Columbia gehört ja bekannter Maßen zu den wenigen Unternehmen im Sportmarkt, die trotz des gigantischen Erfolgs und Umsatzes immer noch von der legendären Gert Boyle, die das Unternehmen mitbegründet hat, beeinflusst und zu weiteren Innovationen gepusht werden.
Und so gab es auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, die Neuheiten für die Wintersaison 2016/2017 aus dem Hause Columbia schon einige Wochen vor der ISPO im Gelände und auf der Piste auszuprobieren und wie in jedem Jahr, hat es Columbia wieder einmal geschafft mit neuen Technologien zu beeindrucken, aber auch das Setting des Events war wieder einmal sehr gelungen.
Begrüßt wurden wir in diesem Jahr in Osttirol, der zweiten Heimat von Extrembergsteiger und Alpinist Steve House, mit dem es dann auch zum Tourengehen ging.
Nachdem im letzten Jahr ja die Wiederauferstehung der Columbia Titanium angekündigt wurde, ist nun die zweite, neue und über 20 Styles umfassende Titanium-Kollektion vorgestellt worden, die vor allem mit der Outdry Extreme Technologie glänzt, die man bereits von einigen Columbia Outdoor-Schuhen kennt und die nun in Jacken verarbeitet wird. Outdry Extreme ist eine Gewebekonstruktion, die die Textilien extrem wasserfest macht. Normaler Weise bestehen die Obermaterialkonstruktionen aus mehreren Schichten verschiedener Materialien, die zusammengenäht werden und dann über Nähte und Kammern trotzdem noch Kältebrücken oder Stellen schaffen an denen Wasser eindringen kann. Außerdem vergrößert sich durch diese Bauweise das Volumen und das Gewicht der Textilien.
Bei Outdry Extreme dreht man den Spieß um und hat die Membran nach außen gebracht und laminiert diese direkt an die atmungsaktive Membran. So entsteht nur eine einzige Lage an Material, die mit einer Textilmembran beschichtet ist, die zusätzlich noch abriebfest ist, so daß man auch durch das Tragen eines Rucksacks das Material nicht beschädigt oder die Funktionaliät schmälert. Oftmals haben ja normale Outdoorjacken das Problem, daß sich das Material an den Stellen wo der Rucksack scheuert aufrauht und dort Wasser eindringen kann oder das Material als erstes ermüdet – Beim neuen Outdry Extreme ist dagegen vorgesorgt worden.
Die blaue Columnia Titanium Outdry Ex Gold Down Jacke aus der Diamond-Kollektion, die ich getestet habe, war zusätzlich innen mit Omni-Heat Thermal Reflective und TurboDown ausgestattet, mit denen ich auch in den letzten Jahren schon perfekte Erfahrungen gemacht hatte, da sich mit geringem Volumen und Gewicht eine große Wärmewirkung erzielen lässt. Ehrlich gesagt, habe ich mich im ersten Jahr in dem ich diese Technologien gestestet habe ziemlich totgeschwitzt, weil ich noch ein Baselayer und ein Fleece unter der Jacke hatte, weil ich dieser dünnen Jacke nicht zugetraut habe, dermaßen zu wärmen. Aber ich habe dazugelernt und war deshalb in diesem Jahr nur mit einem Baselayer unterwegs und habe direkt darüber die Columbia Titanium Jacke gezogen.
Neben der Outdry Extreme Technologie sind die neuen Jacken auch mit Heat Seal ausgestattet, die den Jacken auch den charakteristischen Look geben. Die Kammern sind nämlich geschweisst und die Nähte zusätzlich getaped, so daß keine Kältebrücken entstehen, kein Wasser in die Nähte eindringen und auch das TurboDown-Material nicht verrutschen kann. Leider kommt es bei normalen Daunenjacken ja gern mal zu, daß man statt gleichmäßig verteilten Daunen irgendwann nur noch eine Ansammlung von Daunenklumpen an verschiedenen Stellen der Jacke hat, was dann natürlich auch nicht mehr optimal wärmt. Mit Heat Seal vermeidet Columbia genau diesen Effekt.
Im Ergebnis sind die Jacken dann 100% wasserdicht und auch die Lightrail Zipper Reissverschlüsse sind 100% wasserdicht. Die neue Kollektion umfasst auch Outdoor-Hosen und Skihosen, die ebenfalls mit der Technologie ausgestattet sind und bei den Jacken gibt es auch Interchange-Varianten, bei denen die Innenjacke sich von der äußeren Jacke ablösen lässt um so noch vielseitigere Einsatzmöglichkeiten zu haben.
Neben dem Fokus auf neue Technologien im Bereich Outdoor, Ski und Performance, arbeitet Columbia auch weiter an neuen Lifestyle-Produkten, bei der die Technologie dann nicht so plakativ gezeigt wird, sondern dezent eingearbeitet ist und mit einem urbanen, modischeren Look eher für die Verwendung in der Stadt als auf dem Berg konzipiert ist.
Nachdem ich zwei Tage mit der neuen Columbia Titanium Outdry Extreme Kollektion unterwegs war, kann ich nur bestätigen, daß die hohen Erwartungen, die ich mittlerweile an die Innovationskraft von Columbia habe, wieder einmal übertroffen wurden, denn die Jacke ist extrem leicht und hat viele nützliche Details, wie die Kapuze, die so gearbeitet ist, daß man sie auch mit Helm aufsetzen kann – ein Feature das ich bei meinem späteren Ski-Trip ins frühlingshafte Sauerland wegen leichtem Nieselregen auf der Piste sehr zu schätzen lernte. Durch die offenliegende Membran ist die Jacke insgesamt recht rutschig falls man doch einmal fällt – ich gebe beim Skitest immer alles! ;-) – und das Design mit den getapeten Nähten ist relativ ungewöhnlich. Gerade bei meinem dunkelblauen Modell gefällt mir das sehr gut, aber es gibt ja auch andere Farben, wie beispielsweise Gelb, bei denen das dann noch auffälliger ist. Wie sehr die Kunden dann diesem Design-Ansatz folgen, wird sich zeigen. Rein technologisch sind die Jacken wieder einmal erstklassig und auch im Design stechen sie aus dem Einheitsbrei der anderen Marken heraus.
Ich bin also sehr gespannt, wie Columbia die neuen Konzepte weiterentwickeln wird und was für Highlights dann für 2017/2018 auf uns warten.
Neben dem neuen Equipment von Columbia, haben wir auch die Neuheiten von uvex und Tecnica und Blizzard ausprobiert.
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