Eine gewisse Vorahnung hatte ich ja schon, daß der Juni ziemlich herausfordernd werden würde, aber ein paar Komponenten hatte ich dann doch nicht bedacht. Aber erst einmal startete der Monat noch ganz klassisch mit dem Global Running Day, der ja nun seit ein paar Jahren auch bei uns ganz offiziell als „Tag des Laufens“ gefeiert wird. Und das war es dann auch schon wieder mit dem strukturierten, konsistenten Lauftraining im Juni.
Den vollen Terminkalender mit einigen Business-Themen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern und die Mitarbeit im Medienteam der UEFA EURO 2024 hatte ich ja schon als Störfaktoren für mein Marathontraining auf dem Schirm. Aber wer konnte denn ahnen, daß in diesem Sommer das Wetter zu einem solchen Faktor werden wird. Man erreicht bei den heißen und schwülen Wetterlagen nämlich irgendwann den Punkt, wo es wahrscheinlich günstiger ist, ein Training ausfallen zu lassen und auf einen günstigeren Wettermoment zu hoffen, als den Körper mit einem Longrun bei 30 Grad zu malterieren. Denn im Sommer gibt es nicht wegen der Temperaturen eigentlich nur die früh-morgentliche Option zum laufen, wie auch wissenschaftliche Aufzeichnungen zum Verlauf der Ozonbelastung zeigen.
Mit einem vollgeknallten Terminkalender werden aber genau die Optionen, wann man ein Lauftraining einbauen kann, sehr überschaubar. Also wurde aus einem strukturierten Trainingsplan ein ziemliches Freestyle-Herumgewurstel, daß mich auch zunehmend stresste. Ich hatte dann teilweise auch gar keine Lust mehr zu laufen, weil ich so genervt war und mir unbewusst aber auch zuviel Druck gemacht habe. Natürlich möchte man sich insbesondere bei großen, internationen Marathons in Bestform präsentieren, am besten mit Marathon-Idealgewicht und einer schnellen Zielzeit.
Es hat ein bisschen gedauert, bis ich meinen Frieden damit gemacht habe, daß es aktuell einfach nicht anders geht. Aber auch damit, daß es komplett in Ordnung ist, wenn es der wahrscheinlich langsamste Marathon aller Zeiten wird, den ich in San Francisco abliefern werde. Denn letztlich hatte ich auch vergessen, daß es ein Urlaubsmarathon ist, den ich einfach zum Spaß mache, weil ich ohnehin in der Nähe bin – und kein Bestzeitversuch.
Für mögliche neue Bestzeiten drehe ich in diesem Jahr weiter an einigen großen Stellschrauben, um mein Leben ein wenig anders auszurichten. Und mein Geburtstag im kommenden Jahr, der eine neue Lebensphase einleiten wird, schiebt mich ja auch in eine neue Altersklasse. Und die schenkt mir bei der Qualifikation für den Boston-Marathon noch einmal 5 Minuten.
Ich hatte dann also meinen Frieden damit gemacht, daß der San Francisco Marathon wohl in einer Zielwanderung münden wird. Die Kaizen App prognostiziert zwar weiterhin eine 3:56:12h als Zielzeit, aber das Höhenprofil von SanFran ist da noch nicht berücksichtigt!
Am 12. Juni hatte ich dann mein Training für den Einsatz bei der Fußball-Europameisterschaft und die UEFA EURO 2024 ist bisher die beste Erfahrung, die ich als Volunteer im Sport bisher gemacht habe. Man kann sich natürlich fragen, warum man kostenlos für die UEFA arbeitet, obwohl die UEFA mit einem Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro für die EURO 2024 rechnet. In meinem Fall sehe ich es andersherum.
Ich bekomme kostenlos ein Hands-On-Training zum Thema Broadcasting und Medienrechtevermarktung bei internationalen Sportevents und verstehe nun auf dem Effeff, wie Fernsehsender, Radiosender und Kommentoren und die UEFA zusammenarbeiten und es nachher bei den Spielen tatsächlich reibungslos funktioniert mit hunderten von Kameras, Reportern, VIPs, Interviews und allem was dazugehört. Und natürlich lerne ich auch viele, sehr interessante Menschen kennen und schaue mir jedes Spiel im Olympiastadion aus den besten Plätzen an oder kann sogar hautnah am Spielfeldrand zusehen. Für mich ist dieses Lernen und diese Erfahrung unbezahlbar und eine große Inspiration für meine Arbeit. Und was ich alles während der EURO 2024 erlebt habe, werde ich dann bestimmt noch in einem eigenen Blogbeitrag zusammenfassen.
Obwohl ich wenig Zeit hatte, konnte ich bein paar weitere Laufschuhe Neuheiten vorstellen und habe auch endlich das Interview mit Enrique, dem Gründer der Potsdam Runners online bekommen. Und da auch Google weiterhin, die Suchergebnisse herumwirbelt, sind auch viele Klassiker zum Hullern, Boxtraining und natürlich mein Hurom H400 Test auf einmal wieder sehr beliebt.
Im Juli werde ich versuchen, dann doch noch ein ein oder anderen Longrun in die Beine zu bekommen, um beim anstrengenden Höhenprofil des San Francisco Marathon bestehen zu können.
Und auch die ersten Gedanken an die Saison 2025 kommen auf. Bei der Lotterie für den London-Marathon 2025 bin ich nämlich wieder leer ausgegangen und muss mich also weiter an den Erinnerungen an den London Marathon 2015 erfreuen und der Medaille für den virtuellen Marathon von 2024, für den ich nun endlich meine Medaille bekommen habe.
Aktuell sind für das Frühjahr also Wien, Copenhagen, Stockholm und der Hamburg Marathon in der Überlegungsliste. Oder komme ich doch noch zu meinem zehnjährigen Jubiläum zurück an die Startlinie in London?
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Zuletzt habe ich auf den März, April und Mai zurückgeblickt. Und hier findest Du auch den Jahresrückblick 2023.
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