Meine Vorweihnachtszeit startete in diesem Jahr in Kalifornien. Und so hatte ich das große Glück, einmal hautnah bei der Hollywood Christmas Parade dabei zu sein, bei der vor allem berühmte Fahrzeuge aus Hollywood-Filmen ihren großen Auftritt haben.
Und Dank des Jetlag habe ich im Dezember doch noch fast 100km laufend zusammengebracht, denn mein Morgen startete wie immer mit einem Strandlauf am Manhattan Beach.
Allerdings war ich zum ersten Mal während der Offseason in L.A. und beschränkte mich daher auf kleine, ruhige 5 Kilometer Runden – dafür aber schon fast im Streakrunning über 8 Tage hindurch!
Was ich in der Offseason immer wieder eigenartig finde ist, wie schnell sich die Gewohnheiten und die Wahrnehmung verschiebt. Plötzlich kommen mir 10km schon wieder lang vor und die wirklioch langen Kanten von 30km sind unvorstellbar weit! Vor ein paar Wochen hätte ich 5km noch als zu kurz befunden, um dafür überhaupt die Laufschuhe herauszuholen und 10km wären die Erwärmung gewesen. Und nun, knapp 8 Wochen nach dem letzten Marathon, fühle ich mich mit 5k genau richtig! Merkwürdig.
Leider bin ich auch in dieser Offseason noch nicht darauf gekommen, was mit der Zeit passiert. Während der Laufsaison stelle ich mir immer vor, wie viel Zeit ich haben werde, wenn dann Offseason ist und ich nicht mehr so viel Zeit ins Laufen investiere. Was ich dann wohl alles mit der ganzen freien Zeit anstellen werde? Und dann ist man mittendrin in der Offseason und diese freie Zeit, die man irgendwie anders füllen könnte, existiert garnicht.
Aber zumindest konnte ich neben der Arbeit in L.A. ein wenig echte, freie Zeit füllen und donnerte ein wenig nach Süden, um die im Sommer chronisch überlaufenen Influencer-Hotspots in Malibu mal in der Nebensaison abzuchecken. Aber für “romantisches Couple Pic mit wechselnden Accessoires vor Meereskulisse”, “me and by Abs at the beach”, “follow-me hand streckt sich vom Strand Richtung Betrachter” sowie “nur wir beide mit Picknick Korb und Decke am Strand” Klassiker ist einfach immer Saison. Der Unterschied ist nur, wie lange man warten muss, bis kein anderer Mensch ins Bild rennt.
Das Schöne aber ist, daß man sich solchen Szenen, wie am El Matador Beach ja auch entziehen kann. Und glaubt man Experten, haben die total inszenierten Fotos ja sowieso bald keine Chance mehr, wenn es weiter um #mehrrealitätbeiinstagram geht.
Zum ersten Mal, habe ich auch einen Abstecher in einen Nationalpark gewagt und mich auf eine kleine Tour durch den Topanga State Park gefreut. Berglöwen, Klapperschlangen und andere spannende Tierarten kann man dort beobachten – ich beobachtete aber vor allem, wie meine Schuhe mit jedem Schritt mehr Schlamm aufsammelten und sich in Richtung Schlittschuh weiterentwickelten. Denn die Wege waren durch den Regen leider absolut aufgeweicht und leider kaum benutzbar.
Zurück in der Heimat, liess ich es dann weiter locker angehen und schraubte meine Läufe auf einen Lauf pro Woche herunter. Denn nach fast 2.500 Jahreslaufkilometern wurde der Laufapparat wirklich strapaziert und muss noch weiter ausregenerieren, bevor die Laufuhr dann wieder auf Null springt.
Und obwohl man weniger läuft, muss man sich ja nicht weniger mit dem Laufen beschäftigen. Saisonplanung ist hier das Zauberwort, denn zum ersten Mal habe ich neben dem großen Laufkalender mit allen Events der Region auch einen privaten Eventkalender erstellt, wo ich nur die Sportveranstaltungen aufzähle, bei denen ich selbst dabei sein werde. Wie Ihr seht, ist noch Einiges an Luft und gerade für die Frühjahrsplanung bin ich noch in der Inspirationsphase.
Eines der berührendsten Erlebnisse des Jahres war dann aber das Weihnachtsfest für Obdachlose, daß seit mittlerweilen 25 Jahren von Frank Zander in Berlin veröffentlicht wurde. Nach einigen erfolglosen Bewerbungen durfte ich in diesem Jahr endlich einmal als Helfer dabei sein und etwas zurückgeben, nachdem mein Jahr von so vielen Highlights durchzogen war. Besonders berührt hat mich die Herzlichkeit und Dankbarkeit. Selten habe ich so viele liebe Wünsche von wildfremden Menschen bekommen und so leuchtende Kinderaugen gesehen. Da ist auch die ein oder andere Träne bei mir gekullert. Vielen Dank an dieser Stelle auch für Eure Spenden!
Mit dem heutigen Silvesterlauf endet aber erst einmal ein großartiges Laufjahr für mich, daß so viele tolle Momente und Erlebnisse für mich bedeutete, wie schon lange nicht mehr. Vielen Dank an alle, die über den Blog und Instagram dabei mitgefiebert haben und vielen Dank an alle Partner und Unterstützer, die diese einzigartigen Momente möglich gemacht haben!
Habt einen tollen Start ins neue Jahr!
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Hier findest Du übrigens auch die Beiträge zu den Monatsrückblicken vom Juni, Juli, August, September, Oktober und November!
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