermarathon auf der Agenda. Hier gilt es 42 Kilometer und 2345 Höhenmeter zu bewältigen. Wer am dritten Tag noch nicht aufgegeben hat, der muss nochmals eine Distanz von 23 Kilometern und dabei weitere 1200 Höhenmeter meistern, bevor das Ziel erreicht wird.
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