Nach einer ziemlich intensiven Zeit mit dem Marathon in Mailand und der zuckerfreien Ernährung im April, hatte ich im Mai endlich wieder eine Zeit ohne Marathontraining und konnte meine Schwerpunkte wieder etwas erweitern. Gerade im Marathontraining ist man durch die hohen Trainingsumfänge ja gezwungen auf Vieles zu verzichten, um Training, Regeneration und den Alltag unter einen Hut zu bringen. Für mich stand gleich zu Beginn des Monats eine schöne Sportreise in die Berge auf dem Programm und ich konnte mich in den Winklerhotels im Pustertal sämtlichen Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Biketouren, Quadfahren und natürlich Trailrunning widmen und nach dem Sport bei Wellness und ausgezeichnetem Essen etwas entspannen. Im Gepäck hatte ich jede Menge Outdoor-Neuheiten, von denen ich viele schon in den letzten Wochen ausführlicher vorgestellt habe. Besonders die Laufschuh-Testliste ist um einiges länger geworden und repräsentiert auch meine neue Leidenschaft, das Trailrunning, noch stärker.
Ein bisschen traurig war ich aber schon, daß ich durch meine Dolomitenreise den Free Happy Yoga Event in Potsdam verpasst habe, bei dem der Wettergott mal wieder alles gegeben hat, damit die kostenlose Yogastunde im Freien nicht verregnet. In diesem Jahr waren fast 200 Teilnehmer auf dem Luisenplatz und wenn die Veranstaltung weiter so an Popularität gewinnt, werden im nächsten Jahr wohl die Plätze knapp.
Laufen und Gutes tun, war dann beim Wings for Life Run angesagt und wie auch schon in 2016 ging es für mich in Poznan an den Start, da es für uns Berliner bzw. Potsdamer logistisch einfach sehr gut erreichbar ist. In 2016 war ich quasi als Locationscout noch allein unterwegs, doch in diesem Jahr waren wir schon eine kleine Reisegruppe mit Christina, Chris von den Flitzpiepen, Micha Klotzbier, Steffen und Helmut die sich in polnischen Fangesängen an der Startlinie übten.
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Für mich entpuppte sich der Wings for Life World Run ganz überraschend auch als ein weiteres Saisonhighlight, denn ich wurde erst nach 36,2km vom Catcher Car eingeholt und war damit bester Deutscher in Polen und auch generell unter den Top 3% der Finisher. Es lief einfach sehr gut und mit meinen 36km war ich insgesamt ja auch nur 8km von der kompletten Marathondistanz entfernt. Wäre ich also ungefähr in meinem Durchschnittstempo, einer 4:36Pace, weitergelaufen, wäre eine Marathonzeit zwischen 3:13-3:16h möglich.
Aktuell hänge ich bei meinen Marathonzeiten ja knapp unter 3:30h fest, aber der Wings for Life World Run war ein tolles Signal, daß das Potential da ist noch deutlich schneller zu laufen, wenn die Bedingungen passen.
Vielleicht war aber auch die entspannende Phase vor dem Wettkampf ein Schlüssel zum Erfolg, denn ich war zum ersten Mal nicht nur als Tagesbesucher im Tropical Islands, sondern habe nach vielen Gerüchten die ich gehört hatte, nun endlich auch meine eigenen Erfahrungen mit der Übernachtung im Tropical Islands gemacht. Übrigens habe ich meine zuckerfreie Ernährung während der Reisen über Board geworfen und mich auch wieder intensiv dem süßen Leben gewidmet – leider mit der Folge, daß ich mein wunderbares Renngewicht nun gerade nicht mehr habe. Ich muss also im Juni noch einmal ran an den Speck Zucker.
Nach dem Wings for Life Run habe ich übrigens auch die neuen CEP Recovery Tights ausprobiert und bin nach dem Überwinden meiner Strumpfhosenblockade großer Fan davon geworden. Besonders bei langen und intensiven Wettkämpfen ist die Anschaffung wirklich sinnvoll.
Aber im Mai war ich nicht nur für den Sport viel unterwegs, sondern auch beruflich hat eine kleine Welt-Tournee begonnen durch alle Büros in Europa und Anfang Juni dann auch nach Los Angeles. Als erste Station stand ein Besuch des Teams in London auf dem Programm, aber leider hatte ich mich etwas erkältet und konnte nur einmal laufen gehen. Dabei wollte ich unbedingt mal mit den adidas Runners in London mitlaufen und auch den New Balance Run Club in London ausprobieren.
Als harte Nuss entpuppte sich in diesem Jahr auch der Big25 Berlin, bei dem ich für die 25km am Start war. Das es jetzt nicht unbedingt die smarteste Idee ist am Tag davor einen 20km Trainingslauf zu absolvieren, versteht sich von selbst, aber mir geht es beim Big25 auch nicht um Rekorde, sondern um die Stimmung und besonders den legendären Zieleinlauf durch die sambabetrommelten Katakomben und die Ehrenrunde durch das Olympiastation. Wer den Wetterbericht gehört hatte, wusste, daß es eine Hitzeschlacht werden würde, aber viele waren wohl doch zu sehr von diesem plötzlichen Sommereinbruch überfordert, denn ich habe selten so viele Läufer aufgeben oder in ärztlicher Behandlung gesehen, wie bei diesem Big25 und auch die Veranstalter waren überfordert. Ich gehörte zu den schnelleren Läufern und bekam wenig von den Problemen mit der Wasserversorgung mit, aber andere Läufer berichteten mir, daß man an den Wasserstationen warten musste, weil die Teams nicht mit dem Füllen der Becher hinterherkamen. Das bei solchem Wetter die Läufer aber meist zwei Becher nehmen und nicht nur einen wie bei kühleren Temperaturen, sollte einen Veranstalter dieser Größenordnung aber eigentlich nicht überraschen – besonders wenn man eine Wassermarke als Sponsor hat. Bei anderen Veranstaltung werden in solchen Fällen übrigens noch kurzfristig zusätzliche Verpflegungspunkte aufgebaut.
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Für mich war es wieder einmal ein Rennen für den Kopf und ein gutes Kampftraining gegen den Schweinehund. Nachdem ich die ersten 5km schnell angegangen war, musste auch ich einsehen das es wirklich schon zu warm war, um Rekorde zu jagen und das gesund ankommen, das neue Wettkampfziel werden würden. Kurz nach Kilometer 10 kamen dann trotz des reduzierten Tempos die ersten Selbstzweifel, warum ich mir das eigentlich gerade antue und nicht mit einem kühlen Getränk in der Hand irgendwo im Schatten liege. Aber ein Rennabbruch kommt für mich nicht in Frage, denn was ich anfange will ich zuende bringen, egal in welcher Zeit. Nach einigem Ringen mit mir selbst, wurde es dann aber plötzlich wieder besser und ich hatte meine optimale Geschwindigkeit gefunden und konnte flüssig die zweite Hälfte absolvieren. Am Ende war ich nur knapp 5 Minuten langsamer als im letzten Jahr und damit super zufrieden aus dieser Hitzehölle entkommen.
Ein tolles Event-Highlight folgte dann in Berlin, wo der neue adidas PureBoost DPR vorgestellt und mit einer ganzen Riege von Elite-Läufern und adidas Runners aus der ganzen Welt gefeiert und durch die Straßen Berlins gejagt wurde.
Dabei habe ich dann auch die ersten 1.000 Laufkilometer des Jahres komplettiert und es trotz einer schwächeren zweiten Monatshälfte noch auf fast 200km im Mai gebracht.
Als nächste Station meiner Welttournee stand dann Barcelona auf dem Plan, wo ich jeden Tag ein kleines Morgenläufchen einlegte. Barcelona hat eine wirklich tolle Frische und Stille am Morgen und wenn man durch die engen Gassen rennt und sieht, wie die Stadt langsam erwacht, ist das wirklich inspirierend für den Tag. Das Highlight ist jedes Mal, wenn sich nach vielen Kurven und dem Zick-Zack durch die Straßen plötzlich der Horizont öffnet und man am Yachthafen oder der Strandpromenade steht und auf die Weite des Ozeans blicken kann.
Im Blog drehte sich natürlich viel um meine Outdoor-Serie und die vielen Trailrunning- und Outdoortests, aber wahrscheinlich wegen des Vatertags, waren meine Tipps mit Geschenkideen für Läufer wieder sehr beliebt. Aber auch die Übersicht über die Laufmagazine wurde häufig gelesen – und da sage nochmal jemand Print sei tot! Wenig überraschend ist natürlich, daß der Beitrag über die Polar M430 Sportuhr nun wieder populärer ist, denn die auf der FIBO vorgestellte Innovation ist jetzt auch im Handel verfügbar. Meine persönliche Neuheit des Monats waren die neuen Nike Free, die meine Liebe zu den Natural Running Klassikern neu entfacht haben.
Das kontroverseste Thema des Monats war das Nike #Breaking2 Projekt, mit dem ich aber inzwischen auch meinen Frieden gemacht habe. An Stelle von Nike hätte ich einfach darauf verzichtet, einen speziellen Schuh für diesen Rekordversuch zu vermarkten. Auch wenn es keine regulären Wettkampfbedingungen waren, habe ich einen gigantischen Respekt vor dieser Leistung und ich glaube, daß diese neue Marathonzeit hilft, die nächste Läufergeneration zu inspirieren noch härter zu trainieren und alles zu geben, um auch in einem regulären Marathon näher an die 2-Stunden-Schallmauer zu kommen. Interessant wird es, die Reaktion von adidas abzuwarten, die ja sehr sportlich gratuliert haben, aber mit dem Projekt #Sub2 auch noch einen Ass Schuh im Ärmel haben. Mit der neuen, urbanen Strategie stürmt adidas ja derzeit weiter in die Herzen der Läufer und hat gerade erst die Berliner mit zwei Calisthenics Parks beschenkt.
Für mich stehen im Juni noch mal zwei spezielle Projekte auf dem Programm, bevor es langsam wieder mit dem Trainingseinstieg für den Berlin-Marathon soweit ist. Den Auftakt macht im Juni der Berlin-Triathlon, den ich mit großer Begeisterung im letzten Jahr erstmals gefinished habe und dann wage ich mich an den Velothon über die 120km-Distanz. Da fehlen aber noch einige Trainingseinheiten, bis ich dafür bereit bin, auch wenn meine erste 45km-Runde im neuen Skins Radoutfit (Danke Skins für das Shirt / Hose) ganz zufriedenstellend verlief.
Ich spiele aber noch mit dem Gedanken, meinen Rennkalender im Juni etwas zu erweitern und den Intersport Olympia Lauf mitzunehmen oder um die Döberitzer Heide zu flitzen. Vielleicht sehen wir uns ja?
Hier findet Ihr übrigens auch die Beiträge zu den Top Sport News vom Jahresrückblick 2016. Und aus 2017 gibt es hier den Rückblick vom Januar, Februar, März und April.
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