„Willkommen zurück!“ ist wahrscheinlich der beste Kurztitel für meinen September. Ich hatte ja bereits gegen Ende August wieder erste Läufe, zwar mit langsamen Zeiten, aber dafür mit einem guten Laufgefühl erlebt – im September war meine Verletzung aber nun entgültig abgehakt und es ging wieder voran. Mit über 250 Laufkilometern bin ich auch von den Umfängen zurück auf meinem alten Niveau. Jetzt müssen nur noch die Zeiten zurückerkämpft werden und mein Renngewicht stimmt leider auch noch nicht so ganz. Auch wenn es also in dieser Saison keine neuen Bestzeiten mehr geben wird, bin ich froh wieder intensiv und mit Freude meinen Lieblingssport ausüben zu können.
Der September stand natürlich auch ganz im Zeichen der Marathonvorbereitung für den Berlin-Marathon, bei dem zwar nur das Ziel „Freudbetont durchkommen, möglichst unter 4 Stunden“ formuliert war, aber auch das macht man nicht aus dem Stand. Also gab es viele Longruns und bei einer kleinen Spätsommerreise, konnte ich diese sogar am wunderschönen Elbufer absolvieren.
Gleich danach ging es für zwei Tage für einen Business-Trip nach London, wo ich ein paar neue, spannende Routen bei meinen Morgenläufen am Themseufer entdeckt habe. Wer hätte gedacht, daß es dort eine Fitness-Route gibt.
Nach ein paar Tagen in Berlin und Potsdam startete ich dann für zwei Tage nach Barcelona, wo gemeiner Weise der Sommer gerade eine kleine Pause eingelegt hatte. Trotzdem mag ich das morgentliche Flair in Barcelona ganz besonders, wenn der Wind vom Meer durch die kleinen Gassen weht, die Fischhändler ihre Ware bekommen und die Stände aufbauen und die Kaffees öffnen, wo die Leute einen kleinen Kaffee auf dem Weg zur Arbeit nehmen oder ganz gemütlich mit der Zeitung vor der Nase den Tag einleiten.
Wie Ihr ja wisst, experimentiere ich auch häufiger beim Thema Ernährung und probiere neue Ernährungsmethoden für mich aus. Nach dem Fasten, Paleo und der zuckerfreien Lebensweise, habe ich mich schon länger für die vegane, pflanzenbasierte Ernährung interessiert. Bei einem tollen Event eines veganen Stromanbieters, konnte ich viele vegane Blogger kennenlernen und habe mich ganz besonders gefreut, mit dem veganen Chef Björn Moschinski kochen zu dürfen. Dieser Event und die vielen tollen Gespräche mit den anderen und die vielen hilfreichen Tipps haben mich bewogen nun auch auf eine rein pflanzliche Ernährung umzustellen. Ich bin jetzt genau seit einer Woche ohne tierische Produkte in meiner Ernährung ausgekommen und ich habe weder das Gefühl, daß mir etwas fehlt, noch das mich diese Ernährungsform vor riesige Herausforderungen stellt. Aber wie es mir als veganer Athlet nach der Umstellung geht, berichte ich Euch in ein paar Wochen in einem separaten Beitrag.
Schon seit längerer Zeit gibt es bei den adidas Runners die Rubrik „Wandertag“ und jetzt war ich auch endlich mal bei einem dieser Wandertage dabei. Die adidas Runners haben sich ja inzwischen zu einer globalen Laufcommunity entwickelt, die in fast jeder Großstadt von Berlin, New York bis Mumbai zu finden ist. Bei den Wandertagen besuchen sich die verschiedenen adidas Runners Crews gegenseitig bei Laufevents, häufig auch in Verbindung mit Couchsurfing, wo die adidas Runners der Gastgeberstadt, Schlafplätze für die anreisenden adidas Runners aus den anderen Städten bereitstellen. Für mich ging es also bei meinem ersten Wandertag nach München, von wo aus wir zu einem schönen Formtest für den Berlin-Marathon starteten. Die Halbmarathondistanz beim Tegernseelauf sollte es sein und ich war richtig gespannt, wie sich das Training der vorangegangenen Wochen ausgezahlt hat – gleichzeitig musste ich aber Kräfte für den Berlin-Marathon sparen und genau das viel schwer. Immer wieder wurde ich unterbewusst schneller und entschied mich dann, mich hinter einen langsameren Läufer zu klemmen und nicht zu überholen. Das klappte dann eigentlich auch ganz gut, bevor ich in der zweiten Rennhälfte dann doch etwas mehr Tempo zuliess. Einige ziemlich herausfordernde Anstiege im letzten Drittel forderten aber auch kräftemäßig ihren Tribut. Als Flachlandasphaltläufer bin ich scheinbar nicht enden wollende Anstiege einfach nicht gewohnt, aber der Cheering Point der adidas Runners auf dem Berggipfel liesst mich dann zumindest Richtung Ziel noch einmal richtig ballern. So wurde es dann eine 1:45:41 und für mich eine schöne Erfahrung. Danach ging es dann noch auf das Oktoberfest, aber davon erzähle ich Euch auch noch in einem eigenen Beitrag.
Dann ging es also in Richtung Endspurt für den Berlin-Marathon und in diesem Jahr hat sich einmal mehr gezeigt, daß Berlin die Läuferhauptstadt Deutschlands ist und der Berlin-Marathon damit der größte Event und eine Art Klassentreffen der Läufercommunity ist. Und so gab es unzählige Events in der Marathonwoche und Salming nutzte die Aufmerksamkeit gleich zur Eröffnung des ersten Salming Flagship Store in Deutschland.
Schon im Vorfeld des Marathon hatte Under Armour mit der #RunVerboten Kampagne viele fragende Gesichter erzeugt und rund um den Moritzplatz auch ordentlich die Plakatwände gekapert. Das Highlight der Kampagne fand aber am 20. September statt, als sich zwei Reisebusse voller verbotener Läufer auf den Weg zum Teufelsberg machten, um dort einen ziemlich bombastischen Event abzufeiern.
Am Freitag vor dem Marathon hatten sich dann die Midnight Runners aus London angekündigt und so gab ich mir eine etwas fragwürdige Marathonvorbereitung aus einem schnellen Shake-Out Run mit ON Running und dem Midnight Runners Berlin Event.
Die Verwirrung, die es im Vorfeld des Marathons um den Gepäckbeutel und Poncho gegeben hatte, stellte sich dann beim Abholen der Startunterlagen doch als weniger dramatisch dar, weil scheinbar die meisten bewusst oder unbewusst die traditionelle Variante gewählt hatten. Etwas intensiver wurden da schon meine Wettkampfregeln diskutiert, denn scheinbar waren schon die meisten Läufer mit diesen Unsitten konfrontiert.
Der Berlin-Marathon selbst lief für mich in diesem Jahr einfach genial, weil ich mir keinerlei Druck machte und weil die Stimmung trotz des Nieselwetter einfach gigantisch war. Ich habe auch den Eindruck, daß sich die Zuschauer immer mehr Mühe geben, sich etwas einfallen zu lassen und so gibt es immer mehr Schilder, Konfetti und Musik. Besonders die Cheering Stations der adidas Runners und Bridge the GAP waren wieder genial, aber auch unterwegs stand in diesem Jahr immer wieder jemand genau an der richtigen Stelle. Vielen Dank dafür!
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Insgesamt bin ich mit soviel Spaß gelaufen, wie selten zuvor. Besonders die frohen Kinderaugen beim Abklatschen stecken immer wieder an, wenn man selbst vielleicht schon etwas schwächelt. Etwas schade war natürlich, daß es keinen neuen Weltrekord gab, aber ich hoffe, daß ich den als neuen neuen Marathonrekordschuh konzipierten adidas Sub2 trotzdem bald selbst mal laufen kann.
Die vielen Läufe im September waren auch wieder eine super Gelegenheit, um neues Material zu testen und die Laufschuh-Testliste ist entsprechend gewachsen. Neu auf der Liste sind die asics Gel Noosa FF und der inov-8 Trailroc 285, aber auch eine neue Regenjacke, die man einfach trockenschütteln kann, hat mein Läuferherz erobert.
Für mich geht es in diesem Jahr noch intensiv weiter und die nächsten Longruns warten schon auf mich. Zusätzlich zu den nächsten Läufen in Berlin und Brandenburg, wie dem Great10k und dem Einheitslauf, werde ich in diesem Jahr auch beim Frankfurt-Marathon starten – allerdings nur in der Staffel. Mein großes Jahresabschlusshighlight wird aber der New York City Marathon, für den ich mit einem glücklichen Händchen einen Startplatz bekommen habe. Aber auch mein Wettkampfkalender 2018 ist in Arbeit. Welche großen Marathons es in 2018 werden sollen, habe ich aber noch nicht entschieden.
Neben meinem Projekt zur veganen Ernährung, habe ich mir aber auch noch ein weiteres Ziel gesetzt. Und zwar möchte ich meinen umfangreichen Erfahrungsschatz nun auch noch stärker mit einer Ausbildung unterlegen und werde eine Online Trainer-Lizenz als Fitnesstrainer mit B-Lizenz anstreben. Nur schade, daß man während der Longruns nicht dafür lernen kann. Aber die Zeit werde ich mir schon irgendwie dafür freischaufeln!
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Hier findet Ihr übrigens auch die Beiträge zu den Top Sport News vom Jahresrückblick 2016. Und aus 2017 gibt es hier den Rückblick vom Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli und August.
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