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Canyoning in Österreich. Im Eiswasser der Hachleschlucht ins Tal in Tirol.

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Ehrlich gesagt wusste ich vor unserem Aktivurlaub in Österreich garnicht, was Canyoning überhaupt ist und bin erst im Tourismusbüro in Imst und bei unserer Wanderung durch die Rosengartenschlucht darauf aufmerksam geworden, wo wir die Seile im Flußlauf entdeckten.

Beim Canyoning handelt es sich um die perfekte Verbindung von Wandern, Wassersport und Klettern. Denn man steigt innerhalb einer Schlucht durch den Wasserlauf ins Tal hinab. Dabei sind dann Wasserfälle und andere Hindernisse durch Abseilen, Springen oder Rutschen zu überwinden.

Auch beim Canyoning gibt es je nach Strecke verschiedene Herausforderungen, die dann für mehr oder weniger Nervenkitzel bei den Teilnehmern sorgen. Beim Canyoning sollte man aber unbedingt mit einem Guide unterwegs sein, da sich die Streckenverhältnisse täglich ändern können, weil die Wasserstände variieren und Wasserbecken mit Geröll zugespült werden können.
Wir waren mit Joachim (Joschi) Glatz von Activ Canyoning Tirol unterwegs und hatten uns im Vorgespräch für die Tour durch die Hachleschlucht entschieden. Eine Einsteigerstrecke, aber mit einer maximalen Höhe von 13 Metern, die man sich abseilen muss und einigen Sprüngen auch nicht die einfachste Tour.

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Ausrüstung beim Canyoning
Bevor es in die Schlucht geht, muss man sich beim Canyoning erstmal, um die richtige Ausrüstung kümmern. Bei Activ Canyoning gibt es zum Glück jede Menge davon, sodass für jeden die passenden Größen vorhanden sind. Als Teilnehmer muss man also außer einer Badehose oder Sportunterwäsche nichts Besonderes für den Canyoning-Trip mitbringen.
Zunächst wird man mit einem besonders dicken Neoprenanzug ausgestattet, Neoprensocken und speziellen Wasserschuhen, die nicht nur wärmen, sondern auch für den entsprechenden Grip und die nötige Stabilität am Fels sorgen. Dazu gibt es dann einen Canyoninggurt, mit dem man sich beim Abseilen und Klettern sichern kann. Anders als beim Klettern haben die Canyoninggurte aber einen Schutzsitz integriert, auf dem man sicher auf dem Fels hinunterrutschen kann, ohne sich das Gesäß oder den Neoprenanzug auszuschrammen.
Eine Schwimmweste und ein Kletterhelm runden dann das Paket ab und man ist jetzt bereit für das Canyoning.

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Erfahrungen beim Canyoning in Tirol in der Ferienregion Imst in Österreich
Während es noch ein paar Minuten mit dem Auto von der Base zum Einstiegspunkt in die Hachleschlucht geht, bekommen wir die ersten Einweisungen und Hinweise zum Verhalten in der Schlucht. Und dann geht es nach einem kleinen Spaziergang auch schon in das Flußbett hinein, wo wir noch einmal ein finales Briefing bekommen und auch schon merken, daß das Equipment optimal auf das eisige Wasser ausgerichtet ist. Natürlich ist es erstmal ziemlich erfrischend, wenn das Wasser in die Schuhe und in den Neo hineinläuft, aber nach wenigen Augenblicken wird es dann auch warm. Zumindest bei mir war es auch so, daß ich so unter Adrenalin stand, daß ich es sowieso nicht gemerkt hätte. Den Kids war es aber teilweise etwas kalt an den Händen, nachmdem sie ins Wasser eintauchen mussten.

Nun ging es also los durch die Hachleschlucht weiter ins Tal. Das erste große Hindernis war ein ziemlich tiefer Wasserfall, durch den man sich abseilen musste. Ich vorneweg, die anderen hinterher. Und hier kam das erste Mal dieser Kopfmoment ins Spiel.
Natürlich weiß man, daß man angeseilt und gesichert ist und Joschi, unser Guide, alles im Griff hat. Aber dieser Moment, wo man rückwärts über den Klippenrand steigt, unter sich nur Fels und viel Höhe und von oben das Gebirgswasser, daß an einem vorbeischießt – das kostet Überwindung. Aber es braucht nur diesen einen, ersten Schritt, bis man merkt, wie man sicher im Seil hängt und dieses unbeschreibliche Naturgefühl mit den Elementen des Gebirges genießen kann.

Die Kids sind, mal wieder wenig überraschend, ziemlich schmerzfrei und stürzen sich, ohne zu zögern in dieses Gebirgsabenteuer. Abseilen? Zack!, 3 Meter in die Tiefe in ein kleines Wasserloch springen? Zack!, Eine natürlich gebildete Felsrutsche hinunterrutschen? Zack!

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Genau das haben wir nach der langen Zeit im Büro gebraucht. Richtiges Abenteuer, Natur und Action. Und neben den sportlichen Actionmomenten, wo man sich abseilt, klettert, rutscht oder springt, ist es diese neue, spannende Perspektive auf die Natur, die man aus der Schlucht hat. Man ist halt mittendrin, statt nur dabei. Und irgendwie noch mehr eins mit der Natur. Denn nicht nur, daß man die Elemente, wie den harten Fels, die Höhe an den Klippen und das kalte Wasser viel direkter spürt – man bewegt sich auch spurlos im Gelände. Es gibt keinen Wanderweg, keinen Trampelpfad, kein plattgedrücktes Gras dort wo man langgelaufen ist. Die Natur gibt den Weg vor und den lässt man auch genau so zurück.

Wir sind jedenfalls total begeistert vom Canyoning, als wir nach knapp 2 Stunden unten im Tal wieder aus dem Fluß steigen und haben einen neuen Pflichtprogrammpunkt für unseren nächsten Urlaub in Tirol!



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